Vier Tage in London

  • Letzte Woche waren wir wieder einmal in London. Für mich war es das x-te Mal in dieser wunderbaren Stadt, in der es immer wieder etwas zu entdecken gibt.


    Als Ausgangspunkt haben wir diesmal das Dorsett Hotel Shepherds Bush gewählt. Die Dorsett Group ist eine internationale Hotelgruppe mit Sitz in Hong Kong. Die meisten Häuser befinden sich in Hong Kong, China, Malaysia und Singapore. Dementsprechend viele asiatische Gäste befinden sich in dem sehr schick gestylten Hotel. Was für uns zählte war die hervorragende Lage. Die U-Bahn-Stationen Shepherds Bush, Shepherds Bush Market und Goldhawk Road, sowie mehrere sehr interessante Buslinien und eine Station von London Overground befinden sich in Gehweite des Hotels. Die Umgebung ist geprägt von kleinen Supermärkten und Schnellrestaurants und nach ca. 5 Minuten Gehweite erreicht man die Westfield Shopping Mall mit 270 Geschkäften.


    Um ca. 13 Uhr beziehen wir unser Zimmer und dann fahren wir zum Old Spitalfields Market in der Nähe der Liverpool Street Station. Dort gibt es eine Vielzahl von Ständen, an denen Kunsthandwerk und allerlei kreativer Kram verkauft wird.



    Danach fahren wir in die - für meinen Geschmack - hässlichste Gegend von Central London zum Museum of London, wo die Geschichte der Stadt von den ersten Siedlern, über die Römerzeit bis in die Gegenwart beleuchtet wird.



    Wir suchen uns einen Pub, um in Ruhe etwas zu essen. Doch das ist gar nicht so einfach. Überall, wo wir es versuchen, sind die Pubs überfüllt mit Londonern, die ihr After-Work-Bier trinken oder Firmen-Weihnachtsfeiern machen. Endlich finden wir einen Pub, wo es in der oberen Etage einen Dining Room gibt. Carina isst Fish & Chips, ich meine geliebten Bangers & Mash (Bratwürstchen mit Kartoffelpürree).



    Zum Tagesausklang gehen wir ins Barbican Center, wo das London Symphonic Orchestra zwei Mozart Violinkonzerte spielt. Die Tchaikovsky-Symphonie nach der Pause lassen wir aus. Ich bin noch stark verkühlt und war trotz der wunderbaren Mozart-Klänge vor der Pause schon ein paar Mal eingenickt.

  • Freitag, 8.12.


    Wir fahren mit der U-Bahn (Hammersmith & City Line) drei Stationen bis Ladbroke Grove, wo wir unsere Tour über den Portobello Market beginnen. Einen Programmpunkt nehmen wir spontan auf, als wir in der Golborne Road das Café Kipferl entdecken. Hier hat sich ein Landsmann von uns verwirklicht. Es gibt auch einen kleinen Shop, wo man typisch österreichische Produkte erwerben kann. Wir haben allerdings keine Sehnsucht nach Staud's Gürkchen im Glas, österreichischem Senf oder Mannerschnitten, wir sind ja erst einen Tag von zu Hause weg, aber einen Cappuccino und ein Schwätzchen mit dem Kellner gönnen wir uns. Danach geht es weiter über den herrlich bunten und kuriosen Portobello Market.








    Danach gehen wir zum Queensway, wo wir die U-Bahn zum Oxford Circus nehmen. Das Kaufhaus Liberty und die Läden in der Kingly Street und Carnaby Street sind unser Ziel. Im Jahre 1924 wurde für die Erweiterung des Kaufhauses Liberty das Holz zweier ausrangierter Segelschiffe verwendet. Ist trotzdem ganz gut geworden:





    Danach fahren wir zum Hotel zurück, wo wir ein Stündchen rasten. Dann statten wir dem organisiertem Wahnsinn "Winter Wonderland" einen Besuch ab. Eigentlich hat das vor 10 Jahren ganz niedlich begonnen. Ein paar Buden im Hyde Park, German Bratwurst, Sauerkraut und ein paar kleine Fahrgeschäfte. Daraus hat sich mittlerweile ein gigantisches Spektakel entwickelt. Es gibt einige Achterbahnen, ein Riesenrad, die größte Eislauffläche Großbritanniens, ein German Village mit Oktoberfeststimmung, abendliche Shows u.v.m.




    Zum Abschluss geht es in die Royal Albert Hall, wo Ex-Led-Zeppelin-Sänger Robert Plant ein tolles Konzert spielt. Als der Vorverkauf startete, war die RAH in knapp 15 Minuten ausverkauft. Aber da brechen keine Server zusammen. Man steht einfach in einer virtuellen Warteschlange und wenn man dran ist, und es gibt noch Karten, dann kann man welche kaufen. Schon das war sehr beeindruckend.


    Plant gibt eigene Songs, Covers von Joan Baez oder den Pretenders und drei Led Zeppelin Songs. Der Mann hat sich musikalisch enorm weiterentwickelt und uns einen faszinierenden Abend beschert.

  • Samstag, 9.12.


    Der Wecker läutet um 7 Uhr, denn wir haben heute einen Tisch in einem Lokal reserviert. Wir wollen im Sky Garden des Walkie-Talkie-Buildings frühstücken. Offiziell heißt das Gebäude ganz pragmatisch nach seiner Adresse "20 Fenchurch Street", aber die Londoner lieben es, ihren Häusern einprägsame Namen zu geben. Nach "The Fencemask" und "The Gherkhin" nun also das Walkie-Talkie. Nach seiner Fertigstellung hat Walkie-Talkie übrigens den Carbuncle Cup für das hässlichste Gebäude Großbritanniens gewonnen.


    Aber der Dachgarten in der 35. Etage ist absolut sehenswert, Aussicht und Frühstück entschädigen für das zeitige Aufstehen.




    Danach besichtigen wir die Tate Modern. Ich mag das Gebäude, moderne bildende Kunst lässt mich jedoch zumeist ratlos zurück. Für mich kommt Kunst von können, wenn es von wollen käme, dann hieße es Wunst. (Fredl Fesl)










    Nächster Programmpunkt ist die "The Photographers Gallery", die Polaroids von Wim Wenders zeigt. Ist ein ganz schöner Hype um die Sofos, im Moment! Dann geht's zum Fish & Chips essen zu Golden Union und mit der U-Bahn in den Norden zum Emirates Stadium, wo wir den Shop plündern und eine Stadiontour machen.







    Auf der Rückfahrt zum Hotel steigen wir am Piccadilly Circus aus um die Weihnachtsbeleuchtung der umliegenden Straßen zu bewundern. Ein Fehler! So ein Gedränge hab ich noch nie erlebt. Einfach unfassbar. Wir schaffen es nicht, wieder zurück in die U-Bahn-Station zu gelangen und beschließen, mit dem Bus zurück ins Hotel zu fahren.


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  • Sonntag, 10. Dezember


    Wir fahren zum neuen Design Museum, das nur wenige Busstationen von unserem Hotel entfernt liegt. Die ständige Ausstellung beschäftigt sich mit den drei maßgeblichen Personen: Dem Designer, dem Hersteller und dem User. Das ist alles sehr interessant aufgezogen und man sollte sich dafür Zeit nehmen.





    Die Sonderausstellung zum Thema Ferrari kostet extra 18 Euro. Dafür fehlt es uns in erster LInie an Zeit, denn wir müssen retour zum Hotel. Mit London Overground fahren wir bis Clapham Junction, wo wir in den Zug nach Gatwick umsteigen. Das geht alles superschnell und vor allem praktisch, weil man die Fahrt mit der Oyster Card bezahlen kann. Wir haben jetzt ein dickes Minus auf der Oyster Card, weil wir für so eine weite Fahrt nicht genügend Guthaben hatten, aber das zahlen wir eben nächstes Mal. Wir kommen ja wieder.



    Hier gibt's noch jede Menge Bilder ---> KLICK

  • Wir waren leider noch nie in London und ich glaube wir wären da ziemlich hilflos.
    Bei dir klingts einfach; da hin und dort hin aber bei uns als Landeier wird jede U-Bahnfahrt schon ein Überlebenskampf.
    Aber es klingt sehr interessant was ihr alles angeschaut habt.
    Hoffe ihr habt viiiiiiiele tolle Sachen gekauft, denn ihr durftet ja sehr viele Kilos Gepäck mitnehmen. :P

  • London ist immer eine Reise wert, finde ich :)
    Wie soll ich das mit dem Minus verstehen? Kann man mit der Oyster Card fahren ohne zu bezahlen? Maxi, London ist total einfach zu erkunden, die Underground wunderbar zu nutzen, selbst Jenni hat das in jungen Jahren schon durchschaut. ;)


    Sehr schöner Bericht!
    Viele Grüße
    Petra

  • Wir hatten, bevor wir in die London Overground eingestiegen sind, ca. 4 Pfund Guthaben auf der Karte. Lt. Tarifrechner kostet die Fahrt nach Gatwick 10 Pfund (die Pennies lass ich mal weg).
    Eigentlich hab ich damit gerechnet, dass in Gatwick die Schranke nicht öffnet, aber die hat uns rausgelassen. D.h. wir haben ein dickes Minus auf den Karten.


    Auch am Freitag, als wir ankamen, hatten wir GBP 1,50 Minus. Nachdem wir 20 aufgebucht haben, hatten wir 18,50 Plus.

  • Hoffe ihr habt viiiiiiiele tolle Sachen gekauft, denn ihr durftet ja sehr viele Kilos Gepäck mitnehmen. :P

    Einkaufen stand nicht im Vordergrund, aber irgendwas kommt immer mit. Diesmal ein Paar Stiefel für Carina und ein Paar Stiefeletten für mich.



    Ich kann mich ganz gut in London bewegen, aber so richtig den Durchblick hab ich auch nicht. Das ist wie beim Eislaufen: Ich weiß, wie's geht und kann mich von A nach B bewegen. Aber es geht bestimmt noch schneller und eleganter. :D

  • Das ist ein sehr schöner, professioneller Erlebnisbericht, Durian. Er macht wirklich Lust, auch mal London zu besuchen, und wenn ich mal dazu komme, dann nehme ich mir "deine" Hilights vor.
    VG
    horas

  • Ooooch - da krieg ich richtig Sehnsucht nach der Stadt! Auf die Idee, mal im Winter nach London zu reisen, bin ich allerdings noch nie gekommen, war immer nur im Sommer dort. Ist aber keine schlechte Idee, im Winter hin zu reisen. Schließlich gibt es dort unglaublich viele Museen und Galerien und überhaupt ...


    Notting Hill und Portobello Road sind bestimmt zu jeder Jahreszeit ein Highlight (und ein bisschen Shoppen geht ja immer :P )
    In Portobello sind wir übrigens auch demnächst, Anfang Februar. Allerdings auf der anderen Seite der Erde - in Portobello bei Dunedin in Neuseeland!!!

  • Ein wunderschöner Reisebericht. Wir waren im November auch in London und haben das typische Touriprogramm gemacht. Da fällt mir ein, da muss ich ja auch noch einen Reisebericht scheiben :o .
    Auf jeden Fall hab ich jetzt schon mal einige Highlights für unseren nächsten Londontrip.


    Gruß Peter

  • Und ich wiederhole einfach nochmal, was ich schon im Mai 2016 schrieb:


    Fantastische Bilder, schöne Ziele - ich sollte London nicht mehr länger bei den Städtetrips vernachlässigen!! Danke dafür.


    LG


    ...vielleicht nächstes Jahr... :rolleyes:

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Vielen Dank für euer Feedback!


    horas: Wenn sich London mal ausgeht, dann melde Dich einfach im Vorfeld im Forum. Ich war bestimmt schon 12 - 15 Mal in London und mir wird die Stadt nie langweilig.


    serenity: Im Sommer finde ich Städte auch viel schöner, aber London hat vor allem in der Vorweihnachtszeit seinen Reiz. Vorausgesetzt man meidet die Haupteinkaufsstraßen an den Nachmittagen und Abenden.


    redfloyd: Auf nach London!

  • Hi ND. Erstklassige Aufnahmen, was aber nicht anders zu erwarten war. Deine Alben/Fotos auf "Flickr" sind grandios und werden von mir immer wieder mal besucht.
    Zu London selbst; Die Stadt steht nicht ganz oben auf unserer City-Wishlist, falls es sowas gibt, aber ich sollte mich doch mal näher informieren.
    Danke für den Bericht und alles Gute.
    Gruss Jürgen.

  • Mal wieder sehr schöne und interessante Eindrücke aus London! :thumbup:


    Ob ich das noch erlebe, dass ich es auch mal dort hin schaffe (wo wir doch nichtmal so sehr weit entfernt sind hier im Rheinland) ... :roll: