Vietnam mit Kind (10) Osterferien

  • Hallo Kerstin,
    was ich in jedem Fall vorher prüfen würde, ist, ob das Kind die gängigen Mittel verträgt. Wir hatten ein großes Problem, die DEET-Mittel brannten auf der Haut und das Kind bekam einen ganz fiesen Ausschlag. Manche Mittel rochen auch so stark, dass sie sich übergeben musste.


    Es gibt auch stichfeste Kleidung. Wir haben uns auch immer im Tropeninstitut beraten lassen, ebenso wäre ein Gespräch mit dem behandelnden Kinderarzt auch eine Option.


    Viele Grüße
    Petra

  • Wir haben uns auch immer im Tropeninstitut beraten lassen, ebenso wäre ein Gespräch mit dem behandelnden Kinderarzt auch eine Option.

    Das sollte auch immer die erste Wahl bleiben. Ratschläge aus Foren sind da eher mit Vorsicht zu genießen. Hier kann man sich reisetechnisch über vieles austauschen, aber in solchen Dingen sollte man sich doch eher von Fachpersonal beraten lassen.

  • Was mir großes Kopfzerbrechen bereitet ist die Gesundheitsfrage:
    Meine Tochter wurde bisher überall von Stechmücken nahezu AUFGEFRESSEN.
    Habe Dengue recherchiert und Panik bekommen:

    Ich muss gestehen, ich habe ein bisschen gezögert, ob ich mich zu diesem Thema äußern soll. Nun gut, ich tu es hiermit.


    Ich will zunächst mal meine These vorweg stellen: wenn du ängstlich und unsicher bezüglich der Risikoeinschätzung bist und deine Angst sich auf das Kind überträgt, dann wird es schon passieren. Unter diesen Umständen empfehle ich dir, deinen Reiseplan zu ändern. Meine These beruht auf folgenden Erlebnissen:


    Wie viele hier im Forum wissen, habe ich 30 Jahre in Afrika gelebt, hatte nie Durchfall, aber Malaria, an die sich mein Organismus gewöhnt hat. Diese Semiresistenz wird nun verschwinden, da ich nicht mehr in Afrika lebe. Eigentlich habe ich das Leben dort gut abgesteckt, keine bleibenden Schäden bekommen.


    Dass das kein Zufall ist, das hat mir ein Professor der Biologie 1984 bei einem Trip in die Tenere-Wüste im Niger vorausgesagt. Als ich morgens das französische Frühstück in unserem Hotel in Agadez verschmähte und schnell runter auf den Markt sprang, um mir in Zementpapier eingewickeltes gegrilltes Rindfleisch kaufte, meinte Professor M. nur, dass ich keine Ahnung hätte, was für Gefahren dieses Mahl für mir bedeute. Er erwähnte die Fliegen, den Staub der ungeteerten Straße, die schmierigen Hände der Fleischverkäufer =O , worauf ich ihm antwortete, dass mir das egal sei :P .


    Als der Neffe von Prof. M., Prof M. junior, dann anfing, von meinem Teller zu naschen, was innerhalb von 10 Minuten zu starken Magenkrämpfen bei Ihm führte, war sein Onkel etwas erzürnt. Beiden Experten war es klar, dass diese Reaktion psychischen Ursprung war, trotzdem kam es dann zu starkem Erbrechen und tagelangem Durchfall.


    Nach einer ­nachdenklichen Pause resümierte der alte Prof., dass meiner „Immunität“ auf meine profunde Unkenntnis des Gefahrenpotentials und Naivität zurück zu führen sei. Wahrscheinlich, so meinte er, brauche man diese Untugenden, um langfristig in nicht-europäischen Gefilden überleben zu können. Diese These hat sich auch an dem Beispiel meines ehemaligen Chefs bestätigt, der jedes Mal, wenn er in Afrika auftaucht, nach dem 2. Tag Durchfall bekommt, egal was er isst oder wo er sein Essen einnimmt. Er selbst weiß, dass es die unterschwellige, nicht rational begründete Angst ist, die den Durchfall verursacht. Und diese Angst kann er nicht abstreifen.


    Wenn du wirklich nicht diese Angst abschüttelst, dann würde ich an deiner Stelle den geplanten Trip nicht in der vorgesehen Weise mit eurer Tochter machen.


    Viele Grüße
    horas