Fragen zu Äthiopien

Bin auch gespannt. Äthiopien ist ein großer Traum von mir

Hallo ihr beiden,

das ist ja schön, dass ihr euch so sehr für meine Reiseüberraschung 2018 interessiert!

Felix, ich will gerne versuchen nach besten Kräften deine Fragen zu beantworten:

Quote from felix2000

Also denn, in der Hoffnung manche Fragen sind nicht zu dämlich.

Nee, du hattest mir ja schon geschrieben, dass dich ein Freund aus dem Land angefixt hat. Er wird dir ja sicher einiges erzählt haben, sodass du ja nicht bei Null beginnst mit deinen Fragen. Und auch das wäre ja nicht schlimm.

Quote from felix2000

War das eine der angebotenen Touren von Simien Eco Trek oder hast Du Dir die Reise selbst zusammengestellt? Weil der Vulkanausflug ist da aktuell nur bei der 9Tage Tour dabei.

Ich hatte den Flug gebucht und dann verschiedene dortig Agenturen angeschrieben. Zu der Zeit war mir nur klar, dass ich so eine klassische Tour durch den kulturellen Norden will und unbedingt zum Erta Ale. Muller hat mir daraufhin einen individuellen Vorschlag als Diskussionsgrundlage geschickt.

Ich hatte einige kleine Änderungswünsche, weiß aber nicht mehr genau, welche das waren und habe mir damit noch einen Tag freigeschaufelt um noch 2 Tage nach Harar fliegen zu können. Auch für Harar hat dann Muller alles organisiert. Ich habe ihn machen lassen, was auch letztlich ganz gut war, denn der Guide dort war sensationell, hätte es mir aber auch durchaus allein organisiert.

Sorry, meine ellenlange Antwort wurde vom Forum als zu lang befunden. Zum Glück habe ich sie noch kopiert, allerdings sieht es nun bescheuert aus.

Jetzt alles nochmals umzubauen, ist mir zu doof, also kennzeichne ich deine Fragen nicht als Zitat, sondern drucke sie einfach fett:

Verständigung – Wie gut sollt man Englisch können? Kommt man mit broken english hin, bin Ossi. Is ja irgendwie blöd, wenn man die Guides nur zur Hälfte versteht.

Kann ich nicht so wirklich beantworten.

Da auch dort nicht jeder Englisch kann, ist es nicht so wichtig, dass dein Englisch perfekt ist. Mullers Fahrer hat alles Notwendige vor Ort gemanaged, auch er konnte deutlich weniger Englisch als mir zu Beginn so klar war. In Restaurants oder wenn du was einkaufst, wäre etwas Englisch schon gut. Aber Google Translator kann ja auch gut helfen.

Sollte Muller selbst mitkommen, was er durchaus manchmal macht, wäre es kein Problem, der spricht fließend Deutsch. Auch einer der Guides (Yihenew in Bahir Dar, auch super nett und super unkompliziert), dem ich auch voll vertrauen würde und der auch Reisen organisiert und begleitet, spricht sehr ordentliches Deutsch. Von ihm weiß ich auch, dass er seine Gäste auch durchaus eine ganze Tour begleitet. Ihn mal zu fragen, wäre auch eine Option, den Kontakt stelle ich sehr gerne her.

Wo lebst du denn genau? Zufällig in Thüringen? Ich lebe in Erfurt. In Jena gibt es seit einigen Monaten ein nettes äthiopisches Restaurant zum Flair schnuppern. Da muss ich auch unbedingt mal wieder hin!

felix2000 schrieb:

Die Flüge Deutschland – Äthiopien – Deutschland hast Du selbst gebucht?

Ja, und auch die Inlandsflüge. Wichtig wäre, die Langstrecke bei Ethiopian Airlines zu buchen, denn dann kosten die Inlandsflüge nur einen Spottpreis.

felix2000 schrieb:

Telefonieren in Äthiopien mit Handy – brauchts dafür eine besondere äthiopische SIM oder besonderen Tarif?

Na ja, ja klar, allerdings hatte ich keine lokale SIM. In den Hotels gab es Internet, aber das war oft grottig und fiel aus. Mehr kann ich dir dazu leider nicht berichten.

felix2000 schrieb:

Reisepreis in bar vor Ort bezahlt - Größere Geldbeträge € und $ sind dann kein Problem bei der Einreise? Stichwort 3000$ Grenze.

Damit habe ich mich so gar nicht wohl gefühlt, insbesondere als ich mit dem riesigen Betrag über den Flughafen und im Flugzeug usw. unterwegs war. Aber mir blieb irgendwie nichts anders übrig...

felix2000 schrieb:

Visumantrag auf Postweg vor der Einreise – Da habe ich noch gar keine Kennung. Muss ich da den Reisepass zur Botschaft schicken? Bislang brauchte ich noch nie ein Visum vor der Einreise.

Ich habe mich damit am Wohlsten gefühlt das Visum schon zu haben. Und wie so oft, beispielsweise auch mit dem indischen e-visa, fragt man sich manchmal wie das funktioniert und dann hat die Technik gesponnen beim Erstellen des Formulars usw. Man kann aber auch "visa on arrival" machen. Da müsstest du mal nach neueren Erfahrungsberichten schauen, ob das inzwischen fix läuft.

felix2000 schrieb:

Welche Reisekleidung braucht man so? Ein bisschen was ist auf der Simen Eco Trek Seite erwähnt.

Für die Simien Mountains, weil man da sehr hoch ist, auch etwas einigermaßen Warmes, z. B. eine Fleecejacke und eine wind- und regenfeste Jacke.

Für den Erta Ale vor Sonne schützende luftige Kleidung, Sonnenbrille und Kopfbedeckung. Ich hatte knöchelhohe Wanderschuhe, die anderen sind in Sneakern oder Halbschuhen zum Wandern hoch. Der Untergrund ist 20 Minuten lang sandig, dann felsig, direkt am Krater ist dir erkaltete Lava brüchig und scharfkantig.

Ansonsten hatte ich ganz normale Sommersachen an (Kleid mit Leggings oder lässige luftige Hose mit T-Shirt). Man muss dort nicht zwingend aus Anstand irgendwelche Bekleidungsregeln einhalten, allerdings fällt man auch an touristischen Orten als weißer Mensch auf, wird angestarrt und auch als Frau manchmal angeflirtet und angebaggert, sodass ich mich in jedem Alter und auch hätte ich eine top Figur, nicht anders angezogen hätte. Zudem sind einige Landstriche muslimisch, sodass ich schon denke, dass zumindest in Harar man nicht zu offenherzig herumlaufen sollte.

felix2000 schrieb:

Bargeld US$ oder Euro?

Trinkgelder welche Höhe für welche Anlässe – Restaurants, Guides, Scouts, Fahrer, Guards?

Ich hatte Euro dabei, allerdings nicht so viel. Es gibt überall ATMs, aber falls man mal keinen findet oder Stromausfall die Dinger lahmlegt, ist eine Notreserve nicht verkehrt.

An die Höhe der Trinkgelder kann ich mich nicht mehr genau erinnern. Ich weiß, dass ich verhältnismäßig viel gegeben habe. Im Lokal liegt man mit 10% gut, zumal das Essen dort nicht viel kostet. Guides habe ich, glaube ich für einen halben bis zu 1 Tage meistens um 100 Birr (3 Euro) gegeben, dem Fahrer pro Tag auch 100 Birr (und zusätzlich durfte er mein nagelneues USB-Ladegerät fürs Auto behalten), Gere als Guide am Erta Ale hat deutlich mehr bekommen, weil der einfach so klasse war und auch deutlich mehr getan hat als ein bisschen zu erzählen. Der Bootsfahrer in Bahir Dar hat 50 Birr bekommen, der Scout in den Simien Mountains ebenso. Das ist es, soweit ich mich erinnere.

Aber dazu wird dir dein Freund auch mehr erzählen können, vermutlich schlägt er die Hände über dem Kopf zusammen, wie viel ich da so ohne Not verteilt habe.

Fragt man den Guide, wieviel de Scout bekommen sollt, wird er einen hohn Betrag nennen, denn man unterstützt sich gegenseitig. Und wenn der Guide dem Scout zu einer Summe rät, sollte dem Gast damit auch klar sein, dass der Guide eine im Verhältnis dazu ebenfalls angemessene Summe erhalten sollte.

felix2000 schrieb:

Was für eine Rucksackgröße hattest du für die Adventures. Passte alles in einen mit Normalgröße? Es muss doch hoffentlich nicht so ein Rückengroßes Teil sein.

Ich bin mit einem Trolley mit 65 Litern Inhalt gereist, der allerdings nicht voll war. Wenn du dich fahren lässt, musst du keinen Rucksack tragen.

Ein kleiner Tagesrucksack für das, was du am Erta Ale und in den Siomien Mountains beim Wandern brauchst, ist natürlich wichtig.

felix2000 schrieb:

Einiges was an Equipment erforderlich ist habe ich ja im Thread bereits gelesen.
Gartenclocks, Wanderschuhe, Elektrolyte, Pflaster, Reiseapotheke, Stirnlampe, Taschenlampe, Seidenschlafsack, Ohropax, Paracetamol, Imodium, Traubenzucker, Pflaster, Wundschutzcreme, Sonnencreme, ein Tuch als Sonnen- und Gesichtsschutz.

Da hast du dir so ziemlich alles gemerkt... "Gartenclogs" liest sich nun etwas sperrig, aber ich bin oft in Sandalen von Crocs herumgelaufen. Irgendwelche Flip-Flops oder sowas, falls mal ein Bad ekelig ist und für die Tour zum Erta Ale, würde ich auf jeden Fall mitnehmen. Und auch auf staubigen Straßen ist es manchmal besser als Schuhe, die man nicht mal eben abduschen kann.

Besonders die Stirnlampe war hilfreich in 2 Nächten, in denen der Strom ausgefallen war. Sich im Dunklen die Zähne in einem fremden Bad zu putzen, ist doof, Und nachts aufs Klo zu müssen, wenn man sich nicht auskennt und in das Bad kein Lichtschimmer dringt, ist auch doof. Und mit Stirnlampe hast du in solchen Situationen die Hände frei.

felix2000 schrieb:

Wie sieht es mit Wasserreinigungstabletten, USB Adapter/verteiler und Reiseadapter für 220V aus?


Die solar aufladbare Powerbank, hast Du die gebraucht?

Einen Adapter brauchst du nicht, soweit ich mich erinnere. Du musst halt sehen, wie du genügend und ausreichend lange Ladekabel mit möglichst wenig Gewicht im Gepäck mitnimmst. Ich habe so ein Teil mit einem normalen Stecker an der einen Seite und 5 USB-Ausgängen auf der anderen Seite, sehr praktisch! Das meintest du vielleicht mit "USB-Verteiler"?

Wasserreinigungstabletten habe ich nicht benutzt. Es gibt überall Mineralwasser, auch für die Vulkantour.

Ich persönlich habe meine Powerbank nur selten gebraucht, habe da auch nicht die Solar-Powerbank genommen. Wenn man den ganzen Tag unterwegs ist, ist es aber schon mal gut nachladen zu können.

Am Vulkan hatte ich ja mein "eigenes" Auto, da konnte ich jederzeit laden. Wenn du das nicht hast, ist ordentlich Akku zum Aufladen schon gut, dann würde ich auch die Solar-Powerbank einsetzen.

felix2000 schrieb:

Thema WhatsApp – welche Aufgabe hat denn eine VPN App?

Manche Länder sperren bestimmte Apps oder Internetseiten. Offenbar gibt es in Äthiopien ein Problem mit Whats App, zumindest zu meinem Reisezeitpunkt. Das gleiche habe ich auch schon in Bezug auf Facebook gelesen, was bei mir aber reibungslos funktionierte.

In China beispielsweise ist auch Facebook gesperrt und aus rechtlichen Gründen kann man auch in anderen Ländern z. B. manche deutsche Mediathek nicht aufrufen.

Wenn du eine VPN-App hast (lade die sicherheitshalber schon vor der Anreise) und sie mitlaufen lässt, wird vorgespiegelt, dass du gar nicht in Äthiopien bist, die Seite wird quasi über einen Server aufgerufen, der in einem anderen Land steht, beispielsweise in Deutschland.

Das ist sicher technisch falsch erklärt. Rein praktisch: Du suchst dir eine zuverlässig wirkende VPN-App heraus, aktivierst die einfach auf dem Handy (muss man zwischendurch ggf. manchmal neu starten) und wenn sonst mit der Verbindung alles stimmt, kannst du dann ganz normal die Seiten und Apps nutzen, die sonst in dem Land gesperrt sin.

felix2000 schrieb:

Was hast Du definitiv umsonst mitgeschleppt und was hat definitiv gefehlt?

Nix!

Puuuuuh, jetzt habe ich mir mein Glas Wein heute verdient, oder? Apropos Wein: Trinke mindestens einmal äthiopischen Tej, einen äthiopischen Honigwein. Ist sicher nicht jedermanns Fall, aber gehört dazu!

Mir fällt noch ein, dass du im Zweifel ja auch mit einer Gruppe fahren könntest, wenn das mit der Sprache ein größeres Problem für dich sein sollte. Ich habe in Äthiopien einige Gruppen gesehen, immer so 4 bis 6 Leute mit ihrem offenbar permanenten Begleiter, die ganz offenbar darüber hinaus keinen größeren Reiseveranstalter hatten.

Oh sorry, hatte übersehen, dass du zwischenzeitlich nicht nur per PN geantwortet hast, sondern auch hier...

Und ja, ich glaube, genau so funktioniert VPN-App, aber vielleicht findet sich noch jemand, der es besser erklären kann als ich.

Hi felix,

die Flüge habe ich im Vorfeld gebucht. Jeder Leg hat zuverlässig um 40 Euro gekostet. Du musst beim Buchen angeben, ob du das internationale Ticket auch von Ethiopian Airlines hast, dann ist es deutlich günstiger. Als Nachweis musst du mit demselben Pass für den Inlandsflug einchecken wie für den "großen" Flug,

Es wird immer mal wieder diskutiert, ob man die Inlandsflüge auch ohne internationales Ticket günstiger bekommen kann. Hierzu hat mir ein Bekannter, der als Geologe in der Dallol war, gesagt, dass das bei lokalen Reiseagenturen geht, andere haben gesagt, es gehe nicht und werde dann nachkassiert.

Das viele Geld habe ich noch am Anreisetag nach dem ersten Vertrauensaufbau erleichtert Muller in die Hand gedrückt. Meinen Pass, Bargeld und die meisten Karten hatte ich immer bei mir, Perso und eine Kreditkarte waren immer als Sicherheit im Koffer... Nur als ich in der Dallol und am Erta Ale war, hatte ich einen Teil des Geldes, den Perso und die Hälfte meiner Kreditkarten im Hotel im großen Gepäck gelassen - mit etwas ungutem Gefühl. Aber es mitzunehmen, wäre mir ebenso unangenehm gewesen...

In Sachen Sicherheit hat wohl jeder so sein System. Das würde ich auch nicht verändern. Ich bin es gewohnt mein Zeug dabei zu haben und darauf aufzupassen... Wenn ich daran rüttele, geht es eher mal schief, weil ich das dann nicht so im Blick habe.

Allerdings hatte ich das Bargeld für den aktuellen Tag immer in einer kleinen Börse "an der Frau" statt im großen Portemonnaie. Das mache ich in ärmeren Ländern immer um nicht beim Kauf von 3 Bananen Blicke auf meinen Reichtum freizugeben und Begehrlichkeiten zu wecken.

Zum Thema Sicherheit und Verstauen von Pass und Geld können aber sich noch einige andere hier etwas schreiben, das ist ja nicht länderspezifisch.

Du musst nur mit ET geflogen sein.

Ich selbst hatte auch direkt dort gebucht, sowohl die Langstrecke als auch die Inlandsflüge. Über ein Portal wäre es nicht günstiger gewesen, und die Buchung hat reibungslos geklappt.