Der missbrauchte Passagier

  • Die Airlines schrauben immer mehr Sitze und Passagiere in ihre Maschinen. Doch hinter dem abnehmenden Komfort steckt nicht nur böser Wille, sondern die nackte Not – und der Geiz der Kunden.

    Ein interessanter Artikel zu einem uns alle beschäftigenden Thema. Ich bin ja mal gespannt, ob sich diese Entwicklung so fortsetzt? Denn selbst ich streike mittlerweile in verschiedene Sitzkonzepte zu gehen. Geiz ist geil ist die eine, kein Platz auf der Langstrecke die andere Seite. Sind wirklich wir Passagiere daran schuld, da wir durch günstige Preise den Druck auf die Airlines erhöhen? Oder hat sich hier eine Entwicklung verselbstständigt, die keiner will? Oder nutzen die Airlines den angeblichen Preisdruck massiv zur Profitoptimierung?

  • Das ist wie in anderen Branchen auch. Warum gibt's ein Kilo Hackfleisch beim Diskonter um € 3,99? Weil immer noch jemand dran verdient und weil wir Konsumenten es kaufen.


    Dass Unternehmen ihren Profit optimieren möchten, ist ihnen wohl kaum vorzuwerfen. Und dass man als Fluglinie an ziemlich vielen Schrauben richtig drehen muss, um überhaupt zu überleben, zeigen die Airline-Pleiten der letzten Jahrzehnte. Und "die Passagiere" sind natürlich selber schuld, denn wenn keiner mehr einsteigen würde, müssten die Airlines ihren Service verbessern und den Sitzabstand erhöhen.


    Ich fühle mich nicht erniedrigt und missbraucht, nicht einmal, wenn ich mit RyanAir fliege. Das liegt vielleicht auch daran, dass ich mit relativ kompakten 177 cm ganz gut in die Flieger passe. Für 100 Euro in ein verlängertes Wochenende, für 450 Euro Langstrecke nach Asien? Ich bin dabei! :thumbsup:


    Ich glaube auch nicht, dass ich durch geändertes Konsumverhalten den Trend umkehren könnte. Das macht vieles leichter.

  • Wenn man auf Kurz- oder Langstrecke einen Flug bucht, der z. B. 28 Euro ohne Gebühren kostet und man damit bis nach San Francisco kommt, dann darf man sich darüber nicht wundern, auch für einen Hunni mehr kann keiner etwas daran verdienen.


    Natürlich hat der Passagier auch Schuld, denn er kauft die billigen Tickets und verlangt sie auch. Man regt sich über Flugpreise von teueren (z. B. MUC) Flughäfen auf und sucht nach Alternativen oder error fares und anderen Tricks. Man kann an vielen Dingen sparen wie eben Flugzeug/Wartung/Mitarbeiter etc. Und klar, dass auch am Flugzeug gespart wird.


    Der Trend wird weiter so gehen, Fluggesellschaften kommen und gehen, es wird um Slots und Passagiere gekämpft. Heutzutage kann sich fast jeder eine Flugreise leisten und das ist auch gut so. Es ist ja nicht nur im Privatreisemarkt so, auch im Businessbereich werden die Reisen optimiert und es wird auf günstige Flüge geachtet, denn auch den Firmen geht es nicht mehr so gut. Und wenn ich an VW oder Mercedes denke, dann müssen die in nächster Zeit ganz schön sparen. :thumbsup:


    Viele Grüße
    Petra

  • Wenn man auf Kurz- oder Langstrecke einen Flug bucht, der z. B. 28 Euro ohne Gebühren kostet und man damit bis nach San Francisco kommt, dann darf man sich darüber nicht wundern, auch für einen Hunni mehr kann keiner etwas daran verdienen.

    Hehe! Ich wusste, dass so etwas kommt. Ich hätte für so einen Flug im übrigen auch mehr bezahlt, wurde aber quasi gezwungen die 28€ + X zu nehmen. Denn wenn ich für das gleiche Produkt mehr berappe, als am Markt angeboten, ist etwas falsch beim Homo Oeconomicus. ;)


    Meine Frage ging ja auch eher dahingehend, wohin das Ganze noch führt? Aktuell agieren die Airlines für mich arg an der Schmerzgrenze. Bzw. schießen teilweise darüber hinaus. So laß ich am Wochenende einen Artikel, dass United in die B777-300er eine 10er Economy-Reihe gezogen hat. Dies ließ sich ermöglichen, indem man die Sitze der Mittelreihe recht schmal bemisst. Die Sitze der Mittelkonsole haben 43,2 cm Breite, jene die an den Gang ragen gar nur 42,5 cm Breite. Interessant wird es, wenn man die durchschnittliche Schulterbreite des Menschen dazu ins Verhältnis setzt: Ich fand eine Zahl von ca. 45 cm (ohne Gewähr), sodass es zwangsläufig zu intensiven Körperkontakt kommen muss. Das erzeugt Stress und Frust, da ein jeder Mensch eine "Privatzone" für sich definiert, die je nach Typ mal größer, mal kleiner ist. Nicht umsonst füllen sich Straßenbahnen von den Ecken her etc.


    https://thepointsguy.com/2017/02/where-to-sit-united-777w-economy/


  • Hehe! Ich wusste, dass so etwas kommt. Ich hätte für so einen Flug im übrigen auch mehr bezahlt, wurde aber quasi gezwungen die 28€ + X zu nehmen. Denn wenn ich für das gleiche Produkt mehr berappe, als am Markt angeboten, ist etwas falsch beim Homo Oeconomicus. ;)


    Das war jetzt nicht persönlich gemeint, aber das Beispiel passt doch wunderbar ins Schema.


    Solange wie die Menschheit auf Jagd nach den billigsten Produkten ist, wird es so weitergehen. Irgendwann muss jedoch eine Grenze erreicht sein und dann wird es vielleicht wieder Angebote geben, die einen anderen Kreis von Menschen ansprechen wird, das müssen nicht unbedingt die reichen Menschen sein, vielleicht aber diejenigen, die darüber nachdenken.


    Und Miguele, Du ziehst ja auch schon Deine Konsequenzen und sagst, den allerbilligsten nehme ich nicht, weil...


    Ich habe da auch meine Prioritäten gesetzt und werde mit manchen Fluggesellschaften ganz sicher nie im Leben fliegen. Ansonsten ist es mir eigentlich egal, wie ich von A nach B komme, das kann dann auch schon mal ein kleiner Hopper nach Brüssel sein. Bequem sitzen geht anders, aber für diese paar Minuten war mir das egal und der Preis hat gestimmt.


    Irgendwann müssen übergewichtige Menschen dann einen anderen Preis zahlen, wenn sie nicht mehr in die Sitze passen und zwei Sitze buchen müssen.


    Viele Grüße
    Petra

  • Meine Frage ging ja auch eher dahingehend, wohin das Ganze noch führt?

    Das ist ein Verdrängungswettbewerb, der dazu führt, dass einige Fluglinien auf der Strecke bleiben werden. Danach wird es wieder teurer. Ich glaube allerdings nicht, dass die Sitze dann wieder breiter werden. Diejenigen, die es sich leisten können, kaufen sich jetzt schon breitere Sitze. Aber nicht aus Protest gegen die schmalen Sitze in der Holzklasse, sondern weil sie es sich leisten können.


    Das ist doch eine schöne Analogie zur allemeinen Situation. Ganz viele Leute müssen sich einschränken, damit ganz wenigen immer mehr Ressourcen zur Verfügung stehen. Ich hab unlängst gelesen, dass der Fahrrad-Lieferservice foodora an die Börse gegangen ist und seither 6 Milliarden Euro Wert ist. Ganz viele strampeln um zu überleben, und ein paar Großaktionäre werden reich. Hurra!


    und dann wird es vielleicht wieder Angebote geben, die einen anderen Kreis von Menschen ansprechen wird, das müssen nicht unbedingt die reichen Menschen sein, vielleicht aber diejenigen, die darüber nachdenken.

    Für diejenigen, die gerne und viel nachdenken, gibt es jetzt auch schon Alternativangebote. Urlaub am Bio-Bauernhof, Radfahren, Fair Trade, CO²-Ausgleichszahlungen an Umweltorganisationen und sonstige "Erste Welt"-Hobbies. ;)
    Oder meinst Du eine alternative Airline, die ihre Mitarbeiter anständig behandelt, Gehälter zahlt, von denen sie gut leben können und die Kunden sind dafür so dankbar, dass sie freiwillig für ein Flugticket das Doppelte zahlen wie bei der Konkurrenz?

  • Hi,


    so wie in jeder anderen Branche auch wird einerseits versucht, unten im operativen Geschäft den Umsatz zu maximieren und die eigenen Kosten zu minimieren. Wenn das gut geht, wird nach oben hin so viel abgeschöpft, wie es eben geht. Irgend wie müssen die Villen in Beverly Hills, die Yachten in der Karibik und die Multi-Millionenabfindungen der Herren im Vorstand und der Geldgeber ja bezahlt werden.


    Wenn dann alle mit den Preisen so nach unten gehen um Marktanteile zu gewinnen, weil es bei ansonsten nahezu konstanten eigenen Kosten mit dem Umsatz nicht mehr klappt, muss an der Kostenschraube gedreht werden. Früher regional, dann national ... jetzt sind wir globalisiert und da gibts dann weltweit keine Grenzen mehr (im wörtlichen wie im übertragenen Sinne). Man nivelliert sich auf dem denkbar geringsten Niveau ein. In der Endphase findet ein für alle beteiligten Anbieter ruinöser Preiskampf statt und der Markt für Gebraucht-Villen und -Yachten freut sich über Schnäppchenpreise.


    Nun könnten sich die Anbieter zusammensetzen und sagen: "Passt mal auf: Leben und leben lassen. So schlecht ist es ja nicht. Wir frieren den Status Quo ein. Damit können dann wir leben und unsere Kunden auch und alles ist gut". Aber das wäre eine Absprache, die dem Kartelrecht gegen den Strich geht und deshalb böse ist. Wir alle vertrauen eben darauf, dass der Markt alles von selbst regelt. Und momentan tut er das, in dem er uns mit dem schwitzenden Sitznachbarn kuscheln lässt und uns das Blut in den Beinvenen anstaut. Der Markt ist ein Dschungel und der Dschungel kennt kein Erbarmen.


    Letztendlich zählt momentan für uns Kunden doch nur der Preis. Andere Aspekte wie Sicherheit, Komfort, Zuverlässigkeit, Kundenorientierung ... Qualitäten mit denen gerade deutsche Firmen im letzten Jahrhundert ihren weltweit hervorragenden Ruf begründet haben, sind nett, zählen heute aber nicht mehr wirklich in unserer Entscheidungsfindung. Wenn wir sie messbar und vergleichbar machen könnten (wie das mit Euro sehr einfach ist), würde sich der Markt anders entwickeln.


    Ciao
    HaPe


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    Die Welt hat genug für jedermanns Bedürfnisse, aber nicht für jedermanns Gier.


    Mahatma Gandhi

  • Heutzutage kann sich fast jeder eine Flugreise leisten und das ist auch gut so.

    Ich finde es auch schön, wenn Flugreisen leistbar sind. Aber ehrlich, wenn ein Flug nach Griechenland 250 € kostet ist er doch immer noch nicht teuer oder? Ist uns unser Urlaub gar nichts mehr Wert? Oder ein Asienflug - wieso soll man - für so eine Leistung - langer Flug, Essen, Service, Sicherheit, Pilot, Flughafengebühren, usw... - nicht um die 800 € bezahlen? So dass man das Gefühlt hat, auch das zu bezahlen was man gekauft hat. Und eigentlich davon ausgehen müsste, dass man einen ordentlichen Sitzplatz bekommt, was zu trinken während dem langen Flug, usw...


    Wir reden von Fairtrade usw.... Das war früher auf die ärmsten Länder der Erde bezogen, damit ein Kaffeebauer was bekommt für sein Geld. Aber mittlerweile muss jeder Einzelne "Normalbürger" aufpassen, dass ihn seine eigene "Geiz ist geil - Philosophie" nicht selbst umbringt, wie z. B. den Bauern der nichts mehr bekommt für sein Fleisch, aber eben auch die Airlinemitarbeiter, Hotelangestellten oder der Fahrradlieferant usw....


    Aber vielleicht ändert sich das bald von selbst wieder, man muss ja schon bezahlen, wenn man am Schalter einchecken will, vielleicht geht das dann bald gar nicht mehr, dann fallen alle Fluggäste weg, die einen teureren Preis im Reisebüro oder bei der Pauschalreise bezahlt haben, oder sich mit dem Internet nicht auskennen, dann ist der Flug nicht mehr finanzierbar.

    Oder meinst Du eine alternative Airline, die ihre Mitarbeiter anständig behandelt, Gehälter zahlt, von denen sie gut leben können und die Kunden sind dafür so dankbar, dass sie freiwillig für ein Flugticket das Doppelte zahlen wie bei der Konkurrenz?

    Ehrlich gesagt, ich würde es bis zu einem gewissen Grad tun - also ich brauch kein 29,- Ticket für irgend eine Städtereise. Ich würde mir dieses Ticket auch um 200,- gönnen. Natürlich hat alles seine Grenzen und ich bin kein Großverdiener. Es kommt vielleicht auch drauf an, wie oft im Jahr man verreist. Und die Frage stellt sich für mich auch: Urlaub ist für mich was besonderes, der kostet auch was, und den muss ich nicht jeden Monat machen.


    Ich buch mein Hotel auch nicht bei Trivago, habs nicht "gecheckt". :) Wenn ich ein Hotel in Österreich buche, dann ruf ich dort einfach an.


    Vielleicht wird es dem Normalbürger dann doch irgendwann zu blöd: er lässt sich nicht mehr von der Werbung beeinflussen, was er alles haben muss. Er überlegt, was er wirklich braucht und haben möchte, zahlt dafür einen normalen Preis und bekommt dann auch das, so wie er es gerne möchte. Hat dran Freude, weil nicht alles so alltäglich wird, und man vor lauter Reizüberflutung nicht zur Ruhe kommt. Ob er dann selber wieder mehr Geld verdient, oder sich das eine "obere Etage" einsteckt ist natürlich die Frage. :(


    LG Quaxi

  • Mir ist dazu noch was eingefallen: das mit den Tickets gibt's ja auch im Zug.


    Ich frag mich, wie tut einer, der kein Internet hat und zum Bahnschalter geht und sich ein Ticket kauft. Der zahlt teilweise fast den 10fachen Preis, der ist der Dumme, bloß weil er keinen Computer hat? Beim Bahnfahren muss man ja auch checken, was geht. Ein "Einfach-Raus-Ticket" kann ich zwar auch beim Automaten am Bahnhof kaufen, aber ich muss erst mal wissen, dass dieses Ticket viel günstiger kommt, als eine normale Fahrkarte. (wenns mehrere Personen sind)


    Dieses ewige "checken" find ich lästig, sehr lästig. Wieso gibt es nicht einen günstigeren Durchschnittspreis als den Normaltarif für alle?


    Wieso muss ich einer älteren, alleinstehenden Kollegin, die nicht im Geld schwimmt, erklären, dass sie trotzdem mit ihren zwei Freundinnen günstig mit dem Zug in die Berge fahren kann, wenn sie am Automaten den richtigen Knopf drückt?


    Ich hab schon mal vor ein paar Jahren leider ziemlich spät ein Zugticket nach Wien gekauft, damals zum VOLLEN Preis, weil es kein anderes mehr gab. Es war im Juni, zur Zeit des Donauinselfestes. Wir sind um 6 Uhr früh in den Zug in Linz eingestiegen, das heißt wir wollten - aber das ging nicht - der war verpickt, verdreckt und versaut und überfüllt. Warum? Weil der Zug schon die ganze Nacht durchgefahren ist, mit Leuten die um 5 € von Bregenz nach Wien zum Donauinselfest gefahren sind, die Nacht durch - mit dementsprechenden Feiern. Da wird jeder Vollzahler-Gast verärgert oder?


    LG Quaxi

  • Hallo Quaxi,
    unsere ganze Wirtschaft beruht auf Angebot und Nachfrage.
    Für mich gibt es kein anderes Land in dem es mir so gut geht wie im sicheren Deutschland.
    Wenn ich etwas will, muss ich mich darum bemühen, jeder hat da die Verantwortung für sich selbst. Das kann durch Erklären oder dem bereitwilligen Lernen zum Umgang mit Maschinen geschehen.
    Wenn ich hier alle paar Jahre mal mit dem Zug fahre, habe ich schon wieder vergessen, wie ich mit dem Ticketautomaten umgehen muss. Hier gilt wie bei so Vielem das Prinzip trial and error.Wenn ich es dann geschafft habe, bin ich zufrieden mit mir.
    LG
    margarete

  • Es gibt noch ein Punkt :)


    Früher gab es noch etliche Reisebüros (heute nur noch wenige) mit DB-Agentur. Da haben fast alle Reisebüros Bahntickets verkauft. Sie kannten alle Tricks und Kniffe und nirgendwo konnte man günstiger an ein Bahnticket kommen. Diese hatten eine solide Ausbildung und wussten, was sie verkauften.


    Nachdem auch die Bahn den Reisebüros das Provisions-Konzept aufgekündigt hatten, mussten die Reisebüros auf einmal Geld für ihre erbrachten Leistungen berechnen. Man kann sich vorstellen, was passierte: Keiner wollte "5" Euro für eine Beratung zahlen. Man stellte fest, wenn man im Internet kauft, dann ist es ja billiger. Nur es ist auch unbequemer, denn die Flut der vielen Preise ist schier unübersichtlich. Mal in den nächsten Ort zu fahren, das geht ja noch, aber wehe man muss mehrere Strecken mit Unterbrechungen etc. Da ist man als Laie gefordert.


    Aber wir wollten das ja so. Heute gibt es nur noch wenige Agenturen, die auch Bahntickets verkaufen, es ist insgesamt nur noch ein Nischengeschäft, denn mit 5 Euro pro verkaufter Bahnkarte inklusive Beratung lässt sich nun wirklich nicht viel verdienen.


    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo Quaxi,
    unsere ganze Wirtschaft beruht auf Angebot und Nachfrage.

    stimmt, die tiefe Ursache ist, dass der Mensch per se gierig ist und das reflektiert auch die Wirtschaft im Besonderen, der "peak" wird irgendwann erreicht sein, ich persönlich versuche (versuche!) in meinem eigenen kleinen Mikrokosmos durchaus andere Aspekte wie nur den Preis zu beachten, sprich ich schliesse einige Anbieter generell aus ... ob ich damit immer richtig liege, ich bin sicher, dass nicht ... aber einen Versuch ist es wert ....

    Wolfgang


    There's nothing like jumping on your bike and hitting the road. Whether you are heading across the country, ripping up the canyons or just taking a short spin around the neighborhood, it always seems to clarify things.


    https://www.youtube.com/user/3N82632

  • ... Sind wirklich wir Passagiere daran schuld, da wir durch günstige Preise den Druck auf die Airlines erhöhen? Oder hat sich hier eine Entwicklung verselbstständigt, die keiner will? Oder nutzen die Airlines den angeblichen Preisdruck massiv zur Profitoptimierung?

    Ich glaube schon, dass die Passagiere diese Entwicklung fördern.


    Ich weiß nicht was die sog. „geiz ist geil“ Philosophie bedeutet. Das habe ich öfters in der Werbung gehört, aber mehr als ein Werbegeck ist das doch nicht! Wer ist denn geizig? Das ist doch nur der, der genug hat, aber davon nix ausgeben will. Das sind nicht so viele, um den o.g. Trend zu rechtfertigen.


    Ich denke an unsere Reise vor 3 Jahren in die Türkei, als wir in dem Flughafenzug von Saarbrücken nach Frankfurt mit anderen Türkeireisenden zusammensaßen und ins Gespräch kamen.
    Viele von den Mitreisenden waren sauer. Warum? Weil der 5 Uhr Flug ausgefallen war und der nächste Flug erst kurz nach Mittag losging. Und was ist denn so schlimm dabei, fragte ich. Weil wir eine ganzen Tag Urlaub verlieren, war die Antwort.
    Das verstand ich nicht. Warum hängt ihr den nicht einen Tag an den Urlaub dran, die Hotels in der Türkei sind billig und ihr seid doch Rentner, war meine Frage. Wissen Sie, dass das 50 Euro kostet, kam es prompt zurück. Na ja, aber ich versteh‘s immer noch nicht, erwiderte ich. Wenn ihr den 5 Uhr Flug nimmt, dann müsst ihr doch schon abends losfahren und eine Nacht im Hotel verbringen, das ist doch noch teurer. Dann müsst ihr sehr früh aufstehen und überhaupt, das ist doch Stress pur. Nein, wir verbringen die Nacht am Flughafen, die Zeit vergeht schnell, wir quatschen mit den anderen, die auch früh wegfliegen, wir haben genug zu essen und zu trinken dabei ^^ … .


    Nach unseren Flügen in den engen Sitzen der Charterflieger und dem Kontakt mit den zufriedenen Menschen in dem all inclusive Hotel, ist mir klargeworden, dass dies ein big Business mit dem kleinen Geldbeutel der Durchschnittsbürger(?) ist, das Fastfood in der Reiseindustrie. Aber wenn ich dann in meiner Bank höre, dass heute ein nicht unbedeutender Teil der jungen Erwachsenen schon hoch überschuldet ist, weil u.a. Reisen mit Bankkrediten vorfinanziert werden :o , bin ich mir nicht sicher, ob dieser Zweig des Tourismus langfristig noch mehr ausgebaut wird.
    Ich muß gestehen, froh zu sein, dass wir i.M. noch auf Charterflüge und andere Beinfreiheitbeschneider :evil: verzichten können.


    viele Grüße
    horas


  • Ich muß gestehen, froh zu sein, dass wir i.M. noch auf Charterflüge und andere Beinfreiheitbeschneider :evil: verzichten können.


    viele Grüße
    horas

    Nur leider ist das inzwischen kein Problem mehr von Charterflügen oder Billigairlines. Immer mehr bis dahin "gute" Airlines bestuhlen ihre Flieger immer enger, sodass zumindest hier kein (oder nur sehr geringer) Unterschied mehr zu Billigairlines besteht.


    Beate

  • Nur leider ist das inzwischen kein Problem mehr von Charterflügen oder Billigairlines. Immer mehr bis dahin "gute" Airlines bestuhlen ihre Flieger immer enger, sodass zumindest hier kein (oder nur sehr geringer) Unterschied mehr zu Billigairlines besteht.
    Beate

    Das meinte ich ja, Beate! Wenn man beim online-checkin einen Sitzplatz auswählen darf, gibt es kein Problem einen der wenigen Plätze mit mehr Beinfreiheit zu wählen, auch in der EC, wenn man bereit ist, einen kleinen Aufpreis (bis zu 50€ bei AF) zu bezahlen. Es fehlt einfach die Nachfrage nach mehr Komfort. Da kann ich schon nachvollziehen, dass die Airlines diesem Kaufverhalten der Reisenden Rechnung tragen, beim Komfort Einschnitte machen und die Flugpreise senken.
    Übrigens gab es die komfortablen BC-Sitze für den Flug FRA-CDG-SGN bei AF im März für unter 1800 Euro.
    LG
    horas

  • Eine neue Einnahmequelle bei Flugreisen ist die Platzreservierung. Früher konnte wir bei Emirates nach Asien die Plätze schon bei Buchung reservieren (wir nahmen gerne die 2er-Plätze), heute verlangen sie dafür pro Flugsegment 50€, das sind hin und zurück 200€/Person. ?(

  • Das meinte ich ja, Beate! Wenn man beim online-checkin einen Sitzplatz auswählen darf, gibt es kein Problem einen der wenigen Plätze mit mehr Beinfreiheit zu wählen, auch in der EC, wenn man bereit ist, einen kleinen Aufpreis (bis zu 50€ bei AF) zu bezahlen.

    Ich würde ja einen solchen Platz gerne buchen, nur sind die dann leider immer über dem Flügel. Damit habe ich keine Sicht. Und diese Sicht ist mit bei einem Flug schon fast das wichtigste.
    Auch ist rund um diese besonders teueren Plätze auch besonders viel Tumult, man hat also wenn man Pech hat die ganze Nacht Personen neben dem Sitz stehen. Nichts für mich!! Und noch dazu gegen Aufpreis!!


    Beate

  • Oh ja, Sitzplatzreservierungen sind auch eines meiner Lieblingsthemen. Erst als Werbung und Goodie verwendet, kosten diese nun teils gehörig Geld. Die Emirates zieht aber nicht nur dort die Flügel an, sondern auch bei den Tarifen ...


    Der zweite Witz (bzw. clevere Zug) der Airlines sind die Premium-Economy-Klassen - die wie geschnitten Brot weggehen. Vor ein paar Jahren bekam man diese noch zum moderaten Aufpreis. Heute nicht mehr wirklich. Vom Produkt her überzeugt mich da am ehesten noch die SQ, aber der Sitz kostet dann return auch ca. 400 bis 700€ mehr. Da kann man auch fast über die BC bei einem anderen Carrier nachdenken.


    Egal. Ich vermute als nächstes ist der Online-Check-In dran, bei welchem man Sitze nur noch gegen Gebühr wählen darf oder wie bei Ryanair wild im Flugzeug verteilt wird ... :cry:

  • Eine neue Einnahmequelle bei Flugreisen ist die Platzreservierung. Früher konnte wir bei Emirates nach Asien die Plätze schon bei Buchung reservieren (wir nahmen gerne die 2er-Plätze), heute verlangen sie dafür pro Flugsegment 50€, das sind hin und zurück 200€/Person. ?(

    Wenn man ab München fliegt, bekommt man dafür noch 4 Stunden Wartezeit in Dubai dazu. X(
    Deshalb fliegen wir diesmal wieder mit der Thai.
    Wir konnten uns die Sitzplätze aussuchen, haben 30 Kilogramm Freigepäck pro Person und zahlen weniger als bei Emirates.


    :thumbup: