Fragen und Anmerkungen zu Namaste aus Südindien 2019

  • Ich liebe das indische Essen, aber das, was man hier in Europa anbietet, ist nicht mit dem indischen Essen vor Ort vergleichbar.

    Ich hab nur ganz wenig Erfahrung mit indischem Essen in Indien, aber in den 5 Tagen, die ich in Delhi, Agra und Jaipur war, hab ich jeden Tag - hoffentlich authentisches - indisches Essen bekommen. Große Unterschiede zu indischem Essen in Wien, in der Brick Lane von London oder in Singapores Little India konnte ich dabei nicht feststellen.


    Und es geht ja auch nicht um etwas subjektives wie Geschmack, sondern darum, dass indischem Essen die Leichtigkeit SO-asiatischer Länderküchen fehlt. Es ist halt ein Unterschied, ob man Gemüse wenige Minuten im Wok á point gart oder alles längere Zeit eintopfartig in einer dicken Sauce kocht. Aber ich glaube, ich mag bei 35 Grad auch nicht jeden Tag ungarisches Pörkelt, Boeuf Bourguignon oder einen pampigen Gemüseeintopf essen. Mir ist das zu schwer und ich fühle mich nacher, wie wenn ich Ziegelsteine gefuttert hätte.


    Ein Grund, nicht nach Indien zu fahren, ist das für mich aber nicht.

  • Da kann ich nur zustimmen. Wenn ich in England mal "gut" essen gegangen bin, war es immer ein indisches Lokal.
    Unterschiede zum Ursprungsland konnte ich da nun wirklich nicht feststellen.
    Um noch mal auf die ach so "authentischen" Strassenküchen in Indien zu sprechen zu kommen, das Essen schmeckt dort auch. Allerdings ist es meist ziemlich fettig. Das betrifft z.B. auch die kleinen Garküchen die im Erdgeschoß der Chungking Mansions in Hongkong zuhauf vertreten sind. Die Kunden dort erwarten keine großartige "Geschmacksexplosion", sondern wollen einfach nur satt werden.
    Deshalb ist Fett die billigste und zuverlässigste Zutat. ;)

  • Vielleicht sehe ich das falsch, wir waren ja gerade vor kurzem erst in Thailand, in Malaysia, in Australien und in Singapur und haben jeweils indisch gegessen und ich fand, dass es immer etwas angepasst war. Aber das ist eh kein Thema zum Diskutieren, da jeder ein anderes Geschmacksempfinden hat.


    Wenn ich Friedrich fragen würde, dann hat er ganz sicher auch eine andere Meinung. Ich finde, sogar das Essen in Südindien unterscheidet sich stark von dem in Rajasthan oder in Uttar Pradesh. :)


    Zu dem Thailändischen Essen kann ich ja wenig sagen, ich habe ja nur einmal ein typisches Curry gegessen und das war hervorragend. Ob das nun typisch thailändisch war, weiß ich noch nicht einmal.


    Viele Grüße
    Petra

  • Nein an dem Reis liegt es nicht, oder an den anderen Beilagen. Mir geht es eher wie No Durian oder Vivien, das Essen ist nicht so leicht wie die Südostasiatische Küche. Auch habe ich keine Probleme mit der Schärfe, ich mag es gern scharf.
    Die vegetarischen Gerichte waren auch tatsächlich wesentlich besser als alles mit Fleisch oder Fisch.
    Aber, wie so vieles im Leben ist es eben Geschmackssache und mein Geschmack ist es eben nicht. Da aber besonders das Essen zu einer Reise dazu gehört ist es schade aber nicht zu ändern. Vielleicht ringe ich mich doch irgendwann einmal durch und bereise dieses ja doch sehr interessante Land, wer weiß.
    Momentan liegt es auf meiner Liste noch nicht an erster Stelle.


    LG Kerstin

  • Ich liebe das indische Essen und freue mich, hier schwelgen zu können!


    Von meiner Seite aus: Wir sind mit den vielen Möglichkeiten und den aus aller Welt importierten Superfoods, Trends und Ideen in Mitteleuropa wahrscheinlich auch echt versaut!


    Sushi, indisches Curry, Pizza, Burger, Ramen, Biltong, exotische Früchte zu jeder Jahreszeit...


    So wie ich nach den ersten Tagen in Indien (jetzt) Lust auf Schnitzel oder Pizza bekomme, so bekomme ich das in anderen Ländern auch, in Korea, Japan, Äthiopien, den USA, wenn ich einige Tage landestypisch gegessen habe.


    Und bin ich 3 Tage wieder zurück in Deutschland, vermisse ich die Aromen der indischen Gewürze, die mit jedem Bissen des nach 'Eintopf' aussehenden Essens eine neue Geschmacksnote überraschenderweise aufkommen lassen.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • So wie ich nach den ersten Tagen in Indien (jetzt) Lust auf Schnitzel oder Pizza bekomme, so bekomme ich das in anderen Ländern auch, in Korea, Japan, Äthiopien, den USA, wenn ich einige Tage landestypisch gegessen habe.

    Diese - wie nennt man das? - soziale Prägung (?) wird man nicht mehr so schnell los. Ich finde das auch nicht schlimm. Ich esse zu Hause ja auch nicht jeden Tag österreichische Hausmannskost, sondern bekomme nach ein paar Tagen Lust auf ein Curry, auf Sushi oder eine vietnamesische Pho.

  • Hallo Vivien & Erhard, der Fahrer sieht sehr symphatisch aus. :) Habt ihr ihn auf Empfehlung gebucht?
    An das "Mitfahren" in Indien werde ich mich nie gewöhnen, egal wie sicher ein Fahrer fährt, denn die anderen gefühlten 100 Teilnehmer, die einem entgegenkommen oder neben einem Herfahren sind - für mich - potentiell gefährlich.


    Weiterhin gute Fahrt und schmackhaftes Essen egal welcher Art ;)


    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo Vivien & Erhard, der Fahrer sieht sehr symphatisch aus. :) Habt ihr ihn auf Empfehlung gebucht? ---

    Der Fahrer und das Auto ist über FORTS & PALACES TOURS LTD in JAIPUR, gebucht, mit denen wir auch die
    Rajasthan Reise gemacht haben. Welchen Fahrer man dann bekommt weiß man vorher nicht.

  • In Sachen 'Fahrer' gibt es ja auch soooo viele verschiedene Modelle: Einzelkämpfer, die sich so durchschlagen wie mein lieber Shekhar aus Mamallaputam (Chennai), Agenturen, die ausschließlich Fahrdienste nbieten durch 'angestellte' Fahrer oder 'Honorarkräfte' wie Ashok Taxi Tours in Delhi und größere Agenturen wie wohl deine Agentur in Rajasthan, Erhard, und i4utravels aus Jabalpur, mit denen ich gerade unterwegs bin. Letztere kooperiert mit Anbietern von Fahrdiensten, die sozusagen als Subunternehmer den Auftrag ausführen. Mein Fahrer ist beispielsweise nicht bei i4utravels angestellt, sondern bei einer Agentur aus Bhopal.


    Mit allen Modellen habe ich bisher nur super Erfahrungen gemacht.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ja klar, 60 Euro pro Tag inclusive Fahrer. Wir hatten auch ein Angebot für 45 Euro. Da wir aber gute Erfahrungen mit FORTS & PALACES TOURS gemacht haben, haben wir uns wieder für die entschieden.

  • Ja, um 50 Euro sollte inzwischen normal sein pro Tag, 60 im Innova ist absolut OK.


    Wenn man auf Billigheimer macht, besteht die Gefahr, dass man in Shops geschleppt wird oder in einer Tour trinkgeldpushende Geschichten hören muss, wie teuer das Schulgeld und wie gering der Lohn sei.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Also zusammenfassend: 60 Euro für Fahrer, Auto, Benzin.


    Route habt ihr selbst ausgearbeitet? Hotels selbst ausgesucht und gebucht, oder macht die Reiseagentur (ich nenn's mal so) Vorschläge und bucht auch die Hotels? Guides nehmt ihr dann die, die vor den Sehenswürdigkeiten warten? Und der Fahrer spricht englisch? Bezahlung vorab oder während der Tour? Was ist ein angemessenes Trinkgeld?

  • Ich habe meine Routen bisher immer selbst geplant, zunehmend ohne der Korrektur des Touroperators zu bedürfen. Der legt aber sein Veto ein, wenn Strecken zu lang sind beispielsweise.


    Hotels habe ich alle ausgesucht und gebucht, wobei mein Fahrer gerade gestresst und etwas angep... Ist, weil 2 der Hotels (das letzte und heute) von ihm nicht angefahren werden können und keinen Parkplatz haben. Man hat es eben bequem und stressfrei lieber.


    Der Fahrer macht für das Sightseeing üblicherweise Vorschläge, da kennen die sich aus. Die kennen auch ordentliche Lokale und Klos an der Strecke.


    Der müsste dir eigentlich auch abends vor Ort für Fahrten zu Restaurantbesuchen zur Verfügung stehen, nehme ich aber fast nie in Anspruch. Meistens haben die Hotels gute Restaurants oder ich suche mir was in der Nähe.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Guides nehme ich meistens nicht. Aber wenn du die willst, finden die dich schon.


    Bezahlung für den Fahrer ist inzwischen oft vorab. Ich habe meiner Agentur aber mitgeteilt, dass ich nicht mal eben 600 Euro nach Indien schicken werde Wichen vorher und mit ihm eine faire individuelle Lösung ausgehandelt.


    Da ist noch viel gegenseitiges Vertrauen wichtig. Aber seit seit etwa 2 Jahren die GST (Steuer) konsequent eingetrieben wird, öffnen sich viele Wege für bargeldloses Zahlen.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Trinkgeld ist immer so eine Sache... Da muss man sich halt entscheiden, ob man sich darauf einlässt ein Stück Entwicklungshilfe mit einer verhältnismäßig hohen Zahlung zu leisten, wie sie fast schon erwartet wird oder ob man sich auf den Standpunkt stellt, dass man nicht nochmal einen Monatslohn für 2 Wochen Tour springen lassen will.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ans 'einen Fahrer haben' musste ich mich auch erstmal gewöhnen. Ich hatte jetzt ja schon in verschiedenen Ländern einen.


    Meistens ist es so, dass man abends kurz den nächsten Tag bespricht und morgens ein bisschen Smalltalk macht. Die können meistens auch nicht genug Englisch für ergiebige Gespräche.
    Ob man Familie hat, was man schon alles vom Land kennt usw. interessiert die schon meistens.


    Kritisch wird es dann, wenn es distanzlos wird: Wenn der Fahrer beleidigt reagiert, wenn man einpennt statt ihn zu unterhalten beispielsweise. Dann wird es Zeit ein Gespräch mit dem Fahrer über die zu erwartende Trinkgeldhöhe zu führen oder den Chef anzurufen.


    Ist mir in der Form aber erst einmal passiert, und ich war selbst schuld, weil ich als Indienbeginner mir leider zu schnell habe suggerieren lassen, das ich ohne den Fahrer aufgeschmissen bin.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)