Mit dem Motorhome auf Australiens Straßen

  • Danke für diese ausführlichen Infos. Vieles habe ich ebenso erlebt und einige Fotomotive kommen mir sehr bekannt vor, denn wir waren 2009 von Brisbane nach Rockhampton und wieder zurück mit einem Campervan unterwegs.


    Eine Maut mussten wir damals irgendwo bei Brisbane an einer Brücke zahlen (bar), sonst nirgends, aber viele tote Wildtiere hatten wir leider auch entlang der Straßen. Wir waren damals im Juni unterwegs und mussten schmunzeln, dass bei Aldi bei den Sonderprodukten gerade Skiklamotten im Angebot waren.


    Diese Zusatzversicherung gab es damals auch schon (das wussten wir allerdings schon bei der Buchung); für den kleinen Camper waren das pro Tag damals 35 AUD. Wir haben das Auto mit einem Steinschlag zurückgegeben, der war dann zum Glück mit abgedeckt.


    Viele Grüße
    Gundi

  • Hallo Gundi,

    Diese Zusatzversicherung gab es damals auch schon [...] für den kleinen Camper waren das pro Tag damals 35 AUD.

    dann waren meine 45 $ für das 8,80 m lange Monstrum 8 Jahre später ja geradezu ein Schnäppchen :roll: .


    Ich habe das Thema dann (umständehalber) möglichst schnell verdrängt. Wenn man zuhause nicht direkt beim eigentlichen Vermieter bucht, sondern bei einer Vermittlungsplattform, dann wird das alles gerne mal verschwiegen und es werden "normale" Zusatzversicherungen nach deutschem Muster angeboten, an der dann auch nur der Vermittler verdient und nicht der Vermieter. Und wenn das alles so stimmt und die teure Versicherung vor Ort ohnehin üblich und ratsam ist, dann kann man auf alle Versicherungen verzichten, die man zuhause abgeschlossen hat. Ich denke auch diese Erkenntnis ist schon hilfreich für andere, die ähnliches planen.


    Die Camper sind in Australien ohnehin nicht ganz billig, wenn man aber bei 14 Tagen mal eben noch 650 $ zusätzlich bezahlen darf, dann ist das eine Größenordnung, bei der man in der Planungsphase zumindest kurz mal einen Gedanken verschwenden darf.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo HaPe,
    darf ich noch einmal nachfragen, auch wenn Du eine Zusatzversicherung abgeschlossen hättest, hätte es bei dieser Vermietungsfirma nichts gebracht?


    Das finde ich schon sehr merkwürdig. Wir schließen für solche Länder immer im Vorfeld eine Extra-Versicherung ab, getrennt von der Autovermietung. Bisher habe ich das immer bei der Allianz - Global Assistance (allianz-reiseversicherung.de/reiseversicherung/mietwagen-versicherung-cdw/) abgeschlossen, wenn eben die Versicherungstarife vor Ort nicht zur Deckung eventueller Schäden ausreichen. Bisher wurde es immer anstandslos anerkannt.


    Ich habe die Allianz als sehr kulant empfunden, als ich vor einigen Jahren in Chile verunglückte und wir das für später gebuchte Auto nicht mehr nehmen konnten, wurde mir sogar die Prämie wieder zurückgezahlt, nachdem ich den Nachweis erbracht habe , dass wir das Auto doch nicht gemietet hatten.


    Ich habe es so verstanden, dass es spezialisierte Versicherungsunternehmen gerade für solche Länder gibt, wo die Haftpflichtdeckungssummen nicht so hoch sind und vieles zusätzlich ausgeschlossen ist.


    Viele Grüße
    Petra


    PS. wenn nicht klar aus dem Mietvertrag hervorgeht, wie hoch die Versicherungssumme ist, dann lasse ich mir das vom Vermittler schriftlich bestätigen. Manchmal wissen die Vermittler noch nicht einmal, wie das vor Ort aussieht. So die Nachricht von meiner Buchung für La Reunion. Da hat dann der Vermittler nachgefragt und mir die Bedingungen vor kurzem per E-Mail bestätigt. Ohne Bestätigum wäre ich nicht "glücklich". (ja, ich weiß Paragrafenhörigkeit :P , es hilft im Fall des Falles aber immens weiter.)

  • Hallo HaPe, wir hatten unseren Camper über ein auf Australienreisen spezialisiertes Reisebüro gebucht. Wenn ich mich richtig erinnere, konnten wir zwischen einer Standardversicherung und einer All inklusive Option wählen.


    Bei All inclusive wären zusätzlich zu der Selbstbehaltsreduzierung und dem Vermeiden der Abbuchung einer hohen Kaution von der Kreditkarte einige Extras wie Campingmöbel, ein Navi und die Taxifahrt zwischen Flughafen und Vermietstation inkludiert gewesen. Wir haben uns vorher alle Varianten durchgerechnet und sind zu dem Schluss gekommen, dass es in der Endsumme am günstigsten für uns war, den Camper nur mit Standardversicherung (übernimmt keine Schäden an Windschutzscheibe, Reifen, Dach und Unterboden) hier in D zu buchen und dann vor Ort die Zusatzversicherung zu bezahlen und das Navi separat dazu zu buchen. Campingmöbel bekamen wir kostenlos dazu, einen Heizlüfter auch (der war im Juni extrem nützlich) und die Taxifahrt haben wir dann natürlich auch selbst bezahlt. Unfälle mit Überschlag ohne Beteiligung Dritter wären in keinem Fall versichert gewesen. Die Zusatzversicherung hat bei uns 40% der Gesamtkosten (ohne Navi) ausgemacht.


    Es ist wirklich nicht ganz einfach, in diesem Versicherungsdschungel den Überblick zu behalten.


    Viele Grüße
    Gundi

  • Hallo Gundi,
    gut, wenn man das im Vorfelde errechnet, ist das eine klare Sache. Ich habe immer ein wenig Probleme mit den anderssprachigen Vertragsbedingungen, selbst auf englisch verstehe ich manchmal nicht, was überhaupt gemeint ist, denn mein Umgangsenglisch deckt manche geschwollenen Vertragsbedingungen nicht ab. Ich verstehe das ja kaum auf deutsch. ;) In Südamerika auf spanisch, muss ich ganz einfach passen.
    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo,


    das Problem war, dass ich nur die Fahrzeugschlüssel bekommen hätte, wenn ich im Vorfeld (sozusagen unabhängig von irgend welchen Versicherungen) per Unterschrift die Zusicherung erteilt hätte, alle Kosten aus eigener Tasche zu übernehmen (ggf. auch nur vorübergehend), wenn den welche entstehen sollten. Bei einem Fahrzeugwert von um die 150.000 AUD ist der Gedanke daran schon etwas gruselig. Als kleiner Vorschuss hätte sich der Vermieter die 7.000 bzw. 14.000 AUD erstmal auf das eigene Konto gebucht (nicht reserviert, wie sonst üblich). Damit ist der Vermieter erstmal aus dem Schneider und ich hab´ das Problem.


    Nachrangig hätte ich dann dieses finanzielle Risiko durch Versicherungen abdecken können, wobei die Versicherungen des Vermittlers aus Deutschland nicht alle Kosten übernommen hätten, die sich der Vermieter so vorstellt (auch nicht eine Vollkasko-Versicherung) und bei den australischen Versicherungen ist der Gerichtsstand Australien. Hier wäre es dann schwierig geworden, an mein Recht zu kommen. Es ging also nicht um Haftpflicht oder um die Deckungssumme, sondern um den konkreten Verlust, den der Vermieter glaubt geltend machen zu können. Aus welchem Grund auch immer.


    Aber ich bin kein Versicherungsexperte. Ich kann nur wiedergeben, was mir damals die Dame im Office in Brisbane erzählt hat bzw. wie ich es verstanden habe. Und die Dame hat sicher ganz andere Prioritäten als ihre Kunden.


    Ciao
    HaPe

  • Hallo Gundi,

    Die Zusatzversicherung hat bei uns 40% der Gesamtkosten (ohne Navi) ausgemacht

    ja, das scheint mir plausibel zu sein und viel mehr wollte ich mit dem Thema "Versicherung" auch nicht ausdrücken als: Schaut auf die Gesamtkosten und lasst Euch nicht (wie ich) von Basis-Tarifen blenden.


    Ciao
    HaPe

  • Ja, da ist bitter, wie Du schreibst, sollte man sich die Vermieter und natürlich auch die Bedingungen sowie den Gerichtsstand genauestens anschauen. Oft ist man im Nachhinein der Dumme.
    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo,


    also ich hab´ gerade nochmal (mit viel Widerwillen) die alten Unterlagen heraus gekramt. Auf der (deutschen) Website des Vermittlers wird durchaus auf 7500 AUD Selbstbeteiligung hingewiesen, die vor Ort als Kaution hinterlegt werden müssen. Habe ich damals bei aller Vorfreude auf die Reise wohl überlesen. Er bietet tatsächlich auch eine vergleichbare Versicherung wie der Vermieter in Australien an (verschlüsselt durch die Option "all inclusive" bei der Fahrzeugmiete, wobei IMO nicht wirklich die Tragweite dieser Entscheidung klar wird. Und es wird auch nicht klar, dass es bei weiten nicht bei dieser Selbstbeteiligung bleiben muss (wenn die Dame im Reisebüro Recht hatte). Lediglich dass die Kosten dann um knapp 520 Euro (ca. 800 AUS) für die "all inclusive" Variante höher sind, ist sofort auf der Website ersichtlich. Insofern hatte ich sogar Glück, da ich Vorort weniger bezahlt habe.


    Der deutsche Vermittler bietet auch eine deutsche Versicherung zum "Ausschluss der Selbstbeteiligung für versicherte Schäden" für die Standard-Versicherung für 75 Euro an. Die habe ich damals sogar mit gebucht. Problem sind aber die "nicht versicherten Schäden", über deren Tragweite ich erst in Brisbane aufgeklärt worden bin.


    Damit soll es aber auch wieder gut sein. Ich will hier niemanden etwas böses unterstellen. Der Fehler lag eindeutig bei mir. Aber vielleicht nützt diese Erfahrung ja dem einen oder anderen von Euch.


    Ciao
    HaPe