Nach drei Wochen Südafrika (Reisebericht Südafrika), geht unsere Reise weiter nach Ruanda. Vom Flughafen Hoedspruit (in der Nähe vom Krüger Nationalpark) geht es zuerst nach Johannesburg und von dort aus weiter nach Nairobi.
Leider steckt bei dieser Etappe ziemlich der Wurm drin. Der ursprünglichen Flug mit Sout African Airways wurde ersatzlos gestrichen und wir wurden umgebucht. Allerdings startet dieser Flug erst später Richtung Johannesburg und der Flieger nach Nairobi geht 75 Minuten später.
Als wir endlich einsteigen dürfen, steht ein Großteil des Gepäcks noch auf dem Flugfeld und man spielt Tetris mit den Koffern. Mit 10 Minuten Verspätung rollen wir los und müssen an der Startbahn noch über 5 Minuten warten, bis eine Militärmaschine landet . Allmählich mache ich mir Gedanken über unseren Anschlussflug.
In Johannisburg angekommen nehmen wir die Beine in die Hand und machen uns auf den Weg zum anderen Terminal. Nach 10 Minuten Fußweg kommen wir an und sehen die Schlange an der Sicherheitskontrolle. Eine Fastlane gibt es nicht und ich weiß, dass wir unseren Flug nicht mehr bekommen werden. Meine Frau macht sich auf den Weg und fragt einen Beamten, ob es noch eine andere Sicherheitskontrolle gibt. Er sagt ja, und bringt uns zu einer anderen Kontrolle, bei der deutlich weniger los ist. Als wir am Gate ankommen, war das Boarding fast beendet. Glück gehabt!
In Nairobi angekommen, hätten wir eigentlich direkt in der Nacht weiter nach Kigali fliegen sollen. Dieser Flug wurde von Kenya Airways kurz vor unserem Abflug nach Südafrika ebenfalls gestrichen und wir wurden auf einen Flug am nächsten Morgen um 7 Uhr umgebucht...
Für uns war es ärgerlich, da wir für Kenya nun ein Transitvisa für 20$ brauchten.
Um nach Ruanda und Uganda einzureisen, benötigt man ein Visum. Da beide Visas 50$ kosten hatten wir vorab zu Hause schon ein East African Tourist Visum für 100$ beantragt. Dieses Visum beinhaltet zwar auch Kenya, aber man muss dieses Visum in dem Land beantragen, wo man als erstes einreist und da es zum damaligen Zeitpunkt Ruanda war, haben wir es über die Internetseite von Ruanda beantragt. Leider wollte man in Nairobi auch kein Auge zudrücken.
Die Einreise dauerte dann über zwei Stunden. Ich weiß, man läuft auf "African Time", aber wenn 4 Touristenmaschinen ankommen und nur jeder zweite Schalter offen ist, dann ist man schon ziemlich genervt. Dann gibt es auch noch Personen, die sind gleicher, als alle Anderen. Die werden dann an der lange Schlange vorbeigeführt und ganz nach vorne gebracht. Wir hatte es dann nach Mitternacht geschafft und schauten nicht schlecht, dass unsere Koffer nicht da waren.
Am Lost and Found Schalter von Kenya Airways haben sie uns dann mitgeteilt, dass es der Koffer auf Grund der knappen Zeit in Johannesburg nicht geschafft hat. Wir haben dann die Formalitäten erledigt, der Dame mitgeteilt, dass wir in wenigen Stunden weiter nach Kigali fliegen und wir hoffen, den Koffer dort wieder in Empfang zu nehmen.
Der Fahrer draußen, der uns zum Hotel fahren sollte, war ziemlich angefressen, da er so lange warten musste. Wir haben ihm dann ein bischen mehr Trinkgeld gegeben und dann war die Sache auch erledigt. Um zwei Uhr lagen wir dann im Bett und um fünf Uhr in der Früh brachte uns ein Fahrer zurück zum Flughafen. Gott sei Dank gab es im Hotel noch einen Kaffee...
In Kigali angekommen, schaute unser Fahrer Martin nicht schlecht, als wir Beide nur mit einem Rucksack aus dem Flughafen kamen . Was er noch nicht ahnte, dass er mit uns shoppen musste .
Im Hotel angekommen, haben wir erstmal gefrühstückt und die nette Dame an der Rezeption hat sich mit Kenya Airways in Verbindung gesetzt. Im Hotel gab es ein ATM und da haben wir uns mit Bargeld eingedeckt und sind shoppen gefahren, damit wir Klamotten zum wechseln hatten. Wer nach Ruanda reist, sollte auf jeden Fall eine Visakarte haben. Mastercard wird fast nirgendwo akzeptiert. Auch bei den ATMs funktioniert fast nur Visa. Beim Shopping ist uns dann aufgefallen, das Ruanda preislich ganz schön teuer ist. Das war auch der Grund, warum wir die Gorillas nun in Uganda besuchen. Für ein einfaches T-Shirt zahlt man schnell mal umgerechnet 10 - 20€ . Dann gibt es auch noch "Markenklamotten" wie Gucci, Prada, Lacoste,... die werden aber nur in US-Dollar ausgewiesen. Da geht es dann ab 80$ los... Man muss auf jeden Fall mit den Leuten handeln. In den kleinen Einkaufsläden wird auch nur Bargeld akzeptiert.
Nach dem Shopping-Erlebnis ging es dann am Nachmittag zum Genozid Memorial. Hier wird der grausame Genozid an den Tutsi gezeigt. Es macht einen sehr nachdenklich dort und man sieht sehr viele parallelen zu unserer Vergangenheit.
Zurück im Hotel erfahren wir, dass unsere Koffer heute nicht ankommen. Vielleicht am nächsten Morgen. Wir sollen uns dann am Morgen nochmal bei Kenya Airways melden. Ebenso müssen wir mit unserem Fahrer reden, da wir eigentlich um 8 Uhr schon Richtung Uganda fahren wollen.