80 Tage durch Südostasien

  • Am Montag durften wir zum ersten Mal das kleine Treppchen ins Obergeschoss eines Jumbos hinauf steigen! Die kleine Kabine mit nur 8 Sitzreihen ist hell und luftig und wir waren total begeistert von unseren geräumigen Sitzen.
    Dieter konnte sich gaaanz bequem ausstrecken - selbst mit seinen langen Beinen hatte er mehr als genug Platz!
    An den Fuß-Ablagen hing eine eingerollte Matratze und eine sehr kuschlige Steppdecke lag bereit.
    Außerdem gab's Pantoffeln und später sogar noch ein Schlaf-Shirt!


    Und wir wurden auch gleich bestens versorgt - unsere super-freundliche Flugbegleiterin Frau K. kredenzte zunächst Winzersekt und Orangensaft noch bevor wir abhoben (und flüsterte mir gleich zu, es würde später noch besser werden, sie hätten heute einen tollen Champagner an Bord!)

    Mit leichter Verspätung ging's los, kaum hatten wir die Reiseflughöhe erreicht, kam der versprochene Champagner, begleitet von Salzmandeln.

    Und weil ich nicht viel Hunger hatte und auf den Hauptgang verzichtete (Dieter probierte Gänsebraten mit Rotkohl und Klößen), blieb ich auch bis zum Dessert dabei.


    Es war inzwischen schon nach Mitternacht, zum Schlafen hatte ich bequeme Leggings angezogen, ein dünnes Shirt (die Kabine war total überheizt) und dann ging's ans Betten machen. Sitz flach stellen, Matratze drauf, fluffiges Kissen untern Kopf, in die Steppdecke kuscheln - und dann den 11-Stunden-Flug größtenteils einfach verschlafen ....
    Erst knapp 2 Stunden vor der Landung wurde ich wieder wach, das Frühstück war eher ein Mittagessen, denn es war schon nach 14 Uhr Ortszeit.


    Beim Anflug auf Hongkong konnten wir die nagelneue Hongkong-Macau Brücke sehen, die mit fast 55 km Länge die derzeit längste Seebrücke der Welt ist.


    Der Chep Lak Kok Flughafen ist riesig, aber gut organisiert. Zwar mussten wir zunächst mit einem kleinen Shuttle-Zug zu einem anderen Terminal fahren, aber das ging blitzschnell. Ebenso schnell waren wir durch die Immigration, auch unser Gepäck war gleich da und dann rollten wir unsere Koffer Richtung Airport Express. Der Zug ist die eindeutig schnellste Variante, in die Stadt zu kommen.
    Der Flughafen war in festlicher Stimmung - ein Kinderchor sang Weihnachtslieder!



    Wir versorgten uns mit Bargeld am Automaten und einer Octopuscard für Senioren an der Information direkt vor dem Haltepunkt des Airport Expresses. Die Octopuscard ist weit mehr als nur eine Fahrkarte - man kann mit ihr auch in diversen Läden bezahlen, sie ist wiederaufladbar und bringt jede Menge sonstige Vorteile und Ermäßigungen mit sich. Der für uns wichtigste - mit unserer Seniorenkarte zahlen wir nie mehr als 2 HK§ (ca. 0,20€) für die öffentlichen Verkehrsmittel!
    Der Airport Express brachte uns in 24 Minuten zum Kowloon Bahnhof, dort stehen (kostenlose) Shuttlebusse, die einen in 15-20 Minuten-Abständen zu den größeren Hotels bringen.


    Die Busse fahren verschiedene Hotels in einer festgelegten Reihenfolge an, halten nicht immer direkt am Hotel, man muss sich also vorher ein bisschen schlau machen. Wir hatten's leicht - mussten nur ein Stück die Straße runter, dann konnten wir quasi durch den Hintereingang ins Salisbury YMCA rein.
    Das Salisbury ist eine Legende - ursprünglich eine christliche Jugendherberge, es wurde aber wegen der moderaten Preise und der unschlagbaren Lage direkt am Hafen und gegenüber vom Starferry-Pier dermaßen beliebt, dass es praktisch immer ausgebucht ist. Inzwischen wurde es modernisiert, die Mehrbettzimmer sind normalen Doppelzimmern gewichen (die auch nicht sonderlich luxuriös sind!) - aber es ist nach wie vor heiß begeht.


    Lange hielt es uns hier nicht - es ist relativ warm, so um die 20°C, also nix wie raus! Hongkong ist total im Weihnachtsmodus - das ging schon in unserer Lobby los und draußen wurden wir förmlich überwältigt von Jingle Bells und Weihnachtsdeko!



    Sogar ein eigenes Weihnachtspostamt gibt es hier!

  • Uns zog's zum Wasser, zum Victoria Harbour, zur dramatischen Lichterkulisse des gegenüber liegenden Hongkong Islands. Jeden Abend um 20 Uhr findet hier die "Symphony of Lights" statt, eine spektakuläre Lasershow, die tagtäglich unzählige Besucher anlockt.
    Schon ohne Show ist der Anblick einfach toll - mit dem Laserlicht echt dramatisch, nur leider nichts für lichtschwache Kameras ...

    Inzwischen waren wir schon wieder hungrig - mit viel Glück ergatterten wir einen Tisch in einem kleinen Lokal mit Blick auf den Hafen.



    Eine große Schüssel aromatische Nudelsuppe und ein eiskaltes Bier machten unser Glück vollkommen.

    Noch ein kleiner Bummel über die legendäre Nathan Road - dann zog es uns bereits wieder Richtung Hotel und Bett. Schließlich sind wir noch 8 Tage hier ...

  • Das sieht ja aufregend aus! Bei diesem Flug würde mich eine Verspätung auch nicht stören. :D
    Und Hongkong bei Nacht! :thumbsup: Das sieht toll aus! Danke fürs zeigen!
    LG Quaxi

  • Toller Start. Im Jumbo oben sitzen ist natürlich ein klasse Privileg und ein guter Start in den Urlaub.
    Ich bin auf die weiteren Eindrücke aus Hongkong gespannt. Wir besuchen die Stadt im Februar kommenden Jahres vor unserer Thailandreise.
    Ansonsten kann ich mich nur allen anschließen. Genießt die Zeit vollumfänglich!
    Gruss Jürgen.

  • Am Donnerstag waren wir in Macau, nur knapp 50 km von Hongkong entfernt, mit dem Schnellboot eine knappe Stunde


    Die ehemalige portugiesische Kolonie Macau gehört zwar seit 1999 zu China, ist aber Sonderverwaltungszone und hat eine eigene Währung. Berühmt ist die Insel durch und für ihre Spielcasinos - wahre Paläste, die die mehr oder weniger reichen Chinesen magisch anziehen.


    Vom Starferry Pier zum Macau Pier läuft man gute 15 Mnuten - der ist nämlich der allerletzte in der Reihe der Piers in Central. Und so ganz einfach war es auch nicht, den Eingang zu finden - man muss in ein großes Gebäude, dort mit Rolltreppe oder Aufzug in den 3. Stock - erst dann ist man dort, wo es Tickets gibt .


    Von jetzt an ging's allerdings flott - wir nahmen 2 Economy Tickets (zum Seniorenpreis) - ausgestellt waren sie für die Fähre, die in 45 Minuten gehen sollte. Offenbar traute uns der Verkäufer altersbedingt nicht zu, noch eine der früheren Fähren zu erwischen ...


    Aber wir mussten ja auch noch durch die Immigration - Macau ist nämlich technisch Ausland. Auch hier ging's trotz langer Schlangen flott . Und weil wir (noch) gut zu Fuß sind :P , flitzten wir zum Gate, wo die frühere Fähre abfuhr - und wurden ohne Probleme mitgenommen! Wenn die Fähren sehr voll sind, funktioniert das oft nicht - aber wir hatten heute Glück.


    Nach einer Stunde tiefgekühlter Fahrt war Macau erreicht. Kurz vor dem Hafen fährt das Boot unter der neuen Brücke hindurch, die Macau mit der Insel Taipa verbindet. Direkt nach der Ankunft sahen wir die Brücke ein zweites Mal - sie spiegelt sich im Hafengebäude!

    Vor lauter Herumtrödeln waren wir so ziemlich die letzten, die Richtung Immigration wanderten - wieder lange Schlangen - aber für uns ging's erneut schnell: Hier gibt es einen Schalter extra für die ältere Generation! Und da war kaum was los. Entweder wollte sich niemand als über 65er outen, oder die Mitreisenden waren wirklich alle jünger als wir ...



    Vor 20 Jahren, beim letzten Besuch, war das Terminal nur eine Bruchbude, heute ist es schick und komfortabel, davor stauen sich die Taxis zur Rechten, die Casino-Busse gegenüber und die lokalen Busse zur Linken.
    Wir wimmelten alle selbst ernannten Guides und Informanten ab und gingen Richtung Bushaltestelle. Mit dem Bus 10A wollten wir zunächst zum A-Ma Tempel fahren - dem Tempel der Meeresgöttin, der schon seit 1488 auf einem Felsen thront.
    Das passende Fahrgeld - 6 HK$ pro Person, denn praktischerweise wird diese Währung hier problemlos akzeptiert und 1:1 angewandt - hatte ich griffbereit, der Bus kam, das Geld wurde in den Kassierbehälter eingeworfen, und dann ging's erst mal quasi quer über die Insel bis zum Tempel.
    Der uralte Tempel ist eigentlich ein Tempelberg, denn er erstreckt sich über mehrere Ebenen und viele Stufen einen Felsen hoch.






    Wie in allen chinesischen Tempeln wird die Lunge stark strapaziert - Weihrauch wabert überall.




    Sehr lange hält man es hier nicht aus – es war heiß und stickig. Auch in die Stadt ging’s wieder mit dem Bus – der fuhr auf der anderen Seite der 4-spurigen Straße ab, die Haltestelle mussten wir erst mal suchen. Aber es ist alles mehrsprachig ausgeschildert, so dass man sich ganz gut zurecht findet.
    In der Stadt war die Hölle los! Halb China schien heute Macau zu besuchen, die engen Gassen waren richtig voll gestopft. Auf dem Weg zur berühmten Ruine der St. Pauls Kirche bekam man fast Platzangst!



    Immerhin konnte man bei dem langsamen Geschiebe in Ruhe die Leckereien in den Geschäften betrachten. Neben unzähligen Bäckereien, die frisch gebackene Köstlichkeiten anbieten, sind vor allem die Metzger interessant – riesige Schinken und duftende Würste hängen hier im Freien, portugiesisches Erbe.



  • Vor der Kirchenruine von St. Pauls ein Riesenrummel – uns war das eindeutig zu heftig, nach ein paar Fotos machten wir uns davon.




    Und zwar nach oben! Denn über der Kirchenruine thront auf einem Hügel eine alte Festung – die Fortaleza do Monte. Man kann entweder schweißtreibend zu Fuß hoch gehen (keine Option, es war heiß und schwül) oder kräftesparend die Rolltreppen benutzen!
    Die gehen zwar eigentlich zum Museum, aber das kümmert niemand und so kann man mit Hilfe von insgesamt 3 langen Rolltreppen eine Menge Schweiß sparen. Oben angekommen spaziert man durch Glastüren hinaus und steht dann oben auf der Festung. Mit tollem Rundumblick (falls es nicht gerade sehr diesig ist …)





    Das blumenartige Gebäude auf dem mittleren Bild ist übrigens eines der unzähligen Spielcasinos! Unsere Reisekasse könnte zwar durchaus ein bisschen aufgefüllt werden – aber nachdem ich auch noch nie im Lotto gewonnen habe, wollten wir unser Glück und unsere Kasse nicht unnötig strapazieren und haben auf Casino-Besuche verzichtet …
    Stattdessen rollten wir eine Weile später wieder nach unten und wanderten zum Largo do Senado, dem wunderschönen Platz in der Stadtmitte mit schwarz-weißem Mosaikboden und einem schönen Brunnen in der Mitte.



    Vom Brunnen war allerdings nichts zu sehen – eine üppige Weihnachtsdeko versteckte ihn. Und das ersehnte Café fanden wir auch nicht – weit und breit war absolut nichts, wo durstige Leute fündig werden konnten. Schließlich gab es nur eine Cola an einem Eisstand.

  • Der Trubel wurde uns langsam zu viel, per Bus fuhren wir zu dem malerischen Lou Lim Ioc Garden. ER liegt, von einer Mauer umschlossen, mitten in der Stadt und wir hatten ihn als absolut ruhige Idylle in Erinnerung. Idyllisch ist er immer noch, ruhig war er heute nicht, denn Scharen von Familien machten Picknick dort.





    Und er scheint auch sehr beliebt bei älteren Herren zu sein, die dort Mahjong spielen oder ihre Vögel ausführen.



  • Jetzt musste aber wirklich ein Kaffee her! Vom Bus aus hatte ich etwas gesehen, was aussah wie ein Weihnachtsmarkt – und tatsächlich auch einer war!


    Es waren nur ein paar Meter vom Garten aus, und dort gab’s dann auch wirklich einen starken Kaffee für Dieter, Zitronenlimonade aus frischen Zitronen für mich und für uns beide Churros mit Schokolade dazu! Und sogar bequeme Plastikstühle ergatterten wir – was will man mehr!




    Wir hätten natürlich auch noch Karussell fahren können. Oder uns vor einer der vielen Weihnachtskulissen ablichten lassen können.
    Oder Schlitten fahren können – auf echtem Schnee! Mit einer Schneekanone wurde von oben Kunstschnee auf eine gekühlte Piste geblasen, die man mit einer Art Schwimmreif runter rutschen konnte. Die Leute standen Schlange!!





    in Blick auf die Uhr versetzte uns in leichte Panik – es war schon 16:15, um 17:00 ging unser Boot und das mussten wir erreichen! Denn man konnte zwar früher als gebucht fahren, aber nicht später, dann war das Ticket verfallen.
    Also schleunigst zur Bushaltestelle – aber der Bus kam und kam nicht.


    Einen Polizisten fragten wir nach einem Taxistand, der meinte aber nur, wir sollten zur Hauptstraße hoch gehen und dort eines heranwinken. Leichter gesagt als getan – alle Taxis waren voll.


    Inzwischen sah es nicht mehr so aus, als würden wir das Boot noch kriegen können – da sah ich einen Bus mit der richtigen Nummer! Ein schneller Spurt, nochmal kurz nachgefragt, ob der auch wirklich zum Hafen fährt und nicht etwa in die andere Richtung. Allerdings schien der Bus 1000 Umwege zu fahren – immer, wenn er mal in die richtige Richtung fuhr, bog er wieder irgendwo ab.


    Immerhin erhaschten wir noch einen Blick auf eines der luxuriösen Kasinos durch's Busfenster.



    So langsam resignierten wir, denn man sollte spätestens 15 Minuten vor Abfahrt am Check-in sein und wir mussten ja wieder durch die Immigration. Selbst als wir am Terminal waren, drehte der Bus erst mal noch eine Kurve, um auf die „richtige“ Straßenseite und zur Haltestelle zu fahren.


    Um es kurz zu machen – im Schweinsgalopp rannten wir kurz vor 17 Uhr zum Terminal, düsten durch die Immigration, zeigten unser Ticket vor und erwischten die Fähre auf den allerletzten Drücker. Und plumpsten total erschöpft aber auch total erleichtert in unsere Sitze …


    60 Minuten konnten wir uns erholen – in Central angekommen ging’s flott zur Starferry und zurück nach Kowloon. Und mehr war an dem Tag dann auch nicht mehr drin …

  • Tag 3
    Hongkong ist zwar eine tolle Stadt – aber letztlich eben doch nur eine Stadt. Und die vielen Gebäuden sind an warmen, sonnigen Tagen eigentlich eher uninteressant.


    Viel spannender ist da die Umgebung. Die Vororte, die Inseln, die Umgebung. Die kleinen Dörfer …
    Ein ehemals winziges Fischerdorf, das wir aus den 1990ern noch als ziemlich schmuddelig und chaotisch in Erinnerung hatten, war deshalb heute unser erstes Ziel – Aberdeen.


    Hinkommen ist wirklich einfach – es gibt einen direkten Bus. Allerdings muss man erst mal zum Busbahnhof am Exchange Square. Für uns hieß das – wieder mit der Starferry den Hafen überqueren. Auf dem Weg zum Pier kommen wir regelmäßig an der üppigen Weihnachtsdeko des 1881 Heritage vorbei.



    Das frühere Hauptquartier der Marine Polizei ist heute eine Shopping Mall der Luxusklasse – auch die Weihnachtsdeko ist extrem luxuriös! An Kunden mangelt es nicht – die Hongkonger sind überwiegend unglaublich gestyled und scheinen sehr viel Geld für’s Aussehen auszugeben.


    Weniger luxuriös, aber dafür entspannend ist die Hafenquerung, auf der anderen Seite wird im Starferry Pier ebenfalls für Weihnachtsstimmung gesorgt und ein (Plastik-)Tannenbaum dekoriert.



    Der Weg zum Exchange Square, wo die Busse in die Umgebung abfahren, verläuft ausschließlich überirdisch. Man kann Hongkong Island fast völlig durchqueren, ohne einmal den Fuß auf die Erde setzen zu müssen – überall gibt es Fußgängerbrücken und -steige.


    Zuerst geht’s von der Starferry luftig Richtung Festland, mit freiem Blick nach beiden Seiten.



    Dann geht es weiter oberirdisch zwischen den Häuserschluchten …



    Am Exchange Square müssen wir mit der Rolltreppe runter auf den Boden und landen in dem riesigen Busbahnhof, wo unzählige Busse abfahren. Zum Glück sind die Haltestellen perfekt ausgeschildert, wir finden die für unseren Bus Nr. 70 auf Anhieb und stellen uns an. Lange warten müssen wir nicht, alle 12 Minuten geht ein Bus nach Aberdeen.


    Die Fahrt ist kurz – es geht durch einen Tunnel und nach 20 Minuten im Oberdeck eines Doppeldeckers haben wir Aberdeen erreicht.


    Zuerst fallen uns die gigantischen Hochhäuser aus – in den letzten 20 Jahren wurde hier offenbar viel gebaut!



    Die Uferpromenade wurde aufgehübscht, wo früher nur staubige Uferwege waren, gibt es jetzt einen netten Park mit (sauberen! )Toiletten und Picknick-Bänken in Dschunken-Form.



    Geht man ein Stückchen weiter, findet man aber doch noch jede Menge Fischerboote, die den Fang für den Hausverbrauch nach wie vor an der frischen Luft trocknen.



    Wir schlendern ein bisschen herum und stehen plötzlich an einem Anleger mit Bootsfahrplänen. Von hier aus kann man sowohl zur Insel Lamma als auch nach Cheung Chau schippern. Beide stehen auf unserem Plan, eigentlich wollten wir aber von Hongkong aus hin. Aber wo wir schon mal hier sind …


    Spontan beschließen wir, später nach Lamma zu fahren – die Fahrt ist kürzer als nach Cheung Chau und das Boot geht früher.


    Noch immer gibt es einige wenige alte Damen, die Touristen zu Sampan-Fahrten zu animieren versuchen.



    Wir lassen uns überreden – 150HK$ (ca. 15€) für eine gute halbe Stunde ist zwar nicht gerade billig, aber die freischaffenden Sampan-Fahrerinnen haben’s inzwischen nicht mehr leicht.


    Die Tourist Information, ein Stück weiter flussaufwärts, bietet ebenfalls Touren an – auf piccobello sauberen und hygienisch einwandfreien Sampan-Nachbauten. Dort – so unsere Bootsführerin – kostet es nur 100HK$ – allerdings pro Person!


    Wir fühlen uns in unserem etwas vollgerümpelten authentischen Sampan aber durchaus wohl und lassen uns zwischen den wenigen verbliebenen Sampans und den vielen neuen Hausbooten und Yachten herum schippern.



  • euch noch viel spass in Hongkong. wir fanden die stadt immer super, auch toll wie schnell man doch in der natur ist. über weihnachten ist es dort betimmt toll. geniest es. danke für euren bericht und die vielen Bilder, so können wir alle mitreisen

    Schon besucht: Thailand, Malaysia, China, Vietnam, Bali, Philippinen, Mexico, Hongkong, Taipei, Spanien Italien, Türkei, Griechenland, Österreich, Schweiz

  • Aberdeen liegt am Aberdeen Channel, einem schmalen Meeresarm, der sich zwischen Festland und einer kleinen Insel hindurch windet, die den neuen Stadtteil South Horizons beherbergt.

    Der Kanal dient auch als Typhoon Shelter, wo Boote in der Taifun Saison Zuflucht finden.





    Wir fahren den Kanal entlang, vorbei an den gigantischen schwimmenden Restaurants, die sogar eine eigene Kläranlage dabei haben!




    Auf South Horizons stehen gigantische Wohntürme – viele davon mit einem Loch in der Mitte. Das Loch ist Fen Shui bedingt – es dient als Durchgang für die Drachen, die in den Hügel hausen und regelmäßig zum Wasser müssen/wollen.
    Wäre ihnen der Weg versperrt, könnte großes Unheil drohen! Also lässt man trotz sicher horrender Kosten lieber einen Durchgang in den Gebäuden. Sicher ist sicher …



    Auf dem Rückweg kommen wir an der Fähre vorbei, die wir gleich nach Lamma nehmen werden – sie gehört eindeutig in die Kategorie „Seelenverkäufer“, aber die Strecke ist ja nicht weit.

    Kaum an Land, geht’s sofort wieder auf’s Schiff. Sehr voll ist es nicht, wir sind die einzigen Ausländer und freuen uns, dass wir an der frischen Luft sitzen können und los geht’s.



    Der Ticketverkäufer kommt mit einem riesigen abenteuerlichen Gerät, das aber unsere Octopuscard anstandslos akzeptiert. 9HK$ (ca. 0,90€) kostet de Fahrt. Die Fähre tuckert gemächlich aus dem Kanal Richtung offenes Meer., vorbei an einigen Sampans.


  • Man hat einen tollen Blick auf die Küste von Hongkong Island.

    Knapp 20 Minuten später ist Lamma Island erreicht. Am ersten Haltepunkt steigen wir allerdings noch nicht aus, wir wollen in die „Hauptstadt“, nach Yung Shue Wan. der größte Teil der rund 6000 Inselbewohner lebt hier.
    Wohlbehalten kommen wir an, verlassen unser Boot aber doch etwas erleichtert.



    Yung Shue Wan ist – das sieht man sofort – autofrei! Eine Unmenge von Fahrrädern stehen vor dem Fähranleger, von Pendlern dort zurück gelassen.




    Das kleine Dorf hat nur eine enge „Hauptstraße“, kaum mehr als ein schmaler Fußweg. Ohne Autos und Mopeds aber völlig ausreichend – nur gelegentlich kommt einer der wenigen zugelassenen Lastwagen vorbei.




    Man kann hier einfach ein Weilchen herum schlendern, sich das mehr oder weniger skurrile Angebot der Straßenhändler anschauen …



    Oder sich in einem der vielen Seafood Restaurans ein üppiges Mahl mit Fisch und Krustentieren gönnen. Lamma ist Foodie-Mekka – wer gerne Fisch ist, ist hier richtig.




  • Sieht alles sehr lecker aus – aber um diese Zeit sind wir noch nicht hungrig und begnügen uns mit Kaffee und Cola mit Meerblick. Man kann hier so richtig die Seele baumeln lassen, Postkarten schreiben an ein paar „analoge“ Verwandte und Freunde, sie dann im winzigen Dorfpostamt bei einem sehr freundlichen Postbeamten aufgeben. Und dann am späten Nachmittag mit der Fähre zurück schippern.


    Dieses Mal nehmen wir den Katamaran nach Hongkong Island, im milden Nachmittagslicht wieder eine schöne Fahrt.




    Was auf dem Bild oben nach Steinwüste am Hang aussieht, ist in Wirklichkeit ein Friedhof! Auch wer tot ist, soll schließlich einen schönen Blick auf’s Meer haben!


    Die Fassaden der Wolkenkratzer schimmern schon bläulich, als wir um die Ecke biegen und den Victoria Harbour ansteuern.



    Der Starferry Pier liegt friedlich in der Abendsonne – schließlich ist heute der kürzeste Tag des Jahres, da geht die Sonne früh unter!



    Wir entscheiden uns noch für einen kurzen Abstecher zum Statue Square. Hier, direkt vor dem obersten Gericht des Landes, versammeln sich an Sonntagen immer die philippinischen Hausmädchen – heute ist es ruhig, nur ein riesiger blauer Weihnachtsbaum glänzt mit den umliegenden Hochhäusern um die Wette.



    Dann geht’s zurück zur Fähre.





    Ein letzter Blick zurück auf die Insel – dann sind wir wieder daheim.