Ein Ausflug in das ´Rote Herz´ Australiens

  • Eigentlich ist es ja nur ein übergroßer roter Stein … und doch ist er soviel mehr. Er ist Sinnbild und Sehnsuchtsort, Zuflucht und spirituelles Heiligtum einer uralten, viel zu lange unterschätzten Hochkultur. Und gleichzeitig ist er das Wahrzeichen eines ganzen supermodernen Kontinents. Der Uluru. So liegt er da. Als sei er vom Himmel gefallen oder die Götter hätten ihn bei einem Besuch vergessen. Von weitem sieht er aus, als ob er da nicht hingehört.Von nahem merkt man, wie fest er mit dem Boden verwachsen ist und wie er zu diesem Land gehört. Man muss nicht religiös sein um die besondere Kraft dieses Ortes zu fühlen. Man muss den Uluru einfach nur berühren und still sein.



    Dieser kleine Aufsatz soll weder über die Bedeutung des Ortes früher oder heute informieren noch sonst irgend wie umfassend sein. Er soll lediglich ein paar Fakten aufzeigen, die für die Planung und den Besuch interessant sein können. Und er spiegelt natürlich lediglich unser höchst-subjektives und begrenztes Wissen aus 48 Stunden an diesem Ort wieder.

  • Der Nationalpark

    Etwa 450 km (bzw. fünf Autostunden) südwestlich von Alice Springs, mitten in Nichts des Northern Territory befindet sich der „Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark“. Es handelt sich hierbei um ein 16 mal 70 km großes, rechteckiges Areal (mit einem kleinen, zusätzlichen Zipfel im Nordwesten). Offizielle Besitzer des Landes als auch Eigentümer des Nationalparks sind die ansässigen Anangu-Aborigines. Seit 1987 ist der Nationalpark als UNESCO-Weltnaturerbe und seit 1993 zusätzlich als UNESCO-Weltkulturerbe gelistet. 1995 erhielt der Park mit der Picasso-Goldmedallie die höchste Auszeichung, die die UNESCO vergibt. Ein Grund also, neugierig zu werden.


    Besitz- und Nutzungsrechte wurden erst in den 70er und 80er Jahren des letzten Jahrhunderts neu geordnet. In diesem Zug erhielten auch die beiden wichtigsten Orte des Parks ihre ursprünglichen Namen wieder (Uluru und Kata Tjuta) und verloren ihre alten Namen aus der Kolonialära (Ayers Rock und Mount Olga). Interessant, dass dieses Faktum bei uns noch kaum bekannt ist.


  • Das Resort

    Wer den Nationalpark besuchen will, wird kaum um das „Ayers Rock Resort“ (www.ayersrockresort.com.au) herum kommen. Es handelt sich hierbei um eine räumlich nahe, aber dennoch getrennte Ansammlung verschiedener Unterkünfte (vom 4 ½ Sterne-Hotel bis zum Campingplatz), die jedem Besucherbedürfnis gerecht werden sollen. Soweit ich weiß, braucht man sich nicht die Mühe machen etwas anderes zu suchen … denn es gibt nichts. Alle Unterkünfte im „Ayers Rock Resort“ werden vom gleichen Betreiber geführt und teilen sich eine ausgeklügelte und ziemlich perfekte Infrastruktur. Ich glaube, dass man in dem Resort nichts vermissen muss. Es gibt einen Supermarkt, viele kleinere Shops, ein Info-Zentrum mit einer unüberschaubaren Anzahl von Angeboten für Unternehmungen und jede Menge Restaurants. Nur eines ist allen Angeboten gleich und mag dem einen oder anderen Besucher etwas die Urlaubslaune versalzen: Es ist alles sehr teuer. Ein Zimmer im „Desert Garden Hotel“ ist kaum unter 400 Dollar (pro Nacht, ohne Frühstück) zu haben, aber auch 600 Dollar und mehr lassen sich problemlos ausgeben. Nachlässe gibt es, wenn man zwei oder gar drei Nächte bucht. Länger wird kaum jemand bleiben wollen (oder können ohne bankrott zu sein). Etwas (aber wirklich nur etwas) günstiger sind die „Emu Walk Apartments“ und das „Outback Pioneer Hotel“. Einzelreisende sind in den Gemeinschaftsunterkünften „Outback Pioneer Lodge“ mehr oder weniger gut aufgehoben (bis zu 20 Betten, single-sex), wenn man zu dritt oder zu viert ist, lohnt sich das immer weniger. Selbst beim Campingplatz ist man erst ab 50 Dollar (zu zweit) oder 73 Dollar (zu dritt) pro Nacht dabei für einen Stellplatz mit Stromanschluss. Einen Camping-Bungalow gibt’s hier zu einem Preis, für den man auf Bali ein 5-Sterne Strandhotel bezieht.


  • Der Transport

    • zwischen Flughafen und Resort: Wer mit dem Flugzeug anreist (immerhin beinahe 1000 Personen pro Tag) muss sich um nichts kümmen. Bei jedem ankommenden oder abgehenden Flieger gibt es einen kostenlosen Shuttelbus, der ohne Voranmeldung genutzt werden kann und der alle Unterkünfte im Resort abklappert.
    • innerhalb des Resorts: Da soll es (... sag´ ich mal) einen Shuttle geben, den ich allerdings nie zu Gesicht bekommen habe. Wobei ich auch nicht wirklich verstehe, wozu man den braucht, da eigentlich alles fußläufig erreichbar ist.
    • zwischen Resort und Nationalpark: Das Resort bietet einen kostenpflichtigen sog. Hop-On-Hop-Off Bus an, der zwischen den einzelnen Stationen innerhalb des Resorts und den wichtigsten Stationen im Nationalpark kreiselt. Wenn man ein entsprechendes Ticket hat, kann man ein- und aussteigen wo und sooft man will. Für eine Einzelfahrt bis zum Ausgangsort sind (so weit ich mich entsinne) $45 fällig, ein Tagesticket kostet $120, ein Zweitagesticket $180. Außer dem Preis klingt das erstmal sehr gut. Aber es gibt auch einige Nachteile (siehe weiter untern).

    Alternativen (wenn man vom Transport anderer Tour-Anbieter mal absieht) gibt es übrigens keine. Keine Taxis, keine öffentlichen Verkehrsmittel. Die mangelnde Konkurrenz führt letztendlich zu den genannten Preisen.


  • Transport-Erfahrungen:


    Der Flughafentransfer funtioniert tadellos und zuverlässig, den Transport innerhalb des Resorts haben wir (wie gesagt) weder benötigt noch gesehen.


    Bei den Transporten zum Nationalpark gibt es aber ein paar Defizite:

    • Man muss sich bei Abfahrt am Resort entscheiden, ob man zum Uluru will (Fahrzeit ca. 20 Minuten ... manchmal aber auch eine Stunde), oder zum Kata Tjuta (Fahrzeit 45 Minuten). Möchte man nacheinander zu beiden Sehenswürdigkeiten, muss man zwischendurch zum Resort zurück und ggf. ziemlich lange warten.
    • Es gibt täglich zum Uluru und zum Kata Tjuta je eine Sonnenaufgangs- und eine Sonnenuntergangsfahrt. Die Abfahrzeiten verden variabel an die Sonne angepasst. Dazwischen gibt es lediglich fünf Fahrten zum Uluru und gar keinen (!) weitere zum Kata Tjuta. So viel Hop-On-Hop-Off geht da also überhaupt nicht, weil einfach die Busse in einem viel zu langem zeitlichen Abstand fahren. Insofern ist eine flexible Planung der Besuche überhaupt nicht möglich, weil die Abfahrzeiten viel zu starr sind.
    • Der Sonnenuntergang ist für den Busfahrer der Moment, an dem Die Sonne den Horizont berührt und dann verschwindet. Das dauert für gewöhnlich 5 bis 10 Minuten und so legt er die Tour dann auch zeitlich an. Dass beispielsweise ein Fotograf evtl. schon lange vorher gerne das Farbenschaupiel bestaunen möchte, bei dem der Uluru quasi minütlich in immer neue Farben getaucht wird, oder dass normalerweise einige Minuten nach (!) Sonnenuntergang noch einmal ein geradezu magisches Farbenfeuerwerk am Himmel entsteht, spielt für ihn keine Rolle.
  • Unsere Tour-Empfehlungen:

    An erster Stelle für manche vielleicht überraschend: Die "Sonnenaufgangstour zum Kata Tjuta". Entweder mit dem Resort-Bus oder dem eigenen Fahrzeug. Warum das? Sie führt zunächst zu einer Aussichtsplattform nahe dem Kata Tjuta, bei der man den Sonnenaufgang direkt über dem Uluru beobachten kann. Anschließend taucht die Sonne das Panorama des Kata Tjuta nacheinander in viele ganz wundervolle Farben. Nicht vergessen: Es ist kalt und auch wenn es tagsüber an die 30 Grad oder darüber geht, braucht man zu dieser Tageszeit eine Jacke oder einen Pullover. Von hier aus geht es direkt zur Wanderung im "Valley of the Winds" innerhalb der Kata Tjuta Formation. Es handelt sich um eine 7,5 km langen Rundweg, für den man etwa drei Stunden veranschlagen muss (hier besser den "langen" Weg wählen, nicht den "kurzen"). Er führt mitten durch die blutroten Felsformationen und ist atemberaubend schön. Es geht zwar etwas rauf und runter, aber er ist nicht sehr schwer zu gehen. Und der Weg ist so gut ausgebaut, dann man ihn unmöglich verlieren kann. Vorteil der frühen Tageszeit: Selbst wenn es außen langsam heiß wird, bleibt es am Vormittag zwischen den Felsen angenehm kühl. Es bläst (wer hätte das bei dem Namen gedacht) ein steter Wind und es sind nur wenige Menschen unterwegs. Im Gegenzug hat man jetzt auch noch durchaus die Chance, auf die eine oder andere kleine Känguru-Herde zu treffen, die sich verziehen, wenn am späteren Vormittag die Touristenmassen anreisen. Sollte es mittags sehr heiß werden (über 36°) wird der Weg im Laufe des Vormittags durch einen Ranger geschlossen.





    An zweiter Stelle möchte ich base "Base Walk" um den Uluru vorschlagen. Es handelt sich hier um einen Rundweg um den weltberühmten Felsen von etwa 11 km Länge für den man 3 bis 4 Stunden veranschlagen sollte. Er ist an jeder Stelle bretteleben und trotz Schotterbelag quasi sogar Rollstuhl-geeignet. An manchen Stellen gibt es Stichwege zu exponierten Orten (Felszeichnungen, Wasserloch etc.). Manchmal führt er direkt am Fels entlang, an keiner Steller ist er aber mehr als 200 Meter entfernt. Manche Bereiche sind den Aboriginies besonders heilig und da sollte nicht fotografiert werden. Allerding sind die Markierungen nicht immer ganz eindeutig. Zu beachten dass der Uluru nur morgends und abends einen brauchbaren Schatten wirft und man sich ansonsten einigermaßen schutzlos in der prallen Sonne befindet. Ausreichend Wasser und eine Kopfbedeckung ist hier sehr wichtig. Wer nicht mehr laufen mag oder kann, wechselt an passenden Übergängen rüber auf die Rundstrasse und lässt sich von dem Resort-Bus auflesen. Die Gehwege dürfen im Park nicht verlassen werden und auch für die Mitnahme von Steinen oder gar nur Sand drohen drakonische Strafen von mehreren tausend Dollar.





    Wir hatten das Glück, das wir beide Touren an einem Tag unternehmen konnten. Dies ist nicht selbstverständlich, da die sehr unglückliche Zeitplanung der Hop-On-Hop-Off-Busse dies beinahe unmöglich macht. Diese Beobachtung hat uns ein Resort-Mitarbeiter so auch bestätigt. Wäre dies nicht möglich gewesen, hätten wir auf eine Tour verzichten müssen. Wir baten den Busfahrer der Kata Tjuta Tour den Uluru-Busfahrer per Walki Talki to informieren, dass da noch drei Gäste mitfahren wollen und er noch ein paar Minuten warten soll. Auch die australischen Busfahrer sind extrem freundlich und kooperativ. Aber immer geht das sicher nicht. Ansonsten müssen die Touren auf zwei Tage verteilt werden, was die Angelegenheit enorm verteuert, aber zeitlich entspannt, die Füße schont (es geht mit allen Umwegen und Abstecher immerhin um einen reinen Fußweg von deutlich über 20 km Länge) und vielleicht bleibt sogar Zeit für einen Sprung in den Pool. Wer ein eigenes Fahrzeug hat, der hat natürlich diesbezüglich überhaupt keine Probleme.



    Keine Empfehlung von uns, aber einem Möglichkeit den Uluru zu besteigen gibt es an seinem westlichsten Punkt. Uns erschließt sich der Sinn eines solchen Unterfangens nicht wirklich, aber wer das mag ... . Die Aboriginies verbieten die Besteigung nicht, bitten aber darum, es zu lassen und empfinden es als unhöflich, wenn so mit ihrem Heiligtum umgegangen wird. Der Aufstieg sieht einigermaßen abenteuerlich aus, scheint nicht ungefährlich zu sein und wer es tut, wird sich in einer langen Reihe vorwiegend chinesischer Touristen wiederfinden.


    Verschiedene Anbieter haben nun eine Vielzahl weiterer Veranstaltungen im Programm, zu denen ich keine weitere Auskunft geben kann, da wir sie nicht genutzt haben. Dazu gehört über die Grenzen der Region hinaus berühmtes Abendessen in Sichtweite des Uluru unter freiem Himmel (für $200) oder andere Luxus-Events, über die man sich vor Ort oder im Web erkundigen kann.


    Wiederum aufgrund der unglücklichen Resort-Bus Zeiten konnten wir leider nicht das Cultural Centre im Nationalpark besuchen. Es war einfach keine Zeit mehr übrig, was wir sehr bedauert haben. Ich vermute, ein Besuch dort ist sehr lohnenswert und rundet den Aufenthalt im Nationalpark erst so richtig ab. Das Cultural Centre befindet sich an einer Haltestelle des Resort-Busses ganz in der Nähe des Uluru.


    Allabendlich finden sich auf einem bestimmten Autoparkplatz und einem Busparkplatz wenige hundert Meter dahinter hunderte von Menschen ein und bewundern den Sonnenuntergang auf den Flanken des Uluru. Warum dabei auf bereitgestellten Tischen Sekt und Schnittchen serviert werden, entzieht sich unerer Kenntnis und unserem Verständnis. Diese Parkplätze werden auch von den Resort-Bussen im Rahmen der Uluru-Sonnenuntergangstour angefahren und sind ebenfalls empfehlenswert, wenn man ansonsten noch nicht vor lauter Sonnenauf- und Untergänge satt ist.

    Edited once, last by Gast 1001 ().

  • Die Abrechnung:

    Die Kritik an dem Preisniveau rund um den Uluru wird deutlich, wenn man zusammenrechnet, was so ein Ausflug nun eigentlich konkret kostet. Bei uns war das:

    • zweimal drei Flughafentransfers in Melbourne mit dem SkyBus (ca. $120)
    • drei Hin-/Rückflüge von Melbourne aus (ca. $1800)
    • zwei Übernachtungen im "Desert Garden" (ca. $800)
    • drei Dreitages-Tickets für den Nationalpark ($75)
    • drei Zweitages-Tickets für den Hop-On-Off Bus ($540)
    • zweimal Frühstück für alle aus dem Supermarkt ($25)
    • zwei sehr spartanische Abendessen im "Outback Pioneer" ($100)
    • Trinkwasser ($20)

    Am Flugpreis kann man sicher noch optimieren ... aber nicht, wenn man (so wie wir) quasi von vorne herein auf den Tag festgelegt ist. Hätten wir standesgemäß gefrühstückt (2 Tage, 3 Personen, á $38 für ein eher mittelmäßiges Buffet) bzw. diniert (2 Tage, 3 Personen, á $50), dann müsste man den Verpflegungssatz von $125 auf $500 anheben). Nicht enthalten sind Programmpunkte, die die vielen unterschiedlichen Anbieter vor Ort noch auf Lager haben: Von der halbstündigen Sternenführung bei Nacht für $49 bis zum Halbtages-Helikopter-Ausflug (mit einer Stunde "air time" garantiert) für $950 pro Person ... was nach meiner Ansicht nicht mal zu teuer ist.


    Macht zusammen knapp $3500 für das Reisebudget bzw. $1150 pro Person für einen Eintagesausflug (!), der brutto drei Tage (!) dauerte. Bekommen haben wir dafür einen Sonnenuntergangs-Ausflug am Anreisetag und einen sehr, sehr intensiven Tag (von einer Stunde vor Sonnenaufgang bis lange nach Sonnenuntergang) im Nationalpark. Ob einem das nun wert ist, oder ob man das das Preis-Leistungs-Niveau als komplett dekadent und krank empfindet, bleibt jedermann selbst überlassen. Verständnis hätte ich ein Stück weit für beide Sichtweisen.

  • Die Alternative:

    Zu bedenken ist auch, dass die Reise eine vollständige Flugreise ist. Von der Strecke entspricht sie etwa der Distanz Hamburg => Istanbul. Sowohl für die An- als auch für die Abreise muss man je einen kompletten Urlaubstag opfern. Bei uns war das zumindest so.


    Würde man nun für An- und Abreise nicht je einen Tag opfern, sondern (sagen wir mal) zwei, maximal drei Tage, dann könnte man mit dem eigenen Fahrzeug (idealerweise einem Camper) anreisen und die Rechnung sähe ganz anders aus.


    Alle Positionen aus obiger Rechnung würden erstmal entfallen außer dem Eintritt in den Nationalpark. Hinzu kommt die Campermiete, Versicherung, Sprit, Verpflegung für 5 bis 7 Tage aus dem australischen Aldi und zwei Übernachtungen im "Camp Ground" des "Ayers Rock Resort" für $150 (mit etwas Glück nur $80). Das sollte grob überschlägig (je nach Campergröße) für $1000 bis $1500 machbar sein.


    Wem die Alternative zu extrem ist, kann auch nach Alice Springs fliegen und die Camper-Tour von da aus starten. 450 km einfach lassen sich auf einer Backe absitzen und das Preisniveau in der Wüstenstadt sollte (=> das ist eine Vermutung) deutlich günstiger sein als am Nationalpark.


    Indem man etwas bodenständiger unterwegs ist und sich minimnal mehr Zeit lässt, ließe sich also (wenn das alles so stimmt) für den Ausflug unglaubliche $2000 bis $2500 einsparen ... mit dem Vorteil eines eigenen Fahrzeugs vor Ort und den vielen (weiter oben genannten) Annehmlichkeiten, die sich daraus ergeben. Luxus ist zwar nett, muss aber evtl. nicht gerade da sein, wo er am allerteuersten ist. Und jede weitere Person macht den alternativen Ausflug umso billiger. Sollte ich jemals wieder zum Uluru-Kata-Tjuta-Nationalpark kommen, dann mit allerhöchster Wahrscheinlichkeit genau so. Dann lieber ganz vogelfrei.


  • Danke für deinen Bericht und die schönen Bilder! :thumbup:


    Ja, das ist ganz schön teuer dort mit Flug und Übernachtung, aber das war es schon immer.


    Irgendwie schon ein seltsames Camp - und wie du es beschreibst, ist es wohl noch übler geworden durch die inzwischen sehr grosse Zahl der Besucher. Alles ist so durchorganisiert, alternativlos, konsumorientiert - eigentlich auch nicht unser Fall, aber wie du schon sagtest: Man hat ja keine Wahl.


    Wir waren 2002 mit dem Campervan von Melbourne aus kommend dort, was ich nicht nur in Hinblick auf die viel geringeren Kosten empfehlen kann, sondern auch, weil man nicht plötzlich wie ein "Alien" mitten im Outback landet, sondern schon etliche Meilen durch selbiges gefahren ist und die Weite und Abgeschiedenheit geniessen konnte (u.a. auch einen Zwischenstopp im skurrilen Opal-Ort Coober Pedy einlegen kann, wo damals auch noch der noch skurrilere "Crocodile-Harry" lebte).


    Den Campingplatz fanden wir gut, auch der Preis ist für solch einen Ort "normal" und weit günstiger als ein Zimmer. Aber vor allem ist es Gold wert, mit einem eigenen Fahrzeug dort zu sein, so dass man so oft und wann man möchte zum Uluru oder in die Kata Tjutas fahren kann und dort so lange bleiben kann, wie man will.
    Uns hat Kata Tjuta fast noch besser gefallen als der Uluru - aber natürlich war die Wanderung um den Uluru herum ein absolutes Highlight, das würde ich auch jedem empfehlen!
    Ich hatte ihn mir vorher immer eintönig vorgestellt, wie ein riesiger Laib Brot auf der Ebene. Aber erst wenn man nah dran steht und rundherum geht entdeckt man diese vielen Erosions- und Verwitterungsspuren, die ihn so abwechslungsreich und interessant machen, einfach einmalig schön!


    Das Hochsteigen fand ich schon immer blöd und finde es schade, dass es anscheinend nicht verboten werden darf. Manche Leute können es halt einfach nicht verstehen, dass sie irgendetwas aus Gründen nicht machen sollen, das will einfach nicht rein in manche kleine Köpfchen, schade.

  • Ja - du hast recht: Zum Uluru bzw. ins Rote Zentrum zu reisen, ist keine billige Angelegenheit! Und ja - dass das gesamte Ayers Rock Resort in der Hand einer einzigen Gesellschaft ist, die dort die gesamte Preisstruktur bestimmt, finde ich unmöglich!


    Aber irgendwie war man doch nicht richtig in Australien, wenn man diesen wundervollen roten Felsen nicht gesehen hat - oder? Und deine tollen Bilder zeigen ja auch ziemlich deutlich, dass es sich unbedingt lohnt, dort hin zu reisen.


    Wie du schreibst, geht es auch günstiger - und das sogar, wenn man nicht die ganze Strecke vom Osten oder Süden mit dem Auto/Camper fahren will.


    Wir sind 2011 nach Alice Springs geflogen - da war schon allein der Flug billiger als nach Ayers Rock (mit Jetstar geht's derzeit schon ab 99$). Dort haben wir uns einen Mietwagen genommen (36€/Tag, hat sich inzwischen nicht wesentlich erhöht), in einem recht günstigen Hotel 2 Nächte verbracht und uns in den Mac Donnell Ranges etwas umgesehen.


    Anschließend ging's - nachdem wir uns im Supermarkt in Alice mit allem Notwendigen versorgt hatten - im Mietwagen zuerst zum Kings Canyon und danach zum Uluru. Die Unterkunft im Desert Garden (war übrigens aus unserer Sicht völlig versifft und viel zu teuer) haben wir ausnahmsweise über TUI gebucht - 120€ - allerdings ohne Frühstück, das haben wir einfach selbst auf dem Zimmer gemacht.


    Alles in allem hat der Trip damals 1.460€ gekostet(2 Personen, Flüge MEL-ASP//AYQ-SYD, Mietwagen, 5 Übernachtungen, ohne Verpflegung und ohne Sprit) - hinzu kommen noch die Taxikosten zum Flughafen in Melbourne und die Kosten für die Stadtbahn vom Flughafen in Sydney.


    Da wir nicht mehr die Jüngsten sind, war die lange Fahrt von der Küste ins Rote Herz keine wirkliche Option - allerdings fand ich die Strecke Alice-Kings Canyon-Uluru atemberaubend schön! Und das waren ja auch schon um die 800 km!
    Jedenfalls würden wir's im Wiederholungsfall genauso wieder machen - allerdings vermutlich ohne Kings Canyon, denn für den Rim Walk sind wir inzwischen zu alt und ein derart großer Umweg lohnt sich deshalb nicht unbedingt.


    Falls es dich interessiert, wie's bei uns im Roten Herzen Australiens war, gerne hier nachlesen.

  • Danke für diese großartigen Eindrücke und die wirklich sehr interessante Beschreibung eines Ortes, den ich auf meinen Australienreisen selber noch nie besucht habe. Die Gründe waren die gleichen, die dir selber durch den Kpf gingen, letztendlich hast du die Sache aber, im Gegensatz zu mir, durchgezogen.
    Was den Preis angeht, der ist irgendwann recht schnell aus dem Gedächtnis verschwunden. ;)
    Die Eindrücke, das Erlebte und die Bilder werden bleiben. :thumbup:
    Alles richtig gemacht :thumbsup:
    LG kiki

  • Sehr schöne Bilder, danke für's zeigen.
    Wie schnell doch die Zeit vergeht - es sind nun schon fast 18 Jahre, seit ich selber vor diesen faszinierenden roten Monumenten gestanden habe. Mich hat damals sehr fasziniert, dass der Uluru von der Nähe gar nicht so glatt und kompakt wirkt, sondern wie ein Berg aus zerfressenem rostigem Eisen (die rote Farbe wird ja nicht von ungefähr kommen), so voller Schrunden und Löcher. Silkenya hat das anscheinend genau so empfunden.


    Der Eintritt in den NP hat damals ganze 15 Australische Dollar gekostet - so ändern sich die Zeiten. ?(



    Vor Ort lohnt es sich aber auf alle Fälle, selbst mobil zu sein, angesichts der horrenden Preise für die Busse, vorallem aber auch wegen der zeitlichen Unabhängigkeit. Man muss dazu auch nicht von Alice Springs mit einem Camper anreisen, sondern kann bei Flugreise am AYQ - Airport einen Mietwagen zu nehmen, dort sind alle Anbieter zu völlig zivilen Preisen vertreten.


    LG
    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Vielen Dank für den tollen Bericht, hat mir sehr gut gefallen.
    Die Preise sind ja mittlerweile ganz schön gesalzen. Als wir das erst Mal dort waren haben wir nicht viel für den Campingplatz bezahlt, aber das ist auch schon 20 Jahre her. Auf jeden Fall lohnt es sich absolut, die Tour mit einem Camper zu machen, dann ist man unabhängig und kann fahren wann und wohin man will.

  • Australien ist zwar erst Ende 2018 geplant, aber wir werden auf jeden Fall einen Camper zumindest für diesen Teil nehmen.


    LG


    Das würde ich euch sehr empfehlen!


    Für uns war ja das Fahren durch das Outback der Hauptgrund unserer ersten Australienreise - obwohl, das ist jetzt zu kompliziert zu erklären, weil ich ja schon vorher dort war und an der Ostküste von Sydney bis Cairns unterwegs war (ohne Auto).... Aber das Outback ist schon etwas Besonderes.


    Der tolle Bericht von HaPe hat mich wieder zurückversetzt zu dieser Reise (nochmals Danke!) .


    Im Zuge dessen habe ich nun nach Jahren nochmal meinen uralten Mini-Reisebericht auf der Homepage angeschaut ( puh, ist echt rudimentär: 1. Diafilm benutzt - darum nur sehr wenige, schlechte Bilder, 2. Kamera zwei Wochen lang kaputt gewesen...)


    Aber egal - Ein Ding ist mir dabei wieder untergekommen, das ich total vergessen hatte und ich war jetzt echt sehr erstaunt, was ich damals (im Outback-Wahn?) geschrieben habe als Kurzgeschichte über eine Fahrt durch das Outback.

  • Das is ja echt ne sehr interessante und spannende Reise gewesen und dein Bericht ist super geschrieben.
    Die Bilder ebenso toll und mich würde es schon auch sehr reizen da mal selber hinzukommen.
    Preislich gesehen ja nicht grad ein Schnäppchen aber es ist halt auch was Einzigartiges und entweder will man es sehen oder nicht.
    So ist es ja bei vielen Plätzen und da es überall immer wieder viele Touristen gibt, ist die Preisgrenze wohl noch nicht erreicht und das wird ausgenutzt bis es nicht mehr funktioniert.


    Danke für deine Eindrücke!

  • ....Wie schnell doch die Zeit vergeht - es sind nun schon fast 18 Jahre, seit ich selber vor diesen faszinierenden roten Monumenten gestanden habe. .....


    LG
    Gusti

    Wir haben die gleiche Eintrittskarte. Nur steht bei uns als Datum 27.march 2000 drauf.
    Also genau um 2 Monate verpasst. :)
    Waren die Fliegen im Januar auch so schlimm?


    :o

  • Wir haben die gleiche Eintrittskarte. Nur steht bei uns als Datum 27.march 2000 drauf.Also genau um 2 Monate verpasst. :)
    Waren die Fliegen im Januar auch so schlimm?


    :o


    Das ist ja lustig.


    Ja, Fliegen gab's Unmengen. Echt lästig. <X
    In unserem Mietwagen lag sogar so ein Hut mit Netz - war für uns ein
    großer Spaß. Da wir aber zu 4. waren, haben wir den nicht wirklich benutzt.


    Man sagte uns damals, es habe erstmals seit Ewigkeiten wieder heftige Regenfälle gegeben - daher die Fliegenplage.


    LG

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.