Ein zweiter Trip nach Äthiopien, ich habe es getan.
Bereits im Juni fing ich an zu überlegen, wann ich meine zweite Äthiopienreise planen sollte. Anfang Juli kontaktierte ich Muller von Simien Eco Trek, wo ich auch meine erste Reise gebucht hatte und den ich auf dieser Reise besser kennenlernen durfte (und er mich), da er damals jeweils in Addis Abeba und in den Simien Mountains mein Guide war. Mit Muller hatte ich auch nach der Reise immer wieder via WhatsApp Neuigkeiten und Grüße ausgetauscht.
Es sollte dieses Mal in den Süden und Westen gehen. Es wurde auch Zeit, denn mein äthiopischer Kaffee aus Harar ging zur Neige. Als Reisezeitraum hatte ich mir gute drei Wochen, vom äthiopischen Neujahrsfest Enkutatash bis nach dem Meskelfest am 27. September ausgesucht. Ich schickte Muller eine Stichpunktliste mit meinen Vorstellungen und bekam von ihm etwas später einen ersten Reiseverlauf zugeschickt. Dieser beinhaltete alles aus meiner Liste, sah allerdings immer Übernachtungen in Hotels und Lodges vor. In Afrika, so meine Erfahrungen aus der ersten Reise, dauert es oft etwas länger als geplant. Die Besuche bei den Völkern des Südens würden dann sehr wahrscheinlich jeweils nur ein Kurzbesuch sein.
Also schickte ich Muller eine Liste mit Änderungswünschen. Ich stellte mir Übernachtungen direkt in den jeweiligen Dörfern vor, wenn möglich sogar in den Hütten der Dorfbewohner selbst. Ich hatte vor, möglichst viel Anteil am Leben in den Dörfern nehmen zu können und möglichst viel Kontakt mit dessen Bewohnern haben zu können und von den Dorfbewohnern eher als Gast denn als fotografierender Tourist wahrgenommen zu werden.
Deshalb krempelte Muller den Reiseverlauf noch einmal komplett um und schickte mir Ende Juli die Neuplanung zu. Bei der blieb es dann. Was dort drinstand, kam dem was ich mir vorstellte sehr nahe. Genug Zeit für mich den Dorfbewohnern auf die Nerven zu gehen. Also gab ich das OK und kümmerte mich um die Buchung der Flüge und um das Visum. In der zweiten Augustwoche hatte ich Flugticktes und eVisa komplett. Die Flüge buchte ich wieder über Ethiopian Airlines. Entgegen der Auskunft des Auswärtigen Amtes, wonach es vorerst nicht mehr möglich sei eVisa zu beantragen, hatte ich das eVisa nach nicht einmal 24 Stunden im Maileingang. Es empfiehlt sich allerdings, den offiziellen Links vom Auswärtigen Amt bzw. über die Botschaft Äthiopiens zu eVisa-Seite zu folgen, da es eine ganze Reihe von Fake-Seiten im Internet gibt, auf denen man augenscheinlich auch eVisa für Äthiopien beantragen kann, allerdings wohl nur sein Geld los wird.
Die Reisevorbereitungen gestalteten sich diesmal insgesamt einfacher, da ich vieles von der ersten Reise her kannte, meine Packliste fast unverändert wiederverwenden konnte und mir fast nichts neu besorgen musste. Meine Reiseapotheke ergänzte ich noch etwas. Die Bezahlung sollte wieder in bar und vor Ort erfolgen. Lediglich die Bargeldbeschaffung war dieses Mal etwas nervig. War doch der Bankautomat der Meinung, mir die letzten 400 Euro in 10 Euro-Scheinen!!! auszahlen zu müssen. Ein Nachteil halt als Kunde einer Internet-Bank keine Filiale zu haben, in der man sich einen höheren Eurobetrag in großen Scheinen auszahlen lassen kann, sondern etappenweise der Geldautomaten zu bedienen.
Dennoch in der letzten Woche vor Reisebeginn stiegen die Aufregung und die Vorfreude auf die Reise und auf ein Wiedersehen mit Muller, den ich inzwischen als Freund betrachte.