9 Wochen Mekong-Delta

  • 9 Wochen Mekong-Delta in Stichworten. Ein Reisetagebuch, das sehr persönlich und lang ist, wird in den nächsten Tagenfertig. Als PDF-Datei können wir es auf Wunsch gern per Mail verschicken.
    Unsere Route


    Empfehlenswerte Lektüre: der Fettnäpfchenführer. Vieles was uns merkwürdig erschien, wird erklärt.

    Quote

    Das Mekong-Delta ist ein fragiles Biosystem: Weit verzweigte Flussarme, Tausende von Kanälen, bis zum Horizont Aquakulturen, Erdteiche, abgetrennt nur durch dünne Dämme, auf denen schmale Straßen und Pfade verlaufen. Die Gezeiten regulieren die Bewässerung. Bei Flut strömt Wasser in die Teiche, bei Ebbe fließt es ab. Aus der Vogelschau erhält man den Eindruck, die ganze südvietnamesische Landschaft bestehe nur aus Wasser. Auch am Boden ist man regelrecht umzingelt vom Nass. Rechts, links, unten und, wenn es regnet, auch von oben. Das braun-gelbliche Wasser des Mekong und seiner Verästelungen ist omnipräsent. Laut Modellrechnungen wird das Mekong-Delta Südvietnams in 50 Jahren 70 Zentimeter unter Wasser stehen. Die Folgen wären verheerend, denn das Delta ist die Reisschüssel Vietnams und seine wirtschaftliche Lebensader.


    Zunächst staunten nach dem ersten Geldwechseln. Wir warenmal wieder Multimillionäre. Das ist ganz praktisch: es gibt keine Münzen, die kleinste (übliche) Einheit sind 1000 Dong und solche Fürze mit ,99-Angeboten gibt es hier erst gar nicht.
    Diesmal sind wir nicht dem Weihnachtstrubel ausgewichen, sondern dem Fasching. Und was ist? Man wird hier überwiegend von Kindern und Jugendlichen mit „Helau“ begrüßt, auch von Erwachsenen. ;)
    Menschen
    Freundlich - nicht nur weil sie Frühaufsteher sind. Ein Elektromarkt warb für sein vermutlich neues Geschäft mit einem Drachentanz bereits um 7:40 am.
    Wir stellten uns im Regen unter ein Dach, dann kamen sofort 2 Stühle wie aus dem Nichts. Und beim nächsten Schauer dasselbe Spiel. (Respekt vor dem Alter?)
    Sprache– auch wenn ich wochenlang „Danke“, „Hallo“ etc. geübt habe, man verstand mich nicht, weil der Tonfall nicht stimmte. Vietnamesisch ist für mich bisher die am schwierigsten zu sprechende Sprache. Vielleicht tun sich die Vietnamesen deshalb auch so schwer mit Englisch? Gelesen habe ich: In den Schulen wird wohl nur auswendig gelernt. Die Englischkenntnisse der meisten reichen nur für eine Antwort auf „What is your name?“
    Oft auf Spielplätzen beobachtet: Kinder in der Schaukel, werden vom Vatter sanft bewegt und von der Mutter löffelweise gefüttert, und wenn der/die Kleine unwillig wird und davonläuft, läuft die Mutter hinterher und füttert an der Rutsche weiter.
    Verpackungskünstler - Alles was man kauft wird nochmals in Plastiktüten verpackt, auch Wasserflaschen, oder Coffee to go. In allen kleinen Läden bekommt man Portionsduschgel. In einem Tütchen ist eine Messerspitze Gel. Obwohl ich Duschgel sehr sparsam nutze, brauchte ich 2 Tütchen - habe schließlich mehr Körperfläche zu reinigen als die Einheimischen. :thumbsup: Und was die Vietnamesen alles auf ein Moped packen…. Das dürfte bekannt sein.
    Die Vietnamesen sind vermutlich lärmresistent. Sie vertragen gleichzeitig zu jeder Tageszeit: Hundegebell, krähende Hähne, Kirchengeläut, Karaoke - gerne auch in falscher Tonlage gesungen -, die Blasmusik eines Trauerzuges, unendlichen Straßenverkehr, die Partei, Handygebimmel, Kakophonie– man muss den Nachbarn übertönen ;)
    GestenVerständigung – lustig - verwirrend
    „Which fruit juice you have?“ wird mit „yes“ beantwortet
    „Can I get spring rolls, please?“ bekomme ich – wie mein Mann – einen Gemüsereis. Dass man als Paar unterschiedliches Essen oder Trinken bestellt, ist hier eher ungewöhnlich.
    Zum Taxifahrer: bitte zum „Coop-Supermarket“ in allen Schattierungen und Tonlagen – erst als ich es eintippte: „Ah: COP-Mart“
    Im 5 *-Frühstücksraum: „Do you want coffee?“ Das nette Hotelfräulein wollte mir Kaffee nachschenken und ich sagte: „oh, thank you“, dann ging sie davon. Vermutlich hat sie :“no, thank you“ verstanden. Kein Problem, ich kann mir ja selbst Kaffee holen.
    Essen - Auf Vegetarier ist man in Vietnam nicht unbedingt eingerichtet. Obwohl wir den vietnamesischen Text gezeigt haben „wir essen kein Fleisch“ haben wir sehr oft Fleisch bekommen. Selbst in Restaurants oder Resorts, wo man Englisch spricht, kann man nicht erwarten, das „no meat“ verstanden wird. Einige positive Überraschungen: Frittierte Bananen, ein leckeres Reis-Kokosgericht, xôi ngọt (Stickyreis),bánh xèo (gefüllte Pfannkuchen), jede Menge Obst, gut und günstig.
    In Restaurants und Cafés: Die Bedienung bleibt immer dicht bei unsstehen, bis wir auf Dieses oder Jenes in der Karte getippt haben, nimmt dann die Karte als ihr Eigentum an sich und geht die Bestellung ausführen.
    Transport - Eigentlich probieren wir gerne die einheimischen Busse. Aber jetzt sind wir in einem Alter, wo wir empfindlicher geworden sind. Lange Fahrzeiten – eng und unbequem sitzend - mit kotzenden Kindern haben wir schon in Laos erlebt.
    Die Busfahrten sind natürlich sehr billig. Aber man muss erst mal zum Busbahnhof rausfahren (liegt immer außerhalb) und am Ankunftsort wieder ein Taxi zur Unterkunft suchen, oder man wird abgeholt. Da man für unter 40 Euro mit einem Taxi oder Privatauto 100 km weiterkommt, haben wir uns den Luxus gegönnt.
    Grab-Autos haben wir nur eines in Can Tho finden können, für den Rückweg mussten wir ein Taxi nehmen. Aber Taxi und Grab sind im Preis ähnlich.
    Straßenverkehr – muss man mit eigenen Augen gesehen haben. Soc Trang war das Extremste. Ohne Pause rollt der Verkehr und wir automatisch mit. Fußgänger gibt es kaum, und wenn dann sind es Europäer. Stillstand haben wir nicht erlebt.
    Doch - es gibt Gehwege, oft in der Breite eines Mopeds, die aber nur zum Parken von Mopeds, manchmal auch Autos, genutzt werden, oder als Verkaufsfläche dienen. Man fährt mit seinem Roller bis vors Café, der Sicherheitsmann nimmt die Maschine entgegen und parkt sie sicher ein. Zuhause sind die Wohnzimmer dann die Garage der Zweiräder. Mobilität ist das Zauberwort. Gibt es deswegen so viele pfundige Kinder? Platz zum Laufen scheinen sie in der Stadt nirgends zu haben.
    Schulschluss ist unbeschreiblich. 15 Minuten alles kreuz und quer und dicht an dicht und dann ist der Spuk vorbei.
    Lotterieverkäufer so viele sahen wir noch in keinem anderen Land. Es scheinen mit die ärmsten Menschen zu sein.
    Supermarkt– hohe Preise, Unmengen Personal, kaum Kundschaft.
    Ein Café hat in der Regel nur Getränke, selten auch etwas Essbares.
    Klimaanlagen – sehr moderat, im Gegensatz zu Malaysia.
    Gebäude - Überall sind uns die 2 – 2,5 Meter schmalen Häuser aufgefallen, die meist sehr schöne und kreative Fassaden haben. Die Erklärung: Bedingt durch das hiesige Steuersystem sind die Häuserhier sehr schmal, dafür aber beliebig tief. Versteuert wird nämlich nach der BREITE der Fassade!!! Deshalb sind viele Häusersoum die zwei Meter breit, erstrecken sich dafür aber extrem weit - bis zu 60 Metern angeblich…
    Müllproblem– Oft gesehen: im Park sitzen junge Leute auf dem Rasen zusammen und lassen anschließend ihre Styropor-Verpackungen und ihre Plastik-Trinkbecher einfach stehen. Es wird schon jemand wegmachen. Im Park stehen Mülleimer, trotzdem landen die Styroporpackungen im Wasser.
    Ganz unverständlich für uns: Selbst die Verkäufer auf der Fähre (Chau Doc) werfen die Plastikverpackung (und alle anderen) in den Fluss. In allen Flüssen die wir sahen, befuhren, an denen wir wohnten, die wir überquerten, zu denen wir gingen, wurde entsorgt. Vom Boot, vom Stelzenhaus, vom Ufer, von der Promenade flogen Verpackungen und Reste-von-was-weiß-ich ins Wasser
    Ein schönes Erlebnis: Am Park von Sa Dec haben wir von einem Straßenstand einer Frau, die keine Wort Englisch sprach, 3 bánh bao ngọt abgekauft und auf der gegenüberliegenden Seite im Park gegessen. Die Styropor-Verpackungen legten wir auf den Boden um sie später zu entsorgen. Die Frau vom Stand kam zu uns rüber geflitzt, hat sie genommen und in den Abfalleimer geworfen.

    Schöne Grüße von Annette

    Edited 2 times, last by Annette ().

  • Tet - Silvester und Neujahrstag in Chau Doc
    Auszüge aus dem Tagebuch
    15.2. „Silvester“ - Vorabend von Tet.
    Wir gingen Viertel vor Acht die Hauptstraße entlang, wollten am Tag vor Tet das Tagesgeschehen erleben. Immer noch fuhren potentielle Käufer an Bäumen- und Blumenkübeln vorüber. Immer noch konnte sich einige nicht zu einem Spontankauf durchringen.



    Vielleicht muss der Baum auch eine bestimmte Anzahl Zweige oder in seiner Gesamtheit etwas ausdrücken. Wir wissen viel nicht und espassiert so viel Merkwürdiges zu Tet. Haben uns schon immer die Mütter ihre Babys und Kleinkinder hingehalten oder hingeschubst, so kamen sie heute direkt auf uns zu, stellten die feingekleideten Kinder vor uns hin und wollten, dass wir sie fotografieren. Ein kleiner Junge musste uns beide umarmen, andere eine Kopfverbeugung machen, Handküsschen sind beliebt. Sie erwarten sonst nichts: ein Foto, eine Berührung, nie drängen sie darauf, dass wir ihnen das Foto zeigen, aber wir tun es immer. … zum Entzücken der Mütter.Gestern entdeckten wir in einem Schneiderladen einen lesenden Jungen –10 oder 11 Jahrealt.Der Vater machte ihn auf uns aufmerksam und er kam mit großer Lesebrille im runden Gesicht zu uns und stellte die obligatorischen Fragen. Wirwollten sein Buch sehen,aber er nickte nur und verstandnix. Als wir gingen und Nette zurückguckte, sah sie ihn Freudensprünge machen und der Vatter war stolz wie Bolle, auf seinen „weltgewandten“Sprössling.
    Auf einer Bühne probten Grundschul-Mädchen für einen Auftritt am Abend. Die Lehrerin lenkte, steuerte und korrigierte hinter Mund- und Nasenschutz und mit Motorradhelm auffem Kopp. Als die Probe nach viermaliger Wiederholung beendet war und die Mütter mit ihren Tanzstars abzogen, bliebenein paar hartnäckige Eltern mit ihrem Kind/ihren Kindern zurück.



    Halb Vier gingen wir los. Der Verkehr war watt weniger. Es waren Lastenfahrräder mit Chrysanthemen und Bäumen unterwegs; sie fuhren die Reste weg. Polizisten wachten darüber, dassStraße, Gehwege und derParkleer- und saubergemacht wurden.Vier Müllmänner schoben und kehrten in die Wanne des Müllautos, was andere in die Straßengräbengeworfen hatten.Die Plätze am Ufer waren bereitsneu belegt: wo tagelang die Farbe Gelb vorherrschte standen jetzt tausend rote Plastikhocker und hundert runde Tische - die Tet-Feier wurde vorbereitet. Zig schnelle Küchen verteilten sich auf dem Platz, der hier Parkgenannt wird; fast alle hatten dasselbe Angebot: Spießchen auf denen Fisch oder Fleischstücke steckten, die mal rund gerollt, mal eckig gepresst waren.
    Der Platz an der Straße, wo wir es uns auf einem Mäuerchen bequem gemacht hatten, wurde zum Motorrad-Parkplatz erklärt. Wir verzogen uns. Bunte Gruppen mit Trommeln und Becken fuhren auf offenen LKW‘s vorbei. Die Trommler trommelten sich in Rage und Schweiß; um die Aufmerksamkeit für ihre Gruppe hochzuhalten, machten sie an der großen Trommel Fliegende Wechsel; zusammen mit den blechernen Becken veranstalteten sie einen Höllenlärm.



    Die immer wieder vorbeifahrenden Gruppen auf LKWs hatten sich zu einem Korso formiert und fuhren mit viel Getöse und Geschrei an meiner Kamera vorbei. Langsam wurde es dämmerig. Am Nachmittag war die bisher provisorische Bühne fertiggestelltworden; sie war schön dekoriert, Lautsprecher waren aufgebautund justiert worden, eine Beleuchtungsanlage installiert. Mit Einbruch der Dunkelheit formierte sich auf der Bühne eine Trommelgruppe. Alle schlugen mit Holzschlegeln auf großbauchige Trommeln. Es war die Ankündigung des Drachentanzes, der vor der Bühne stattfand.

    Der Platz war mehrreihig umstellt und Filmen nur übern Kopp möglich. Es war nach Sechs und dunkel und der Park füllte sich stetig. Wir machten uns auf den Heimweg.
    Bei Dunkelheit wollte ich nie an der Straße entlanggehen, heute musste ich. Wir waren gut geschützt, den hunderte kamen uns auf unsere Straßenseite entgegen – zu Fuß! Die Stellplätze am Park waren schon lange belegt; wer jetzt unterwegs war, musste sein Motorrad schon weit vorher abstellen. Ruck Zuck wurdenGehwegevorHäusernzum Parkplatz erklärt, ein paar Dong kassiert und der Fahrer muss sich nur noch seinen Stellplatz merken –so ungefähr zumindest.
    Am Victoria-Hotel hielten wir noch einmal an, dort sollte in der Einfahrt um Sieben ein Drachentanz stattfinden. Rechts und links war die Einfahrt mit Seilen abgesperrt, davor hockten auf ihren Motorrädern ganze Familien, die das Spektakel beobachten wollten. Sie kommen mir wie Cowboys im Wilden Westen vor, die im Film nur aus dem Sattel stiegen, wenn sie aus demselben geschossen wurden oder auf einen Whiskey in den Saloon gingen. Genauso hocken die Vietnamesen jeden Tag auf ihren Sätteln und wenn sie nicht „reiten“, hocken oder liegen sie entspannt auf ihren Motorrädern, betrachten sich im Rückspiegel, zupfen sich Brauen und sonstige Härchen weg und versperren dabei die Gehwege.
    Um Neun war Feuerwerk angekündigt. Besser als von des Neuseeländers Dachterrasse sahen es nur noch die beiden Drohnen, die dicht am Feuerwerk standen und vermutlich tolle Filme machten. In Vietnam kann niemand Knaller kaufen oder Raketen in die Luft schießen, es gibt ein von der Regierung gestiftetes Feuerwerk (in allen großen Städten?) und das „unsere“ hatte es in sich. Eine geschlagene Viertelstunde regnete es bunte Sterne und platzten Leuchtfontänen auseinander. Es gab weder Pause noch einen Aussetzer. Manche Lichtregen hätten einen früheren und besseren Schluss möglich gemacht. Min Fru bedauerte, dass wir ohne Kamera aufs Dach gegangen waren. Aber ein Feuerwerk ist ein Feuerwerk, auch wenn die kath. Kirche im Vordergrund noch so bunt geschmückt war. Im Frühstücksraum standen Tet-Süßigkeiten und Tet-Alkoholica zur Selbstbedienung. Wir naschten ein bisschen.


    16.2. „Neujahrstag“ - Tet
    Wir waren neugierig auf den 1. Tag des Hunde-Jahres 2018. Vom Frühstücksbalkon aus fiel uns auf: die Marktfrauen mit ihren beladenen Holzkarren kamen nicht, viel weniger Motorräder waren unterwegs, der Nachbar von gegenüber war heute nicht zum Exercising gegangen, und an der Ecke rauchte kein Feuer unter fleischbeladenen Grill.
    Nach Acht gingen wir zu Hauptstraße. Immer noch war mäßiger Verkehr. Müde Kinder hingen an Vatter,Mutter oder zwischen ihnen auf dem Motorradsitz. Viel waren schnieke angezogen, die Mädchen in Tüll und /oder Seide. Die Latschen waren zu Hause vor der Tür geblieben, die Frauen trugen Absätze, die Kinder oft Glitzerschühchen. An der Katholen-Kirche war Tam-Tam, 3 Drachen besuchten den Pfarrer in der Kirche. Mit mildem Lächeln trat er vor die Kirche, kam zu uns herüber und wünschte uns Happy New Year mit festemHändedruck.Er hatte eine freundliche Ausstrahlung, grau-schwarz meliertes Haar und war wohl Asiate, aber den Augen nach kein Vietnamese. Im Park war nichts los. Überraschend sauber waren Straße, Gehwege und Plätze. Um welche frühe Uhrzeit musstedas Müllkommando schonunterwegs gewesen sein? Die tausend roten Höckerchen und die hundert Tische im Uferbereichwaren verschwunden.
    Wir machten uns auf die Suche nach einem Kaffee und fanden das Café Mộc. Dort saßen wir in der ersten Reihe und kuckten „Motorradfahrende Familien“. Gegenüber begleiteten Mutter und Oma einen 1jährigen bei seinem Ausflug am Gehweg. Manchmal zwangen sie ihn zum Stehenblieben und während die Oma auf ihn einredete, stopfte ihm die Mutter schnell einen Löffel Kraft-Pampe in‘ Mund.
    Wir gingen noch im Park kucken, aber dort deutete nichts auf mögliche Bühnen-Aktivitäten hin. Wir machten uns auf den Rückweg. Trotz Tet war die Bananenfrau mit ihrer Karre unterwegs. Und gut, dass ihr Standort an der Fährstelle ist, dort müssen wir immer vorbei. Wir kauften Grillbananen im Reismantel und einen Rechteckfladen, der wie Reibekuchen schmeckte.


  • Ben Tre
    3 km außerhalb gewohnt
    Die Leute alle sehr offen und freundlich
    sauber


    Soc Trang
    Stadthotel – mittendrin. Wenig Englischkenntnisse, aber überaus freundliches Personal. Total viel Verkehr - die Menschen noch offener – vieleBekanntschaften gemacht: der Sohn des Wasserverkäufers, den wir später auch in Can Tho noch mal trafen. Er möchte Arzt werden. Die Schneiderin, deren Tochter in HCMC lebt, mit der wir telefonieren und facbooken sollten, weil sie gut Englisch spricht u.v.m.
    DieSchule in Soc Trang – von außen gesehen wie ein Gefängnis. Auffallend viele E-Bikes.


    Bac Lieu
    Hotel - viel Personal – tw, sehr zuvorkommend, wenig Gäste - Außenanlagen sehr schön - Koiteich, Orchideen,...
    Die Menschen zunächst sehr reserviert – Gegensatz zu Soc Trang
    Hier habe ich die Stolperfallen aus nächster Nähe betrachtet. Bilanz: Brillenbügel verbogen, großeAbschürfungen an der Elle,kleinere am Knie und an der rechten Braue zum Jochbein hin; Kameraund Handy haben es auch gut überstanden.
    Der erste Eindruck in Bac Lieu: Oh, hier gibt es viele Vögel, wir hörten mehrstimmige „Konzerte“. Wir suchten die Vögel zunächstin den Bäumen bis wir merkten, dass das vielstimmige Vogelkonzert aus einem schmalen, hohen Haus und dort von einem Lautsprecher kam. Durch eine Luke sahen wir Vögel ein- und ausfliegen. Wir sahen in der Folge noch ein vieledieser merkwürdigen „Vogelhäuser“
    Berühmt: der Gesang: Cai-Luong und auch das Lautenähnliche Instrument. Den Namen wissen wir nicht.


    Ca Mau
    Hotel – 5 Sterne - Zimmerreinigung erst um 11:30. Im Zimmer von 6-22 Uhr ständiges, leises, nerviges Gedudel – es wird mit einer Rooftopbar im 16. OG geworben, nicht gibt. Keine Außenanlagen.
    Ein Vogelpark, den man nur von außen beobachten konnte.
    Müll: überall, da wo es besonders schön ist (viel Natur- Wasserstellen, Teiche, Moor)
    Die Fahrt von Ca Mau nach Can Tho war sehr abwechslungsreich und interessant. Da wäre man am liebsten alle paar Meter ausgestiegen: zunächst Wasser, Wiesen, Bäche dann Reisfelder und immer wider ein neues schöne Grün, danach Straßenmärkte.


    Can Tho
    ein Zimmer privat über airbnb in Cai Kh, in der Nähe eines Marktes, Cai Khe. Wir wohnten gegenüber einer Firma, wo mehrere Leute, vermutlich eine Familie, den ganzen Tag Styroporkisten mit Paketklebeband umwickeln. Das Geräusch: wie Schnee schippen.
    Hier fährt man mit den Mopeds durch den Markt. Ein unbeschwerter Marktbummel unmöglich.
    Einkaufszentrum – 5 Stockwerke – fast kaum Geschäfte, und wenn dann gähnende Leere.
    Stoffmarkt – 2 Etagen – kein Kunde- gähnende Leere.
    Unternehmungen: Tempel, natürlich auch Chua Phat Hoc, Busbahnhof, vornehme Flußpromenade, Straßenmarkt, Vorbereitungen zum Tet-Fest, am Ho Xan Thoi, Café 79 war gut um den Verkehr vom und zum Markt zu beobachten.


    Chau Doc
    Der Markt: Für Fotografen und Leute, die kucken wollen, Vorsicht geboten. Man fährt auch hier mit den Mopeds durch den Markt.
    Viel Landschaft um den Ort herum (Reisfelder )
    „Cyclos“ - nur hier gesehen.
    Unternehmungen: Nui Sam, Victoria Lodge bei Sonnenaufgang, Tra Su Forest, Floating Market, Spaziergang am Kanal, Cham-Dörfer, Hochzeitszelte auf der Straße ....


    Sa Dec und Cai Be
    die saubersten Orte unserer Tour.
    Viele Blumen - schöne Wege wo man als Fußgänger auch mal gut aufgehoben ist.


    Sa Dec
    Hotel - gute Voraussetzung für ein schöne Unterkunft, aber nichts wird repariert und gepflegt. Unmotiviertes Personal.
    Großer Park vor der Tür, Markt in der Stadt,
    Auf dem Weg zur Stadt führt, entlang an einem Bach/Kanal findet auch ein Markt statt- hat unsbesonders gut gefallen.


    Cai Be
    Hier bei Nam Thi Holiday Homestay haben wir endlich einen Ort gefunden, der so ist, wie wir uns das Mekongdelta vorgestellt haben: Eine Häuschen auf Stelzen, Balkon quasi auf dem Mekong, die Boote und Schiffe fahren - allerdings nicht lautlos - vorbei. Hier kann man den ganzen Tag sitzen und beobachten. Das Häuschen hat europäischen Komfort - es ist alles da, was man braucht. Und falls nicht, fragt man einfach This Bruder, der nebenan ein Geschäft hat.(sehr praktisch - man braucht kein Wasser schleppen). Und die Mutter macht ein Frühstück: Wow !!! So gut wiehier, haben wir die ganze Zeit nichtgegessen. This Mutter hat uns immer wieder verschiedene tolle vegetarische Frühstücke gezaubert.
    Es ist der kleinste Ort unserer Reise gewesen. Man hat gute Möglichkeiten alles zu Fuß zu erkunden. Da es ländlich ist, gibt es auch Kokospalmen und eine Nuss ist einen Meter vor mir gelandet. Hab ich ein Glück gehabt.


    (Fotos einfügen klappte bei mir nicht so richtig, deswegen lasse ich es einfach. Danke, Erhard. Das nächste Mal geht es bestimmt besser)
    Die ersten - aber noch nicht "offiziellen" Fotos sind hier:
    http://www.bernet-karlsruhe.de/

    Schöne Grüße von Annette

    Edited once, last by Annette ().

  • Auch zu verkaufen? ;)
    15K, bzw. 15000 Dong sind gerade mal 62 Cent.



    Sieht vielleicht nicht ganz so gut aus, schmeckt aber sehr lecker:
    "chè thưng " enthalten sind: Bohnen, Kokos, Kürbis, Süßkartoffel, Reisgelee ....




    Diese Riesenhallen mit Stoff hätten mich schon interessiert. Schneider/innen gab es genug.


  • Unser Fazit ist nicht ganz so berauschend, liegt aber daran, dass wir "nur" das Delta bereist haben und dort so gut wie keine touristische Infrastruktur vorfanden. Trotz allem, es war ein Abenteuer, das wir nicht bereuen.
    Und vor chaotischem Straßenverkehr haben wir keine Angst mehr. ;)
    Fazit:
    Wir hatten Flusslandschaften erwartet, mit Wasservögeln, Insekten, Morgen- und Abendstimmungen, und Landschaften mit ausgedehnten Reisfeldern. Wo wir waren, gab es das nicht. Ob die Landesmitte oder der Norden anders ist wissen wir nicht. Möglich. Vielleicht.
    Wir hatten nette Begegnungen, lernten aber auch den/die typische/n, nur auf seinen/ihren Vorteil bedachte/n Vietnamesen/in kennen. Am nettesten, herzlichsten und spontansten waren die Armen. Bei Begegnungen waren sie es, die zuerst winkten, zuerst lachten und als erste grüßten.
    Kinder - ach was wurden sie uns hingeschoben, hingehalten, gezeigt, zum Winken und Rufen genötigt; die älteren riefen schon mechanisch „Helou“, es klang wie unser Faschingsruf und nervte mit der Zeit.
    In allen Flüssen die wir sahen, befuhren, an denen wir wohnten, die wir überquerten, zu denen wir gingen, wurde entsorgt. Vom Boot, vom Stelzenhaus, vom Ufer, von der Promenade flogen Verpackungen und Reste-von-was-weiß-ich ins Wasser … der Fluss nahm alles mit, lud es irgendwo ab oder brachte es beim Gezeitenwechsel wieder zurück.
    Gehört und gelesen hatten wir vom unglaublichen Motorrad-Verkehr in Vietnam - die Realität übertraf all unsere Vorstellungen, auch die der Bilder und Filme die wir gesehen hatten. Wir schwammen in einem unendlichen Strom von Motorrädern „like a fish“, wie der Neuseeländer sagte, um auf eine andere Straßenseite zu kommen.
    Sa Dec werden wir immer mit den Schweizern Marianne und Urs in Verbindung bringen, sie erzählten uns wahrlich spannende Geschichten aus ihrem Reiseleben.
    Unvergessen wird uns auch die Woche in Cai Be bleiben, ein Highlight, wo wir direkt am Fluss in einem Stelzenhaus wohnten, dort stundenlang dem Schiffsverkehr zusahen und abends von einem entsetzlichen Karaokesänger in den Schlaf gesungen wurden. Unvergessen auch die Frühstücke und besonders das Curry, das Mom für uns zubereitete.
    An die tonale Sprache, den ausgeprägten Selfie-Wahn und das immer mit Fleischbeilagen gekrönte vegetarische Essen, konnten wir uns nicht gewöhnen. Wir schieden nach 10 Wochen nicht ungern. Aber nicht des Reisens müde, nur Vietnam-satt waren wir.
    Nächstes Jahr – ein neues Land!

  • In Vietnam hat man - zumindest wenn man es so bereist wie ihr oder wir - Erlebnisse in großer Vielfalt und unglaublich athmosphärischer Dichte. Trotzdem lässt mich das Land immer etwas zwiespältig zurück.


    Wenn Dich in Vietnam jemand anlächelt, ist die Chance, dass er es ehrlich meint, größer als in Thailand. Was mich jedoch nervt, ist - vor allem im Norden - diese “chinesenähnliche“ (sorry!) Mentalität. Und dass es überall fürchterlich laut ist. Karaoke bis spät nachts, Gehupe sowieso und um 5 Uhr früh fährt dann einer mit seiner Garküche durch die Straßen und schreit per Megaphon sein Angebot durch die Nacht. Der Busfahrer spielt vietnamesische Schlager über die Bordlautsprecher und wem das Programm nicht gefällt, der spielt auf seinem Handy halt andere vietnamesische Schlager. Zeitgleich! Vietnamesische Großfamilien, die mehrere Zimmer belegen und den Gang mitverwenden, laut Türen knallen oder bis Mitternacht den Fernseher brüllen lassen, sind keine Einzelfälle. Für Rücksichtnahme, Nachtruhe oder Lärmbelästigung scheint es in Vietnam keine Vokabeln zu geben.


    Mehr Natur würdet ihr sicher im Norden sehen: Tolle Wasserfälle, Reisterrassen, Karstberge, Teeplantagen, ...

  • Danke Annette für deine Eindrücke und das Fazit von 9 Wochen Mekong Delta.
    Wir waren auch schon da, wenn auch vor längerer Zeit. Anscheinend hat sich viel geändert und eigentlich doch nichts.
    Wenn man Vietnam im mit anderen Ländern vergleicht, so sehen wir das Land näher an China als an zum Beispiel an Thailand. Klar, ist ja auch politisch so.
    Vietnam muß auf alle Fälle ihr Müll Problem lösen.
    Ihr wart 9 Wochen da, da lernt man seine Umgebung schon einigermaßen gut kennen.
    Danke, dass ihr uns daran habt teilnehmen lassen, durch tolle Bilder als auch durch Informationen.
    Sind schon gespannt, wo es euch nächsten Winter hin verschlägt.


    :thumbsup:

  • Irgendwie hab ich auch das Gefühl, es hängt ein bisschen damit zusammen, dass Vietnam anders als die umliegenden Länder kein buddhistisches Land ist.


    Zumindest was das Essen angeht - in Thailand oder Laos wirst du kaum Probleme haben, vegetarisches Essen zu bekommen.


    Und auch wenn sie inzwischen alle "Tigerstaaten" sind, gibt es doch in Laos. Kambodscha und Thailand viele Ecken, wo das Leben deutlich langsamer verläuft als selbst in kleinen Orten in Vietnam.


    Trotzdem wollen wir im Januar/Februar 2019 noch mal hin ....


    Und was die Chinesen-Mentalität angeht - die Taiwanesen sind da offenbar ziemlich anders gestrickt!

  • ...
    Zeitgleich! Vietnamesische Großfamilien, die mehrere Zimmer belegen und den Gang mitverwenden, laut Türen knallen oder bis Mitternacht den Fernseher brüllen lassen, sind keine Einzelfälle. Für Rücksichtnahme, Nachtruhe oder Lärmbelästigung scheint es in Vietnam keine Vokabeln zu geben.
    ...

    Annette, auch Durian, ich glaube ihr verkennt da etwas, was ich während meiner langen Jahre im ländlichen Afrika, aber auch während meiner zahlreichen Reisen durch Indonesien in den frühen 80er Jahren erfahren habe und akzeptieren musste: Krach ist für viele Menschen ein Gut, das einem erlaubt, sich in Sicherheit zu wägen und wohl zu fühlen.


    Nur der Feind kommt auf leisen Pfoten. Geister, böse Schatten, Tier-Menschen sind für viele Menschen in der nicht-industrialisierten Welt eine Realität. Dagegen schützt u. a. Krach, das enge beieinander Wohnen und Zusammensein. Ich gebe dazu ein paar Beispiele:


    Wenn meine Schwiegermutter (Vietnamesin) schlafen will, sagt sie, dass die kleinen Kinder zu ihr zum Spielen kommen sollen oder wenn es Strom gibt, müssen Fernseher und Radio angeschaltet werden. Dann sieht man, wie sie sich entspannt und schnell einschläft.


    Wenn zu meinen Schwiegereltern in NZerekore Besuch kam, musste das dicke Kofferradio angeschaltet werden, der Fernseher wurde an die Autobatterie angeschlossen und die Lautstärke auf beiden Geräten weit nach oben reguliert. Dann fühlten sich Gäste und Gastgeber wohl.


    Auf einer meiner ersten Reisen ins Batakland am Toba See war ich mit zahlreichen Dorfbewohnern in dem Einzimmer-Holzhaus, das entfernten Verwandten eines Freundes gehörte. Am Abend, ziemlich erschöpft nach der langen Reise, wollte ich endlich schlafen. Aber die Männer und Frauen aus dem Dorf blieben bei uns, saßen auf dem Boden, machten keine Anstalten, mir Ruhe zu gönnen. Ich fragte ob sie nicht schlafen gehen wollten. „Nein, mach dir keine Sorgen, wir bleiben bei dir“. Mein indonesischer Freund war bei dieser entspannten Atmosphäre schon eingeschlafen.


    Poltern, lautes Geschwätz, Musik, Türe zuschlagen, Krähen der Hähne wird in diesem Milieu nicht unangenehm wahrgenommen. Ich bin überzeugt, wenn ihr in den Nachbarländern Vietnams in Regionen kommt, wo die westliche Welt noch nicht wirklich Einzug gehalten hat, ist auch dort eine permanente Geräuschkulisse für die locals kein Übel, und Rücksicht auf den Ruhe und Harmonie suchenden westlichen Besucher wird es nach unserem Verständnis nicht geben.


    Man liest von diesem Zwiespalt ja auch öfters bei uns in der Zeitung, wenn wohlhabende Leute sich in eine gesündere, grünere, schönere Umgebung zurückziehen und sich dann durch das viertelstündliche Glockenleuten der Dorfkirche gestört fühlen, was nicht selten in einem juristischen Streit endet.


    Frohe Ostern
    horas

  • @horas Volle Zustimmung. Das verkenne ich wirklich nicht - ich kenne es. ;)
    Deine Beispiele sind sehr anschaulich und super beschrieben.
    Es erinnert mich an 1980, als ich das erste Mal mit der orientalischen Mentalität in Kontakt kam (Türkei,Syrien).
    Trotz allem ist es anfangs immer gewöhnungsbedürftig, und ich brauche dann sogar meine angepassten Ohrstöpsel. Aber nach ein paar Tagen macht es mir nichts mehr aus.
    Hier wohnen wir in einem absout ruhigen Viertel, wo man allenfalls vom Vogelgezwischer geweckt wird. ;)
    (Vor allem die Sonntage sind mir "zu ruhig").

  • Horas, vielen Dank für die anschaulichen Beispiele, die gut erklären, warum das in vielen Ländern anders ist. Ich habe dafür großes Verständnis, und genau wie Annette maßgefertigte Ohrstöpsel aus Silikon.


    Für viertelstündlichen Glockenschlag einer katholischen Dorfkirche fehlt mir hingegen selbst der kleinste Funke an Verständnis oder Toleranz. Schon alleine deshalb, weil es dieser Religion an Toleranz fehlt. Kein Mensch braucht eine Kirchenglocke, die ihm sagt, dass es halb zwei Uhr morgens ist und jeder andere als der Herr Pfarrer würde sofort wegen nächtlicher Ruhestörung angezeigt werden.

  • Ich möchte hier mal etwas zu dem Kirchengeläut erklären, denn es gibt Unterschiede, weshalb die Kirchenglocken läuten. (und nicht nur die von katholischen Kirchen) Da, wo ich wohne, sind es nämlich die evangelischen Kirchenglocken, die man hört, da es kaum katholische Kirchen gibt.


    1. das sakrale Läuten
    Dieses gibt es zu den verschiedensten Anlässen: Taufe, Hochzeiten, Erinnerung zu Betgängen etc. zum Beispiel das Angelusläuten (kath. Kirche 3 x am Tag) oder das Betzeitläuten (evangelischen Kirche zu den verschiedensten Tageszeiten je nach Region)


    2. das weltliche Glockengeläut (= Glockengeläut zu der Viertel- oder vollen Stunde)


    dies geht auf die Zeit zurück (Mittelalter), wo die Kirche die einzige Möglichkeit war, die Uhrzeit zu erfahren, weil sie eben läutete.


    Das sakrale Läuten MUSS man hinnehmen, das gebietet die Religionsfreiheit in unseren Land.
    Das weltliche Läuten hingegen ist anfechtbar, wenn gewisse Dezibel überschritten werden. (Immissionsschutzrecht)


    Wir haben vor vielen Jahren in Düsseldorf genau gegenüber der Antoniuskirche gewohnt und nach einer gewissen Zeit hörte ich die Schläge nicht mehr. Ebenso habe ich in Frankfurt an einer Straßenbahnhaltestelle gewohnt, auch das Klingeln der Bahn wurde irgendwann in meine Träume eingebunden. Meine Freundin in USA kann nur bei Krach aus dem Fernsehen einschlafen. Mein ältester Sohn wurde als Kleinkind in einer Tragetasche hinters Sofa gepackt, wenn wir eine Feier hatten und ja er schlief dabei selig ein.


    Ich brauche keine Ohrstöpsel und komischerweise stört mich nur der Muezzinruf, vermutlich, weil er für meine Ohren so ungewohnt ist.


    Viele Grüße und schöne Ostertage
    Petra

  • Ist zwar schon ziemlich weit ab vom Thema, aber Annette ist da anscheinend sehr tolerant :)


    Horas und Petra, Ihr habt vollkommen recht: Ungewohntes nehmen wir alle glücklicherweise wahr, weil es unsere Sicherheit stören könnte. Das gewohnte eben nicht mehr, sonst kämen wir überhaupt nicht zur Ruhe.

  • Zum "Lärm" kann man bestimmt noch eine Menge sagen oder schreiben. Ist evtl auch ein extra Thema wert?!
    Ich konnte mich z.B. in unserer letzten Wohnung in Karlsruhe nicht an die Glocken der Kirche gewöhnen, obwohl ich zwischen 2 Kirchen - auch im Rheinland ;) - aufgewachsen bin. Obwohl sie erst um 7 Uhr begannen, aber dann viertelstündlich "aggressiv" zuschlugen. Das hielt mein Kopf nicht aus. Wir sind sehr schnell - aber nicht nur deswegen - umgezogen.


    In Can Tho, im Stadtteil Cái Khế haben wir zufällige eine Fotoausstellung im Freien gesehen.
    Keine Ahnung, wer die Fotografen sind, wer die Ausstellung initiiert hat. :(
    Aber tolle Bilder sind es.



  • Hallo Annette!
    Danke für deinen anschaulichen Bericht und die Schilderung deiner Eindrücke, find ich super. Man bekommt schon aufgrund deiner Zeilen ein Bild! Und dazu noch so schöne Bilder!
    LG Quaxi

  • Ein herzliches Danke auch von mir/uns für Eure Eindrücke.
    Da sind einerseits diese wunderbaren, farbenprächtigen Fotos voller Leben auf Eurer Site - aber eben auch eine durchaus etwas ernüchternde, zwiespältige Erfahrung. Schön, dass das hier so ehrlich rüberkommt, ohne romantisierende Schönfärberei.


    Nun sind 9 Wochen allerdings wirklich eine lange Zeit, und auch wenn ich jeden beneide, der sich diese Zeit zum Reisen und Entdecken nehmen kann - ich hätt's mit größter Wahrscheinlichkeit nicht so stringent durchgezogen sondern mir - auch kurzfristig - andere/weitere Ziele (wahrscheinlich mit mehr Ruhe ;) ) gesucht.
    Aber offenbar kann man ja auch gelassener werden mit der Zeit - diese Erfahrung fehlt uns einfach noch.


    LG
    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Hallo Annette,
    das passiert schon manchmal, dass man in einem Land nicht so richtig seine Erwartungen erfüllt bekommt. Ich kenne weder Thailand noch Vietnam kann also dazu nichts sagen. Wenn man dann noch 9 Wochen irgendwo ist, dann braucht man schon einiges an Geduld und "Durchhaltevermögen, um zu bleiben.


    Ich hätte die Gelassenheit nicht und werde sicher auch nie so weit kommen, vielleicht schade, ich weiß es nicht.


    Danke für den Bericht und Deine Eindrücke mit den vielen Bildern!


    Viele Grüße
    Petra

  • Danke für deine ehrliche Schilderung von allem was euch gefallen hat oder nicht.
    Ich war bisher nur 3 Wochen weg und da sind wir nicht an einem Ort geblieben sondern haben ne Rundreise gemacht. Wie es gewesen wäre kann ich also gar nicht beurteilen.
    Durch die Ergänzung von Horas sieht es dann auch schon wieder anders aus, wobei ich den Lärm gar nicht mag.
    Ich bin auch schon wegen Kirchenglocken die viertel stündlich gebimmelt haben umgezogen, obwohl ich sie eigentlich mag.
    Ich würde trotzdem gerne Asien bereisen aber leider mag mein Mann nicht.
    Bin gespannt wo euch die nächste grosse Reise hinführt. :)