Religiöse Stätten, die euch besonders beeindruckt haben

  • Welche Tempel, Kirchen, Moscheen, Klöster, Synagogen, etc. haben euch besonders beeindruckt und warum? Mich interessieren eure Erfahrungen, Geschichten und Bilder.


    Ich fang mal an:


    Die Chua Hang befindet sich am heiligen Berg Nui Sam in der Nähe von Chau Doc im Mekong Delta. Über die Pagode gibt es kaum Informationen in englischer Sprache, auf Deutsch finde ich gar nichts. 300 Stufen führen den Berghang empor. Wie so oft hat der Tempel eine lange Geschichte, die meisten Teile der weitläufigen Anlage sind jedoch neueren Datums. Ganz besonders sind die Gänge, die weit in den Berg hineinführen. Sie öffnen sich zu Räumen, die beleuchtete Statuen enthalten oder voll verspiegelt sind.





    Zuerst war ich nur erstaunt, dass ich diesen besonderen Ort bei meinem ersten Aufenthalt am Nui Sam nicht entdeckt hatte und fasziniert von der Größe der Anlage und den geheimnisvollen Gängen in den Berg hinein. Dann habe ich diesen kleinen Gesellen hier getroffen, oder er mich. Er befand sich in diesem Raum (Foto) und fand wohl nicht mehr raus. Er ließ sich von mir anstandslos hochheben und ins Freie tragen. Geduldig hat er auch noch gewartet, bis ich das Foto gemacht habe. Dann flog er weg.



  • Mache ich mal den Anfang:
    Weltweit sah ich viele Kirchen, Tempel, religiöse Kultstätten u.s.w.


    Kölner Dom, Moschee in Köln, Petersdom, Shwedagon in Myanmar,Sonnen u. Mondpyramide in Mexiko,
    Pyramiden und Tempel in Ägypten, Kultstätten der Maoris in Neuseeland,
    prunkvolle südamerikanische Kirchen, Moscheen in Istanbul, orthodoxe Kirchen in Russland,
    Tempel in Indien, usw. usw.


    Die meisten davon beeindrucken durch ihre Architektur und künstlerische Ausgestaltung.
    Sie sollen bei den Gläubigen Eindruck und Ehrfurcht schaffen, und bei Glauben halten,
    egal in welcher Religion und Weltanschauung.


    Oft habe ich erlebt, dass in den ärmsten Ländern die teuersten Gotteshäuser stehen.
    Ich ziehe oft den Hut vor den technischen Meisterleisungen seiner Zeit!





  • Hier ein filmisches Beispiel von Armut, vielleicht aber auch Zufriedenheit.
    Auf der Fahrt zur Shwe-Umin-Höhle von Pindaya, ärmliche Verhältmisse,
    dann aber 8000 Gold-Buddas in einer Höhle mit High Tech Fahrstuhl.


    External Content youtu.be
    Content embedded from external sources will not be displayed without your consent.
    Through the activation of external content, you agree that personal data may be transferred to third party platforms. We have provided more information on this in our privacy policy.

  • 2012 haben wir uns in Polen die Marienburg angesehen. Gebaut wurde sie im 13. Jahrh. vom Deutschen Ritterorden, nachdem nach den Kreuzzügen Jerusalem aufgegeben werden musste. Die Ritter fanden hier ein neues Betätigungsfeld und wollten die heidnischen Pruzzen bekehren (u.a.). Hier residierten verschiedene Hochmeister des Ordens. Die Anlage gehört zu den größten Burgen weltweit und zu den schösten gotischen Backsteinbauten.
    Als Kind fand ich ein Bild in unserem Geschichtsbuch in der Schule und hatte immer den Wunsch, diese Burg einmal sehen zu dürfen.


    Statuen der Hochmeister

  • Ja, schwierige Frage für jemanden, der dem Bodenpersonal, gleich welcher Gottheiten, grundsätzlich sehr kritisch gegenüber steht. Auch sakrale Protzarchitektur, gleich welcher Religion, schreckt mich eher ab. Daher meine top 3 wie folgt:
    1. Hypogäum Hal Saflieni, Malta. Hatte in den 80erJahren noch das Glück, das sehen zu dürfen. Inzwischen wohl nur noch mit Ausnahmegenehmigung zugänglich. (zurecht!)
    2. Tempelanlage von Batukaru, Bali. Insbesondere der ältere, halb verfallene Tempel, mitten im Regenwald, hat etwas Mystisches.
    3. Schrein von Horiuji, Japan. Mit die ältesten original erhaltenen Holzbauten der Welt (das Hauptgebäude "Kondo" datiert von 635)

  • Ja, schwierige Frage für jemanden, der dem Bodenpersonal, gleich welcher Gottheiten, grundsätzlich sehr kritisch gegenüber steht.

    Da geht's mir ähnlich. Ich geh sogar noch einen Schritt weiter: Wenn's keinen Flieger gibt, braucht's auch kein Bodenpersonal. ;)


    Trotzdem mag ich die Stimmung, diesen Kontrast, wenn man aus der Hektik der Aussenwelt kommt und eine Kirche oder einen Tempel betritt, Schwaden von Räucherstäbchen, Mantras, Gongs, im Gebet versunkene Menschen, ... Und manchmal ist auch die Architektur, die Lage einer Stätte oder das Drumherum (z.B. Wetter, Sonnenauf- oder Untergang) etwas Besonderes.

  • Mich beeindrucken Gurdwaras („Sikh Tempel“) immer sehr.


    Musiker rezitieren dort das Adi Granth, die heilige Schrift. Oftmals wird die Übersetzung des Textes auf eine Leinwand projiziert, sodass nicht nur das Flair der Melodie in eine bestimmte Stimmung bringt, sondern auch der zugehörige Text.


    Der Harmandir Sahib in Amritsar liegt mir, obwohl letztlich vergleichbar mit dem Petersdom im Katholizismus, nicht so sehr wie der Gurdwara Bangla Sahib in Delhi, vielleicht weil der Gurdwara Bangla Sahib der erste Gurdwara war, den ich besucht habe.


    Ich fühle mich dort willkommen, nicht nur als umherwandernde und staunende Touristin, und könnte darin stundenlag sitzen. Ich mag den Sikhismus sehr und nehme aus den Klängen und der Atmosphäre in den Gurdwaras immer viel Ruhe und Zufriedenheit mit.


    Und ansonsten: Buddhistische und hinduistische Tempel mag ich besonders in abendlicher Stimmung, wenn Lichter leuchten und Ruhe einkehrt und wenn keine großen Gruppen mehr im Tempel sind, sondern man nicht mehr so im Gedränge steht, sondern einfach zwischen weniger Menschen, die auf dem Rückweg von der Arbeit oder vor dem Kochen fürs Abendessen mal eben ein Räucherstäbchen anzünden und ein bisschen Seelenballast loswerden wollen.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Das Thema heisst „Religiöse Stätten, die euch besonders beeindruckt haben“.
    Habe mir gerade überlegt, wo wir schon überall waren und was uns stark in Erinnerung blieb.
    Sehr schwierig, es ist einfach zu viel.


    Natürlich Myanmar mit der Shwedagon Pagode, Bagan, Golden Rock und und….
    Die Wats in Thailand, Angkor Wat in Kambodscha, der morgentliche Aufmarsch der Mönche in Luang Prabang, die Ceremonien auf Bali, die Kathedralen in Spanien und Italien und natürlich auch die barocken Kirchen in Bayern. So wie vieles mehr.


    Was uns aber wirklich sehr stark beeindruckt hat, ist Varanasi. Über 3000 Jahre alt und die heiligste Stadt der Hindus, direkt am Ganges gelegen. Die Attraktionen hier sind die vielen religiöse Handlungen der Hindus an den Badetreppen (Ghats) des von den Gläubigen als „Göttin Ganga“ verehrten, heiligen Fluß Ganges. Hierher kommen Pilger von überall schon seit ewigen Zeiten um sich im heiligen Fluß von den Sünden reinzuwaschen, oder ihre Angehörigen hier verbrennen zu lassen.




  • Oh ja, volle Zustimmung, Erhard! Ganz Varanasi ist eine einzige religiöse Stätte, wie konnte ich das nur vergessen!


    Also: Varanasi auch für mich auf Platz 1!

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Eine sehr gute Frage und spannende Antworten. Am schönsten finde ich noch immer die Klöster in Thailand. Sie sind oft prunkvoll mit viel Gold verziert. Speziell finde ich jedoch Tempel und Klöster an abgelegenen Orten. Zum Beispiel in der Mongolei.


    Wir haben vor zwei Monaten das Amarbayasgalant Koster in der Mongolei besucht.


    Die einsame Anfahrt durch die Felder, über Stock und Stein und an den Jurten vorbei war die perfekte Vorbereitung auf den Klosterbesuch. Ich finde die Stimmung in Tempeln und Klöstern immer sehr speziell.


    War von euch auch schon mal jemand im Amarbayasgalant Kloster?


    Mehr Bilder auf unserem Blogpost aus der Mongolei.


  • Oh, dass ist ein schönes Thema!
    Schwierig auch, ja, natürlich. Zum einen, weil man im Lauf der Jahre eben schon eine solche Fülle an religiösen Stätten (im weitesten Sinne) kennengelernt hat, zum anderen eben genau auch, weil ich persönlich mit den meisten Religionen recht wenig anfangen kann.
    Aber egal, ob man religiös ist oder nicht - unbestritten bleibt ja das Bauwerk selbst eine Meisterleistung, welche Menschen zum Wohl eines höheren Seins zu schaffen bereit waren. Das muß man anerkennen, ob es nun gefällt oder nicht.


    Doch natürlich ziehen einen immer wieder der ein oder andere "Tempel" - welcher Art auch immer - besonders in seinen Bann, sei es durch Räucherduft und Geschäftigkeit oder durch Stille, durch Licht oder Musik.


    Ich hab jetzt auch eine Zeit lang überlegt, was hat mich eigentlich wirklich geflasht ?
    Die Tempel in Kyoto? Sicher.
    Der Petersdom? Ja, schon, auch.
    Bali's Tempel? Mitunter.
    Und auf jeden Fall die Pyramide von Chichén Itzá in Yucatan/Mexico.
    Und Angkor natürlich, Tha Prom und der Bayon-Tempel.


    Zu denen, die mich am meisten beeindruckt haben, gehört ganz sicher die Hagia Sophia in Istanbul.
    Dieses Gotteshaus - uns so kann man es wohl nennen - fasziniert ganz einfach. So unglaublich alt, so viel Geschichte.
    Selbst die Menschenmengen drinnen können den Zauber nicht ganz zerstören.








    LG
    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Und ja - es gibt auch noch ein christliches Bauwerk, das mich verzaubert hat.
    Verzaubert mit seiner Monumentalität und der unglaublichen, schlichten Schönheit, die in solcher Vollkommenheit nur selten zu finden ist.


    Der - romanische - Dom zu Speyer.


    Leider kann ich hier nur mit uralten, nachdigitalisierten Bildern dienen, doch Fotos können diese Wucht sowieso nicht wiedergeben.






    LG

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Es gibt so viele spirituelle Orte die einen beeindrucken. Unerwartet besuchten wir während der Bootsfahrt von Hpa An nach Mawlamyaing die Pagode Kawhnat.
    (Mynamar) Viele, manchmal auch grausame Schnitzereien und natürlich viel Gold.
    Gruß Anne





  • Sehr beeindruckend finde ich den Buddha Tooth Relic Temple in Singapore. Der Tempel wurde erst 2007 eröffnet. Im Untergeschoß befindet sich eine vegetarische Ausspeisung (Vegetarian Dining Hall), gegen eine kleine Spende kann man dort etwas essen. Das viergeschoßige Gebäude beinhaltet auch ein großes Museum, das über buddhistische Kultur und Kunst und die Errichtung des Tempels informiert. Der schöne Dachgarten beherbergt 11.111 kleine Buddhastatuen und einen Pavillion mit einer großen Gebetsmühle.


    Auf der offiziellen Homepage kann man sich auch über Veranstaltungen und Zeremonien informieren, z.B. gibt es jeden Abend ein rituelles Schließen des Tempels mit Trommel- und Gongschlägen: http://www.btrts.org.sg/


    Der BTRTS ist für mich bei jedem Singapore-Besuch Pflichtprogramm. Unweit des Tempels befinden sich ein großer Hindutempel, eine Moschee und eine christliche Kirche. Das Zusammenleben der Religionen funktioniert in Singapore, auch dank der harten Linie der Regierung.



    Der Buddha Tooth Relic Temple in Chinatown




    Gebetstrommel, im Hintergrund viele kleine Buddhas




    Während einer Zeremonie

  • Oh je - da fällt mir die Wahl sehr schwer! Den seltsamerweise - oder vielleicht auch verständlicherweise - gehören gerade Sakralbauten zu dem eindrucksvollsten, was Menschen gebaut haben. Vielleicht mal abgesehen von ein paar Schlössern ...


    Mir fallen da auf Anhieb natürlich jede Menge ein - aber besonders beeindruckt haben mich
    1. Buddhistisch Wats und Pagoden
    Natürlich die unglaubliche Shwedagon Pagode - die ja viel, viel mehr als nur eine Pagode ist! Und wo man die Religiosität der Menschen vor allem dann erlebt, wenn wenig Touristen da sind, z.B. am Vormittag.



    Auf ganz andere Art hat mich der uralte Wat Xieng Thong in Luang Prabang berührt - es ist unglaublich, was hier alles auf den Wänden an Geschichten erzählt wird! Man könnte Tage damit zubringen, die Mosaiken zu studieren.




    2. Christliche Kirchen und Klöster
    Die Kathedrale in Wells hat's mir angetan - nicht nur wegen der Architektur mit den weltweit einzigartigen Scherenbögen (die im Grunde nur eine statische Fehlplanung korrigieren), sondern auch weil der Bau innen sehr hell und freundliche wirkt, es unglaublich viel zu sehen gibt (jede Säule, jedes Kapitell, jeder Deckenknoten ist ein Hingucker mit Gesichtern und Skulpturen verziert).




    Nein, das wirklich tolle ist die Atmosphäre, denn Wells ist berühmt für seine Musik - täglich finden Chor- und Orgelproben in der Kathedrale statt und wenn man durch's Städtchen geht, schallt einem aus jedem zweiten Fenster Gesang, Flöte, Geige oder Klavier entgegen.

  • 2. Christliche Kirchen und Klöster - Fortsetzung
    Nirgends gibt es schönere Klosterruinen als in Großbritannien. Heinrich VIII. hat ja viele katholische Klöster zerstören lassen - aber selbst die Ruinen sind noch unglaublich eindrucksvoll.


    Fountain Abbey in Yorkshire gehört zu meinen absoluten Lieblingsorten. Das Kloster war einst der größte Arbeitgeber in der Region, heute ist es eine der größten Touristen-Attraktionen.


    Es liegt idyllisch in einem kleinen Tal mit einem Bach und man kann dort stundenlang einfach herum laufen und die Atmosphäre genießen.




    3. Islam
    Auch Moscheen sind oft absolut beeindruckend. Für mich die schönste ist die Ubudiah Moschee in Kuala Kangsar - ein Traum aus Weiß und Gold!




    Es gibt noch unendlich viel mehr sakrale Bauten, die mich beeindruckt haben - unter anderem auch der Dom zu Speyer, den ich genau heute vor einer Woche im Abendlicht mal wieder bewundert habe!


    Am schönsten finde ich es immer dort, wo es still ist. Gerade die Klosterruinen in Yorkshire strahlen eine unglaubliche Ruhe aus, dort kann man richtig auftanken. Klöster wurden in Großbritannien ja nicht selten an "Kraftorten" erbaut - was die Kirche natürlich nie zugeben würde!