Welches Objektiv als "Immer drauf"?

  • Eine Frage an die Experten.
    Ihr kauft euch eine neue Kamera, zum Beispiel die Canon EOS 80D, aber nur das Gehäuse.
    Welches Objektiv würdet ihr euch kaufen, dass ihr in den meisten Situationen zurecht kommt.
    Bisher hatte ich das Tamron AF 18-270mm F/3,5 -6,3 Di II VC LD. Für meine Verhältnisse reichte es.
    Die meisten Bilder mache ich aber mit einer Brennweite von 18 - 50 mm
    Mir wäre der Bereich 14 - 50 mm am liebsten
    Was würdet ihr euch da zulegen?



    :)

  • Meine Kamera hab ich damals gleich komplett mit passenderen „Kitobjektiv“ gekauft. Vielleicht wird das für deine Wunschkamera auch angeboten. Mir hat das für‘s erste gereicht und es leistet immer noch auf jeder Reise unermüdlich seinen Dienst.
    Wenn du etwas in dem von dir gewünschten Bereich bekommst, würde ich zuschlagen. Wenn du zusätzlich auch noch die f2.8 „brauchst“ kostet es halt noch ein paar Taler mehr.
    Ein 18-270mm Suppenzoom käm mir jedenfalls nicht in‘s Haus.

  • Ein 18-270mm Suppenzoom käm mir jedenfalls nicht in‘s Haus.

    :thumbup:


    18 mm (bei APS-C) wäre mir nicht weitwinkelig genug. Bei Nikon gibt's ein 16-85, das ist ein schöner Weitwinkel und ausreichend Tele. Das war zu DSL-R-Zeiten immer mein Lieblingsobjektiv und ich hatte es von Anfang an.


    Meine Entscheidung fiel gegen Canon und für Nikon, weil es damals bei Canon kein vergleichbares Objektiv gab. Wie das heute ist, weiß ich nicht.


    Egal, was Du kaufst, im Vergleich zu Deinem 18-270 ist es eine Verbesserung.

  • Erhard, weil du es bist... hab ich mal kurz nachgeschaut ;)
    Für Canon gibt es ein 15-85mm Objektiv. Die Alternative wäre ein 17-55mm, welches auch die f2.8 bietet.
    Wenn du nur ein Objektiv auf Dauer benutzen möchtest, würde ich den 15mm den Vorrang geben. Falls du auf Dauer aber noch zusätzlich im Weitwinkelbereich etwas dazukaufen möchtest, würd ich das 17-55 nehmen.
    Preislich liegen beide Objektive ja nicht so weit auseinander.

  • Hallo Erhard,
    so ein "Suppenzoom" würde ich mir an Deiner Stelle auch nicht mehr kaufen. Ich habe das 17 - 55 F=2,8 aber das ist recht teuer. Vielleicht solltest Du das 15 -85 mm nehmen, das gibt es in verschiedenen Ausführungen.


    Was ICH mir kaufen würde, wäre wieder das 17 - 55 mm 2,8 und vielleicht eines noch für Weitwinkel. Dabei muss ich gestehen, ich rede davon schon seit Jahren, dass ich mir ein Weitwinkel anschaffen will, mache es aber nie, da ich mir dann doch lieber was anderes kaufe. Ich bin ja auch nicht so der Landschaftsfotograf und wie gesagt, bisher hat es für mich gereicht. Ich habe auch das Kit-Objektiv, 18-55mm, damit dürfen Enkelkinder knipsen.


    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo,


    Was würdet ihr euch da zulegen?

    wenn die Frage so einfach zu beantworten wäre, dann könnte man im Prinzip die ganzen anderen Objektive aus den Regalen und Online-Katalogen nehmen. Nicht einmal ein und der selben Fotografen wird zwangsweise sein Leben lang ein bestimmtes "Immer drauf" bevorzugen. Ich entsinne mich einer Schaffensphase, in der ich ausgeprägte Weitwinkel-Bokeh und Freistellung trotz kurzer Brennweiten als ungemein sexy empfand. Und in dieser Zeit war ein 24/1,4 und ein 14-24/2,8 am Vollformat mein "Immer drauf" und Ryan Brenizer der beste virtuelle Freund.


    Vermutlich ist es eine gute Idee mal aufzuschreiben, was einem genau an einem Objektiv wichtig ist und was nicht ganz so wichtig. Wenn der Bildausschnitt in einem großen Bereich variiert werden soll und das letzte Quäntchen Bildqualität (Auflösung, Schärfe, Vignettierung, Verzeichnung etc.) und Lichtstärke nicht so wichtig ist, dann ist ein Superzoom eine durchaus interessante Angelegenheit. Neben einigen Nachteilen, hat es ganz viele Vorteile und je nachdem wie man beides gewichtet ...


    Für mich wäre das aber ehrlich gesagt nicht die Lösung. Wenn ich schon mit einer dicken DSLR herum laufe, dann nicht um ein Ergebnis zu bekommen, dass mit einer sehr guten Kompaktkamera genauso gut zu bekommen ist. Wenn ich losgehe mit dem Wissen, dass das Werkzeug schon mal sehr limitierend ist, dann macht die ganze Fotografie schon vor dem ersten Bild keinen Spaß mehr. Deshalb ist derzeit an Vollformat mein "Ganz oft drauf" ein ganz unspektakuläres 24-70/2,8.


    Ciao
    HaPe

  • Das spektakuläre an deinem Objektiv ist hier zumindest der Preis. Nicht jeder möchte solche Werte auf einer Reise mit sich herumtragen.
    Ich denke, es ist auch nicht hilfreich, wenn man das eigene Fotografierverhalten auf solche Fragen überträgt. Wenn man oft und gerne die Kamera in die Hand nimmt und sich irgendwann zusätzlich zur Motivsuche mal mit Bildeindruck und Wirkung beschäftigt, kommen solche Begehrlichkeiten, wir du sie beschreibst von ganz alleine.
    Ich denke, die hier angesprochenen Vorschläge sind schon einmal ein guter Einstieg für Erhard. Daß man von einer Reise vielleicht auch eine gewisse Anzahl von Bildern mitbringt, die eine „kompakte“ auch geschafft hatte, finde ich jetzt nicht tragisch. Es wird aber ebenso immer Fotos geben, wo man froh ist, daß man vielleicht dann doch etwas mehr„Equipment“ dabei hat. Aber..., man muß es dann auch schleppen wollen.
    Auf Fernreisen bin ich da selber gerne etwas reduzierter unterwegs. Ein 24-105, ein Nifty Fifty, was mit Tilt, ein Bokehmonster und der UWW sind im Gepäck. Das muß für alle Eventualitäten reichen. Müßte ich mich für eine Linse entscheiden, wäre das Standardzoom meine erste Wahl.

  • Wenn man - wie Erhard - weiß, in welchem Brennweitenbereich man hauptsächlich fotografiert, wenn man möglichst wenige Linsen dabei haben möchte und wenn man grundsätzlich mit der Bildqualität eines günstigen Superzooms nicht unzufrieden war, dann ist ein 17-55 oder ein 15-85 mm original Canon-Objektiv eine klare Verbesserung.
    Im Gegensatz zum 24-70 f/2.8. ;)

  • Naja, hier muß man allerdings auch das Sensorformat berücksichtigen. Ein 24-70 würde ich, wie HaPe, an einer Vollformatkamera verwenden. Das Pendant für APS-C wäre das von Petra favorisierte 17-55.
    Auf Reisen wäre mir da „oben herum“ etwas zu wenig Brennweite, das weiß ich nun ganz sicher. Die wirklichen Begehrlichkeiten kommen dann mit der Zeit von ganz alleine. Selbst wenn man vor Kamerakauf schon weiß, wo der eigentliche Schwerpunkt auf Dauer liegen wird, ist ein einfaches Zoom erst einmal eine gute Wahl. Zumindest auf Reisen. Was man dann auf vielen anderen Fototouren alles einpackt, steht auf einem anderen Blatt. ;)

  • Da hat du recht, so kann man es auch interpretieren. Ich habe einfach mal darauf spekuliert, daß HaPe hier eher den verfügbaren Brennweitenbereich meinte, den man dann halt auf APS-C umrechnen muß.
    Ein 24-70 wäre am Crop auch für mich nicht zu gebrauchen.

  • Das hatte ich aber auch umgerechnet und damit wäre das 15 - 85 ja wieder im Rennen.


    kiki, da nimmst Du aber viele Objektive mit! Bei reinen Urlaubsreisen ist mir das zuviel, da habe ich eh nicht die Muße stundenlang zu fotografieren. Da reicht mir oft sogar nur die Festbrennweite von 23 mm (35 mm auf Kleinbild gerechnet) Da muss ich dann halt ab und zu die Position wechseln, um gewisse Perspektiven aufnehmen zu können.


    Wenn ich mit Canon auf Reisen gehen, dann kommt das 70 - 200 mm noch mit oder manchmal das 100-400, aber das wird dann wirklich schon wieder zur Schlepperei. Das mache ich nur, wenn ich auch Tiere fotografieren möchte. Menschen aus versteckter Entfernung zu fotografieren, das liegt mir nicht, daher brauche ich auch nicht mehr "oben rum" bei Städtetouren.


    Viele Grüße
    Petra

  • kiki, da nimmst Du aber viele Objektive mit!

    Das bringt mich zu einer Frage: Habt ihr schon mal bei einer längeren Unternehmung bewusst wenige Linsen mitgenommen? Oder nur eine?


    Ich überlege nämlich, NUR mit meinem neuen 30 mm f1.4 nach Vietnam zu reisen. Ich war ja schon da und hab sehr viel fotografiert. Und der Qualität der mitgebrachten Bilder wäre das bestimmt nicht abträglich. Ich denke, dass man sich dann automatisch auf die Motive konzentriert, die mit dem vorhandenen Equipment gut möglich sind.

  • Ja klar, meine letzten Städtetouren, die Motorradreise nach Griechenland, mein Jakobsweg, Maine, das habe ich alles nur mit der Fuji X 100 S gemacht. Manchmal habe ich die Go Pro noch mit wie bei der Motorradtour, denn die Fuji bekomme ich nicht ans Motorrad... Mir macht es Spaß mit nur einer Brennweite.


    In Panama hatte ich dann wieder großes Equipment mit, ich dachte, ich könnte mehr Tiere fotografieren, war aber nicht so.


    Barcelona mache ich auch nur mit der Fuji.


    Viele Grüße
    Petra
    Nachtrag: Du schriebst längere Reise: ja die Motorradtour und auch den Jacobsweg. Bei beiden Reisen hätte ich auch die Canon mitnehmen können.

  • Es kommt ja immer drauf an, was und wie man fotografiert.
    Wenn man z.B. die von HaPe angesprochenen „Brenizer“ im Portfolio haben möchte, muß man sich eben dementsprechend bestücken.
    Ich nehme ein Standardzoom z.B. gerne für Mehrfachbelichtungen, damit ich beim Überlappen der Bilder auch mit der Brennweite variieren kann. Das sind allerdings recht spezielle Dinge, die man nicht auf das Fotografierverhalten seiner Mitmenschen übertragen kann.
    Auch wenn man mehrere Objektive mitnimmt, bleibt auch da die Konzentration auf das Motiv die wichtigste Maßnahme. Es ist schließlich ein großer Unterschied, ob ich z.B. ein Motiv mit 85mm anviesiere oder mit 16mm.

  • Wenn ich mit Familie Urlaub mache, dann habe ich kaum Zeit, mich um die Fotografie zu kümmern, bzw. die Zeit wäre mir zu schade, denn das ginge ja von der gemeinsamen Zeit, die ich mit einem anderen zusammen verbringen möchte ab.


    Wenn ich wirklich spezielle Sachen fotografieren möchte, dann mache ich das mit "Seelenverwandten", die mich verstehen, wenn ich z. B. mal längere Zeit im Wald stehe und 1000 Sachen ausprobiere.


    Es kommt aber auch schon mal vor, dass ich Fotografie mit Familie verbinde, wie auf meiner nächsten Motorradtour, da habe ich dann eine Woche für mich auf einer Vogelinsel. Dafür nehme ich natürlich auch anderes Equipment mit, sogar mein großes Stativ.


    Übrigens in Polen hatte ich auch nur die Fuji mit (neben der GoPro am Motorrad)


    Viele Grüße
    Petra

  • Um jetzt mal auf Erhards Ausgangsfrage zurück zu kommen, ein Zoom deckt erst einmal die meisten Standardsituationen ab, mit denen viele ihren Urlaub bildlich dokumentieren.
    Ich denke, hier wurden ein paar Kandidaten vorgeschlagen, es liegt jetzt an dir, Erhard, für welche Möglichkeit du dich entscheidest.
    Man kann bei einigen Aufnahmen natürlich immer berechtigterweise fragen, ob es dafür unbedingt eine „große“ Kamera braucht. Ich denke aber, es gibt auf Reisen ebenso einige Situationen, wo man letztendlich froh ist, daß man sie die ganze Zeit mitschleppt. Wenn ich z. B. sehe, was eine kleine Kompakte bei hohen ISO‘s für einen Matsch „hervorzaubert“ dann streichel ich immer mal kurz über meine schwere Vollformat und flüstere ihr zu:
    „Das können wir zwei aber besser...“ :thumbup:

  • Danke für Eure Beiträge.
    Momentan tendiere ich auf Grund Eurer Beiträge und was ich quer gelesen habe zum Canon 15-85mm.
    Sollte es uns mal nach Afrika verschlagen, dann gibt es halt für die Tiere irgendwas mit 300 mm.
    Mit dem 15-85 mm gehe ich davon aus, das es das Meiste meiner Bedürfnisse abdeckt.
    100% gibt es eh nicht!
    Was mich ein wenig stutzig macht, sind die schlechten Rezessionen bei Amazon.

  • Hast du in der Weltstadt München vielleicht die Möglichkeit dir eins zu mieten?
    Ich muß gestehen, das mein Standardzoom abbildungstechnisch auch zu den schwächeren Kandidaten in der Fototasche gehört. Allerdings ist es für das, was ich damit fotografiere völlig ausreichend.