Nach 3 Jahren wieder mal in Vietnam und Thailand

  • Da magst du recht haben Durian, dass Hunde, auch Katzen, Hühner, Enten, Ziegen, Hasen gestohlen werden in Vietnam. Das passiert auch in Niger, Zentralafrika, Guinea, Uganda und vielen anderen Ländern auf unserem Planeten. Es passiert nicht nur aus Habgier sondern auch aus Neid.


    Einem jungen Mitarbeiter von mir, dem ich zweimal einen Kredit gegeben hatte, damit er sich ein Zubrot verdienen wollte, haben die Nachbarn die Ohren der 5 Hasen abgeschnitten. Sie verbluteten. Der 2. Versuch ging auch schief, die Enten, die der Junge sich mit dem Kredit zulegte, wurden vergiftet. Das war in Zentralafrika. Die Welt ist ungerecht.


    Wenn du mal gesehen hättest, wie Schweine bei meiner Schwägerin in NZerekore, Guinea geschlachtet werden, hättest du dich wahrscheinlich übergeben. Bis das Beil den Kopf des Tieres richtig trifft, vergehen Minuten des Kampfes und der Qualen. Die Kinder stehen jenseits des Gatters und lachen. Mir wurde es schlecht. Trotzdem esse ich heute noch Schwein, auch wenn es nicht von Maschinen getötet wird. Die Welt ist brutal.


    Als ich vor ein paar Jahren für die National Economic University in Hanoi arbeitete (Wir sollten ein neues Konzept für eine eigene autonome Trinkwasserversorgung erarbeiten), fand ich im Umfeld des Campus eine Straße, wo nur elektrisch gegrillte Hunde von kleiner Größe angeboten wurde, ein grillrestaurant neben dem anderen.

    Auf meine Frage, wo die zahlreichenRestaurants diese Unmenge von Hündchen herbekommen, antwortete mir der Universitätspräsident, was ich den glaube, wo die Schweine herkommen, die wir täglich verspeisen. Aus der Schweinemassenzucht, meinte ich und der Unichef fügte hinzu: und die Hunde kommen aus der Hundezuchtanstalt. Und deshalb sei Hundefleisch auch so teuer, fügte er hinzu, weil nämlich die Aufzucht von Hunden mehr kostet als die der anderen Tiere. Mein Chef und ich gingen mehrmals abends in besagte Straße und aßen besagtes Fleisch. „Wenn ich das meiner Frau erzähle, kommt die Scheidung, wir haben 2 kleine Hunde zuhause“ , sagte er mir immer wieder.

    Ob die Tiere nur abgefackelt werden, bevor oder nachdem man sie getötet hat, kann ich nicht behaupten.


    In meiner Familie d.h. Familie meiner Frau gab es einen ewigen Konflikt: Mutti kam aus Nordvietnam und aß gerne Hund, Schwiegervater aß gerne Affe, wie viele Nichtmoslems in West- und Zentralafrika. Hund und Schlange sind das Totem der Familie und dürfen um keinen Preis von einem Clanmitglied gegessen werden - sonst passiert ein schlimmes Unglück. Ein ungeschriebenes Gesetz, was von allen respektiert wird.

    Nun essen Vietnamesen keine Affen und Mutti forderte vom Alten, das er auch keinen Affen esse, da sie keinen Hund essen darf. Der Alte stimmte dem Abkommen zu und aß den Affen nur noch mit seinen Freunden außer Hause, was Mutti vermutete. Die Welt ist gemein.


    Nun gut, ich habe kein Totem und bin kein Moslem noch Hindu und esse gerne landestypisch und das mache ich gerne in Gesellschaft von Einheimischen. Meine Sicht der Dinge hat sich im Laufe der Zeit verändert, musste sich verändern, sonst wäre ich mit meinem Leben nicht im Reinen geblieben, wäre unglücklich mit einer Frau aus einer anderen Kultur verheiratet und hätte wahrscheinlich den afrikanischen Kontinent mit einer profunden Abneigung viel früher schon verlassen.


    Auf unseren gestrigen Motorradfahrt um den nördlichen Teil der Insel haben wir auch einige schöne Orte gesehen




    vivien-und-erhard.de/forum/wcf/index.php?attachment/65401/

    Nein, keine Verkaufsfläche eines Ebenisten sondern ein Restaurant mit ausgefallenen Möbeln und Skulpturen


    vivien-und-erhard.de/forum/wcf/index.php?attachment/65402/


    süß scharfe Austernpaste als Beilage zum Essen - selbstgemacht von Chefkoch


    Im Hafen von Thanh Thoi, Ostküste von PQ




    Nikita C…v from Russia, nach 2 Jahren in Kambodscha vorgestern in PQ gestrandet


    Unsere Girls fahren jetzt schon alleine👍🏿


    Viele Grüße

    horas

    Edited once, last by horas: Fotos wurden nicht korrekt übertragen ().

  • Ich hab ja absichtlich geschrieben...

    Was MICH in erster Linie daran stört:

    Ich erwarte mir keinen Diskurs zu diesem Thema und Dein multikultureller Hintergrund ist mir bewusst und ich finde ihn auch immer wieder sehr spannend und bereichernd.


    Mir geht's auch nicht ums Essen von Hunden im Allgemeinen. Ich war in vietnamesischen Dörfern fernab der Zivilisation. Dort laufen Hunde mit Schweinen und Hühnern frei durchs Dorf. Vor dem Haus spielen Kinder mit den Hunden und dann geht man ums Haus und sieht einen Hund, der an einer Vorrichtung aufgespannt ist und gerade ausblutet. Der landet am Abend im Wok. Ich finde das dort ganz normal und würde, wäre ich zum Essen eingeladen, vermutlich auch zugreifen.

  • Es ist unglaublich, wie sich die Inselhauptstadt Doung Dong in den vergangenen 20 Jahren entwickelt hat. 1999 waren wir zum ersten Mal hier. DD war ein kleines Provinznest mit frühmorgendlichen Lautsprecherparolen der KP in allen Straßen, ohne private Autos, mit unregelmäßigen Stromunterbrechungen. Jetzt fahren moderne klimatisierte Busse die touristengruppen herum, auf breiten modernen Straßen mit permanenter Straßenbeleuchtung. Auch die Müllabfuhr scheint zu funktionieren, zumindest in der Stadt.













    Hier auf der Ostseite der Insel gibt es auch Müllabfuhr, die allerdings unsauber arbeitet: die geleerten Mülleimer werden hingeworfen, verschütteter Müll bleibt liegen. Je weiter man sich von dem Städtchen Ham Ninh entfernt, um so weniger (sorgfältig) wird Müll entsorgt. Das Meer ist zu dieser Jahreszeit (SW Passat!) dagegen sauber, selten trifft man eine Plastiktüte im Wasser, ganz anders sieht das an der Westküste aus, je näher man an Doung Dong kommt, um so schmutziger ist das Meer.


    Ich habe heute ein skurriles Geschäft in einem Außenbezirk von Duon Dong besucht, wo Federvieh mit oder ohne Federn, viele Arten von vögeln, Ginsengschnaps, kräuterschnaps und Schnäpse mit unterschiedlichen Reptilien verkauft werden. Ich habe einen Kobraschnaps und einen Echsenschnaps angeboten bekommen und probiert. Die Schlangen werden vom Festland hier rüber gebracht, denn PQ ist schlangenfrei. Ich bleibe aber lieber bei unserem altbekannten Simson-Kräuterschnaps.




    Ginsengschnäpse



    Eine vorläufig konservierte Kobra


    Viele Grüße

    horas

  • Ja, die Ess- und Trinkgewohnheiten in Vietnam waren für uns auch sehr gewöhnungsbedürftig, so richtig anfreunden konnten wir uns nicht.

    Es gibt aber nicht nur solche Kuriositäten sondern auch ganz viele großartige Speisen, die Vietnamesische Küche ist mir mittlerweile genauso lieb wie die Thai-Küche.


    Ob ich den Schnaps allerdings auch getrunken hätte, wenn mir der Onkel VORHER die Flasche gezeigt hätte...?! 😂



    Die vier geheimen Zutaten waren Schlange, Biene, Eidechse und Seepferdchen.

  • Ob ich den Schnaps allerdings auch getrunken hätte, wenn mir der Onkel VORHER die Flasche gezeigt hätte...?! 😂

    Die vier geheimen Zutaten waren Schlange, Biene, Eidechse und Seepferdchen.

    und, was hat er bewirkt, der Schnaps?

    Ja, die Ess- und Trinkgewohnheiten in Vietnam waren für uns auch sehr gewöhnungsbedürftig, so richtig anfreunden konnten wir uns nicht.

    was war denn an den Essgewohnheiten in VN so außergewöhnlich (wenn man mal den Hund aus dem Spiel lässt)?

    Viele Grüße

    horas

  • So soll die Zukunft eines küstenabschnitts auf PQ aussehen:roll::thumbsup:



    und so sieht es heute am berühmten Long Beach aus :)



    Es hat sich hier in den letzten 5 Jahren enorm viel verändert, Nicht nur was den Bebauungsplan und die Ausführung betrifft. Auch jetzt, in der Nebensaison, ist was los an und auf der langen Küstenstraße. Natürlich gibt es noch laute Motorräder mit Verbrennungsmotoren, aber auch elektrische summen durch die Straße, und, eine beachtlich Anzahl an Elektroautos schleicht mit Oder ohne Passagieren auf und ab.




    Und das frühabendliche Treiben in diesem vor 5 Jahren noch monotonen Abschnitt der Küste macht uns etwas neidisch; die Kinder bereuen und kritisieren, dass wir an der abgeschiedenen, ruhigen, langweiligen Ostküste abgestiegen sind. Hier ist die Aktion, Musik, Menschen, Food and Beer, und es ist sauber!










    Man kann es genießen, hier zu sein😍

    Viele Grüße

    horas

  • Horas, es war für mich generell einfach nicht so lecker, außer in Hue, da gab es sehr gutes Essen, weiter im Norden gab es Hühnchengerichte mit Knochen, was ich ziemlich eklig finde. In meinem Reisebericht habe ich am Schluss geschrieben, "endlich wieder Thaiessen"=).

  • …. In meinem Reisebericht habe ich am Schluss geschrieben, "endlich wieder Thaiessen"=).

    Margot, Ich mag auch Thai essen, aber ich finde auch, dass das vietnamesische Essen subtiler gewürzt ist als das Curry- Zucker-und Kokos- lastige Thaiessen.

    Zudem kann man sich selbst mit den auf dem Esstisch allgegenwärtigen Blättern und Kräutern verschiedenster Art seine Speisen noch zusätzlich verfeinern. Fleisch mit Knochen stört mich weder in der vietnamesischen, thailändischen oder bayrischen Küche.

  • Unverfälschtes (!) Thaiessen ist auch oft mit Knochen, egal ob der im Ganzen gegrillte Frosch samt Knochen mit dem Hackebeil zerkleinert wird oder die allseits beliebten Pork Knuckles, die fast nur aus Knorpeln bestehen oder die ganze Hühnerkeule, die in der Khao Soi schwimmt.


    Aber generell verbiegen sich die Vietnamesen weniger für die Touristen als die Thais. Das macht das Land für mich auch ein Stück weit interessanter.



    In Wien gibt's mittlerweile ca. 20 sehr gute Vietnam-Restaurants und ebensoviele Thailänder. Ich kann's mir also aussuchen und geh bestimmt 3 x so oft zum Vietnamesen.

  • Aber generell verbiegen sich die Vietnamesen weniger für die Touristen als die Thais. Das macht das Land für mich auch ein Stück weit interessanter.

    Genau, du sagst es!

    Wir hatten eineMotorradpanne auf der Hauptstraße auf der Ostseite von PQ ca 1km vom Fährterminal in Thạnh Thới entfernt. Bei einem Moped ging der Motor aus. Ich bin mit meinem Rad zu dem Laden eines Ersatzteilhändlers gefahren und habe ihn um Hilfe gebeten. Er wackelte nur mit seiner Hand, setzte sich hin und tat als sei ich nicht mehr da.

    Ich bin dann zurück gefahren und zusammen schoben wir das kaputte Motorrad langsam fahrend zu dem Typen, damit er doch etwas bewirke.

    Er versuchte auch das Motorrad zum Laufen zu bringen, ohne Erfolg.

    „Wir müssen das Motorrad abschleppen“ erklärte ich dem Kerl. Er suchte ein ca 4m langes dünnes Kabel, wir legten es zusammen, verbanden das Zugpferd mit dem toten Moped. Ich fragte nach dem Preis, der Händler winkte ab, nickte uns zu (alles gut, fahrt vorsichtig) und wir fuhren problemlos zurück zum Hotel.

    Ja, so ist das in Vietnam und so gefällt es mir.

    Viele Grüße

    horas

  • Wir sind seit 3 Tagen auf Ko Phangan, Thailand.

    Den Transfer von Saigon bis zur Insel haben wir an einem Tag geschafft, mit etwas Glück und starken Nerven. Ich bin nämlich in unserer Gruppe der einzige, der eine zeitliche Planung erstellen und einhalten kann.


    Wir kamen ursprünglich mit 3 Koffern in Saigon an und sind jetzt mit 6 Koffern weiter geflogen.

    Im BKK Flughafen ist vieles modernisiert worden, u. a. gibt es den Self-Checkin, wo wir hängen blieben. Die Maschine spuckte nur 5 tags aus, anstatt 6. Wir versuchten es mehrmals, aber ohne Erfolg.

    Am einzigen bemannten Schalter von Bangkok - Air war ich dann der einzige Traveller mit einem Problem. Das Boarding nach Koh samui hatte bereits begonnen. Alle Pässe mussten wieder vorgezeigt werden, und dann konnten wir die 6 Koffern aufgeben. „Geht schnell gerade aus, dann nach Links, nach dem Security Check Treppe runter und schnell zum Gate“. Gesagt getan, wir waren die letzten, die den voll besetzten Flieger bestiegen.

    Es gab unterwegs auch etwas zu essen. Auf der Verpackung stand in dicker Schrift „Halal“, also nach den Vorgaben des islam zubereitet. Der Weg nach koh Samui ist für alle geebnet! Ein Großteil der Passagiere waren ultra cool gekleideten arabische Männer und ihre keuch verhüllten Frauen.


    Beim Abflug konnte man erkennen, dass ein Teil der Thai-Flotte noch am Boden geparkt ist. An den Gates standen vor allem ausländische Flieger.







    Ich hatte von Phu Quoc aus einen individuellen Transfer vom Flughafen an unser Hotel an der Ostküste von Ko Phangan gebucht. Das hatte wunderbar geklappt.




    Nach der Ankunft im Hotel wurde ich plötzlich krank. Gliederschmerzen, Kopfschmerzen und eine Art Bronchitis. Heute Morgen geht es mir wieder besser. Ich habe vor Ort noch keine Foto geschossen, aber die kommen noch.


    Diesen kleinen Besucher fand ich gestern vor unserem Zimmer.


    Viele Grüße

    horas

  • Unser Hotel liegt an einem felsigen, recht steilen Hang nördlich des malerischen Thong Nai Pan Noi Strandes.






    Richtig, da wundert es einen nicht, wenn man Besuch von einer Schlange bekommt.








    Hinter dem südlichen Abschnitts dieses Strandes gibt es ein kleines -ich nenne es- Touristendorf.

    Kleine Kneipen, kleiner Food Court, kleine Boutiquen und Tante Emma Läden.




    Mit unseren modernen Motorrädern, die auch jetzt sicher von den Jüngsten unserer Truppe gefahren werden, finden wir uns abends in dem Dorf zum Dinner ein. Das Klientel unseres Hotels ist ein bisschen etepetete; wir sind auch die einzigen dort, die sich Motorräder gemietet haben, die wir weit draußen vor der bewohnten Zone abstellen müssen. Motorengeräuschen sind nicht erwünscht. Aber abends im Dorf ist es cool, auch nette Touristen findet man überall. Wir haben ein Lieblingsrestaurant, wo es neben Thai- auch zur Freude unserer Kinder- westliches Essen gibt.


    Gestern haben wir einen größeren Ausflug an die Westküste, und zwar an den berühmt berüchtigten Full Moon Party Strand. Die Strecke ist schon eine Herausforderung für unerfahrene Motorradfahrer. Unser erwarteten Extrem kurvenreiche Abschnitte im Wechsel mit extrem steilen Partien. Aber wir haben alles gemeistert.

    Was einen frappiert in dem Dorf, ist die große Menge an geschlossenen, verwahrlosten Lokalen, und Lokale, wo Sanierungsarbeiten anstehen. Das haben wir in Vietnam nicht gesehen. Hier sind die Auswirkungen der Pandemie deutlich zu spüren.


        




    Viele Grüße

    horas

  • Mein Mann probiert ja alles, mich schüttelt es schon bei der Vorstellung.


    Als er im Gegenzug einem der Händler einen großen Schluck Fernet Branca gegeben hat, ist diesem die Luft weggeblieben :)

  • zum Abschluss unseres Urlaubs auf Ko Phangan noch ein paar Bilder von dem größten Abenteuer der letzten acht Tage: Das so harmlos aussehende Hinweisschild „View Point to Bottle Beach“ (ein schöner kleiner einsamer Strand ein paar Kilometer nördlich von unserem Hotel) Verführte mich zu einem recht gewaltigen Abenteuer.

    Ich war leider nur mit meiner kleinen Videokamera ausgerüstet und musste auf die wenigen Fotos, die unsere Kinder geschossen haben, zurückgreifen, um hier ein paar Eindrücke zu hinterlassen. Als ältester GipfelStürmer erntete ich einige bewundernde Blicke, wohl so ähnlich wie Felix auf der Love-Parade in Berlin.

    Der Rückzug von dem äußersten Punkt war nicht einfach, meine Knien und Hände zitterten, aber als ich dann auf den Beinen stand, war der Rest recht easy.



    Ob man nach links schaut oder nach rechts, die Abgründe sind gleich 😳


    Es gibt nur den Weg nach vorne!

    und dann wieder zurück


    Zur Belohnung genehmigte ich mir am Full Moon Party Beach ein kühles Chang Bier



    Viele Grüße

    horas