f.re.e - Bayerns größte Reise- und Freizeitmesse, persönl.Eindrücke

  • Zur Zeit ist ja die „f.re.e“ Messe (Freizeit, Reisen, Erholung) in München und wir hatten schon lange vor, diese mal zu besuchen, zumal wir früher den Vorgänger „internationaler Reisemarkt und Caravan und Boot“ regelmässig besuchten. Gestern waren wir dort und es war, na ja, eher sehr mässig im Gegensatz zu früher.
    Es gab diesmal auf dem Fernreisesektor fast keine reinen länderspezifischen Infostände der Reiseländer, sondern überwiegend nur Reisebüros, die Reisen in die einzelnen Länder anbieten. Also nichts individuell sondern alles ziemlich pauschal.
    Wir wollten jedoch ein wenig in Japan und China „rumschnuppern“ und hatten erhofft hier vielleicht einige Infos abseits der Pauschalrouten und Veranstalter zu finden, aber Fehlanzeige.
    Bei Europa und den Alpenländern war es dann ganz anders, hier waren die einzelnen Regionen durch ihre Fremdenverkehrsbüros bestens vertreten.
    Was uns auch irgendwie gefehlt hatte, war das Reiseflair der Messe. Vieles, so schien es uns, ohne Herzblut und Begeisterung präsentiert, Business as usual, nur bei den „Futterstellen“ war es anders, da gabs dann Musik und Unterhaltung.
    Auch organisatorisch war es nicht der Hit, die Parkplätze zwar groß aber schlecht beschildert, zumindest anders als im Internet dargestellt.
    Der Reisemarkt nicht direkt zu erreichen, sondern man muss erst mal durch etliche Hallen, die einen gar nicht interessieren (WoMos, Autos, Golf, Wassersport, Räder) bevor man dort ist.
    Alles in allem waren wir in 2 Std. durch und enttäuscht, obwohl wir uns nicht allzu viel erwartet hatten. Wir werden jedenfalls künftig nicht mehr zu den Besuchern gehören.

  • Ja das stimmt, die Fremdenverkehrsbüros vermisse ich sehr.
    Da gab es früher immer viel Information mit Insider-Tipps (denke z. B. an Namibia, Kanada, Korea usw.)
    Von Jahr zu Jahr werden die großen Veranstalter immer mehr.

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)



  • In Wien gab's z. B. lange Jahre einen Stand von Großbritannien mit viel Infomaterial und einen von Irland, der wie ein Pub aufgezogen war, mit Guinness und irischem Whiskey. Und die Länderstände haben generell für Stimmung gesorgt, mit Kulturvorführungen, Tanz und Musik.


    Wenn man heutzutage sowas will, muss man glaube ich auf die ITB fahren.

  • Auf der CMT in Stuttgart ist es leider auch so.
    Stark vertreten sind die Fremdenverkehrsbüros aus Deutschland und Europa. Hier kann man dann schon mal den ein oder anderen guten Rat bekommen, ohne gleich Hotelangebote zu bekommen.
    Meist hat das Partnerland der CMT auch noch einen guten Auftritt.



    In Wien gab's z. B. lange Jahre einen Stand von Großbritannien mit viel Infomaterial und einen von Irland, der wie ein Pub aufgezogen war, mit Guinness und irischem Whiskey.

    In Stuttgart gibt es solch einen Pub. Hier gibt es auch immer Livemusik.

  • Schade für Euch als Besucher, die nicht am Mainstream-Urlaub interessiert sind...
    Aber das Konzept scheint für die Messeveranstalter ja aufzugehen - und nix anderes ist da von Belang.


    Solange die Kassen mit standardisierten Pauschalangeboten, All-Inclusive und Kreuzfahrtgedöns reichlich genug klingeln, braucht man auf ein paar Individualisten keine Gedanken mehr zu verschwenden.
    Masse statt Klasse halt.


    Und daß die Gäste erst mal durch die Hallen mit den Luxus-Angeboten (an Sportgeräten usw.) "durchmüssen" ist eh im Handel üblich.


    LG
    Gusti

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    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Ach schade! Als ich den Titel gelesen habe, dachte ich au ja, zu einer Reisemesse könntest du auch mal fahren! Aber was ich hier lese, klingt eher abturnend...

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Und daß die Gäste erst mal durch die Hallen mit den Luxus-Angeboten (an Sportgeräten usw.) "durchmüssen" ist eh im Handel üblich.

    Und es zeigt auch, dass eine reine Reisemesse nicht genügend zieht. Erst die Verquickung mit Outdoor, Camping, Funsport... macht die Sache dann lukrativ. Ist ja auch ok, aber ich gehöre eben nicht zur Zielgruppe.


    Sehr gerne gehe ich in Wien auf die foto + adventure im November. Die Mischung passt für mich.

  • Hallo Ihr,


    ich denke das ist für viele Fremdenverkehrsämter auch einfach eine Kostenfrage. Mit riesigem Stand von Messe zu Messe zu tingeln kostet Material-, Stand- und Personalkosten. Das Ziel der DMOs ist ja in erster Linie das PAX-Volumen ins Land zu steigern. Da wirken andere Hebel wie Reportagen, Newsartikel und eben die Zusammenarbeit mit Veranstaltern (die dann Stand- und Personal einsetzen) offenbar besser. Es geht halt überall nur noch ums Geld. Eure Insidertipps müsst Ihr euch leider woanders holen. :evil: ;)


    Mal davon abgesehen: nicht jeder Veranstalter ist böse, groß und pauschal. Es gibt noch immer kleine, nette Anbieter für Kleingruppenreisen oder gar Individual-Spezialisten, wo weitgetreiste Reisefreunde arbeiten. Dass das dann ein wenig mehr kostet, wenn Menschen am anderen Ende der Leitung ein Angebot ausarbeiten, ist wieder ein anderes Thema.


    Grüße!

  • Es gibt noch immer kleine, nette Anbieter für Kleingruppenreisen oder gar Individual-Spezialisten, wo weitgetreiste Reisefreunde arbeiten. Dass das dann ein wenig mehr kostet, wenn Menschen am anderen Ende der Leitung ein Angebot ausarbeiten, ist wieder ein anderes Thema.

    Ja, ist zu teuer. Immer! Ich bin mein eigener Kleingruppenreiseveranstalter. Maximale Gruppengröße 2 PAX, Ausarbeitungszeit pro Reise mehrere Personenwochen, perfekt auf die Bedürfnisse und Interessen der Reisegruppe abgestimmt. Unschlagbar im Verhältnis Preis-Leistung. :thumbsup:

  • Ja, ist zu teuer. Immer! Ich bin mein eigener Kleingruppenreiseveranstalter. Maximale Gruppengröße 2 PAX, Ausarbeitungszeit pro Reise mehrere Personenwochen, perfekt auf die Bedürfnisse und Interessen der Reisegruppe abgestimmt. Unschlagbar im Verhältnis Preis-Leistung. :thumbsup:

    Na das ist doch perfekt! Ich finde das klasse, dass es heutzutage noch Reisende wie dich gibt, die sich nicht scheuen sich das selbst zu organisieren. Mir ging es nur um den Fakt, dass so eine vom Veranstalter organisierte, individuelle Reise dann eben nicht mit 200€ Check24-Rabatt buchbar ist. :P


    Die Frage ist ja, was deine Personenwochen so kosten. Deinen Bildern ist deine Reiseplanungen monetär gar nicht ausdrückbar. :thumbup:

  • Wir halten's ähnlich wie ND; so kann ich immer selber bestimmen, welches Hotel an welchem Ort für wie lange mir am besten zusagt, wann ich vor einem Nachtflug dort auschecke und wie lang ich morgens schlafen kann oder eben auch nicht.
    Glücklicherweise haben wir auch noch nie Pech gehabt, daß etwas gar nicht geklappt hätte - denn da hat man ja nur sich selber zum beschweren :P
    Mir macht es auch durchaus Freude, Abende mit der Ausarbeitung am PC zuzubringen, statt dröges TV-Programm auf mich rieseln zu lassen.


    Des Spaßes halber hatte ich vor ein paar Wochen mal bei so einem kleinen Individualveranstalter eine Option für Myanmar - auch nur für 2 PAX - angefragt, den Plan schon recht genau vorgegeben.
    Natürlich hätte es den Vorteil, daß wir uns vor Ort um keinerlei Transfer usw. mehr kümmern müßten, aber der Preis, der dann im Raum stand, war in etwa 1500 Euro höher, als ich bisher bei eigener Ausgestaltung kalkuliere.
    Und da weiß ich noch nicht mal, was für Unterkünfte ausgesucht worden wären, ich hatte den Versuch dann gleich abgebrochen.


    Aber es ist gut, daß es für jeden Bedarf auch Angebote gibt, denn natürlich trauen sich viele das selber organisieren gar nicht zu, besonders, wenn auch mal Kommunikation in Englisch notwendig ist.
    Auch für uns war daß letztlich Schritt für Schritt ein dazulernen.


    LG
    Gusti

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  • Darf man fragen wo Ihr angefragt hattet? :whistling: Nur aus Interesse.


    Ansonsten macht es ja durchaus Sinn, es selbst zu organisieren, wenn man es doch eh schon en Detail geplant hat. So klingt das bei euch. Fair. Ich denke der Gang zum Veranstalter macht wirklich vor allem dann Sinn, wenn man nur einen groben Plan hat für sein Reiseziel hat und wenig Zeit und Interesse für weitere Recherche. So haben dann alle was davon.


    Lustigerweise merke ich da gerade, dass mir meine eigene Reiseplanung zunehmend schwer fällt ... :P

  • Ich denke der Gang zum Veranstalter macht wirklich vor allem dann Sinn, wenn man nur einen groben Plan hat für sein Reiseziel hat und wenig Zeit und Interesse für weitere Recherche. So haben dann alle was davon.

    Genau! Es ist nicht jedermanns Sache, wochenlang zu recherchieren. Aber so wie beim Thema Transfers, das wir in den letzten Tagen diskutiert haben, ist es auch hier: Bequemlichkeit hat ihren Preis. Die fix und fertig gebuchte Rundreise ist selbstverständlich immer teurer, schon alleine deshalb, weil wir Selbstreisenden die Kosten der Reiseplanung nicht in die Kalkulation aufnehmen, den Gereistwerdenden ;) wird das, und vieles mehr, natürlich in Rechnung gestellt.

  • Darf man fragen wo Ihr angefragt hattet? :whistling: Nur aus Interesse.

    Hier ein Link zu dem Reisebüro: Mokaller
    Ich wurde von dort sehr freundlich elektronisch "empfangen" und zur "Feinjustierung" dann an einen Partner vor Ort in Myanmar "weitergereicht".
    Ich kann nun ja nicht beurteilen, wie das alles letztlich geworden wäre, hatte aber durchaus einen guten Eindruck vom Handling und es kamen auch nach einer Rückfrage keine nervigen Werbeversuche mehr.



    LG

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  • Hai redfloyd,


    das ist interessant. Dieses „Durchreichen“ ins Land scheint ein neues Modell, über das ich jetzt schon einige Male gestolpert bin. Die ganze Nummer ist mir aber irgendwie dubios, da ich mir nicht sicher bin wie das mit der Zahlung funktioniert, nach welchem Recht der Reisevertrag zustande kommt (burmesischen?) und ob der Reisepreis mit Sicherungschein bei Insolvenz gesichert ist. Man betont ja auch extra kein Veranstalter zu sein. Am Ende sourcen sie die Arbeit ins Niedriglohn = Zielland aus ...


    Was hätte die Reise denn gekostet, bei welchem Routing und wie lange? Ich würde das ggf. gern mal von unserer DMC nachbauen - nur weil es mich interessiert. (Weil ja, wer’s noch nicht weiß - ich arbeite bei einem Veranstalter. :thumbsup: Will euch aber nichts verkaufen. Ihr kommt offenbar alle ganz gut klar.)


    Grüße!

  • Dieses „Durchreichen“ ins Land scheint ein neues Modell, über das ich jetzt schon einige Male gestolpert bin.

    Ich auch! Die Idee "lokale Experten" zu nutzen finde ich interessant. Mein erster Versuch ging aber leider schief. Der Veranstalter heißt Evaneos, auf den bin ich durch einen Messekontakt gekommen. Er wirbt im Internet mit: "Planen Sie Ihre Reise direkt mit unseren deutschsprachigen Experten vor Ort. Individueller Reiseplan. Lokale Experten."


    Angefragt hab ich einen Reisebaustein in Zentralvietnam, konkret eine 3 oder 4-tägige Tour von Hue nach Hoi An, aber nicht entlang der Küste sondern im Hinterland. Die Auskunft der vietnamesischen "Expertin" war: "Dort kann man nicht reisen, die Straßen sind zu schlecht und es gibt keine Hotels.


    Ein paar Monate später waren wir mit Hai, einem echten lokalen Experten, auf genau dieser Strecke unterwegs. Hai hab ich Jahre zuvor auf dem Bahnhof in Danang aufgegabelt, bzw. er mich.


    Und es ist nicht so, dass das touristisches Niemandsland ist. Vor allem als geführte Motorradtour ist das sehr beliebt.

  • Ich auch! Die Idee "lokale Experten" zu nutzen finde ich interessant. Mein erster Versuch ging aber leider schief.

    Tja, das könnte halt auch damit zusammenhängen, dass die wahren lokalen Experten bei den DMCs sitzen und lieber mit richtigen Veranstaltern arbeiten, und sich bei diesen Plattformen viele kleine "Krauterer" sammeln. Hue nach Hoi An - gibt es dort überhaupt schon Strom und fließend Wasser? :P

  • Teilweise gibt es dort tatsächlich keinen Strom und das fließende Wasser kommt aus dem Bach. In den Hotels hat man manchmal Strom und hin und wieder sogar WiFi. Abends gibt es was zu essen, was das ist, bestimmt der Wirt. Hotelzimmer sind verfliest, als Beleuchtung ist eine Neonröhre montiert. Und sonst gibt es Minderheiten, die ihr Heim mit Skeletten von kleinen Nagetieren oder Schlangen schmücken, die sie zuvor verzehrt haben, Menschen, die so eine Art Schamanismus betreiben, am Wochenende schon mal einen Hund schlachten, ihren eigenen Sarg schon zu Lebzeiten herstellen lassen und diesen im Wohnzimmer aufstellen und dem Besucher stolz zeigen. Auf der Fahrt kann man halten und nackig im Fluss schwimmen, weil man völlig alleine ist.


    Was es noch (?) nicht gibt sind Tourgruppen von Veranstaltern.

    Tja, das könnte halt auch damit zusammenhängen, dass die wahren lokalen Experten bei den DMCs sitzen und lieber mit richtigen Veranstaltern arbeiten,

    Naja, dazu braucht man wirklich kein Experte zu sein. Google Maps zeigt, dass es dort Straßen gibt, und sogar nach den Hotels kann man Googeln. Ich weiß nicht, was das Mädel geritten hat, mir so eine Aussage hinzuwerfen. Am ehesten war es wahrscheinlich die Sorge, dass uns die Standards vor Ort nicht genügen.