Namaste aus Südindien 2019

  • Ein erstes Namaste aus Südindien 2019


    Mittwoch 06.03.2019, Bangalore heiß, dunstig, 36 Grad


    Der Start unserer Südindienreise hat schon mal hervorragend geklappt. Der Flug mit LH in der Premium-Economy ist sehr zu empfehlen, eine wirklich gute Alternative zur Business Class. Man hat genügend Sitzabstand und auch die Breite der Sitze ist viel angenehmer. Der Flug war auch total ruhig und die 8 ½ Stunden ab Frankfurt waren relativ schnell rum. Wir landeten pünktlich in Bangalore um 01:50 h Ortszeit. Wir hatten uns vom Hotel einen Transfer organisieren lassen um, um diese späte Zeit, problemlos im Hotel anzukommen.
    Nach ein paar Stunden Schlaf und einem ordentlichen Frühstück gings erst mal auf die Straße und schon ist man Mitten drin im Gemisch aus Tuk Tuks, Mopeds, Bussen, Autos, ein höllischer Verkehr und ein permanentes Gehupe, Indien pur, daran müssen wir uns erst wieder gewöhnen. Gottlob gibt es hier auch genügend Parks um dem Lärm etwas zu entfliehen. Wir sind ja nur heute hier und so ist nicht viel Zeit zum Sightseeing, also nur ein Teil der must sees und zwar durch den Cubbon Park zum „Vidhana Soudha“ State Secretariat, dem Regierungssitz. Es ist das größte staatliche Gebäude seiner Art in ganz Indien und macht mächtig was her.
    Hier ein paar Eindrücke von Bangalore, bevor es heute mit dem Nachtzug nach Hospet/Hampi geht.













  • Donnerstag, Hampi, heiß, 35 Grad


    Schon alleine die Anfahrt mit dem Taxi durch das nächtliche Bangalore zum Bahnhof war beeindruckend, allerding eher im negativen Sinn, denn es herrschte höllischer Verkehr und die Strecke führte durch das normale und nicht durch das moderne Bangalore. Überall halbverfallene Hütten, Zelte, Müll, Kühe, Schrott, zerlumpte, arme Gestalten etc., wir waren froh als wir am Bahnhof angekommen sind.
    Hier erwartete und dann Chaos pur, tausende von Menschen unterwegs, ein wildes Durcheinander von ankommenden und abfahrenden Reisenden. In unserer Naivität dachten wir anfangs noch, wir schaffen es alleine auf den richtigen Bahnsteig zu kommen, aber schon am Vorplatz kein Durchkommen und keine entsprechende Info.
    Gottlob gib es „Porter“ die für relativ kleines Geld das Gepäck schultern und uns im Schlepptau zum richtigen Bahnsteig brachten. Nie und nimmer wären wir alleine hierher gekommen. So nun warteten wir gespannt auf unseren Zug, während dessen konnten wir wieder das Treiben um uns herum beobachten, schon krass und interessant wie sich hier alles abspielt. Obwohl der Zug nach Hampi fährt, sahen wir fast keine Touristen am Bahnsteig. Wir hatten ja unsere 1 AC Plätze reserviert und als der Zug kam, stand aussen die entsprechende Waggonnummer drauf wo wir dann unsere Plätze fanden, das war wirklich erstaunlich easy. Unser Abteil, ein von innen abschließbares 2er Abteil dann für Indien sicherlich die gebuchte 1.Class, für unsere Verhältnisse allerdings eher heruntergekommen, allerdings war das Bettzeug sauber und wir konnten sogar relativ gut schlafen. Pünktlich nach gut 9 Stunden kamen wir um 7 Uhr morgens in Hospet/Hampi an.
    Hier dann wieder Chaos pur, die Abholung durchs Hotel klappte nicht, es gab keine Taxis, sondern nur Tuk Tuks und es waren wieder jede Menge Menschen unterwegs. Also mit dem Tuk Tuk die 8 km zum Hotel.
    Geschäftstüchtig wie die Inder manchmal sind, bot uns der Fahrer dann gleich eine Sightseeintour zu den vielen Tempel an und da wir a) erst um 13 Uhr einchecken konnten und b) der Typ echt nett war und ein ausgezeichnetes englisch sprach fuhren wir gleich nach einen kurzen Pause mit ihm los. Der Preis erschien uns im Gegensatz zu den offiziellen Guides sehr vernünftig. So besichtigten wir mit guter Erklärung seinerseits die ersten Highlights und zwar den Vitthala Tempel, bekannt u. A. für seinen steinernen Wagen, der nun auch auf den neuen Rupienscheinen verewigt ist. Dann zum Lotus Mahal mit seiner indisch-islamischen Architektur und den Elephant Stables. Alles ist hier in die eigenartig wunderbare Landschaft eigebettet und mit dem Tuk Tuk ist auch alles gut zu erreichen.
    Es war zwar bei der Hitze anstrengend aber super toll, etwas geschafft dann Nachmittags im Hotel eingecheckt.












  • Freitag, Hampi, heiß, 35 Grad


    Wie verabredet kam unser Tuk-Tuk Fahrer pünktlich und holte uns zu einer weitern spannenden Tour ab. Unterwegs sahen wir wieder viele Ochsenkarren und fast biblische Straßenszenen. Montags und Freitags ist Opfertag für eine der vielen Hindugötter hier und es wird daher mindestens 1 Ziege pro Familie geschlachtet und diese dann anschließend auch verspeist. Wir konnten dieses Ritual etwas entfernt miterleben und die Vorbereitungen zum jeweiligen Festessen sehen. Es gibt allerdings kein großes gemeinsames Fest, sondern jede Familie zelebriert es für sich. Für uns war das alles ein etwas eigenartiges Erlebnis. Natürlich waren wir sofort von vielen Kinder umgeben, die aber erstaunlicherweise nur Selfies sehen wollten und kein Money forderten.
    Weiter gings zum größten und heiligsten Tempel von Hampi, dem Virupaksha Tempel mit seinen imposanten Türmen, der Pilger aus ganz Südindien anzieht. Hier segnet auch der Tempelelefant für kleines Geld die Gläubigen indem er seinen Rüssel auf deren Kopf legt. Der Tempel ist Shiva geweiht und viele der in orange gekleideten Anhänger beten hier zu ihrer Gottheit. Wie fast überall in den Tempeln gibt es große Affenkolonien, die aber hier nicht aggressiv sind, sondern eher putzig zum anschauen.
    Unterhalb des Tempelbezirkes liegt der Fluß mit seiner heiligen Furt, wo sich die Pilger ihren ritualen Waschungen hingeben, allerdings wir hier auch ganz normale Körperpflege betrieben. Die Flusslandschaft ist traumhaft schön und man kann an einigen Stellen sog. Coracles mieten, das sind runde Korbboote die einem ans andere Ufer oder den Fluß entlang zu einigen kleinen Tempeln rudern. Eine ruhige entspannte wunderschöne Fahrt.








  • Samstag, Hampi, heiß, 35 Grad


    Hatten gestern beschlossen, unsere Tempelbesichtigungen herunterzufahren bzw. ganz darauf zu verzichten und statt dessen einfach über Land zu fahren. Sind zwar Richtung Hanumantempel gefahren, aber haben aufgrund der 600 Stufen hinauf und den vielen Leuten heute dort (Samstag ist Hanumantag) bewußt darauf verzichtet.
    So war der Weg das Ziel und die Fahrt war ein richtiges Highlight, sattgrüne Reisfelder vor einzigartigen Felsformationen, dazu die zauberhafte Flußlandschaft, einfach nur schön. Nach diesem Naturerlebnis gings dann zur Travelerhochburg
    „Virupapuragadda“ auf der anderen Flußseite von Hampi. Hier ist ein zweites Goa entstanden mit all seinen Schrecklichkeiten. Guesthäuser, Restaurants, Shops und vollgekifftes oder betrunkenes Jungvolk die mit gemieteten Mopeds unterwegs sind.
    Im Gegensatz zu Hampi, wo jeglicher Alkohol und Drogenkonsum zwecks dem Shivatempel „Virupaksha“ strengstens verboten ist, ist hier „alles“ erlaubt. Der Ort hat sich sehr schnell entwickelt, klar auch die Inder passen sich dem schnellen Money an.
    Die Rückfahrt dann wieder sehr idyllisch, auch wenn mehr Verkehr als sonst war.
    Was uns wieder freudig erstaunt hat, sind die noch unverdorbenen Kinder, sie wollen wirklich nur fotografiert werden. Dieser Ausflug heute hat sich auch ohne Tempel richtig gelohnt.











  • Sonntag, Hampi, heiß, 37 Grad


    Wir haben heute einen Relaxtag eingelegt, bevor es um 21:15 Uhr mit dem Nachtzug nach Bangalore zurückgeht. Sind schon gespannt, wie es uns ergeht, da wir diesmal ein vierer Abteil haben.
    Morgen fliegen wir am späten Vormittag mit Air India nach Chennai. Online eingecheckt haben wir schon.
    Das heutige Nichtstun tat so richtig gut. Wir hielten uns überwiegend in der Nähe des Pools auf. Das ist der Vorteil einer guten Unterkunft. ^^
    Wir melden uns morgen wieder aus Chennai.


    Hier noch ein paar Bilder des Hotels, dass wir jederzeit weiter empfehlen können.





  • Montag, Chennai, heiß, 35 Grad


    Die Nachtfahrt mit dem Zug im 2AC Waggon zurück nach Bangalore war nicht so schlimm wie befürchtet. Es war auch am Bahnhof in Hospet/Hampi alles ganz normal, gute Beschilderung, kein Chaos. Unsere Plätze war ja schon reserviert und es waren jeweils im 4er Bereich die beiden unteren, Glück gehabt. Das Abteil ist ja nicht absperrbar und so haben wir erstmal unsere Koffer und Rucksäcke mit einem Stahlseil mit Zahlenschloss zusammengebunden. Sicher ist sicher. Wir konnten sogar relativ gut schlafen, obwohl die oberen Betten im Laufe der Fahrt doch noch belegt wurden. Die Ankunft in Bangalore Junction um 6.20 Uhr dann nicht so spektakulär wie die Abfahrt Tage davor nach Hampi, eher wenig los und kein wildes Durcheinander. Wir waren nicht böse darüber.
    Auch das Taxi zum Flughafen klappte super und wir konnten sogar gleich unsere Koffer beiAir India loswerden, bekamen unsere Boardingcards und sind durch den Security check. Geschafft, jetzt erst mal Frühstück und die 3 Stunden bis zum Abflug hinter uns bringen. Erhard checkte zwischendurch seine Mails und schon war es aus mit der Ruhe. Eine SMS von Air India war kurz vorher gekommen, unser Flug nach Chennai um 11.30 Uhr ist gecancelt, so ein Mist!
    Wir waren ja schon abgefertigt, samt Gepäck! Also mit einem Security zurück in den Abflugbereich zum Air India Schalter, dort lapidar, ja der Flug ist gecancelt, wir sollen bei Indigo den Flug nach Chennai buchen, die fliegen 3mal täglich. Auf die Frage nach unserem Gepäck und der Rückerstattung des Ticketpreises war erst mal Schweigen. Nach einigem Hin und Her bekamen wir dann eine Gutschrift die wir bei Cleartrip, wo wir den Flug gebucht hatten, dann einfordern sollen. Das Gepäck würde uns am Counter 70 von Air India dann zurückgegeben, damit wir bei Indigo, nach Kauf des Tickets dann einchecken können. Schöner Sch….. Bezahlten natürlich für das Ticket bei Indigo mehr als den doppelten Preis, klar wir buchten ja praktisch in letzter Minute. Dann zum Gepäckcounter Air India, hier war natürlich weit und breit nichts von unserem Gepäck zu sehen. Na ja, nach etwas Rabatz und einer weiteren ¾ Stunde bekamen wir dann unser Gepäck. Einchecken, Security check, alles nochmal, aber wenigsten kommen wir mit, auch wenn der Flug eine Stunde später als ursprünglich gebucht war, geht. So dachten wir jedenfalls, aber der neue Flug hatte dann natürlich Verspätung.
    Aus den ursprünglichen 4 Stunden Wartezeit sind letztendlich fast 8 Stunden geworden. So hatten wir uns das nicht vorgestellt.


    Aber jetzt sind wir in Chennai und morgen geht unsere Reise mit Fahrer in den Süden los. Wir freuen uns schon sehr darauf. Nach dem heutigen Tag kann es nur besser werden.



  • Mamallapuram, heiß 35 Grad


    Heute begann der 2. Teil unserer Südindienreise und zwar unsere selbst zusammengestellte
    10 tägige, gebuchte Tour mit Fahrer, man könnte auch sagen „betreutes Reisen“.


    Pünktlich wurden wir vom edlen Grand Hotel, in dem wir leider nur 1 Nacht verbrachten abgeholt und zur 50 km südlich von Chennai gelegenen Küstenstadt Mamallapuram, am Golf von Bengalen chauffiert. Ausserhalb von Chennai und den Vororten erinnerte uns die Strecke teilweise an Südeuropa, auch die Bauweise der Häuser war so gar nicht indisch, ausserdem fehlte der sonst allgegenwärtige Müll.


    Mamallapuram ist bekannt für seine Steinmetztradition, hier wird ausschliesslich Granit behauen, entsprechend viele Steinmetzbetriebe gibt es hier, die hauptsächlich indische Gottheiten in allen Grössen herstellen.


    Unser erster Besichtigungsstop war der Shore Ufertempel aus dem 8. Jahrhundert, angeblich eines der meist fotografierten Monumente Indiens, was wir angesichts des Taj Mahal natürlich nicht glauben können. Aber es ist der älteste Steintempel Indiens.


    Weiter gings zu den „5 Wagen des Pandava“, einer beeindruckenden Gruppe aus Monolithen die knapp 1400 Jahre alt sind und von oben nach unten aus dem Stein gehauen wurden. Die Wagen sind aber nur symbolisch, denn es handelt sich in Wirklichkeit um einzelne kleine Tempel mit wunderbaren Steinmetzarbeiten.


    Angeblich das zweitgrösste Flachrelief nach dem in Ankor Wat, ist hier ebenfalls zu finden.


    Ein natürlicher nicht bearbeiteter runder großer Felsen, genannt Krishnas Butter Ball, ist ein beliebtes Ziel bei den Ausflüglern, die sich hier im Schatten des Felsens ausruhen.


    Nach soviel alten Steinen war es allerdings für uns auch Zeit ins Hotel zu kommen. Nach einer kurzen Pause sind wir dann zu Fuß nochmal los durch den Ort, runter zum Strand und den Fischerbooten.

    Shore Ufertempel


    5 Wagen des Pandava


    5 Wagen des Pandava





    Krishnas Butter Ball





  • Thiruvannamalaiheiß 35 Grad


    Pünktlich um 9.30 Uhr gings mit unserem neuen Fahrer, Josef (er ist Christ) los, er fährt die ganze Tour mit uns. Unser heutiges Ziel war Thiruvannamalai, ca. 160 km entfernt. Die Strecke ging zuerst über den gut ausgebauten Highway und dann die restlichen 70 km über Landstraßen. Hier werden Erdnüsse, Zuckerrohr, Reis und Bananen angebaut, und auch die kleinen Dörfer und Städte durch die wir kamen, waren sehenswert und machten die Fahrt sehr kurzweilig.


    Thiruvannamalai gehört zu den 5 heiligen Stätten in Tamil Nadu und ist einer der meistbesuchten Pilgerstätten hier im Süden. Das Wahrzeichen der Stadt ist der Arunachaleshvara-Tempel mit seinen 4 riesigen Türmen die in alle 4 Himmelsrichtungen ragen. Der Tempel ist fast 1000 Jahre alt und einer der grössten Südindiens und Gott Shiva geweiht. Leider durfte man innen nicht fotografieren, aber das eine oder andere Foto ging doch, zumal die Inder mit ihren Handys fotografierten. Die Türme sind wunderbar mit tausenden von Steinfiguren verziert wovon jede einzelne ein Bildhauerkunstwerk ist. Es herrscht eine total spirituelle Atmosphäre rund um die Anlage und wir konnten uns wieder mal fast nicht losreissen so eindrucksvoll waren die Szenen.


    Gleich gegenüber der großen Tempelanlage ist das krasse Gegenteil, ein knallbunter Tempel mit großen gemalten Deckenornamenten, der wie es scheint als Durchgang und Parkplatz genutzt wird.


    Auf dem Weg zurück zum Auto hielt ein Tuk Tuk voller kleiner Schulkinder, die unbedingt fotografiert werden wollten, nichts lieber als das!











  • Thanjavur, heiß 35 Grad


    Die heutige Strecke betrug ca. 200 km und wir brauchten mit Fotostops und Lunchpause ca. 7 Stunden. Wir fuhren allerdings erst um 9.30 Uhr los, denn wir wollen a) ausschlafen, b) in Ruhe frühstücken und c) uns auch entspannt fahrbereit machen. Das ist auch mit ein Grund warum wir uns für diese Art Reise entschieden haben, so sind wir total unabhängig und können unser Reisetempo und die stops selbst bestimmen. Und heute waren einige stops dabei, denn es gab wieder viele tolle Fotomotive. Von der Ziegelherstellung bis zur Zuckerrohrernte samt den überdimensional beladenen Traktoren, abgeerntete Reisfelder mit Ziegenherden, Ochsengespanne, Reisfelder, Seerosenteiche, war zwar nicht alles neu für uns, aber immer wieder interessant und sehenswert.
    Natürlich darf hier auf der Strecke auch ein Tempel nicht fehlen. Auch dieser stop lohnte sich wieder, denn der Airavateshwara Tempel in Darasuram aus dem 12. Jahrhundert, ist ein weiteres Kunstwerk der früheren Bildhauer.











  • Thanjavur, heiß 36 Grad


    Unser Besichtigungsprogramm heute war easy, weil wir ja erst morgen weiterfahren und somit den ganzen Tag Zeit hatten. Vormittags gings zum königlichen Palastkomplex aus dem 16. und 17. Jahrhundert. Die Anlage ist durchaus sehenswert, wenn auch stark renovierungsbedürftig, aber es fehlen hier halt die Mittel dazu. Viele der Palastgebäude sind in einem traurigen Zustand. Am besten erhalten ist noch die Durban Hall, die Audienzhalle mit dem Thron, der Glockenturm ist stark einsturzgefährdet und kann leider nicht mehr besichtigt und bestiegen werden.
    Nicht weit entfernt befindet sich der Busbahnhof, wo wir wieder ins trubelige laute, hektische, exotische indische Stadtleben eintauchten. Es ist unglaublich was es hier alles zu sehen gibt wenn man nur ein paar Minuten zu Fuß unterwegs ist.


    Um der großen Mittagshitze zu entgehen gings zurück ins Hotel, wo wir fast alleine den wunderbaren Pool für uns hatten und im Schatten den Nachmittag verbrachten bevor es wir dann zum Brihadishwara-Tempel, fuhren. Der Tempel stammt aus dem 11. Jahrhundert und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Schon der Eingangsbereich ist monumental, innen dann mehrere Tempel in verschiedenen Ausführungen, alle Gott Shiva geweiht. Auch hier wieder grandiose Steinmetzarbeiten an den großen Türmen, auch wenn sich viele der Tempel auf den ersten Blick gleichen so sind alle auf ihre Art einzigartig, same same but different.


    Was uns besonders gefiel war die Atmosphäre, Priester, Gläubige, Besucher, all diese Mischung erfüllte den Tempelkomplex so richtig mit Leben. Jetzt am frühen Abend strömten die Menschen förmlich herein, zumal auch die eine oder andere Zeremonie im heiligen Inneren abgehalten wurde. Im Licht der Abendsonne ein farbenfrohes Bild, einfach nur zum sehen und staunen. So ist Indien.












  • Madurai, heiß 36 Grad


    Heute war kilometerfressen angesagt, die Fahrzeit bis Madurai betrug für die 200 km gut 3 Stunden. Es gab unterwegs nicht viel zu sehen ausser Palmen und abgeernteten Feldern, einige Granithügel und ansonsten indischen Highway-Verkehr. Das bedeutet, trotz 4 spuriger Strasse, kommen einen Fußgänger, Mopeds, Tuk Tuks und Tierherden in der falschen Richtung entgegen. Aber das stört hier keinen, alles easy, und wenns doch mal eng wird, werden halt aus 2 Spuren drei oder gar vier, wo ist das Problem?!


    Unser Highlight heute war aber der Blumenmarkt von Madurai, fast 2000 Farmer bringen ihre Blumen jeden Morgen hierher, es ist wie eine Blumenbörse, hauptsächlich wird hier Jasmin, aber auch andere Blumen gehandelt. Wir waren allerdings ja erst am frühen Nachmittag dort, aber für uns hat die Auswahl noch ewig gereicht. Ein Farbenmeer ohne Ende und eine schöne Marktatmosphäre, dazu der Blumenduft überall, nur schön. Wir waren die einzigen Touristen in diesem Treiben und somit standen wir natürlich auch wieder im Mittelpunkt. Fotografieren ausdrücklich erwünscht bzw. sogar eingefordert. Einer der Händler winkte uns zu sich und zeigte uns ganz stolz die Fotos seine Europareise auf dem Handy. Von Brüssel bis Venedig, war er 3 Wochen lang mit einer Gruppe unterwegs. Er wollte uns gar nicht mehr gehen lassen und erzählte und erzählte. Kaum zu glauben, dass man mit Blumen hier so viel Geld verdienen kann um sich so eine Reise zu leisten. Na ja, es sei ihm gegönnt.
    Ansonsten haben wir wieder mal nur geschaut und das Treiben genossen. Die Bilder sprechen für sich.










  • Madurai, heiß 36 Grad


    Heute wurden wir bei unserer Besichtigungstour nochmal richtig überrascht. Wir haben schon so viele tolle, eindrucksvolle Tempel hier gesehen, aber der Sri Meenakshi Tempel hier in Madurai toppt wirklich alles. Der Tempel stammt aus dem 16. und 18. Jahrhundert und beherrscht mit seinen 12 Türmen die bis zu 46 Meter hoch sind das Stadtbild. Jeder Turm ist mit farbenfroh bemalten Stuckgöttern und Dämonen bedeckt.
    Wie immer bei so großen Sehenswürdigkeiten nahmen wir uns auch hier einen Guide, der uns bestens informierte und uns das rege Tempelleben erklärte. Bis zu 20 000 Pilger und Gläubige besuchen diesen Tempel täglich, entsprechend voll ist es natürlich vor und an den Opferschreinen, zu denen wir als Nichthindus keinen Zutritt haben.
    Im Tempelkomplex selbst darf nicht fotografiert werden, Foto, Handys und Taschen müssen draußen abgegeben werden. Wir fanden dies einerseits schade, denn es gab so viel Sehenswertes, das wir gerne festgehalten hätten, anderseits war man durchs Fotografieren auch nicht abgelenkt und konnte sich voll und ganz auf die Umgebung und die Zeremonien konzentrieren. Völlig geplättet, sprachlos und etwas verwirrt von den ganzen Hindugöttern gings dann zum nächsten Besichtigungsprogramm, das natürlich nach diesen Eindrücken nur „2. Wahl“ war.
    Aber damit tut man dem Thirumalai Königspalast natürlich unrecht. Auch dieses Gebäude ist mehr als beeindruckend und mit seinem indisch-sarazenischen Stil aus dem 17. Jahrhundert durchaus sehenswert.
    Als Abschluss heute gings noch über den Bananen- und Gemüsemarkt, wo wieder ganz andere Fotomotive auf uns warteten.
    Den restlichen Tag verbrachten wir im Schatten am Pool, wo wir unsere heutigen Erlebnisse und Eindrücke erst mal verarbeiteten.



    Sri Meenakshi Tempel




    Thirumalai Königspalast









  • Kodaikanal, kühl bis saukalt


    Heute gings zum Kontrastprogramm für 2 Tage in die Berge. Die Strecke, insgesamt 122 km anfangs in der Ebene wieder wunderschön, mit großen Palmenhainen, Bananenplantagen, Blumenfeldern, Reisfeldern und vielen Verkaufsständen mit Obst und Kokosnüssen, dann gings ca. 60 km in vielen steilen Kurven die Berge hoch. Die Strecke ist verkehrsmässig stark frequentiert, Motoräder, Autos, Busse, LKWs. Wir hätten hier wahrscheinlich nie und nimmer überholt und würden jetzt noch den Trucks und Bussen hinterherfahren, aber für unseren Fahrer irgendwie kein Problem, er schaffte es ohne dass wir kreidebleich wurden, immer wieder zu überholen. Respekt. Er ist überhaupt ein sehr sicherer Fahrer und ein äusserst angenehmer unaufdringlicher Mensch, so dass es kein Problem ist ihn stundenlang um sich zu haben.


    Kodaikanal ist der Ferienort für die hitzegeplagten Inder aus der Ebene. Es erinnert uns ein wenig an unsere Skiorte, wenngleich der Ort hier ziemlich groß ist. Es gibt unzählige Unterkünfte in allen Variationen. Was uns besonders auffiel, sind die vielen „home made“ Schokoladengeschäfte, da mussten wir natürlich zuschlagen. Die Schokolade ist ausgezeichnet. Ansonsten haben wir heute nicht mehr viel unternommen, es ist auch ziemlich frisch hier auf knapp über 2000 m, so um die 22 Grad tagsüber, nachts geht’s runter auf 10-12 Grad.








  • Kodaikanal, kühl bis saukalt


    Unser Ausflugsprogramm heute war durch die vielen Wolken und Nebelfelder doch etwas eingeschränkt. Man merkt doch, dass man auf 2200 m Höhe ist. Vormittags war es noch sonnig über den Bergen, so daß wir doch das eine oder andere Foto vom Ort machen konnten, aber nach und nach kamen tiefe Wolken die die Berge teilweise ganz verhüllten, und somit oft eine mystische Stimmung boten. An den Hot Spots waren viele indische Familien die die Kühle und die eingeschränkte Sicht scheinbar gar nicht interessierte. Selfies über Selfies vor dem Hintergrund dichter Wolken wurden gemacht. Hauptattraktion ist hier der dichte Pinienwald und die vielen Eukalyptusbäume, deren Duft überall in der Luft ist, sowie die Pillar Rocks, steil abfallende Granitfelsen die man vom Aussichtsplateau bei gutem Wetter natürlich bestens sehen kann. Im unteren Teil der Stadt liegt der Kodai See, ebenfalls eine der Attraktionen hier, es können Tretboote, Räder und Ausritte hier gebucht werden. Leider hat wie gesagt das Wetter heute nicht so mitgespielt, darum gibt es auch leider keine so farbenfrohen Bilder.
    Morgen geht es wieder zurück in die Wärme und zwar an den südlichsten Punkt Indiens, dort wo der Golf von Bengalen, der indische Ozean und das arabische Meer aufeinander treffen.









    Wäscherei


  • Kanyakumari, heiss 35 Grad


    Heute sind wir 380 km in 7 Stunden gefahren, die längste Strecke die wir mit dem Auto während unserer Reise zurücklegten. Wir brauchten schon 2 Stunden bis wir von den Bergen raus waren und dann gings auf dem Highway weiter nach Süden.
    Die Fahrt ohne wirkliche Highlights nicht mal der indische Verkehr war aufregend, da
    so gut wie kein Verkehr war. Außer großen Zementfabriken und abgeernteten Feldern, riesigen Windparks, Überlandleitungen und Umspannwerken war nichts geboten.
    Gegen 16 Uhr sind wir dann in Kanyakumari an der Südspitze Indiens angekommen. Für Hindus ist es ein besonderer Pilgerort weil sich hier die 3 Meere, der indische Ozean, der Golf von Bengalen und das arabische Meer treffen. Der Ufertempel Kumari Amman ist der Meeresgöttin geweiht und ist ein heiliger Ort der Pilger aus ganz Südindien anzieht. Er steht am Kap Komorin, am südlichsten Punkt Indiens.
    Ansonsten gibt es das Vivekanana Memorial, das dem gleichnamigen Mönch gewidmet ist und ein bekanntes Meditationszentrum mit einschließt.
    Die größte Attraktion hier ist aber der Sonnenauf- und Untergang. Natürlich sind wir auch zum sunset-point und waren verblüfft, wie viele Inder sich hier am Ufer und den Felsen sowie den extra angelegten Stufen eingefunden haben. Selfiewahn pur. Leider ging die Sonne hinter den Wolken unter uns so gab es nur einen leicht rosa gefärbten Himmel. Unser Fahrer bot uns daher an, uns morgen früh zum sunrise-point zu fahren. Wir lehnten dankend ab, um diese Zeit schlafen wir noch tief und fest.


    Morgen geht es weiter nach Kovalam, das bereits in Kerala liegt. Hier geht auch „unser betreutes Reisen“ zu ende. Wir sind dann die nächsten knapp 2 Wochen wieder alleine unterwegs. Wir freuen uns schon drauf.


    Ufertempel Kumari Amman, Kap Komorin, südlichster Punkt Indiens


    Vivekanana Memorial,





  • Kovalam, heiss 35 Grad


    Sind heute Vormittag, bevor es Richtung Kovalam ging, nochmal zum Ufertempel gefahren. Hier nehmen die Pilger ihre ritualen Waschungen im Meer vor, bevor Sie mit dem Boot zum Tempel hinüberfahren. Es war wieder ein sehr spirituelles Erlebnis.


    Hier in Südindien wird das hinduistische Holifest, das heute gefeiert wird, nur in den Tempeln zelebriert, d.h. keine Farborgien auf den Straßen, wie in Rajasthan und Nordindien. Wir sind darüber nicht gerade böse, denn man wird mit Farbpuder von oben bis unten beschmiert, oder mit Farbbeuteln beworfen. Wir haben es allerdings vor 25 Jahren schon miterleben dürfen, ein echtes Spektakel, das wir aber nicht mehr brauchen.


    Unterwegs sahen wir allerding einige Prozessionen zu den Tempeln, die sehr farbenfroh und sehr laut waren.


    Am frühen Nachmittag sind wir dann in Kovalam angekommen und sind von unserem Cottage begeistert, wir haben direkten Blick aufs Meer und die Palmen, hier können wir es die 4 Tage gut aushalten, zumal die Anlage einen privaten Strand hat. Gleich ein paar hundert Meter weiter ist der bekannte Lighthouse-Beach, der uns allerdings weniger begeisterte. Wir sind froh dass wir hier in unserer netten Anlage sind.


    Ein kleines Manko gibt es allerdings, Internet ist nur in der Lobby und im Restaurant verfügbar und Alkohol wird nicht ausgeschenkt, genauso wie in fast allen Lokalen hier. Aber man kann in extra ausgewiesenen „Bars“ sein Bierchen kaufen und mitnehmen.










  • Kovalam, heiss 35 Grad, Freitag 22.03.2019


    Eigentlich war ja unsere Tour gestern mit Ankunft im Hotel zu Ende, aber der Fahrer wollte unbedingt morgens mit uns noch zum Fischereihafen fahren damit wir sehen was los ist, wenn die Fischer zurückkommen. So was konnten wir natürlich nicht ausschlagen obwohl wir schon um 6.30 Uhr losfahren mussten, was ja gar nicht unsere Zeit ist.Es waren nur ein paar Kilometer bis zum Hafen und schon am Hinweg war einiges los. Wir waren zur Richtigen Zeit dort, denn nach und nach kamen die Fischerboote rein und der Fang wurde vom Boot in Körbe und Schüsseln verladen und dann am Strand verkauft und auch z.T. gleich zerlegt. Es war viel Betrieb und im Morgenlicht war es ein wahnsinnig buntes Treiben. Wir waren wieder die einzigen Touris unter all den Menschen hier.


    Zurück im Hotel verabschiedeten wir uns sehr herzlich von unserem Fahrer. Er ist sehr sicher und gut gefahren und hat uns bestens betreut.


    Anschließend gings zum Frühstück und später runter an den Strand. Es sind nur wenige Leute hier, so dass man genügend Platz hat. Schwimmen kann man hier aber nicht wirklich, denn die Brandung ist gewaltig, aber toll fürs Auge, wir können uns an solchen Naturgewalten immer gar nicht satt sehen, bestes Naturkino.


    Hier die Bilder von heute Morgen am Fischereihafen.