Reisebericht Tajikistan- Wakhan Tal- Pamir Highway- Kirgistan

  • Ja, diese Hochgebirgslandschaften haben schon was :thumbup: Ich fand deine Andenbilder damals auch sehr beeindruckend. Im Osten wird man diesbezüglich halt auch fündig. ;) Mein Vorteil hier war die etwas kürzere Anreise. ;)

  • Kirgistan überraschte uns. Als wenn das Gebirge so eine Art Wettergrenze darstellt, war es auf einmal wesentlich kühler und auch wieder grün. Wir genossen diesen ersten Anblick, hatte man doch fast 2 Wochen lang nicht mehr als Hitze und Kargheit gesehen und erlebt.
    Das beste aber waren die Strassen. :thumbsup:






    Bis Osh ging es jetzt irgendwie schnell. Das Hotelzimmer hatten wir schon vom Murghab aus reserviert und bei Ankunft gab es sogar ein Upgrade. Mein Erstes! Statt Gemeinschaftsbad hatten wir ein eigenes Badezimmer. :thumbup:
    Auch so wirkte Kirgistan wesentlich moderner auf uns. Die klapprigen alten Ladas, die in Tajikistan noch in großer Anzahl auf den Strassen zu sehen waren, fehlten hier fast vollständig im Strassenbild, dafür jede Menge Kleinwagen neueren Datums. Wlan war in der kleinsten Imbisshütte verfügbar und Strom gab es rund um die Uhr. Meistens jedenfalls.


    Die Passstrassen waren auch nicht mehr ganz so hoch. :whistling:


  • In Osh folgte am nächsten Tag wieder das gleiche Prozedere. Man mußte sich mit Essen versorgen. Ich liebe Bazare und kaufe dort gerne und reichlich ein. Die Auswahl war überwältigend und alles schmeckte sehr gut.










    Die Schuhmode war allerdings nicht so meins und die Hitze war auch wieder da.



  • Was bietet Osh denn sonst noch so? Tatsächlich befindet sich dort das erste kirgisische Weltkulturerbe, Sulaiman Too.
    Unübersehrbar erhebt sich der Berg in der Mitte der Stadt. Es gibt dort diverse alte Kultstätten die auch heute noch in gebrauch sind. Z.B eine unscheinbare Steinrinne. Die Frauen rutschen dort gerne drüber, weil es die Fruchtbarkeit erhöhen soll. Ich hab mir das verkniffen. ;)



    Am Gipfel befindet dich mit dem "Haus des Babur" eine Moschee.



    Es gibt dort auch ein Museum, wo man viele Artefakte aus frühgeschichtlicher Zeit betrachten kann, sowie einige gut erhaltene Petroglyphen. Ich schenkte mir aufgrund der Hitze die vielen Besichtigungsmöglichkeiten und genoß statt dessen die gute Aussicht. War nach dem Aufstieg auf den Berg mal wieder völlig feddich.




    Der Rest der Stadt? Naja... wie es halt im Osten so aussieht.








    Zumindest gab es auch etwas Abkühlung.




    Kennt jemand TEZJet Air? Ich bis dato nicht, aber das sollte sich jetzt im Urlaub ändern. Zum Glück habe ich vorher nicht die Airline gegoogelt, sonst wäre ich da wohl nicht rein.
    Da wir noch zum Issyk Köl See wollten, mußten wir von Osh aus erst einmal nach Bishkek, um von dort mit Marschrutki zum See zu gelangen. Allerdings hatten wir erst eimal keine Lust mehr auf lange Autofahrten, daher gingen wir in ein Reisebüro und buchten einen Flug nach Bishkek. TEZJet Air ist wohl nicht gerade so up to date was die Sicherheit und das Alter ihrer 2 od.3 Fluggeräte angeht... ich bin jedenfalls gut in Bishkek angekommen und nun war es zum See nicht mehr so weit.

  • Ja, da siehst du wirklich müde aus; hast du da deinem Chauffeur den kostbaren Fotoapparat in die Hand gedrückt?

    Nein, mein Chauffeur war schon längst wieder in Murghab. Dort ist er zuhause. Das einzige, was er außer dem Lenkrad in die Hand genommen hat, war sein Gebetsteppich. Mehrmals am Tag betete er gen Mekka. Vielleicht sind wir deswegen auch so gut über die üblen Pisten gekommen. ;)


    Du hättest unbedingt die rosa Pantoffel gebraucht für den Aufstieg.

    Ich bin nicht Barbie :D :D :D



    Gibt's denn sogar Cola im Freibad? Wenn ja, zu welchen Preisen?
    Lipton Ice-Tea?

    Eine 0,5l Cola kostete ca 20ct. Die kirgisische Variante hat aber besser geschmeckt, weil weniger süß.
    Lipton gibt es doch auch überall ;)

  • Von Flughafen Bishkek ging es dann per Taxi zum Westbahnhof. Dort starten die Marschrutki zum See. Es dauerte eine ganze Weile, bis sich der Wagen gefüllt hatte, als es endlich losging, brauchte es ca. 4 Stunden bis wir dort angekommen waren.
    Wir hatten uns als Übernachtung ein kleines Jurtencamp ausgesucht. In einem hübschen Dorf gelegen, abseits der touristischen Ballerburgen.
    Das Camp war wunderbar! Geleitet von einen Holländerin mit Sinn für Nachhaltigkeit und Sensibilität für sanften Tourismus. Alles was möglich war, wurde von Einheimischen zu fairen Bedingungen produziert oder als Dienstleistung angeboten. Es fing schon beim Frühstück an. Selbstgemachte Marmelade, frisches selbstgebackenes Brot, Gemüse und Obst von lokalen Produzenten. Strom wurde aus Solarzellen gewonnen und es gab ein biologisches Abwassersystem.
    Die Besitzerin hatte auch schon einen Pool angelegt, nur fehlte das passende Filtersystem. Man konnte diverse Ausflüge unternehmen oder sich einfach mal nur entspannen. Die Jurten und Ferienhäuschen befanden sich inmitten eines riesigen Obstgartens. Wer mochte, konnte sich den ganzen Tag durch die Botanik naschen. 8)











    Manchmal kann man als Tourist auch im Kleinen gewisse Dinge unterstützen und so dafür sorgen, daß nicht alles von der großen Tourimaschinerie überrollt wird.

  • Der Issyk Köl See ist der zweitgrößte Gebirgsee der Erde. Gleichzeitig ist er Naturschutz und Erholungsgebiet. Der "Ballermann" ist in Cholpon Ata, wo es vorwiegend Russen und Kasachen mal so richtig krachen lassen. Wir entschieden uns für das kleine Dorf Grigorievka und die Bel Zhan Lodge. Da der Urlaub nun auch fast zu Ende war, wollten wir am see einfach nur ein paar Tage relaxen. Mit Freude registrierten wir auch, daß es temperaturtechnisch auch etwas kühler war. Viel unternahmen wir nicht.
    Eine kleine Exkursion durch das kleine Dorf





    Ein kleiner Spaziergang zum see und etwas relaxen am Strand. Das Wasser war mir zu kalt :D




    Dann schon lieber eine richtige Badeanstalt. Am See gibt es auch heiße Quellen, die direkt in ein Badebecken reingeleitet werden. Es gibt 3 verschiedene Temperaturstufen. Im wärmsten Becken drängeln sich alle.





    Den Besuch der heißen Quellen verbanden wir mit einer ausgedehnten Radtour. 60km sind wir an diesem Tag gefahren und entsprechend fertig waren wir am Abend. Man konnte in der Lodge Moutainbikes mieten, das haben wir an diesem Tag ausgenutzt. Das Radeln wurde nur irgendwann etwas anstrengend. Der Sattel war zu hart und der Autoverkehr nervte. Man merkte schon, daß dort viele Fahrzeuge unterwegs sind, die bei uns aufgrund der Umweltauflagen aussortiert wurden.
    Nach 3 Tagen faulenzen war am See auch Schluß und wir machten uns wieder auf den Weg nach Bishkek.

  • Was soll man über Bishkek schreiben? Es gibt da fast ebenso wenig zu berichten, wie über Dushanbe. Nach den etwas kühleren Tagen am See ging mir die Hitze jetzt wirklich gehörig auf den Keks. Das Hostel war zwar ganz schön, hatte aber keinen Garten. Dafür war es sehr zentral. Es hätte bessere Unterkünfte gegeben, aber die waren meist sehr weit vom Stadtkern entfernt. Vielleicht hätten wir uns doch dort einbuchen sollen, denn eine kühle Terrasse oder Garten fehlte mir jetzt wirklich und die Innenstadt hat nun wirklich nicht viel zu bieten. 2 Übernachtungen hatten wir noch, dann sollte es mit dem Flieger in Richtung Heimat gehen.
    Also mal wieder zum Bazar, der ist in Bishkek sehr groß und wirklich einen Besuch wert. :thumbup:









  • Stadtbummel, so ganz ohne Ziel. Zumindest hat Bishkek mehr schattige Plätze in der City als Dushanbe. Man setzte sich in die kleinen Parks und beobachtete das Treiben um sich herum. Schlenderte die Einkaufsmeile auf und ab, hier einen Kaffe, dort ein Bierchen, bloß nix anstrengendes mehr unternehmen.... :D









    Der Flug ging ganz früh morgens um 6:30 wieder zurück. Ich bin froh, daß ich mich für einen Gabelflug entschieden habe. Über den Pamir Highway und Khorog wieder zurück nach Dushanbe hätte mich gewaltig genervt. Da man für Kirgistan vorab kein Visum mehr beantragen braucht, war dies die beste Lösung.
    Freute mich auf das norddeutsche Klima, aber wurde dann doch enttäuscht. Auch bei uns herrscht brütende Hitze und meine Dachwohnung kann fast mit den Temperaturen einer Banja mithalten. Hätte also auch dort bleiben können.... ;)


    Danke für's Mitlesen und LG
    kiki

  • Dankeschön für den spannenden Bericht und die schönen Fotos aus einem Land bzw. 2, von denen man kaum was hört.
    Umso interessanter ist es, wenn dann doch mal jemand dort war. LG.

  • Danke kiki, dass wir mitreisen durften, denn in diese doch sehr interessante Ecke der Welt kommen wir sicher nicht.
    Deine Bilder sind wie immer beeindruckend, nur spitze und der Bericht auch sehr lebendig geschrieben.


    Nochmals Danke!


    :thumbup: :thumbup: :thumbup:

  • Hallo kiki,
    das war eine lohnenswerte Reise mit wunderschönen Landschaftsbildern.


    Hätte nicht gedacht das ich den Bericht so interessiert verfolgen würde, da ich am Anfang dachte :
    "Was will man denn bitteschön dort ?"


    Aber gerade dieses karge Land bietet sehr schöne und mal ganz andere Eindrücke mit Landschaft,
    Bergen und Seen.
    Das sehr einfache Leben der Nomaden wäre natürlich für uns "Verwöhnte" nichts mehr
    (oder nur für eine absehbare Zeit), aber man wird sich wieder mal auf das "mehr" in unserem Leben bewusst.
    Märkte ähneln sich wohl aber überall auf der Welt, gleich ob die Ware aus Säcken, in Beuteln,
    aus Töpfen oder Kisten angeboten werden.
    Ich finde da findet auch das normale Leben statt und irgendwann trifft sich jeder mal hier.


    Vielen Dank für den tollen Bericht, hat mir wirklich sehr gefallen.

    Liebe Grüsse Bigi :)


    Nichts ist in der Fremde exotischer als der Fremde selbst. (Ernst Bloch 1885-1977)

  • Tolle Reise, tolle Bilder !!! Wir haben auch schon ein paar mal mit dem Gedanken gespielt dorthin zu reisen.
    Vielleicht wird´s ja irgendwann mal was.


    In dem Jurtencamp hätte ich auch übernachtet, besonders schön finde ich das schicke Badezimmer :)

  • Vielen lieben Dank euch allen!


    Ich bin froh, daß ich endlich diese Reise angetreten habe. Seit Jahren war ich am grübeln, ob es vielleicht ein wenig öde ist, nur durch die Berge zu fahren, aber die Bilder, die im Internet zu sehen sind, weckten dann doch meine Neugier. Da ich einen Fahrer buchen mußte, war es auch ein ziemlich entspanntes reisen.
    Ich würde es jederzeit wieder genauso machen.


    LG kiki

  • Hallo Kiki!
    Danke auch von mir für den tollen Reisebericht. Weißt, eigentlich mag ich karge Landschaften nicht so gern. Aber was Du uns da gezeigt hast, sieht wirklich imposant aus! Tolle Fotos von deiner "Expedition". :thumbup:
    DANKE!!!!!!!!!!!!


    LG Quaxi