Planung für eine Chinareise

  • Toll daß alles so reibungslos geklappt hat. Hört sich nach einer gelungenen Reise an. Jetzt fehlen nur noch ein paar Bilder. Ich hoffe du konntest deine Erwartungen auch fotografisch umsetzen.
    LG kiki

  • Hallo,


    Quote from kiki

    Ich hoffe du konntest deine Erwartungen auch fotografisch umsetzen.


    ich versuche ja immer, möglichst wenige Erwartungen im Vorfeld an eine Reise zu binden. Erwartungen können im besten Fall erfüllt werden (also ein neutrales Ergebnis liefern) und im schlechtesten Fall unerfüllt bleiben. Ohne Erwartungen kann es immer nur Überraschungen geben und Überraschungen empfinde ich meist als positiv. Aber das ist natürlich ein Stück weit nur graue Theorie und natürlich hofft man insgeheim auch auf grandiose Naturaufnahmen und bewegende Menschenbilder.


    Das mit den Naturaufnahmen war insofern problematisch, weil wir eigentlich permanent vor dem schlechten Wetter geflüchtet sind, das sich gerade über den kompletten Süden und Westen Chinas hinwegwälzt. Es war deshalb einerseits gut, dass wir mehr Ziele vorbereitet hatten, als wir tatsächlich ansteuern konnten. Aber es war andererseits auch ungünstig, weil im Süden und Westen eigentlich überall schlechtes Wetter war. Und der Teil der Organisation der Reise vor Ort, der nicht vorab zuhause erledigt werden könnte, war einfach viel größer als wir das beispielsweise aus Südostasien kennen. Alleine das Sprachproblem und die aufwändigen Ortswechsel kosteten uns viel Energie und Zeit, die dann für die Fotografie nicht mehr zur Verfügung stand. So entstanden dann vor allem viele normale Erinnerungsfotos mit einem für diesen Zweck völlig überdimensionierten Equipment. Nicht zum ersten Mal übrigens. NoDurians hat diesen Spagat auf seiner Chinareise besser in den Griff bekommen als ich.


    Ich muss die Bilder jetzt erstmal sichten und sehen, was konkret rum gekommen ist. Das kann eine Weile dauern. Fokus waren diesmal insbesondere auch Panoramen, nachdem ich diese jetzt zuhause auf A2+ Rollenpapier in Galeriequalität und in nahezu beliebiger Breite drucken kann, was an der Wand wirklich enorm gut aussieht.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo HaPe,


    besser überdimensioniert als geärgert - meine Meinung ;)


    Ich bin gespannt auf Deinen Etappen-Bericht Softsleeper nach Xian.
    Angeblich funktioniert ab Beijing jeglicher Service bis dorthin bestens.


    Angelika

  • Hallo Angelika,


    die Reise ist ja noch ganz frisch und die Eindrücke warten noch im Rohzustand auf ihre Verknüpfung und Verarbeitung. Bei mir kann das schon mal ein paar Wochen dauern, bis ich wirklich verstanden habe, was ich erlebt habe. Vielleicht ein Tribut an das Alter :-/ ?


    Quote from Angelika

    Ich bin gespannt auf Deinen Etappen-Bericht Softsleeper nach Xian.


    Es gibt da so viel eigentlich nicht zu berichten. Der Bahnhof Beijing West ist - wie alles in China - gigagtisch groß. Es gibt ca. 10 Wartehallen, in die jeweils ca. 2500 Menschen passen. Und es sind immer alle Wartehallen voll. Dazwischen, drunter und draußen vor der Tür tummeln sich noch einmal etwa doppelt so viel Menschen. Der Bahnhof alleine ist also schon eine kleine Großstadt. An zentraler Stelle befindet sich eine Information, besetzt mit einem (!) Mitarbeiter, der in meinem Fall nicht englisch sprechen konnte. Alle anderen (etwa 3 Dutzend) Informationsstände waren nicht besetzt.


    Jede Wartehalle ist ausgelegt für genau zwei Züge, in die jeweils um die 1000 Personen passen. Auf diese Weise werden die Massen schon einmal vor-kanalisiert. Zunächst war ich etwas verwirrt, weil man an diesem Bahnhof keinerlei Gleise und keinerlei Züge sieht. Zu diesen kommt man erst ganz zum Schluss, wenn man alle Kontrollen hinter sich hat. Viele Passagiere kommen nicht nur mit Koffern auf den Bahnhof, sondern auch mit Plastikeimer. Diese werden dann - auch - dazu benutzt, dass man sich im Zug doch noch irgend wo hinsetzen kann, wenn man nur eine Stehplatz-Fahrkarte gekauft hat.


    Sehr üblich ist es in China, dass man sich vor und während der Reise mit einer Art Fertig-Nudelsuppe verpflegt. Diese werden überall angeboten für 3 bis 8 Yuan in allen Supermärkten und allen Bahnhöfen. Entsprechend gibt es dann in den Wartehallen immer auch einen Ort, an dem kostenlos (beinahe kochend-) heißes Wasser aus einer Wasserleitung sprudelt. Die etwa 1 Liter fassenden Nudelbehälter beinhalten neben den Nudeln auch alle Gewürze separat abgepackt und verschiedenen Einlagen (in der Regel fleischhaltig) sowie eine Klappgabel. Man kippt nun alle Zutaten in den Behälter, füllt ihn zur Hälfte mit heißem Wasser, verschließt ihn wieder mit der Gabel am Rand senkrecht durch den Aludeckel gepiekst und lässt alles ein paar Minuten ziehen. Wir haben lange überlegt, ob wir dieser Wasserquelle vertrauen wollen und haben es schließlich nach Abwägung aller Umstände getan. Ja was soll ich sagen: Die Suppe war einwandfrei (auch ohne Fleischeinlage) und hatte keine negativen Folgen.


    Zu den Zügen kommt man in der Wartehalle durch eine Schleuse, die erst beim "boarding" geöffnet wird. Hier wird noch einmal das Ticket kontrolliert. Dass man also versehentlich in den falschen Zug steigt, ist mit diesem System unmöglich. Die Softsleeper sind untergebracht in einzelnen Abteilen mit jeweils vier Betten. Da wir vier Personen waren, hat es gerade gepasst. Die Betten sind größer und bequemer als alles, was ich von der deutschen Bahn, sowie aus Indien und Thailand kenne. Wir hatten das erste Abteil des ersten Wagens und damit die Ehre, alle Geräusche der Lok (insbesondere das Signalhorn alle 10 Sekunden) mitzubekommen. Die Toilette nebenan ("eastern style" ) war nach der halben Fahrt aus Hygienegründen kaum mehr zu benutzen und stank furchtbar. Meine Begleiter und ich haben geschlafen wie die Murmeltiere. Am Morgen gab es wahlweise Kaffee oder Tee (pur oder gesüßt), was aber eigentlich alles gleich geschmeckt hat. Angekommen sind wir in Xian nach rund 10 oder 11 Stunden mit etwa einer Stunde Verspätung und sind mit dem Taxi ins Hotel gefahren. Erst einen Tag später entdeckte ich zufällig, dass Xian inzwischen über eine U-Bahn verfügt, die sowohl am Bahnhof als auch direkt neben unserem Hotel hält.


    Die Idee mit dem Zug war, dass wir relativ günstig eine weite Strecke über Nacht zurück legen (über 1000 km) ohne dabei einen Tag zu verschwenden und dabei ausgeruht ankommen und als Zuckerl noch eine Hotelübernachtung sparen. In Summe ist diese Rechnung perfekt aufgegangen und ich kann den Softsleeper in China absolut empfehlen ... sofern man grundsätzlich in Zügen schlafen kann. Man muss davon ausgehen, dass speziell Softsleeper zumindest ein paar Tage vor der Reise immer komplett ausgebucht sind. Eine Buchung vorab scheint unerlässlich zu sein.


    Ciao
    HaPe

  • Quote from HaPeRieger

    NoDurians hat diesen Spagat auf seiner Chinareise besser in den Griff bekommen als ich.

    Auf dieser Chinareise hab ich viel gelernt, u.a. dass China anders ist und dass man - vor allem als Individualreisender - viel Zeit braucht und flexibel sein sollte. Vieles ist zwar in der Nachbetrachtung lustig, aber wir haben im ländlichen Yunnan mind. 50% unserer Zeit mit Selbstorganisation verbracht. Die tägliche Agenda bestand aus Tourbuchung, Geldbeschaffung, Organisation der Weiterreise, Selbstmitleid und Verzweiflung. Rausgekommen ist am Ende ein sehr originelles und völlig unübliches Routing. In drei Wochen quer durch China, von Yunnan nach Xi'an und von dort - sensationell - in nur 1 Tag auf dem Landweg in den 1.500 km entfernten Badeort Quinhuangdao.


    Aber: Nur im Scheitern wachsen wir, und gescheitert sind wir in China viele Male, selbst bei ganz alltäglichen Dingen wie Zigaretten zu kaufen. Scheitern macht gescheiter! =)

  • Hi ND,


    ich denke weder bei unserer und schon gar nicht bei Eurer Reise transportiert das Wort "scheitern" den eigentlichen Kern, den wir beide wohl als Erinnerung im Kopf und im Herzen behalten werden. Die Reise war wirklich toll und ich möchte sie nicht missen, aber ich verstehe schon was Du meinst. Auch bei uns ging es nördlich von Lijiang nicht mehr weiter. Dass China "anders" ist, kann ich uneingeschränkt unterschreiben. Mit Hähnchenschenkel und Zigaretten mussten wir uns gottseidank nicht auseinander setzen, dafür aber mit vegetarscher Verpflegung (was in China ohne Sprachkenntnisse der Quadratur des Kreises nahe kommt), nicht funktionierenden Kreditkarten und nicht vorhandenen Englischkenntnissen - selbst bei Hotelangestellten oder in Tourist-Informationen. Ich kannte ja Deinen Bericht vorher und zeigte ihn ... vorsichtshalber ... meinen Mitreisenden erstmal nicht. "Selbstorganisation" war auch bei uns das dominierende Thema ... vor allem auch in Yunnan. Insofern bin ich wirklich beeindruckt und auch ein klein wenig neidisch, dass Du bei all diesen "Randbedingungen" solche tollen Bilder nachhause gebracht hast.


    Ciao
    HaPe

  • Quote from HaPeRieger

    Auch bei uns ging es nördlich von Lijiang nicht mehr weiter.

    Ja, mit "nördlich von Yunnan" hab ich noch eine unbeglichene Rechnung. 2013 musste ich in Shangri-La umdrehen. Ich stand zwecks Rückreise am Busbahnhof und hab in der Ferne das Ganden Songtsenling Kloster gesehen. Mit Tränen in den Augen. 2015 hab ich's aufgrund gesundheitlicher Schwierigkeiten im Vorfeld gar nicht erst probiert. Aber ich will da rauf!



    Das einzige Gericht, das wir bestellen konnten, war Mapo Doufu. Das ist vegetarisch. Manchmal. Sicher schwierig, sich vegetarisch zu verpflegen.


    Ich freu mich schon auf Deinen Bericht und Deine Bilder. Ich glaub, es ist normal, dass man nach der Rückkehr mit seinen Bildern unzufrieden ist. Ich bin aber sicher, dass Du auch tolle Bilder gemacht hast und dass Du das - mit einigem Abstand - auch selbst so siehst.

  • Hallo, liebes Reisevolk =) ,


    Noch eine kleine Episode gefällig?


    Normalerweise wähle ich gerne zentrale Stadt-Hotels, auch wenn sie ein paar Öre mehr kosten. Oder eben auch Hotels weiter draußen, wenn sie nahe an einer U-Bahn Station liegen. Dass die Kombination zentral plus U-Bahn nicht immer der Königsweg ist, soll die folgende kleine Geschichte zeigen.


    Das politische und kulturelle Epizentrum Chinas ist Peking und das Zentrum Pekings ist der Tiananmen-Platz ( "Platz des Himmlischen Friedens" ) mit dem angrenzenden Kaiserpalast ( aka "Verbotene Stadt" ). Unser erstes Hotel in Peking lag nur wenige hundert Meter davon entfernt. Eines Abends fanden wir einen unscheinbaren Zettel auf der Minibar mit einem für uns erstmal beinahe unverständlichen englischen Text. Mit der Zeit brachten wir in Erfahrung, dass die chinesische Regierung in Peking eine gigantische Militärparade plant zum 70. Jahrestag des Sieges über Japan ( "V-Day" ) und der Überwindung des Faschismus. Nun könnte man darüber diskutieren, ob China vor 70 Jahren wirklich über Japan gesiegt hat, oder ob vielleicht das militärisch weitaus überlegene Japan unter dem Eindruck der amerikanischen Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki nicht schlicht bedingungslos kapituliert hat. Oder man könnte auch darüber diskutieren, was genau man unter Faschismus versteht (bedenkliche Menschenrechtssituation, diktatorischer Führungsstil, Unterdrückung Andersdenkender, Militärschläge gegen die eigene Bevölkerung) und in wie weit diese in China überwunden sind. Aber das war an jenem Abend nicht unser Thema.


    Unser Thema war, dass die ohnehin ungewöhnlich vielen Barrieren und Absperrungen in der Stadt über Nacht noch einmal vervielfacht wurden - insbesondere auch rings um unser Hotel. Und dann erfuhren wir, dass wir an diesem Abend 21 Uhr bis zum kommenden Morgen 11 Uhr unser Hotel nicht verlassen dürfen. Rings um den Tiananmen-Platz wurde eine Bannmeile eingerichtet mit einer Ausgangssperre für alle Bewohner (also auch für uns). In dieser Zeit standen alle Strassen, öffentliche Plätze und Einrichtungen ausschließlich dem Militär und der Polizei zur Verfügung, die die Militärparade vorbereiteten. Und so stellte sich eine Situation ein, die von vielen Hotelgästen als durchaus beklemmend empfunden wurden. Wir trafen uns beim (zwangsweise) verlängerten Frühstück. Die Türen waren mit dicken Bügelschlössern versehen, davor stand Polizei mit dem Maschinengewehr im Anschlag, in der Treppe zur Dachterrasse versperrte ein Soldat den Weg nach oben, draußen fuhren dutzende (hunderte ?) von Panzer. Über uns flogen Kampfjets und versprühten (wohl als Generalprobe für die Parade) bunte Farben, in der Hotel-Lobby ... in unserer Sichtweite zum Frühstückstisch ... saßen ca. 50 Soldaten und warteten - wir vermuten als schnelle Eingreiftruppe, falls es Probleme auf der Strasse gab. Ein Pärchen aus Deutschland übersah wohl den Zettel des Hotels und verpasste den Flug zurück nach Deutschland, viele andere konnten die geplanten (und wohl auch bezahlten) Ausflüge nicht antreten.


    Um 11 Uhr war alles vorbei, die Soldaten und Bügelschlösser an den Türen verschwanden. Bis zum Abend waren auch die zusätzlichen Absperrungen nicht mehr da. Aber so wirklich vorbei war der Spuk immer noch nicht. Wir gingen vom Hotel aus Richtung Tiananmen-Platz, da die "Verbotene Stadt" am heutigen Tag auf unserem Programm stand und standen bereits nach wenigen Meter vor der nächsten Absperrung. Die komplette Innenstadt (incl. Tiananmen-Platz und Kaiserpalast) war ab sofort für zwei Wochen bis zum 3. September (dem Tag der Militär-Parade) abgeriegelt. Das war ein ziemlicher Donnerschlag für uns. Die U-Bahn hatte sich erst am späten Nachmittag wieder eingependelt, so dass wir an diesem Tag unser Ersatzprogramm weitgehend zu Fuß erledigen mussten.


    Gottseidank hatten wir vor dem geplanten Rückflug aus Peking nach Frankfurt am 9. September noch einen Puffertag am 8. September in Peking eingeplant, so dass wir die "Verbotene Stadt" doch noch am vergangenen Dienstag besuchen konnten.


    Und was sagen unsere Freunde in Deutschland über WhatsApp lapitar dazu: "Ihr dürft die ´Verbotene Stadt´ nicht besuchen? Ja was habt Ihr denn von einer ´Verbotenen Stadt´ erwartet?" :shock: .


    Ciao
    HaPe

  • HaPe: Genau, das Alter wird es sein :D


    Danke für Deinen Bericht, geschrieben im bisher gewohnten und wieder erhofftem HaPe-Stil =)


    Die Situation am Ausgangsbahnhof Beijing ist ja schon filmreif: Tausende Chinesen mit Plastikeimern. Und ein wackerer HaPe auf der Suche nach dem Ticketschalter...

  • Hi,


    vieles, was für uns im ersten Moment etwas seltsam anmutete, hat sich im Nachhinein aufgeklärt. Eines würde mich aber wirklich noch interessieren. Vielleicht kann uns einer der China-Kenner eine Antwort geben.


    Mit dem Nightsleeper-Bus (einem abenteuerlichen Gefährt) sind wir eines Morgens in Kunming (Provinz Yunnan) am Busbahnhof West angekommen. Es gab dort einen "offiziellen" Taxistand innerhalb des Busbahnhofs (mit Einweiser, Taxis fahren zu den Kunden), sowie einen Stand mit normalen Taxis draußen an der Strasse (Kunden laufen zu den Taxis) und natürlich inoffizielle Taxis bzw. Sammeltaxis abseits in Seitenstrassen, die sich die Kundschaft über mehr oder weniger nervige Schlepper besorgen. Soweit also wie überall in China.


    Zunächst wollten wir ein Taxi am Taxistand nehmen. Der Einweiser machte uns aber schon aus der Entfernung klar, dass wir hier nicht erwünscht sind bzw. kein Taxi bekommen werden. Draußen auf der Strasse wurden wir auch von mindestens 15 Taxifahrer (ohne irgend welche Preisverhandlungen ... wir hätten in diesem Fall auch gerne ohne "Meter" genommen) abgelehnt. Wir hatten den Namen des Ziels in englischer und chinesischer Schrift ausgedruckt dabei, sowie einen Plan von Kunming mit dem eingezeichneten Ziel. Das Hotel war ein großes, bekanntes Haus in einer großen, bekannten Strasse. Die Taxis waren offensichtlich nicht reserviert, warteten auf Kundschaft, nahmen auch Kundschaft mit, aber immer nur Chinesen. Das Ziel lag nicht um die Ecke, sondern in ca. 5 bis 6 km Entfernung. Wir waren unter Hunderten von Chinesen die einzigen Ausländer vor Ort. Niemand (auch keiner der anderen Reisen und Passanten) sprach englisch, wir nehmen aber sehr an, dass der eine oder andere Fahrer das Ziel kannte. Manchmal unterhielten sie sich auch über unser Ziel und deuteten in eine Richtung und wiederholten den Namen des Hotels und der Strasse auf chinesisch. Trotzdem wollte uns schlussendlich niemand haben.


    Taxis waren hin und wieder immer ein kleineres Problem, dass wir aber (mit und ohne Kenntnis der näheren Umstände) überhaupt nicht mitgenommen wurden, ist uns nur in Kunming an diesem Busbahnhof passiert. Hat jemand eine Idee woran das gelegen haben könnte?


    Ciao
    HaPe

  • Das ist mir auch passiert, am Flughafen Lijiang, und ich warte gespannt auf eine Erklärung. Mein Verdacht war, dass wir als Langnasen ohne Sprachkenntnisse möglicher Weise ein Problem darstellen, dem die Taxifahrer aus dem Weg gehen wollen.


    In Beijing West wartete übrigens eine Warteschlange von ca. 100 Menschen auf Taxis. So alle paar Minuten kam ein Wagen daher. Da waren wir froh, als uns ein inoffizielles Taxi angeboten wurde. Auch wenn es mind. das 5-fache des offiziellen Preises gekostet hat.

  • Genau dieses Problem hatten wir im August in Singapur. Immer wieder wurden wir nicht mit dem Taxi mitgenommen, wenn es sich um Fahrer handelte, die kein englisch sprachen und uns nicht verstehen konnten, ob das nun genau chinesische Fahrer waren, können wir nicht sagen. Wir wollten Freunde besuchen, die im Militärgebiet in Sembawang wohnen. Leider funktioniert dort kein GPS. Wir mussten auf Bus und zu Fuß ausweichen, weil es schier unmöglich war, ein Taxi adhoc zu bekommen. Die Busfahrer konnten uns auch meist nicht verstehen, aber ich ich hatte abgezähltes Geld mit und wir haben einfach die Stationen abgezählt.


    Ein anderes Mal wurden wir von unserem bestellten Taxi an der falschen Bushaltestelle (wir wollten mit dem Bus nach Mersing in Malaysia fahren) rausgelassen. Als wir mitbekamen, dass hier nicht unsere Buslinie abfuhr, war "unser" Taxifahrer weg. Es hat eine Weile gedauert, ehe wir an der Taxi-Haltestelle von einem Taxi mitgenommen wurden. Alle Nicht-Langnasen, die hinter uns warteten wurden genommen, bei uns hat man abgewunken, als wir sagten wohin wir wollten. Letztendlich haben wir dann doch eines gefunden. Das ist manchmal schon deprimierend, wenn man sich nicht in den touristischen Gegenden aufhält. Andererseits ist so eine Reise einfach spannender.


    Viele Grüße
    Petra

  • @ HaPe: mir ist das zum Glück noch nie in China passiert. Ich bin damals am Flughafen Kunming angekommen, da war's kein Problem.
    Eine Frage: wieviel Leute ward ihr? Vielleicht war den Fahrern die Gruppe zu groß, oder sie kannten das Hotel wirklich nicht. Letzteres kann ich mir aber nicht vorstellen, da es anscheinend ja bekannt war.
    Wie seid ihr denn letztendlich hingekommen?
    In Lijiang ist es oft ein Problem mit den Hotels in der Altstadt. Da Fußgängerzone, kann der Taxifahrer nur bis zu bestimmten Punkten fahren. Wie soll er das dem Foreigner klarmachen? Dann lieber ablehnen.

  • Hallo,


    Ich denke, die üblichen bzw. naheliegenden Unwägbarkeiten haben wir vor Ort schon berücksichtigt. Ich hoffte, dass irgend jemand Details weiß wie etwa, dass bestimmte Taxis bestimmte Gegenden in Kunming nicht befahren dürfen (was zugegebenermaßen etwas skurril wäre bei einem Taxi) oder ähnliches. Okay, man muss in Asien nicht alles verstehen, aber fürs nächste Mal wäre die Information schon interessant.


    Wir waren vier Personen. Incl. Gepäck haben wir ansonsten in jedes chinesische Taxi gepasst ... nur nicht in Kunming. Probleme mit Taxis gab es viele. Wir haben uns in Peking mit einer Bekannten getroffen, die dort wohnt und fließend chinesisch spricht. Auch für sie war es nicht immer leicht, ein Taxi zu bekommen (allerdings leichter als für uns).


    Es war in Kunming ja nicht ein (!) Taxifahrer, sondern ganz viele, die ich gefragt habe. Für eine halbe Stunde waren wir die Attraktion am Busbahnhof. 15 Taxifahrer haben wir gefragt, 20 weitere Leute (Taxifahrer, Passanten, Nudelverkäufer, Schlepper) haben sich zusätzlich eingeschaltet. Chinesen sind sehr kommunikativ und neugierig. Nur mitgenommen hat uns niemand. Normalerweise erkennen wir es schon, wenn der Taxifahrer das Ziel nicht kennt (hatten wir auch ein paarmal).


    Letztendlich sind wir zu unserem Ziel über ein inoffizielles Sammeltaxi (aka: Privatperson ohne Zulassung ... aber mit Auto) gekommen. Der Preis war dabei nicht einmal über alle Maßen zu hoch sondern vielleicht nur um 50% höher als mit Taxameter. Aber wirklich wohl haben wir uns nicht gefühlt, als das "Taxi" erstmal in die komplett falsche Richtung los fuhr und wir den Fahrer nicht anhalten / umlenken konnten.


    Ciao
    HaPe

  • In Guangzhou stand ich mal doof da. Es war am Tag der Eröffnung der Asian Games. Obwohl meilenweit vom Stadion entfernt, befand sich unser Hotel ab Mittag in einer Sperrzone. Da war natürlich auch kein Taxi zu bekommen, da die Fahrer uns dies nicht vermitteln konnten. Aber eine ähnliche Situation war bei Dir ja nicht gegeben. Vielleicht weiß Yanbian da mehr.
    LG kiki

  • Hi,

    Quote from HaPeRieger

    [...]Incl. Gepäck haben wir ansonsten in jedes chinesische Taxi gepasst [...]


    was übrigens nicht selbstverständlich ist. Die Kofferräume der üblichen Taxis sind erstaunlich klein und oft sind sie bereits mit allerlei Privatkram des Fahrers zur Hälfte belegt. Von Malerartikel über den Wochenendeinkauf bis zu einer Reihe von Klappstühlen und einer Bronzestatue haben wir erstaunliche Entdeckungen in chinesischen Taxis gemacht :D .


    Ciao
    HaPe

  • Uns ging es in Singapur ähnlich: Wir standen in der Schlange an und haben uns gewundert, dass die "Einweiser" ständig Personen vorgezogen haben und vor allem weshalb.


    Eine nette Frau hat uns den Tip gegeben, unsere Adresse Richtung "Einweiser" zu schreien:
    Die einzelnen Taxen durften nur bestimmte Quadranten anfahren.


    Nach einer gefühlten Ewigkeit hat uns eines mitgenommen.