Reisebericht Kenia 2020
Wir flogen von 21.2.2020 bis 7.3.2020 mit der Ethiopian Airline von Wien über Adis Abeba nach Mombasa. Richtig heißt es ja Adis Ababa. Der Flug war nicht ausgebucht, auf der längeren Strecke (ca. 6 Stunden) war genügend Platz, wir hatten zu zweit eine Dreierbank. Der Flughafen in Adis Abeba ist neu gebaut, sauber, sehr groß und übersichtlich. Da sind viele, viele Menschen die nach ganz Afrika undIndien oder Europa weiter fliegen.Nach 3 Stunden Aufenthalt waren es noch 2 Stunden Flug nach Mombasa. Die zwei Flüge waren angenehm, dauerten nicht so lange, auch der Service war in Ordnung. Als wir uns endlich im Landeanflug auf Mombasa befanden war die Vorfreude schon sehr groß und es war gleich zu sehen wie grün das Land nach dem vielen Regen war.
Flughafen Mombasa – wie immer sehr warm und schwül – wir lieben das. Und weil wir offensichtlich mit einem großen Lächeln vom Flugzeug Richtung Flughafengebäude gehen ruft uns eine Frau zu:„Karibu Mombasa!“ – Willkommen in Mombasa! Und da weiß ich wieder, warum ich dieses Land so sehr mag. Dann die erste lange Schlange – Gesundheitscheck – Corona lässt grüßen. Zu diesem Zeitpunkt ist Österreich noch nicht betroffen. Wir werden gefragt von wo wir kommen und werden sofort durchgewunken. Dann zum Visum bei der Einreise. Wir haben das Visum nicht online ausgefüllt, weil man es bei der Einreise in Mombasa immer noch bekommt. Ich habe daheim die Formulare schon ausgefüllt. Die Dame bei der Einreise hat die Zettel allerdings keines Blickes gewürdigt, und mit dem Satz „ So much people, so much Visa“ unsere Pässe kurz angesehen und mit dem Einreisestempel versehen. Wir waren einer der ersten die dann beim Laufband für die Koffer standen. Noch kurz Geld gewechselt (allerdings haben wir nachher gesehen, dass wir direkt im Hotel einen besseren Wechselkurs bekommen hätten). Dann noch die Koffer durchleuchten lassen und ab geht’s – Privattransfer im Taxi gleich mit Hotel mitgebucht, direkt beim Reiseveranstalter.
Unsere Fahrt Richtung Süden dauert ca. 2 Stunden. Und obwohl es immer noch sehr schmutzig in Mombasa ist bemerkt man eine Aufbruchstimmung: es wird eine neue Straße zum Flughafen gebaut, in nächster Zeit wird man sich die Fähre Richtung Süden sparen können. Es gibt jetzt ganz große Tiere aus Stein oder Kunststoff die da als Empfang stehen: Elefanten, Giraffen usw... Das kenne ich auch noch nicht. Unser Taxifahrer sagt, dass Kenia so viele Besucher hat wie schon lange nicht mehr. Das freut uns sehr. Bei der Fähre ist wie immer Stau, aber es geht voran. Und da gibt es viel zu sehen: immer noch die schweren Handkarren, die von Männern gezogen werden. Aber auch Motorräder werden als Transportmittel verwenden, entweder sitzen drei Menschen drauf, oder es wird richtig viel Material drauf transportiert. Viele Menschen gehen nach wir vor zu Fuß. Was wir noch nicht kennen, was es aber schon einige Jahre gibt: Tuktuks! Sie sind überall. Es ist Samstag Mittag und viele haben jetztfrei. Also sind alle unterwegs. Wer Vorrang hat? Keine Ahnung, der Stärkere gewinnt. Immer noch fahren auch vieleMatatus, die Sammeltaxis, unglaublich wie viele Menschen in den Kleinbussen Platz finden.
An der Südküste ist auch viel Betrieb, es ist Markt, es wird viel Obst, Gemüse, aber auch viele Möbel verkauft. Alles steht an der Straße: Holzbetten, Polstersofas und Tische und Sessel. Der erste Teil nach der Fähre ist immer noch sehr schmutzig. Als wir dann nach Diani kommen wird es besser. Wir fahren Richtung Süden an der Küste weiter, vorbei an den Hotels die Straße ist jetzt halbwegs sauber. Es gibt viele kleine Geschäfte die Schnitzereien und bunte Tücher an die Touristenverkaufen, und auch viele Tuktuks. Oberhalb der Straße gibt es eine grüne Leiter quer drüber, das ist die „Affenüberführung“. Die Paviane nutzen sie nicht, die sieht man über die Straße laufen und am Straßenrand sitzen. Aber die scheuen Colobusaffen nutzen sie. Schon vor vielen Jahren wurde uns das gezeigt, es ist als Schutz für die Affen gemacht worden und sie laufen wirklich oberhalb über die Straße. Dann wird die Straße ganz schlecht, die letzten 5 km zum Hotel sind nicht asphaltiert. Das ist Fluch und Segen zugleich: genau deshalb, ist es hier am südlichen Galubeach noch so ruhig, weil die Straße so schlecht ist.
Ankunft im Pinewood Hotel! Ach ist das schön! Diese schönen afrikanischen Hotels! Alles im african stile, Schnitzereien, geschnitzte Stehlampen, große Vasen aus Ton, bunte Sitzecken mit dicken Polstern. Beim Speisebereich gibt es einen Teich und einen großen Strauch, dort bauen die hübschen knallgelben Webervögel ihre Nester. Da können wir dann jeden Tag beim Frühstück schon zusehen!
Das Pinewood ist ein kleines Hotel mit 52 Zimmern. Im Erdgeschoß jedes Hauses ist eine Suite, oben sind immer zwei Doppelzimmer. Unser geräumiges Zimmer ist schön eingerichtet, einfach aber gut ausgestattet, schön dekoriert, großes Bad, großes Bett mit großem Moskitonetz,sehr großer Balkon. Es gibt Kaffee- u. Teezubereitung und zwei Glaskaraffen mit Wasser. Die Affen sind neugierig wer da denn eingezogen ist und so sitzt gleich eine Meerkatzenmama mit ihrem Jungen am Bauch da und drückt sich an der Glasscheibe der Balkontür die Nase platt. Man muss hier aufpassen, wenn man auf den Balkon geht: immer die Türe zu! So ein Zimmer ist sonst schnell verwüstet.
Nach dem Auspacken gehen wir was essen, an die Strandbar runter. Dort gefällt es uns gleich wieder sehr gut: es weht eine angenehme Prise, man schaut auf den weißen Puderzuckerstrand und das Meer und sitzt im Schatten der Bäume. Und jetzt ein Tusker! Das leichte Bier schmeckt super.
Die nächsten zwei Tage verbringen wir am Strand, gehen spazieren, essen sehr gut. Gewöhnen uns an die Hitze. Es hat sicher mehr als 30 Grad, das Wasser hat bei Ebbe auch in etwa so viel. Wenn die Flut kommt wird es ein bisschen kühler. Der Pool ist nicht riesig, aber schön angelegt mit vielen Pflanzen rundherum. Bei der Tea-Time die bei der Poolbar serviert wird, warten die Affen schon in den Bäumen um unvorsichtigen oder neuen Touristen ihren Kuchen vom Teller zu stehlen.
Das Hotel bemüht sich sehr, der Service ist sehr gut. Die Tische für das Abendessen werden mal am Pool aufgebaut, mal am Strand. Es gibt aber auch einen sehr hübschen Speisebereich bei der Lobby, alles in afrikanischer Deko, alles offen und luftig. Beim Teich gibt es auch Frösche und es ist unglaublich wie laut die abends quaken. Es geht bei Sonnenuntergang los, bis zum Sonnenaufgang. Leider ist unser Zimmer direkt daneben und zwei Nächte schlafen wir fast nichts. Man kann sich das nicht vorstellen, wie laut so was sein kann. Da nützt es auch nichts, wenn alle Fenster zu sind. Als wir unser Zimmer räumen, weil wir auf Safari gehen sagen wir dem Mann bei der Rezeption, dass wir nach der Safari ein Zimmer „far away from the frogs“ möchten. Der Mann macht noch einen Scherz uns sagt: „we ordert allready chinese people, they make zak, zak, zak with the frogs“ . Dazu macht er eine Bewegung als würd er mitder Hand was klein hacken. Versteht mich nicht falsch, ich liebe Tiere, und mag auch Frösche. Aber wenn man im Urlaub nicht mehr schlafen kann, das ist zu viel. Vielleicht kann man diese Viecher irgendwo in der Natur aussetzen?