Wir waren Ende November - Mitte Dezember 2016 für 2,5 Wochen in diesem faszinierenden Land individuell unterwegs. Nachdem wir fast alle Länder Südostasiens bereist haben, waren wir erstmals in Myanmar und haben die klassischen Ziele besucht: Mandalay (3 Tage) – Monywa (1 Tag) – Bagan (3 Tage) – Inle Lake (2 Tage) – Yangon (2 Tage) – Ngwe Saung Beach (5Tage). Hier ein kleiner Reisebericht mit ein paar aktuellen Tipps und Preisen:
Von Bangkok ging es mit Air Asia nach Mandalay. Gleich am Flughafen kann man sich problemlos am ATM mit Bargeld versorgen (Mastercard, Visa etc.). Wechselstuben, die EUR tauschen, stehen auch ausreichend zur Verfügung, USD sind nicht mehr zwingend erforderlich (wir hatten nur EUR dabei). Bei Banknoten unverändert darauf achten, dass diese mindestens neuwertig sind (sauber, nicht eingerissen oder geknickt)! Beim Tauschen haben wir allerdings festgestellt, dass die besten Kurse mit Cash erzielt werden (ATM nimmt auch jedes Mal eine zusätzliche Fee von 6.500 Kyat bei einem Höchstbetrag von 300.000 Kyat). Kreditkarte wird derzeit nur in besseren Hotels akzeptiert (gegen zusätzliche Fee). ATMs sind überall zahlreich vorhanden (Ausnahme: am Ngwe Saung Beach wird gerade eine Bankfiliale gebaut; sollte sich also auch zeitnah ändern). Man sollte immer darauf achten, auch genügend kleine Scheine (100er, 200er, 500er) für Toilette, Tip etc. griffbereit dabei zu haben.
Da wir meist nur 2 - 4 Nächte an den einzelnen Orten waren, haben wir die Unterkünfte über booking.com oder Agoda vorgebucht, alles ganz problemlos. Wir haben nur positive Erfahrungen gemacht, alle Unterkünfte würden wir wieder buchen. Preislich lagen diese zwischen EUR 25-55/Nacht inkl. Frühstück (außer zum Schluss am Ngwe Saung Beach, wo alles ein bisschen teurer ist). Gefühlt hätte man aber an den meisten Orten zu dieser Zeit auch spontan problemlos ein Zimmer bekommen können. Die Hotelpreise sind meist in USD ausgezeichnet und USD in bar werden auch gerne genommen. Sonst wird bei der Umrechnung meist ein Aufschlag von 2 - 4% addiert. Wifi ist übrigens in allen Unterkünften vorhanden, meist in sehr guter Qualität. Auch viele Restaurants haben „free Wifi“.
Unsere Tagesausflüge haben wir vor Ort problemlos organisiert. Einfach mal den Taxifahrer oder im Hotel fragen … In Mandalay haben wir für ca. EUR 40 einen tollen Tagesausflug nach Sagaing – Inwa - Amarapura gemacht. Mit dem Boot kann man für ein paar Kyat einen Halbtagesausflug nach Mingun machen (Abfahrt morgens um 9 Uhr). Weiter ging es von Mandalay nach Monywa zu den Riesenbuddhas, der Thanboddhay Pagode und zu den Höhlen. Früh morgens ging es mit einem Taxifahrer auf die private Tour, am Nachmittag setzte er uns nach den Besichtigungen am Hotel ab (80.000 Kyat für die Tagesfahrt). Während die vorgenannten Sehenswürdigkeiten sehr interessant waren, gefiel uns die Stadt Monywa überhaupt nicht. Mit dem Local Bus ging es daher am nächsten Morgen schnell nach Bagan (ca. 4 Stunden). Übrigens ist in Myanmar Rechtsverkehr, jedoch haben die meisten Autos und auch Busse das Lenkrad rechts! Daher steht im Local Bus immer einer in der linken Tür, der dem Fahrer seine Augen zum Überholen „leiht“. 2,5 Tage haben wir die Pagodenfelder von Bagan mit dem E-Bike erkundet. Es macht einfach nur Spaß!!! Leider hat ein Erdbeben im August 2016 einiges zerstört, so dass viele Pagoden derzeit restauriert werden und eingerüstet sind. Außerdem ist es bei den meisten Pagoden mittlerweile verboten, diese zu besteigen, da sich einige nicht benehmen konnten. Die E-Bikes sind eher Elektroroller und fahren bis ca. 50 km/h (USD 7/Tag, werden überall verliehen). Tolles Mitbringsel sind übrigens die sandgestrahlten Ölgemälde, die man nur in Bagan bekommt (Künstler sind bei vielen Pagoden, immer gut handeln wie in Asien üblich). Weiter ging es mit Expressbus (europäischer Standard) zum Inle Lake (8 Stunden, USD 15). Am Inle Lake (Nyaungshwe) bieten viele Tagesausflüge (Floating Village, Markt, etc.) mit dem Boot an (ca. EUR 20 für ein eigenes Boot ca. 5 - 6 Stunden). Sehr zu empfehlen! Auch eine Radtour am Inle Lake macht Spaß – vielleicht mit einem Wine Tasting . Dann fuhren wir mit dem Nachtbus nach Yangon (12 Stunden). Yangon war nicht unsere Stadt. Die Shwedagon Pagode ist natürlich gigantisch, aber ansonsten haben wir uns irgendwie nicht wohl gefühlt. Die Stadt ist ganz anders als der restliche von uns bereiste Teil von Myanmar. Hier wurde auch verstärkt versucht, das „Optimum“ aus den Touristen herauszuholen. Mit dem Bus (10.000 Kyat, 6 Stunden) fuhren wir im Anschluss zum Ngwe Saung Beach, der uns sehr gut gefallen hat. Alles ist noch sehr ruhig, preislich allerdings etwas teurer als der Rest von Myanmar (insbesondere die Unterkünfte). Wir haben uns für 5 Nächte eine tolle Unterkunft für EUR 100/Nacht in der Nähe des kleinen Städtchens gegönnt und haben es nicht bereut. Im Ort findet man zahlreiche Restaurants. Der Sandstrand ist breit und einige Kilometer lang, es ist noch sehr ruhig. Nur die Einheimischen machen meist zum Abend Lärm, wenn sie mit ihren Mopeds und Quads am Strand lang fahren. Aber zum Relaxen am Ende der Reise war es klasse!
Zurück ging es dann von Yangon mit Air Asia nach Bangkok und dann wieder nach Hause. Beim Abflug in Yangon haben wir dann tatsächlich auch noch USD benötigt. Für die Ausreise mussten wir p.P. USD 5 cash bezahlen (Kyat + EUR wurden nicht akzeptiert, wir konnten dann mit Kreditkarte zahlen).
Fazit: Uns hat es sehr gut gefallen. Das Land ist sehr einfach individuell zu bereisen, hat tolle Sehenswürdigkeiten und die Menschen sind meist sehr freundlich und hilfsbereit. Die Reisezeit war u.E. perfekt. Es waren angenehme Temperaturen von ca. 25 – 30 Grad und die Sonne schien fast immer. Regen hatten wir keinen. Es scheint sich jedoch sehr schnell zu verändern. Andere Reisende berichteten, dass sie vor einigen Jahren da waren und Myanmar heute kaum wiedererkennen. Insgesamt fanden wir auch den zeitlichen Ablauf für uns ok, man konnte in Ruhe alles erkunden. Mehr Orte wäre dann schon stressig geworden, da die Fahrzeiten doch relativ lang sind, auch wenn die Entfernungen manchmal gar nicht so weit sind. So mussten wir z.B. Bago und den Golden Rock auslassen. Vielleicht dann beim nächsten Mal.
Viele Grüße
Jens