Nach La Gomera und Lanzarote ist Gran Canaria die 3. kanarische Insel die wir für 4 Wochen besuchten. Wie immer haben wir Regen und Kühle mit auf die Insel gebracht. Ich habe es fast bereut, dass wir anstatt im Süden im Norden der Insel gebucht hatten. Aber nur fast. Natürlich ist es im Süden wärmer und sonniger, aber die Ausflüge in die Berge waren fotografisch lohnenswert und wunderschön.
GC ist nicht so aufgeräumt oder sauber wie Lanzarote. Hier gibt es Häuser in allen Farben, auch Werbetafeln sind erlaubt.
Wir hatten zwei Unterkünfte über airbnb für jeweils zwei Wochen gebucht.
Die erste in Tafira Alta (bei Las Palmas). Ganz toll, die Eigentümer Deutsche, die schon lange hier leben und uns mit guten Tipps und Ratschlägen zur Seite standen. Die Obstbäume durften wir auch ernten. Orangen und Mandarinen haben uns noch nirgends so gut geschmeckt.
Unsere 2. Wohnung in Agaete im Nordwesten war ein Reihenhaus in einer Feriensiedlung, nahe am Meer. Die Vermieter sprachen kein Englisch oder deutsch, aber die Kommunikation war mittels Googletranslate kein Problem und manchmal urkomisch.
Das WLAN war in Agaete am 2. Tag sehr langsam; wir glaubten an dein Drosselung. Der Vermieter hatte sofort für einen Telekomtechniker gesorgt, der auch überpünktlich kam. Wo gibt es das in Deutschland, dass man 1. innerhalb von Minuten einen Ansprechpartner hat und 2. auch noch einen Termin für den nächsten Tag? Was er gemacht hat, wissen wir nicht, aber wir waren wieder richtig online.
Besonderspositiv fielen uns in Las Palmas wieder die Schlangen vor den Bushaltestellen auf: kein Gedränge, wie bei uns, alle stehen hintereinander, es kommt jeder mit. Was ist daran so schwer?
Negativ: Die Toiletten waren bisher in allen Cafeterias, Restaurants, Cafés die Schwachstelle; kein Papier, der Spülknopf war kaputt, oder der Wasserhahn.
San Mateo war für uns eigentlich mehr oder weniger nur eine Umsteigestation.
Während der ersten beiden Wochen haben wir Ausflüge mit den Bussen zum Jardin Canario ganz in der Nähe, nach Las Palmas, San Mateo, Santa Brigida, Bandama (Caldera und Pico. Kessel und Bergspitze) Tejeda und Teror unternommen. Cruz de Tejeda wäre auch noch mal eine toller Ausflug gewesen.
DerBotanische Garten (Jardin Canario)ist kostenfrei, öffnet um 9 Uhr und ist riesengroß. Erwarfür uns ein Highlight, sehr gepflegt und wunderbar angelegt, teils wild, teils parkähnlich. Wenn man nicht gut zu Fuß ist, besucht man nur den unteren Teil, ansonsten nimmt man die Treppen, die nach oben führen. Kommt man mit dem Bus, ist die Haltestelle oben und man muss die Treppen nach unten nehmen. Man hat zwischendurch immer eine schöne Aussicht auf die Stadt. Zitat „Hier finden sich viele einheimische Pflanzen, die hier geschützt wachsen und erforscht werden. Auf 27 Hektar haben die Besucher die Möglichkeit die kanarische Flora zu bewundern und bei einem Sparziergang durch den Park auf sich wirken zu lassen. Die Kanarischen Inseln gelten als Miniaturkontinent und besitzen an die 2000 verschiedene Pflanzenarten. Ein Viertel davon sind endemisch, also einheimisch und nur auf den Kanaren zu finden. Das ist eine sehr hohe Zahl, vergleicht man die Kanaren beispielsweise mit England, das 34 Mal größer ist, aber nur 1600 verschiedene Pflanzenarten aufweist von denen wiederum nur ein Fünftel als endemisch gelten. Seit 1983 verfügt der Botanische Garten über eine Pflanzensamenbank für makaronesische Pflanzenarten, also Pflanzen von den kanarischen Inseln, den Azoren oder aus Madeira.“
Las Palmas.
Zu dem 3,2 km langenStadtstrand Playa de las Canterasmit Bars, Terrassencafés und Läden in Las Palmas hat unsere Vermieterin erklärt, wo man eine gute Aussicht hat: Ins Hotel Reina Isabel ohne zu fragen zu den Fahrstühlen gehen und in den 8. Stock fahren. Vom Restaurant aus hat man eine phantastische Sicht auf den Strand Las Canteras. Das Hotel war gehobener Standard, sah innen richtig gut und gepflegt aus. Leider hatte das Restaurant im 8. Stock noch geschlossen – für solche Möglichkeiten sind wir einfach immer zu früh unterwegs. Wir gingen zu Fuß nach unten. Im Kopf sind mir noch die bunten Teppichböden geblieben und die Nobeltoilette im Erdgeschoss – hab‘ lange nicht mehr so vornehm gepinkelt.
Carnaval kündigt sich an. Die Kanaren feiern Carnavaldrei Monate lang, wie uns der Vermieter der 2. Wohnung erzählte. Auf einem Platz hinterm Museo de la Ciencia y la Tecnologiawar eine Riesentribüne aufgebaut, ihr gegenüber eine monumentale Bühne. Dort werden lt. Internet das Finale der Murgas (Musikkapellen), die Gala der La Reina (Königin),dieDrag-Vorauswahl und die Drag Queen-Gala stattfinden.
Vom kanarischen Karneval haben wie diese Mal nichts mitbekommen.
Eigentlich wollten wir nicht ins Museo de la Ciencia y la Tecnologia –kurz Elder-Museum - bezahlten aber dann doch Eintritt und blieben. Wir waren der Meinung, dass wir uns einer Schulklasse hätten anschließen sollen. Erstens wäre das lustiger gewesen und zweitens hätten wir mehr gesehen und mehr verstanden. Natürlich mussten wir auch ein wenig spielen: Wir befanden uns von einer Minute auf die andere über den Wolken und im Weltall.
Im Planetarium hielt ich es aufgrund der Frosttemperaturen nur ein paar Minuten aus. Statt bequem - in drehbaren Wippen liegend - ins All zu kucken, mussten außerdem Kopf, Hals und Genick sich drehen und wenden. Schade.
Die "lustigen" Fotos lasse ich wegen DSGVO besser weg.
Nicht Tejeda, sondern die Fahrt dorthin war das eigentliche Tagesereignis - schön in Serpentinen die Berge hoch, mit Weit- und Tiefblick in eine phänomenale Landschaft hinein. Obwohl wir fast eine Stunde fuhren, war es eine kurzweilige Fahrt. Aber grandiose Landschaften kann man nicht im Vorbeifahren fotografieren … und Berge nicht von unten. Wir umwanderten das ganze Dorf auf einer Autostraße, auf der zur Mittagszeit - oder überhaupt - kein Auto fuhr.