Liebe Freunde,
leider bin ich seit einiger Zeit etwas gestresst und finde kaum noch Zeit, im Forum aktiv zu werden. Anstatt Wandern zu gehen habe ich heute die Reste unseres Grillabends vom Samstag aufgeräumt, die Kinder hin und her gefahren, einige Flüge gebucht, meine letzte Guineareise resümiert und die entsprechenden Fotos ausgewählt.
Ich war nämlich in den Osterferien wieder beruflich in meiner alten Heimat; diesmal im Fouta Djallon, einem Hochland in Zentralguinea. Trotz der Höhe von 1000 bis 1500 üNN wird es in dieser Jahreszeit sehr heiß (>40°C), aber nachts kühlt es auf angenehme 20-22° ab. Die Luft ist noch trocken und sehr staubig, was meiner Nase sehr zu schaffen machte. Die regionale Hauptstadt Labé war früher ein Magnet für echte Individualtouristen mit Geld, denn wenn man von der zerschlissenen Teerstraße zwischen Conakry und Labé runter will, um die landschaftlichen Schönheiten, vielleicht auch die oftmals malerisch gelegenen Dörfer zu erleben, muss ein 4x4 ran, ein Führer und etwas Mut. Ich war jetzt für einen unserer ehemaligen Geldgeber unterwegs und war nicht unbedingt dort, wo es wirklich schön ist.
Ohne Geld kommt man eigentlich auch rum, aber da muss man gut drauf sein, ein paar Worte Fular und Französisch sprechen, dann bekommt man nämlich überall, d.h. in jedem Dorf, ein Plätzchen zum Schlafen, etwas zu essen und Wasser. Ein Radfahrer, den wir auf dem langen Anstieg von 0 m üNN auf kurz vor 1500 m bei Dalaba überholt haben, kam 3 Tage später in meinem Hotelchen an und fragte nach einem Platz zum Campen. Solche Gäste sind der italienisch-guineische Hotelchefin nicht wirklich willkommen. Sie verlangte von dem erschöpft wirkenden Asia-Amerikaner aus LA 10€ pro Nacht. Er, der auf dem Weg nach Kapstadt war und noch tausende von Kilometern vor sich hatte, versuchte noch zu feilschen. Aber umsonst, „hau ab hier“ war die knappe Antwort von Rabi, der Chefin und grinsend rief sie mir auf Französisch zu, dass sie solche Budgettouris nicht brauche.
Ich habe auch einige nicht dienstliche Fotos gemacht, ein paar von denen zeige ich euch hier
Auf der Fahrt nach Kouramangui
Dorf bei Kouramangui