Namaste aus Südindien 2019

  • Kovalam, heiss 36 Grad, Samstag 23.03.2019


    Jetzt muss ich nochmal was zum Thema Essen, speziell diesmal zum Frühstück beitragen. Es gab natürlich in allen Hotels in denen wir waren Frühstücksbuffet, aber halt nichts für Europäische Gaumen, sondern alles indisch, d.h. Currys und Linsengerichte, verschiedene gebackene Brotsorten von Nan bis Roti, dazu Pickles und Chutney, ect. Tee und Kaffee gibt es in großen Kannen, jedoch alle mit Milch und viel Zucker. Schwarzen Kaffee und schwarzen Tee muss man bestellen, und da gings meist schon los. Es kommt zwar schwarzer Kaffee und Tee, ohne Milch dafür aber mit Zucker, also wieder return, es dauerte dann meist eine Weile bis wir Kaffee und Tee so bekamen wie wir wollten. Aber jetzt wissen wir, dass wir ausdrücklich schwarzen Kaffee und Tee ohne Zucker und Milch bestellen müssen.


    Ein ähnliches Problem gibt es mit den Eiern, die wir als Alternative zum indischen Frühstück meist bestellten und zwar 2 fried eggs und 2 scrambled eggs. Was kam 2x2 fried eggs und 2x2 scrambled eggs, also für jeden 4 Eier! Das passierte uns nicht nur einmal bis wir dahinter kamen, dass eine Bestellung fried eggs oder scrambled eggs schon je 2 Eier sind. Na ja man lernt halt nie aus, auch jetzt wissen wir, wie wir bestellen müssen um nicht am Cholesterinschock zu sterben. Ansonsten gibt es, wenn man kein indisches Brot mag, nur Toastbrot, manchmal auch Marmelade. Heute fragte ich nach Honig, no problem mam, es kam dann ein mit Zuckersirup verdünnter Honig in einem kleinen Milchkännchen, also nichts zum aufs Toastbrot zu streichen, sondern das Brot damit zu tränken. Auch wieder eine Erfahrung.


    Obstmässig ist es hier allerdings super, hätten nicht gedacht dass man thailändisches Obst noch toppen kann. Egal ob Mangos, Papayas, Ananas, Bananen, jedes schmeckt ausgezeichnet und die Säfte werden frisch gepresst.


    Haben uns im Großen und Ganzen noch immer nicht an die indische Küche gewöhnt, obwohl es hier im Hotel wieder qualitativ super ist, auch die Portionen sind überall grundsätzlich für 2 Personen ausgerichtet, der Reis meist sogar für 4. Lediglich die Garnelen sind wie überall stückweis zu ordern, oder auch der Fisch, da kann man seine Menge wenigsten selbst bestimmen.


    Hier einige Food Fotos, wobei wir die Pommes zum indisch gewürzten Fisch, weder bestellt haben, noch haben sie geschmeckt.


    Fischcurry


    Garnelen, Tiger Prawns, Masala


    Roti (Bread)


    Gegrillter Fisch mit Lemon Garlic Sosse


    Paneer (Käsewürfel) Butter-Masala

  • Kovalam, heiss 36 Grad, Sonntag 24.03.2019


    Heute war unser letzter Tag in Kovalam, morgen geht es ins gut 60 km entfernte Varkala, wo wir 3 Tage bleiben. Mit unserer Unterkunft und dem privaten Strand hatten wir Glück, denn was wir an den anderen Stränden sahen hat uns gar nicht so gefallen. Kovalam hat insgesamt 4 Strandbuchten (Lighthousebeach, Hawah Beach, Kovalam Beach und Samudra Beach), die irgendwann mal palmengesäumt und wunderschön gewesen sind, bevor sie dem Massentourismus zuliebe unter Beton begraben wurden. Heute reihen sich Hotels, Restaurants und Shops etc. an jedem Strand und erst dahinter sieht man die Palmenhaine.


    Der Lighthousebeach und der Hawah-Beach werden hauptsächlich von westlichen Touris frequentiert, denn hier gibt es auch Liegen und Sonnenschirme. Der nördlicher gelegene Kovalam Beach wird an Wochenenden mit Busladungen von Indern belagert.


    Vom Samudra Beach, der vierten Bucht ist so gut wie nichts mehr zu sehen, große Wellenbrecher und Mauern grenzen das Meer ab. Dahinter nur ein schmaler Streifen mit den großen Hotels aus besseren Zeiten.


    Alles in allem ist hier in Kovalam nicht mehr das Tropen- und Badeparadies das es mal war.



    Samudra Beach

    Kovalam Beach


    Kovalam Beach

    Hawah-Beach


    Lighthousebeach


    Lighthousebeach

    Lighthousebeach

    Privat Beach vorm Hotel Soma Palmshore

    Privat Beach vorm Hotel Soma Palmshore



  • Varkala, heiss 34 Grad, Montag, 25.03.2019


    Sind heute in knapp 2 Stunden nach Varkala gefahren. Der Ort ist hauptsächlich wegen seiner roten Klippen und den tollen Stränden bekannt. Unterwegs waren wir über die dichte Bebauung erstaunt, man kannte so gut wie keinen Übergang von einem zum anderen Ort und auch die Hauptstadt Trivandrum ging nahtlos über.
    Wir wohnen diesmal im Hotel Hindustan Beach Retreat, keine 50 m vom Strand entfernt. Bekamen ein Upgrade in eine Suite im 3. Stock mit toller Sicht aufs Meer.
    Ausserdem hat das Hotel eine Ausschanklizenz und die Preise für unser Bier und ggf. noch einen Absacker am Abend sind durchaus erschwinglich. Hier können wir es die 3 Tage gut aushalten. Waren am Nachmittag auch schon am Beach, tolle Kulisse mit den roten Felsen. Es sind wenige Touris hier, hauptsächlich wieder Inder die in voller Montur in den Wellen rumhüpfen. Für uns immer wieder ein „Bild für Götter“







  • Varkala, heiss 34 Grad, Dienstag 26.03.2019


    Hier unternehmen wir nicht viel ausser lange Strandspaziergänge, was sich ja an diesem tollen Beach anbietet. Heute Vormittag sind wir den Cliff Walk gegangen, d.h. vom Strand aus die steilen Stufen hoch, aber es hat sich gelohnt. Oben viele kleine Homestays, Hostels, nette Hotels und Restaurants, Cafes, Shops usw.
    Der Cliff Walk ist ca. 1 km lang und bietet tolle Ausblicke auf die Malabarküste. Sind den Weg bis zum südlichen und zum nördlichen Ende gegangen und haben festgestellt, dass das nördliche Ende fast gleich neben unserem Hotel ist und ein zwar stufiger aber nicht so steiler und besserer Weg auch nach oben führt.
    Hier einige Bilder von heute.










    Hier noch ein Bild von gestern Abend aus dem Rooftop Restaurant unseres Hotels

  • Kumarakum, heiss 34 Grad, Donnerstag 28.03.2019


    Heute ging es nach den Relaxtagen in Kovalam und Varkala weiter nach Komarakom am Ufer des Vembanatsees, dem größten See der Backwaters und Ausgangsort für unsere morgige Backwater Tour.


    Wir waren zwecks Reisetag schon früh auf und konnten wieder die eigenartige Zeremonie am Beach bei uns beobachten. Morgens und abends das gleiche beeindruckende Schauspiel. Nach mehrmaligen Nachfragen bekamen wir endlich die hoffentlich richtige Antwort. Uralte Rituale werden direkt vor unserem Hotel am Strandabschnitt Papanasam zelebriert. Die Gläubigen gedenken hier ihrer toten Angehörigen und lassen Opfergaben von den Priestern, die ihre Altäre am Strand aufgebaut haben, weihen und zum Meer bringen. Meist sind es Blumen, Früchte oder Reis, aber auch teilweise kleine Ascheteile kürzlich verstorbener Angehöriger.


    Wir trauten uns anfangs nicht die beeindruckenden Zeremonien zu fotografieren, aber es war kein Problem nachdem wir gestenreich um Fotoerlaubnis gebeten hatten. Was wirklich befremdlich ist, dass einige doofe Touris in Badekleidung durch die Strandprozessionen sowohl morgens als abends latschten, anscheinend sind die Gläubigen aber daran gewohnt, zumindest lassen sie sich nicht dadurch stören. Wir fanden es trotzdem sehr daneben.Später haben wir noch nachgelesen, dass dies hier einer der 3 heiligen Orte in Kerala ist, wo diese Zeremonien stattfinden und das eigentlich alles nur einen Steinwurf entfernt von den sonnenbadenden Touristen.


    Unsere Fahrt hierher nach Komarakom dauterte ca. 3 Stunden (140 km) und war leider nicht sonderlich spektakulär, Bebauung an der gesamten Highwaystrecke, wenig freie Landschaft. Wir wohnen hier im wunderschönen Whispering Palm Hotel direkt am Vembanadsee, auch hier wieder ein kleines Manko „no alcohol„ in der Anlage, aber es gibt ja wie überall die gut sortierten Bottleshops in der Nähe, also nicht wirklich ein Problem.


    Wir wollten in den Backwaters nicht eines der mindesten 800 Boote chartern, die dann in Massen auf der selben Strecke unterwegs sind, sondern haben unseren Tuk Tuk Fahrer befragt der uns zum Bottle Shop gefahren hat, ob es kleine Boote gibt, die die kleinen Kanäle und die Villages abfahren. Klaro, morgen machen wir so eine Tour. Mal schaun wie es wird, freuen uns schon darauf.









  • Backwaters Kerala, heiss 34 Grad, Freitag 29.03.2019


    Pünktlich, wie ausgemacht kam unser Tuk Tuk Fahrer und in gut 20 Minuten ging es auf schmalen Straßen und Wegen und dichten Palmenhainen zum Bootsanlegeplatz.
    Dort lagen viele der üblichen Hausboote und wir befürchteten schon, ein solches gechartert zu haben, aber alles bestens, ein zwar nicht ganz kleines aber komfortables 10 Sitzerboot für uns alleine, hoch genug um nicht nur die Uferkanten zu sehen. Es war schon ein besonderes Erlebnis durch die Kanäle und kleineren Bäche zu schippern, die Spiegelungen der Palmen im Wasser waren besonders faszinierend, überhaupt die ganze Landschaft üppigst grün, wenn auch die Reisfelder inzwischen abgeerntet waren. Die Bebauung an den Kanälen allerdings nicht mehr hüttenmässig, hier hat auch schon Stein und Beton Einzug gehalten. Aber die Waschplätze sind immer noch vor jedem Haus am Kanal. Konnten unterwegs auch noch Bootsbauer und Fischer bei ihrer Arbeit sehen. Alles in allem war die gut 2 stündige Tour ein einzigartiges, wunderbares Naturerlebnis hier in den Backwaters, genauso hatten wir es uns vorgestellt.
    Hier ein paar Eindrücke. Morgen geht es schon nach Cochin, zur letzten Station unserer Reise. Wir bleiben 3 Tage dort, bevor es dann über Chennai wieder back home geht.
    Freuen uns schon auf unser letztes Highlight hier in Südindien.








  • Cochin, heiss 33 Grad, Samstag 30.03.2019


    Für die Fahrt nach Cochin (Kochi) ca. 60 km brauchten wir gut 2 Stunden. Es war sehr starker Verkehr und oftmals nur stop and go. Im Gegensatz zu unserer Autotour in Tamil Nadu ist hier in Kerala zigfach so viel auf den Straßen los. Allerdings ist es hier auch wesentlich moderner und sauberer.
    Unterwegs immer wieder schöne Ausblicke auf den Vembanad Lake, der sich bis Kochi hoch ausbreitet und an dessen Ufern auch chinesische Fischernetze zu sehen waren.
    Wir wohnen hier in Kochi im alten jüdischen Viertel Mattancherry gleich neben dem bekannteren Viertel Fort Kochi. Unser Hotel, das „The Waterfront Granary“ ist ein kleines Museumshotel mit viel Charme und einigen tollen Raritäten. Leider auch hier „no alcohol“, aber wir wissen uns ja inzwischen zu helfen.
    Als erstes sind wir natürlich gleich auf die Straße, denn wir sind hier mitten im Zentrum des Gewürzhandels, die alten Lagerhäuser aus den Kolonialzeiten sind größtenteils noch in Betrieb, auch wenn viele davon sich in unterschiedlichen Stadien des Verfalls befinden. Es war inzwischen schon späterer Nachmittag und so war nicht mehr all zu viel los. Aber wir sind ja noch etwas hier um das alles dann very buisy zu erleben. Für morgen haben wir uns einen Guide gebucht der uns durch die alten Viertel führt.



    „The Waterfront Granary“ Hotel




  • Cochin, heiss 33 Grad, Sonntag 31.03.2019


    Heute, Sonntag, waren viele indische Familien unterwegs die genauso, wie die doch etwas mehreren Touristen, durch die netten, engen Gassen von Fort Kochi spazierten. Viele der Cafes und Shops hatten geöffnet und überall hörten wir „look in my shop, hauptsächlich werden Gewürze, Parfüms und Klamotten sowie Antiquitäten angeboten. Aber es war alles ganz entspannt und wir konnten die alten Kolonialhäuser auch in Ruhe bewundern. Besonders im früheren jüdischen Viertel gibt es das eine oder andere schön renovierte Gebäude zu sehen.
    Auf dem Weg zu den bekannten Fischernetzen gings auch am Kochi Beach vorbei, hier vergnügen sich die indischen Familien am Strand und es wird natürlich überall Essen to go und Süsskram angeboten.
    Die Fischernetze sind das Hihglight hier und entsprechend viel ist an der Uferpromenade los, Einheimische und Touristen sind gleichermaßen unterwegs und teilen sich das schmale Ufer mit den Fischverkäufern, denn der gefangene Fisch wird auch gleich vor Ort verkauft. Gegen kleines Geld lassen die Fischer dann die Netze runter und rauf und man kann dann auch problemlos fotografieren. Wir hatten uns das allerdings etwas anders vorgestellt, nicht so nah an der Promenade sondern eher am Beach. Interessant und sehenswert war es allemal. Trotz Sonntag machten wir dann noch einen stop beim lokal market, hier gibt es nicht nur Obst und Gemüse sondern auch Fleisch, Fisch und Geflügel. Der Fleischmarkt war aber schon der Hammer, allein der Geruch, bei 33 Grad Hitze, haute einen fast um, da ist ein Fischmarkt direkt harmlos.
    Hier verirrten sich allerdings keine anderen Touristen her, wir waren wieder mal ganz alleine mittendrin, toll, auch wenns entsetzlich gestunken hat.





    Eisverkäufer







  • Cochin, heiss, schwül, 33 Grad, Montag 01.04.2019


    Waren heute nicht mehr allzu viel unterwegs, denn es war richtig schwül geworden und so ist es doch etwas anstrengend rumzulaufen. Aber es gibt ja gleich in der Umgebung unseres Hotels, viel zu sehen. Wir wohnen in der Bazar Street mitten bei den Lagerhäusern und konnten somit den Händlern quasi über die Schultern schauen. Hier wird alles in Säcken auf große und kleine LKWs verladen, von den verschiedenen Gewürzen, wie z. B. Zimt, Kardamon, Pfeffer, Chillies bis Reis, Linsen, Knoblauch, Kartoffeln wird hier alles gehandelt. Total interessant so nah am Geschehen zu sein. Natürlich gibt es hier auch haushaltsgebräuchliche Mengen an verschiedenen Gewürzen und Gewürzmischungen (alles aber Powder) in den vielen Spice-Shops zu kaufen. Wir sind dann doch noch etwas weiter Richtung Jetty-Pier gelaufen, denn wir wollten nochmal die riesigen, ausladenen, uralten Rain-Trees sehen, die es hier überall gibt. Es sind schon sehr beeindruckende Baumriesen.


    Morgen Vormittag fliegen wir bereits nach Chennai, und nach Mitternacht geht’s dann über Frankfurt nach München. Wir haben uns für den langen Aufenthalt ein Hotelzimmer in der Stadt gemietet, damit wir tagsüber noch etwas unterwegs sein können und die Zeit bis zum Rückflug nicht zu lange wird.









  • Chennai,heiss, schwül, 33 Grad Dienstag 02.04.2019


    Pünktlich um 7.30 Uhr stand unser Taxi zum Flughafen bereit, und in gut 1 Std. ging es zum Airport. Wir hätten nicht gedacht, dass Cochin so groß ist, auch wenn es sich über ein paar Inseln ausbreitet. Der Verkehr ging um diese Zeit noch einigermaßen, später hätte es sicher länger gedauert. Am Flughafen eigentlich nicht viel los, aber das Sicherheitspersonal beim Personen- und Handgepäckcheck war mehr als umständlich, genauso wie die ganze Procedere an sich. Erst müssen Männer und Frauen ihr Handgepäck etc. zum Scannen aufs Band legen, dann getrennt zum entfernteren Personencheck gehen und hier dauert es dann natürlich länger, als bis das Gepäck gescannt ist. Die Folge ist, dass beim Abholen des Gepäcks sich dann die Rucksäcke, Taschen und Kisten mit den Wertsachen stauen und jeder hektisch versucht seinen Kram irgendwie aus dem Stau raus zu bekommen. So kannten wir das bisher auch noch nicht. Ansonsten war alles easy, unser Flug mit Spicejet pünktlich und ruhig und in gut 1 ½ Std. waren wir dann aus dem Flughafen raus und im Hotel. Jetzt wäre uns wieder nach einem kühlen Bierchen gewesen, aber auch hier no alcohol, langsam wird’s ungemütlich.
    Haben uns, nachdem wir etwas pausiert haben, ein Taxi für 2 Stunden organisieren lassen um die wenigen Sehenswürdigkeiten von Chennai abzufahren. Aber es hat sich nicht gelohnt, das Fort St. George eigentlich nur teilweise abgesperrtes Militärareal und Verwaltungssitz mit Museum und einigen alten Kanonen, der High Court, ein schönes Backsteingebäude mit Zwiebeltürmen nur Sonntags zu besichtigen, ansonsten Fotoverbot, der Zutritt zum Hafen nur mit Passkontrolle, alles in allem war die Tour ein „Griff in die Schüssel„ auch wenn es nicht teuer war, so war es die Fahrt nicht wert. Im Hotel zurück dann Abend gegessen, wieder nur vegetarisch und ohne Bier.
    Jetzt warten wir auf unserem Zimmer auf den Transfer um 23 Uhr zum Flughafen.



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    Für Fragen und Anmerkungen bitte den Thread
    "Fragen und Anmerkungen zu Namaste aus Indien 2019"verwenden.


  • Heute kurz vor Mittag landeten wir pünktlich in MUC,dann das übliche lange Warten aufs Gepäck. Aber nach einer guten ½ Stunde waren wir dann auch durch und draussen erwarteten uns nicht nur unsere Abholer, sondern auch angenehme frühlingshafte 20 Grad mit milchig blauem Himmel, wunderbar. Wir bemerkten wieder einmaln auf der Heimfahrt, dass es auch bei uns sehr, sehr schön ist und wir waren glücklich nach dieser tollen Reise mit den faszinierenden Erfahrungen und Erlebnissen wieder gesund heimgekommen zu sein.Es war ja unsere dritte Indienreise und wir stellten fest, dass sich eigentlich nicht viel und doch viel verändert hat seit 2012 zumal wir ja in einer ganz anderen Gegend unterwegs waren.


    Hier ein paar Anmerkungen zu unserer Reise:


    •Air India ist noch schlechter als ihr schlechter Ruf, no Service, no Kompetenz.


    •Mit Höflichkeit und Zurückhaltung kommt man bei Indern im Gegensatz zu SO Asien nicht weiter. Klare und laute Ansagen verstehen sie besser.


    •Ständiges Nachfragen und Einfordern der Reviews ob und wie man zufrieden war. Das geht manchmal durch 5 Hirachie-Ebenen, vom „Ober“ zum „Ober Ober“ usw. Vom Check in/out Personal bis zum Hotel Mangager. Wir fanden das lästig.


    •Inder grüssen nicht von sich aus, sie erwarten dass man als erster grüsst, was wir als irgendwie arrogant empfunden haben.


    •Inder sind inzwischen gut bis sehr gut genährt, anscheinend geht es ihnen gottlob besser als noch vor ein paar Jahren, wo man noch viele Hungergestalten sah.


    •Das Internet funktioniert meist grottenschlecht bis gar nicht, auch in den Städten.


    •Autofahren in Indien ist eine Herausforderung für die Nerven, meist fahren sie ohne Rücksicht auf andere und nur mit Milimeterabstand zum Vorder- oder Nebenfahrzeug. In Kreuzungen wird einfach reinfahren, egal ob es weiter geht oder nicht.


    Was würden wir heute anders planen bei unserer Reise eigentlich nur eines:


    Wir würden Kodaikanal mit Munnar tauschen, denn dort gibt es Gewürzplantagen, Tee und Kaffeeanbau, obwohl wir alles schon auch woanders gesehen haben wäre es unserer Ansicht nach weit interessanter als Kodaikanal.


    Was uns nicht bewusst war und was auch bei den Hotels über booking.com, Agoda etc. nicht erwähnt wurde war, dass es sich hauptsächlich um „vegetarische“ Hotels handelte die auch striktes Alkoholverbot hatten. Genauso verhielt es sich mit den Restaurants.


    Wir sind ja die Ostküste von Chennai bis zur Südspitze und dann die Westküste bis Cochi abgefahren und konnten die Gegensätze beider Abschnitte erleben.


    Tamil Nadu an der Ostküste ist reich an faszinierenden, einzigartigen, uralten Tempeln, Palästen, Kultur und hingebungsvollem Glaubensritualen. Der Hinduismus ist hier tief verwurzelt. Es ist schmutziger, vermüllter, hat viel weniger Verkehr und ist viel ärmer als das touristische Kerala.


    Kerala ist das touristische Zentrum Südindiens, sauberer, moderner, reicher, die Bevölkerung meist Christen, viele Kirchen welcher christlicher Glaubensrichtung auch immer. Statt Tempeln mehr Natur, Palmen über Palmen und natürlich die Backwaters und nach wie vor die Handelsregion im Süden.


    Uns gefiel die Ostseite mit Tamil Nadu besser, da mehr Kultur und mehr indischer Alltag, auch wenn hier überwiegend die Männergesellschaft zu sehen ist. Was schon befremdlich war, aber das gibt es ja in ganz Indien.


    Aussen vor ist natürlich Hampi mit seiner magischen Atmosphäre am Fluß und seiner Spiritualität, ein absolutes must see.


    Für uns war es ein wahnsinnig interessantes und intensives Reiseerlebnis mit allen Höhen und Tiefen Indiens. Einzigartig und wunderschön, wir hoffen, ihr konntet durch unsere Berichte und Bilder einen kleinen Eindruck dieses faszinierenden Kontinents miterleben. Incredible India trifft es auf den Punkt.


    Fragen, Kommentare und Anmerkungen können ab sofort hier geschrieben werden.


    :)


  • Na dann...
    Herzlich willkommen zu Hause!


    Vielen Dank für Eure so farbenprächtigen Eindrücke, die ich sehr gerne angesehen habe.
    Schön war's, Eure Abenteuer zu verfolgen.


    Aber - insbesondere, nachdem ich jetzt auch Dein/Euer Fazit gelesen habe - hat es mir einmal mehr bestätigt, daß ich (wir) meine Vorbehalte gegenüber diesem Land bzw. seinen Bewohnern und deren Gewohnheiten getrost weiter pflegen werde ;)
    Aber so ist es - nicht jedes Reiseziel ist jedermanns Geschmack. Interessant allemal, aber es lockt nicht aus der Komfortzone.


    Herzliche Grüße
    Gusti & redfloyd

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Da haben wir tagelang Wolken geschoben, damit für euch die Sonne scheint, wenn ihr heim kommt - und jetzt schwächelt der Frühling doch wieder! :P
    Aber haltet durch - am Wochenende wird's wieder schön und ihr werdet sehen, dass ein saftiger Schweinsbraten mit Knödeln und ein gutes Bier mindestens so gut sind wie .... naja, was auch immer ihr in den letzten Wochen gegessen und getrunken habt. :thumbup:


    Eure Bilder und Beschreibungen waren toll, man konnte richtig mit reisen - und euer Fazit hat für mich noch mal bestärkt, dass Indien kein "Must See" Land mehr für uns ist. Zwar ist es fast nirgendwo derart farbenprächtig wie in Indien, aber es ist auch ein Land, das extrem gewöhnungsbedürftig ist.


    Und ich fürchte, das schaffe ich mittlerweile nicht mehr richtig.

  • Hallo Vivien & Erhard,
    ein toller Bericht, ja so ist Indien. Ich bin nach wie vor ein Indienfan und ich freue mich wieder auf unsere nächste Indienreise.


    Es war schön, mit euch zu reisen.


    Viele Grüße
    Petra

  • Schön dass ihr wieder gesund Zuhause gelandet seid.
    Jetzt habt ihr dann ja sicher genügend Arbeit mit Ankommen, umgewöhnen, auspacken, waschen, Post durchschauen usw.
    Und viiiiel Arbeit mit sicher tausenden Fotos.
    Was macht ihr eigentlich damit?
    Bleiben sie am Computer, werden sie ausgedruckt, in ein Album geklebt oder entsteht ein Fotobuch?


    An Farbenpracht und Motiven ist Indien ja echt kaum zu überbieten aber alles hat uns nicht gefallen und ein Indienfan bin ich auch nicht geworden.
    Es war sehr schön die herrlichen Sehenswürdigkeiten zu besichtigen aber der Funke ist bei uns damals nicht übergesprungen.
    Und die Arroganz hat mich manchmal echt geärgert, denn es war ja nicht so dass sie nicht gegrüsst hätten.
    Sie haben ganz bewusst gegrüsst aber nur meinen Mann. Ich war nicht vorhanden und das hat mir nicht gefallen, denn ich hab auch bezahlt und sichere die Jobs damit.
    Und dieses "Good morning, Sir" hab ich noch gut im Ohr, wenn ich das Fotobuch anschau.

  • „Kerala ist das touristische Zentrum Südindiens, sauberer, moderner, reicher, die Bevölkerung meist Christen, viele Kirchen welcher christlicher Glaubensrichtung auch immer. Statt Tempeln mehr Natur, Palmen über Palmen und natürlich die Backwaters und nach wie vor die Handelsregion im Süden.“


    Das stimmt so nicht. Der Anteil der christlichen Bevölkerung liegt zwar höher als in den meisten anderen Bundesstaaten, aber trotzdem sind in Kerala nur etwas über 18 % Christen. Im Norden Keralas gibt es auch recht viele Moslems (über 26 Prozent).


    Ihr müsst euch bewusst sein, dass Kerala und Tamil Nadu zu den reichen Bundesstaaten Indiens gehören. Beide Staaten tun recht viel für die arme Bevölkerung.

  • Und die Arroganz hat mich manchmal echt geärgert, denn es war ja nicht so dass sie nicht gegrüsst hätten.Sie haben ganz bewusst gegrüsst aber nur meinen Mann.

    Da fliegt man so weit, um andere Kulturen kennenzulernen, aber dann sollen unsere gesellschaftlichen Normen möglichst dort auch gelten. Das geht sich aber leider nicht aus. Dass nur der Mann angesprochen wird, hat weder was mit Arroganz zu tun noch muss man sich drüber ärgern.

  • .....Das stimmt so nicht. Der Anteil der christlichen Bevölkerung liegt zwar höher als in den meisten anderen Bundesstaaten, aber trotzdem sind in Kerala nur etwas über 18 % Christen. Im Norden Keralas gibt es auch recht viele Moslems (über 26 Prozent).

    Danke für den Hinweis, Du hast natürlich recht. Unsere Info mit den 61% Christen kam von unserem Fahrer als wir in Kanyjakumari uns über die vielen Kirchen wunderten und diese dann auch weiter verbreitet in Kerala sahen. Wir haben daher angenommen, dass der Anteil sich auf ganz Kerala bezieht. Sorry, da lagen wir falsch.