Kleiner Reiseberich Kuba

  • Wir sind im April aus Kuba zurück gekommen und hier nun der Kurzbericht.
    Wir sind mit KLM über Amsterdamm direkt nach Havanna geflogen, da wir die "Comfort" Plätze gebucht haben, waren die langen Flüge auch kein Problem. Wir haben nur die erste Unterkunft in Havanna und den Transfer vom Flughafen vorgebucht. Gewohnt haben wir ausschließlich in Casa Particulares und gefahren ca. 1500 km nur mit Taxi Particulares. Essen haben wir oft in den Casas bestellt, die Casawirte servieren ausgesprochen gutes, frisch zubereitetes Essen zu moderaten Preisen. Oder wir waren in Paladars, das sind private Restaurants. Übers Internet habe ich einen Deutschen gefunden, der mit einer Kubanerin verheiratet ist und auf Kuba lebt, und der hat mit die Casa in Havanna und den Transfer gebucht.
    Unsere ersten drei Tage in Havanna sind erlebnisreich, die Casa liegt direkt in der Altstadt, nicht weit vom Malecon entfernt. Gleich am 2. Tag haben wir mit einem Guide eine ganztägige Stadtführung gemacht, dadurch haben wir eine Menge Zeit gespart, hatten eine grobe Orientierung und mussten nicht lange herumsuchen. Am nächsten Tag sind wir dann selbst losgezogen und hatten eine Menge Spaß. Wir sprechen kein spanisch und die Kubaner kein englisch, das einzige was wir dabei hatten war eine spanisch App auf dem Handy, die allerdings auch nur sporadisch funktionierte. Die Kubaner sind sehr, sehr hilfsbereit, freundlich und aufgeschlossen. Über unseren Casawirt haben wir mit Händen und Füßen und besagter App ein Taxi und eine Casa nach Trinidad ordern lassen.
    Unsere nächsten Tage haben wir in Casilda, einem kleinen Fischerort zwischen Trinidad und Playa Ancon verbracht. Unsere Casa ist wieder fantastisch, sehr nette (nur spanisch sprechende) Casawirtin. Wir sind eine halbe Stunde mit der Bahn ins 5 km entfernte Trinidad gefahren, wir sind die einzigen Touristen im Zug und es ist rappelvoll, man kann sich kaum bewegen, trotzdem versuchen Kubaner aufzustehen um uns ihren Platz zu überlassen. Trinidad ist ein karibisches Kolonialstädtchen, überall wird Musik gemacht, die Menschen sind fröhlich, aber es sind auch viele Touristen unterwegs. Wir sind am späten Abend froh wieder im verträumten Casilda zu sein. Einen sehr erlebnisreichen Tag haben wir im Topes des Collantes, einem riesiegen Nationalpark in den Bergen verbracht, und natürlich waren wir auch einen Tag am Playa Ancon zum relaxen. In Casilda und Umgebung ist es Sonntags üblich, dass die Bewohner mit ihren Vögeln im Käfig "Gassi gehen". So wie bei uns die Hunde ausgeführt werden, werden dort die Vögel durch den Ort getragen.
    Nach fünf Tagen fahren wir weiter nach Cienfuegos, ebenfalls ein sehr charmanter Ort mit fantastischen Kolonialvillen, der auch "Perle des Südens" genannt wird. Drei Tage später geht es in die Schweinebucht, in der Exil Kubaner unterstützt durch die USA 1962 versucht haben Fidel Castro zu stürzen. Danach entscheiden wir uns doch für ein paar Tage nach Varadero zu fahren, was ich eigntlich nicht wollte, da dort alles nur auf Touristen ausgerichtet ist. Allerdings entschädigt unsere tolle Casa und das traumhafte Meer für alles... und ein wenig Erholung tut uns auch mal ganz gut :) Dann geht es auch schon zur letzten Etappe unserer Reise nach Vinales im Westen der Insel. Vinales ist ein bezauberndes kleines Städtchen, alle Häuser sind bunt gestrichen und haben eine Veranda mit Schaukelstühlen, auf denen ruhig vor sich hingewippt wird. Das Vinales Tal ist beeindruckend, die Erde ist rostrot, Palmen wie mit dem Lineal gezogen, Tabakplantagen, dazwischen immer mal wieder eine Bauernhütte und dann die bis zu 400 Meter hohen Mogotes - dicht mit Flechten und Mosen bewachesne Kalksteinkegel. Ochsengespanne helfen bei der Feldarbeit. Wir machen einen 4 stündigen Ausritt durch das Tal, besuchen den kaum bekannten Botanischen Garten in Vinales und machen viele Wanderungen im Nationalpark. Leider vergeht die Zeit wie im Flug und wir müssen zurück nach Havanna, von wo aus wir unseren Heimflug antreten.
    Obwohl Kuba ein sozialistisches Land ist, haben wir alles bekommen, Das Essen bei den Casawirten und in den privaten Restaurants war shr gut und preiswert (z. B. 3 Gang Menü mit Vorsuppe, Lobster, der fast nicht zu schaffen ist, und Nachspeise haben wir zwischen 10 und 12 Euro bezahlt. Gefrühstückt (sehr reichlich, Kaffee, Saft, Brot, Käse, Schinken, Marmelade, Kuchen, Obst) haben wir immer in den Casas für 5 CUC pro Person. Wir haben nur ein einziges Mal in einem staatlicheen 5 Sterne Hotel gesessen, und es war schlecht, teuer und ein miserabeler Service. Für sämtliche Casas haben wir 40 CUC pro Nacht für zwei Personen berappt. Für unsere Taxifahrten haben wir insgesamt 300 CUC für 2 Personen gezahlt. Wir hätten es sicher auch preiswerter haben können, aber mangels spanisch Kenntnissen hat es mit dem Handel nicht immer so gut geklappt ... und außerdem lautet unsere Devise: Leben und Leben lassen. Guide in Havanna ganztägig 20 CUC für 2 Personen, Topes des Collantes Tour: 45 CUC, Reitausflug in Vinales: 35 CUC pro Person. Was es in Kuba nicht gibt ist wlan, jedenfalls nicht bei den Casawirten, wir hätten uns sicher Karten kaufen können, aber wir haben es auch so geschafft ;)
    Es war eine tolle Erfahrung nach über 10 Jahren Asien mal einen anderen Kontinet zu bereisen.

  • Hallo Konni,
    vielen Dank für diesen schönen Bericht.


    Ich würde mich über ein paar Fotos freuen, denn Kuba kenne ich auch noch nicht
    und Ihr habt ja wirklich viel gesehen.

    Liebe Grüsse Bigi :)


    Nichts ist in der Fremde exotischer als der Fremde selbst. (Ernst Bloch 1885-1977)

  • Hallo Konni,


    danke für deinen Bericht, hat mir Kuba wieder in den Kopf gebracht, was schon ein langer Plan von uns ist!


    Zuletzt scheiterte es vor 2 Jahren, da soll Kuba ziemlich von Touristen überlaufen gewesen sein (lt. Reisebüro gab es keine bezahlbaren Mietwagen mehr, Unterkünfte dito und Flugverbindungen waren nicht nur teuer, sondern auch noch umständlich, z.B. über Toronto ...).


    Du schreibst ja auch, dass viele Touristen unterwegs waren - aber anscheinend habt ihr auch ohne Vorausbuchung ja immer eine Unterkunft bekommen. Vielleicht sollten wir doch nochmal schauen, würde das Land sehr gerne mal sehen.


    Hast du evtl. auch ein paar Bilder?

  • Obwohl wir zur Hauptreisezeit unterwegs waren, waren lediglich an den Hauptsehenswürdigkeiten, die wir uns natürlich auch angesehen haben, viele Touristen. Sowie man etwas abseits ist, gibt es auch keine Massen mehr. Casas sind meiner Meinung nach immer zu bekommen und zwar auch richtig gute. Fotos versuche ich am Wochenende zu schicken, das habe ich eben auf die Schnell nicht hinbekommen.


    So jetzt ging es doch noch
    Kapitol in Havanna


    typische Gassen




  • Hallo Konni
    Ein schöner Reisebericht. Wir waren auch Ende Mai wieder mal gute zwei Wochen in Kuba. Diesmal der Westen.
    300 CUC für das Taxi ist gar nicht schlecht würde ich mal sagen. Ihr seid ja doch einiges rum gefahren. Ich denke das kriegt man kaum günstiger.
    Wir haben ca. 500 CUC fürs Taxi ausgegeben, Flughafen-Pinar del Rio, dort zweieinhalbTagesausflüge, Maria la Golda hin und zurück und Viñales und wir können gut spanisch und haben auch Bekannte dort. Von Viñales sind wir mit dem Bus wieder zurück nach Havanna gefahren, das ist recht günstig.
    Mietwagen sind in Kuba kaum mehr zu bezahlen. Da kostet der billigsten chinesische Kleinwagen zwischen 1000 und 1400 Euro für 16 Tage. Wir haben davon abgesehen. Ich will ja das Auto nicht kaufen, nur gute zwei Wochen mieten. Solche Wucherpreise will ich auch nicht unterstützen.
    Vielleicht habe ich ja mal Zeit einen Bericht mit Fotos rein zu stellen. Schaffe es aber leider kaum, müsste erst mal den vom letzten Jahr in Namibia machen aber ich kriegs einfach zeitlich nicht hin.