Hi,
wenn man auf die Farbe verzichtet, geht die Gewichtung auf das Spiel mit Licht und Schatten, Formen und Strukturen dominieren über die Details und irgend etwas scheint uns im innersten mehr anzurühren als bei der Buntfotografie. Vielleicht ist es die Erinnerung an die Kindheit oder einfach, weil bei monochromen Fotos die Phantasie eher angeregt wird (werden muss) um das Bild zu erfassen und zu verstehen.
Aber ganz ehrlich: In der Regel habe ich bei der SW-Fotografie große Probleme. Ja, es gibt sie, diese außerordentlichen SW-Aufnahmen von großen Namen. Aber Motiv, Licht, Komposition, Entwicklung ... alles muss schon herausragend gut passen, dass eine Aufnahme in ihrer Eigenschaft als SW-Fotografie eine Berechtigung hat. Noch nie (NIE !) habe ich bei Fragen "SW oder Farbe" die SW-Aufnahme besser gefunden. Quasi immer empfinde ich das als den Versuch, aus einem mittelmäßigen Bild einen künstlerischen Touch von außen aufzuprägen um es aufzuwerten, ohne dass das Bild selbst nach einer SW-Bearbeitung verlangen würde.
Ich würde mir wünschen, dass der Fotograf selbst eine Bearbeitung wählt und dann auch dazu steht. Wenn er zweifelt, sollte er IMO immer die Farbvariante wählen. Oder welcher Koch sagt seinem Kunden: "Ich habe jetzt mal zwei Suppen gemacht, mit mehr und weniger Salz. Sie können dann entscheiden, welche besser schmeckt".
HaPe