"Na, du gehst ja wohl alle Herausforderungen an. Weiterhin so viel Glück bei deinen Abenteuern!!!", Danke Margarete für dieses Stichwort. Ja, das Leben ist eine Herausforderung und fast immer ist es auch ein Abenteuer, ob man es will oder nicht. John Lennon sagte einmal: Leben ist das, was passiert, während du eifrig dabei bist, andere Pläne zu machen.
So ähnlich ging es mir, als ich vor einigen Jahren mit einer schrecklichen Diagnose konfrontiert wurde. Ja, Ich bin unheilbar krank. Erkrankt an einer der schlimmsten Krankheiten, die ein Mensch bekommen kann und die ich meinem schlimmsten Feind nicht wünsche. Es ist mir sicher nach einem langen Siechtum einen grauenvollen Tod zu sterben. So oder so ähnlich kann man es lesen, im Internet, in Fachbüchern, so hört man es auch in Selbsthilfegruppen, eine ausweglose Situation halt. Tagelang versuchte ich einen Ausweg zu finden, das Problem zu lösen, aber vergebens. Dann beschäftigte ich mich wochenlang mit meinem Suizid und während ich immer fleißig meinen eigenen Tod plante, hörte ich James lachen. James Parkinson, der "Erfinder" dieser schrecklichen Krankheit, lachte über mich, es war ein hämisches Lachen. Fast hatte er mich soweit. Soviel zu meiner Gefühlswelt in jenen Tagen und Wochen. Fast 7 Jahre sind mittlerweile vergangen seit der Diagnose, der Beginn der Krankheit liegt bestimmt fast 10 Jahre
zurück. Irgendwann kam ein Tag, an dem ich zu mir und James sagte: Okay James, morgen werde ich sterben, aber heute lebe ich. Du bist ein Arschloch und du willst mich brechen, aber heute schaffst du es nicht. Vor ein paar Wochen war ich auf dem Gipfel des Kilimanjaro. Als Parkinson Kranker mit Gleichgewichtsstörungen und diesen vielen anderen unangenehmen Symptomen, die einen behindern und oft auch peinigen. "Yeah, Yeah, Yeah", Ich habe den Kilimanjaro bezwungen. James habe ich lange nicht gesehen, das hämische Lachen scheint ihm vergangen zu sein. Aber ich weiß er ist noch da und er wird wieder kommen.
Das ist aber nicht das was ich als größte Herausforderung angekündigt habe.
Von Tansania reiste ich weiter nach Äthiopien.
Ein privates Hilfsprojekt beginnt und das wird wohl meine größte Herausforderung.
"Liebe auf den ersten Blick." Das trifft es wohl am besten. Aber warum ausgerechnet Äthopien? Die Menschen sind arm und doch sehr gastfreundlich. Die Infrastruktur ist schlecht aber das Land ist wunderschön. Wenn man Addis Abeba verläßt und mit dem Auto in Richtung Süden fährt, passiert man eine Landschaft, die mich sofort an Italien, genauer gesagt , an die Toskana erinnerte. Eine leicht hügelige Landschaft, Zypressen und gemähte Getreidefelder, der Geruch von trockenem Stroh, ich meine sogar noch ein paar Olivenbäume gesehen zu haben.... man glaubt also wirklich für einen kurzen Moment in Italien zu sein. Das dachten wahrscheinlich auch die Italiener, als sie das frühere Kaiserreich Abessinien vor dem 2. Weltkrieg annektierten. Später wurde aus Abessinien Äthopien, aus einem besetzten und ausgebeutetem Land ein freies Land.
Äthopien ist heute auf einem guten Weg, auch Dank einer stabilen und progressiven Regierung. Trotzdem bleibt es eines der ärmsten Länder dieser Welt. Permanenter Wassermangel ist die Ursache für viele Probleme. Viele Menschen leiden an Unterernährung und Hunger. Der Kampf um die tägliche Ration Wasser und Energie ist omnipresent. Fast überall sieht man wie Menschen Wasser in gelben Plastikkanistern nach Hause transportieren. Wasser das größtenteils aus fast ausgetrockneten Flüssen oder Teichen stammt, welche zu Rinnsalen oder Modderlöchern verkommen sind. Neben den gelben Kanistern gehören Brennholz tragende Frauen zum Straßenbild Äthopiens, denn der Hauptenergieträger ist Holz. Deshalb ist Holz auch Mangelware und wird nicht nur "gesammelt" sondern wahrscheinlich auch aus der Not heraus durch das Abholzen von Bäumen "organisiert".
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