9 Wochen Westmalaysia in Stichworten:
Ein Reisetagebuch, das sehr persönlich und lang ist, wird vermutlich in den nächsten Wochen fertig. Als PDF-Datei können wir es auf Wunsch gern per Mail verschicken.
1.Melaka (Ankunft) 2.Kuala Lumpur 3. Brinchang 4. Ipoh 5. Kuala Kangsar 6. Kamunting 7. Kulim 8. Penang 9. Singapur (Abflug)
Was uns auffiel
Flüge:
FRA – KUA mit SQ A380 - Beinfreiheit (economy) besser als in allen bisherigen (Condor, Türkisch und Vietnam Airlines).
Essen - wie bestellt: indisch, vegetarisch, lecker, und wir bekamen es als erste. .
Negativ -wohl nur für mich- der steile Winkel Lehne zu Sitz.
Wahnsinnig laute WC-Spülung.
SIN – FRA mit SQ Boeing 777-300 Beinfreiheit nicht so gut, dafür konnte ich besser sitzen.
Aber – unmögliche Vorderleute. Muss es auch geben: Als erstes die Rückenlehnen ganz nach hinten gestellt und nur nach Aufforderung der Crew zum Essen wieder hoch. Als deren Vorderpaar die Sitze nach hinten stellten, wurde sofort lauthals gemault, dass das Tablett noch nicht abgeräumt sei. Mindestens 6 mal das Personal für einen Drink herbeigeläutet, im Stehen dann mit dem 3. Fluggast in der Reihe laut unterhalten.
Habe bisher nicht gewusst, dass man sich zwischen den Mahlzeiten auch Snacks etc holen – oder sogar bringen lassen – kann.
Englisch:
Keiner verstand uns. Was war los? Die Menschen, die im Ausland gelebt oder Englisch studiert haben, verstanden uns hingegen gut. Müssen wir Englisch für die nächste Reise intensivieren? Wir verstanden auch die wenigsten Menschen. Das ist schade. Zurecht kamen wir immer mit Lächeln, Gestikulieren und dem wortlosen Wörterbuch. Würde aber manchmal gern mehr und besser verstehen. Ein Inder meinte, es läge daran, dass die Chinesen nicht alle Buchstaben aussprechen können und außerdem sehr schnell sprächen.
Klimaanlagenkonnten wir bisher (Sri Lanka und Laos)erfolgreich vermeiden, aber waren wir froh, immereine zu haben. In Bussen,Restaurants, Geschäften und öffentlichen Gebäuden fast immer gefühlte Frosttemperaturen. Einige Geschäfte habe ich - sehr zur Freude meines Mannes - fluchtartig verlassen. Es sind nicht alle Gebäude gleich tiefgekühlt. Besonders kalt fand ich das Scotts Square in Singapur. Dort mussten wir durch um zumSupermarkt zu gelangen
Besichtigungen, Eintritte
Es lohnt sich manchmal, besonders bei teuren Eintritten, dass man ein gewisses Alter hat, bzw. schwerbehindert ist.
Essen
Einheimisches Obst (Ananas, Bananen, Papaya) verhältnismäßig teuer und war nicht einfach zu bekommen. Und so richtig gut schmeckte das Obst selten. Was hätten wir tun müssen? Ein „local market“ war nur in Kamunting fußläufig zu erreichen.
Auf Vegetarier ist man nicht unbedingt eingerichtet. Aber wir fanden immer was, z.B. Reis mit Sauße, wir ließen einfach die Hühnerbeine weg.
Die Straßenlokale sind am billigsten und am besten. Dort wurden wir manchmal mit 1 € satt. In den Straßenlokalen hat es uns auch am besten geschmeckt, besonders Roti, Nasi Lemak, sowie Apam Balik, Seri Muka und Milo.
In Georgetown bekamen wir 3 mal richtig kaltes Essen, gut war es nicht, teuer schon. Sogar im „Hemisphere“ in KL, wo das Frühstück 15 RM kostet wurde das Spiegelei extra für uns aus dem Kühlschrank geholt. Wir sind schon sehr verwöhnt: kalte (gekochte) Speisen haben wir uns – wenn möglich – mit der Mikrowelle aufgewärmt. In einigen Lokalen kann man sich auch selbst mit der Mikrowelle helfen.
Supermarktheißt: kaum einheimische Artikel und vor allem teuer
Local market heißt: überwiegend einheimische Lebensmittel und sehr preiswert
Unterkünfte alle über airbnbgebucht. Nur in KK fanden wir keine und buchten ein Hotelzimmer über agoda. (siehe extra Bericht). Und mit airbnb sind wir wie schon die letzten 2 Jahre sehr gut gefahren. Ausnahmen gibt es immer, so auch diesmal: die Unterkunft in Brinchang.
Transport
Eigentlich probieren wir gerne die einheimischen Busse. Aber man weiß nie, wann sie kommen und wo sie halten. Einmal sind wir mit einem gefahren, aber weil „grabben“ und „Uber“ günstig sind, haben wir das ausprobiert und sind dabei geblieben. In Kuala Kangsar, Kamunting und Kulim sind Uber und Co nicht vertreten, hier mussten wir normale Taxen nehmen.
In KL nur gegrabt, einmal kurz die kostenlose Buslinie GOKL probiert, war voll und natürlich tiefgekühlt. Zum Schluß hatten wir zwangsweise einen „local“ Bus in Georgtown ausprobiert; selbst der Schal schützte mich vor der Klimaanlage nicht. (okay, dann bin ich halt ne Memme)
Die Uber- und Grabfahrzeuge sind sehr sauber und immer mit Navi ausgerüstet. Wir haben uralte abenteuerliche Taxen gesehen, in die wir nicht eingestiegen wären. Und sauber waren sie auch nicht. Die Fahrten mit den normalen Taxen liefen so ab, dass vor Fahrtbeginn mehrere Fahrer miteinander mit Uralt-Handys telefonierten, sich den Weg beschrieben ließen und letztendlich ich sie dann mit Google-Map lotsen musste. Grab und Uber für Malaysia sehr empfehlenswert!
Verkehr:
Mittelspurfahrer gibt es viel mehr als in D, die Zweiräder überholen da wo frei ist: links, in der Mitte, rechts, aber gehupt wird hier nur in einem "Gefahrenfall".
Fußgängerfreundlichsind die Städte nicht. Gehwegparker noch und nöcher.
Leider muss man so immer nach unten schauen und verpasst einiges Sehenswertes. Aber wir sind immer wieder stehengeblieben und haben uns umgeschaut.
Menschen
Moslems, Christen, Hindus und Buddhisten, die friedlich nebeneinander wohnen
Viele schauen einen lachend in die Augen und fragen gleich: „Where do you come from?“, Viele schauen aber auch weg. Besonders in kleineren Orten wurde man von weitem wie alte Schulkameraden begrüßt.
Sind hier alle Langschläfer? - Die Einkaufszentren öffnen frühestens um 10 Uhr, manche erst um 11.
Sehr ehrlich. Ein Beispiel: Wir haben mal aus Versehen einen großen Schein beim Bezahlen abgegeben, den bekamen wir aber sofort zurück. I
„Kopftuchfrauen“ - wir haben sehr gebildete weit gereiste kennengelernt.
Selfie-Wahn – wie wohl überall auf der Welt
Wäschetrocknen am Balkon – in vielen Wohnblocks in Deutschland verpönt – hier aber vermutlich Pflicht, da es extra Vorrichtungen gibt.
Die Weihnachtsdeko ist Anfang Januar überall der chinesischen Neujahrsfestdeko (am 28.1.) gewichen. Die Feierei ging weiter. Vom 8.-10.2 war Thaipusam. Am 11.2. zwar kein öffentlicher Feiertag, aber ein sehr beliebter: Chinese Valentsday.
Gebäude
Architekten können sich hier austoben. Hochhäuser sind hier keine einfallslosen Quader sondern richtige Kunstwerke und werden auch nicht abfällig Hochhäuser sondern Skyscraper genannt. Wir haben leider nur im 6., 16. und 24. Stock gewohnt. Überall ein 24 Stunden-Sicherheitsdienst.
Die Grundrisse der Wohnungen, die wir sahen, bzw. in denen wir wohnten, haben uns alle besser gefallen als die in Deutschland (wir suchen z.Z. eine Wohnung)
Auf Penang haben wir in Bayan Lepas in einem ganz „normalen“ Wohnviertel gelebt und dort sind alle (älteren) Wohnhäuser an den Fassaden sehr dreckig bis fast durchgehend schwarz. Haben keine Erklärung. Es sieht tw unbewohnt aus, aber ist es nicht. Kommt das von der Witterung? Wurde schlechtes Baumaterial genommen oder nur das Renovieren aufgeschoben?
Die Wasserleitungen sind eigenartig angeordnet. Es plätscherte und rauschte ständig unterschiedlich schwach und stark, je nachdem, ob sich der Nachbar über uns die Zähne putzte, aufs Klo ging oder duschte. Anfangs dachte ich ständig, unsere Wohnung sei undicht.
Vorläufige Fotos: hier