das bedeutet verallgemeinert, dass jedwede Anstrengung sein Leben nach ethischen Gesichtspunkten (oder was man eben dafür hält) auszurichten ist letztendlich eine Selbsttäuschung und wirkungslos?
Verallgemeinern würde ich das nicht, aber nur weil ich nimmer nach China reise, werden die dort nicht die Demokratie einführen und nur weil ich mit einem Tuk-Tuk-Fahrer um Centbeträge streite, werde ich das Preisgefüge nicht drücken. Im ersten Fall wäre die bedeutsamste "Wirkung", dass ich tolle Eindrücke und Erlebnisse nicht sammeln könnte, im zweiten Fall, dass ich im Urlaub (!) grießgrämig und verbissen bin.
Verantwortungsbewusstes Handeln nach ethischen Grundsätzen ist nie verkehrt. Wir sind soziale Wesen und Gutes und Richtiges zu tun steigert unser Wohlbefinden und unser Lebensglück. Wir hätten gerne, dass alles was wir tun, einen Sinn hat und dabei schießen wir gerne übers Ziel hinaus.
Wie wäre es denn, wenn man im Urlaub auch wie ein Einheimischer lebt, dann würden sich viele Fragen erübrigen.
Ich fahre schon sehr gerne hin und wieder mit einem klapprigen, überfüllten Linienbus, schlafe in einem sehr einfachen Quartier oder esse morgens eine Nudelsuppe am Straßenrand. Aber ich mag auch klimatisierte Limousinen, feudale Suiten und opulente Frühstücksbuffets. Auch diesbezüglich glaube ich nicht, dass ich die Welt verbessern könnte, wenn ich mich einschränken würde. Und für mich wären das Einschränkungen. Die Nudelsuppe am Straßenrand ist für mich ein genau so ein Urlaubserlebnis wie das tolle Luxushotel.