Sehr schwerer Rückfall eines Alkoholikers in CAM THANH

  • Hallo liebe forum Vietnam Mitglieder,


    Ich wende mich an euch mit großer Sorge um einen Freund der sich momentan in CAM THANH aufhält und einen schweren Rückfall erlitten hat (er leidet unter einer extremen Form der SuchtMittelAbhängigkeit und ich habe berechtigte Sorge um sein Leben (in Deutschland hatte er in einem Zeitraum von 18 Monaten, 11 qualifizierte Entgiftungen und eine Entwöhnungstherapie)


    Er hat mich heute um etwa 9pm Vietnam Zeit angerufen und sehr besorgt um Hilfe gefragt. Er ist seit etwa 4 Tagen konstant auf etwa 3 Promille (Nach seinen eigenen Angaben) und auf etwa 70mg Diazepam verteilt über 3 Tage (zumindest wenn die ZEPAM 10mg, tatsächlich ein Generika von Diazepam ist.)


    Ich weiß nicht wie ich von Deutschland aus helfen kann, alles was ich weiß ist dass es von Tag zu Tag konstant schlimmer werden wird wenn er keine medizinische Versorgung bzw. Hilfe bekommen wird.
    Er ist 36 Jahre alt und deutscher Staatsbürger.


    Ich weiß nicht an wen ich mich wenden sollte, deshalb schreibe ich jetzt einmal in einem Vietnam forum mit der Hoffnung auf eine Option wie man ihm dort helfen kann.
    Meine erste Idee war von CAM THANH mit Taxi nach HOI AN und dort in eins der 3 Kliniken (wenn meine Recherchen Stimmen).


    Er hat keine Auslands Krankenversicherung, allerdings müsste er ausreichend Bargeld oder den Zugang zu einem Geldautomaten haben.


    Fall ihr Ideen, Vorschläge und/oder Lösungen haben wäre ich über eine kurzfristige Rückmeldung sehr erfreut.


    PS: Auf Reddit im Vietnam Forum wurden mir 2 Krankenhäuser empfohlen VINMEC und Family Medical in DANANG. Ich denke dass er keine sehr viel größeren Fortbewegungen von seinem jetzigen Standort mehr bewerkstelligen.
    Er müsste dringend in so etwas wie ein klinischer oder stationären Rahmen wo er unter medizinischer Aufsicht einen vernünftigen Alkohol Entzug machen kann (bestenfalls gestützt durch Medikamente)


    Hoffe auf Hilfe und vielen Dank,
    Oliver

  • Ich möchte hier nicht vorschnell über einen neuen "Troll" urteilen - aber was um Himmels willen soll ein Reiseforum denn hier helfen können?


    Am ehesten würde ich noch versuchen, Botschaften / Konsulate zu kontaktieren, sofern er keine Bekannten VOR ORT hat, die ihn ins Taxi nach Hoi An schleppen.
    Und JEDER wird zuerst nach Geld fragen.


    Daß Hilfe "von Dtl. aus" möglich ist, halte ich für unmöglich.


    (in Deutschland hatte er in einem Zeitraum von 18 Monaten, 11 qualifizierte Entgiftungen und eine Entwöhnungstherapie)


    .....


    Oliver

    Im übrigen - bitte entschuldige - fehlt mir hier angesichts der schieren Zahlen jegliche Emphatie.
    Wenn ein Mensch mit einer derartigen Suchtkarriere für sich die Entscheidung treffen kann, sein Leben ohne Unterstützung durch Familie/Freunde und außerhalb der deutschen sozialen Hängematte zu genießen, sollte er auch in der Lage sein, die Konsequenzen zu tragen.



    Gusti

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    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Ich kann das verstehen, kann aber nicht helfen!


    Tatsächlich ist es wohl so, dass dein Freund ganz unten in der Gosse landen muss, dass er sich aktiv um Hilfe bemühen muss.


    In Deutschland könnte er wegen Selbstgefährdung unter Umständen zwangseingewiesen werden, aber das geht halt dort nicht, vermute ich zumindest...

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Hallo Oliver,
    das ist ein trauriges Schicksal, aber helfen wird man Deinem Freund so ohne Weiteres nicht. Wie Birgit schrieb, muss der Wille bei einem Alkoholiker und Suchtkranken vorhanden sein. Erst dann kann man etwas machen. Hat er denn keine Familie?


    Ich finde solche Schicksale, auch wenn sie selbst verschuldet sind, sehr, sehr tragisch, meist kann man nämlich nicht helfen und man kann sich vorstellen, wie so etwas endet.


    Viele Grüße
    Petra

  • Quote from redfloyd

    Wenn ein Mensch mit einer derartigen Suchtkarriere für sich die Entscheidung treffen kann, sein Leben ohne Unterstützung durch Familie/Freunde und außerhalb der deutschen sozialen Hängematte zu genießen, sollte er auch in der Lage sein, die Konsequenzen zu tragen.


    Möglicherweise hast du das Wesen einer Suchterkrankung nicht so wirklich verstanden...

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Hey ihr, also ein Troll bin ich nicht und das geschriebene stimmt.
    Natürlich fehlt bei dem ein oder anderen hinsichtlich solch extremer Zahlen die Empathie, zum Glück bei anderen aber nicht.
    Natürlich habe ich auch schon Kontakt mit den beiden Botschaften hergestellt und es wird an einer Lösung gearbeitet.
    Was ich mir durch den Post hier in diesem Forum erhofft habe kann ich gar nicht sagen, es war wohl eher auch aus Verzweiflung und der Hoffnung es würde sich irgendwas ergeben..
    Naja, ich werde auf jeden Fall berichteten.
    Und auch denen den die Empathie fehlt, bitte trotzdem mithelfen und Daumen drücken..

  • Möglicherweise hast du das Wesen einer Suchterkrankung nicht so wirklich verstanden...

    Das mag stimmen.


    Aber ersetze Suchterkrankung durch eine x-beliebige schwere Krankheit, ich finde es in solchen Situationen halt verantwortungslos, gerade auch gegenüber seinen Nächsten, eine Behandlung abzubrechen und auf volles Risiko (ohne Krankenversicherung) einfach "abzuhauen".


    Anscheinend war sich der Betreffende selber auch nicht über die Tragweite bewußt, hat sich mehr zugetraut.


    Tut mir leid, aber wir hatten hier in letzter Zeit einige "seltsame Anliegen".
    Nimm's nicht persönlich.


    Ich wünsche Dir/Euch selbstverständlich auch, daß eine gute Lösung gefunden werden kann - wie auch immer.


    Aber letzten Endes - nochmals zum Wesen der Suchterkrankung - muß der absolute Wille von Deinem Freund selbst ausgehen. Sonst habt Ihr das selbe "Problem" an anderer Stelle in kurzer Zeit erneut und irgendwann ist auch der Akku der hilfsbereitesten Freunde leer.


    VG
    Gusti

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  • Hallo Oliver,
    das kann ich verstehen, man greift nach jedem Strohhalm. Ich drücke die Daumen, dass es eine Lösung geben wird und sich alles zum Guten wendet.


    Mehr kann ich auch nicht tun.


    Viele Grüße
    Petra

  • @redfloyd


    Du kennst vielleicht den Spruch 'hinter jeder Sucht steckt eine Sehnsucht'? Diese Sehnsüchte versucht der Süchtige mit meistens wenig sinnvollen Methoden (seinem Suchtmittel) zu befriedigen, während er andererseits nie lernt das Köfferchen seiner Bewältigungsstrategien im Laufe seines Lebens mit sinnvollen Werkzeugen zu füllen.


    Er lernt nicht mit Trauer, Enttäuschung, der eigenen Unzulänglichkeit, den fiesen Seiten des Lebens umzugehen, weil er statt dessen einen Schnaps draufkippt, das Problem mit Cannabis vernebelt, eine Glückspille gegen sein Unglück schluckt.


    Insofern erstaunt es nicht, dass jemand, der vielleicht schon Jahrzehnte damit verbracht hat sich zu sagen, alles wäre gut, wenn dieser oder jener Aspekt seines Lebens nicht so wäre, wie er ist, seine Entscheidungen eben nicht vernünftig fällt.


    Und so kann es passieren, dass jemand, der vor den blöden Seiten des Lebens abhaut, indem er sie sich schön trinkt, auch ebenso unvernünftig vor ihnen abhaut, indem er eine möglichst große räumliche Distanz dazwischen zu bringen versucht.


    Der hier Betreffende weiß möglicherweise trotz der Entwöhnung nicht, dass man sich selbst immer mitnimmt und dass allein die Trennung von dem Lebensstil in Deutschland das eigene Leben und die Art damit umzugehen, nicht verändert. Und wenn er es weiß, heißt das nicht, dass er es akzeptiert. Auch das hat er wahrscheinlich nie gelernt.


    Wenn die Entscheidung, sich das Leben schön zu trinken oder aber Schlechtes anzugehen und es ggf. einfach mal auszuhalten, vernünftig gefällt würde, dann gäbe es keine Süchte.


    Und so erklärt sich auch, dass völlig unvernünftig vor dem eigenen Leben weggerannt wird ohne an mögliche Folgen durch fehlende Versicherungen zu denken.


    Ja, ist off topic, aber dazu was zu schreiben, ist mir gerade inneres Bedürfnis.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Birgit, daß hast Du wunderbar ausgedrückt.


    Nur leider scheint genau dieser psychologische Weg der Hilfe (zum Selbstverständnis) dem Betreffenden bisher zu fehlen und solange diese Erkenntnis nicht in ihm selber reift, nutzt auch die x-te Entgiftung, egal wo, nichts.


    VG
    Gusti

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  • Ist vielleicht auch nicht wirklich zielführend - aber keine Auslandskrankenversicherung würde bei der Vorgeschichte auch nur einen Pfennig bezahlen!


    Insofern kann man ihm die fehlende Versicherung am wenigsten vorwerfen.


    Ich frage mich nur, weshalb offenbar in Deutschland außer diversen Entgiftungen keine psychotherapeutische Behandlung stattgefunden hat. M.E. hätte man bei der Vorgeschichte evtl. sogar eine Einweisung wegen akuter Selbstgefährdung in Betracht ziehen müssen.

  • Hallo liebes Forum,


    auf jetzt jeden Punkt einzugehen würde nicht gut ausgehen, aber ich wollte den Anstand haben ein kurzes Feedback zu geben (ob euch das nun interessiert oder eher nicht. ‍♂️
    Aber, my man is wieder auf deutschem Boden und jetzt wird (erneut) versucht eine langfristige Strategie zu erarbeiten, denn Abhängigkeits Erkrankungen sind um ein vielfaches komplexer als der Durchschnittsbürger zu verstehen mag


    Beste Grüße,
    Oliver ✌️

  • Schön, daß Du Dich noch mal gemeldet hast.


    Ich wünsch Euch viel Erfolg!


    VG
    Gusti

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  • Ups, ich sehe diesen Beitrag leider viel zu spät.
    Da es schon viel zu lange her ist habe ich es mir gespart alle Antworten durchzulesen da es eh schon vorbei ist.


    Mehrere User die oben geschrieben haben wissen das ich in Hoian lebe und da wäre der Tipp an tvvivee mir eine PM zu schicken das richtige gewesen. Wenn mal wieder ein "Notruf" von jemand eingeht und es geht um die Region Hoian / Danang dann gebt bitte den Hinweis zu mir weiter falls ich es nicht sehe.


    Es kann nicht verkehrt sein einen Kontakt zu jemanden vor Ort zu haben wenn es ein Problem gibt. Ich musste auch schon mal tätig werden als ein deutscher Tourist im Krankenhaus in Hoian im sterben lag und das Krankenhaus immer darauf gewartet hat bis die deutsche Botschaft den rücktransport nach Deutschland einleitet. Eine Freundin meiner Frau ist Krankenschwester in diesem Krankenhaus und hat es meiner Frau erzählt das die deutsche Botschaft wohl artet bis es zu spät ist. Bei meinem Besuch im Krankenhaus stellte sich dann heraus das das Krankenhaus die deutsche Botschaft nicht informiert hatte aber immer darauf gewartet hat bis die deutsche Botschaft den Rücktransport organisiert. Wenn die aber nichts davon wissen dann kann das nicht funktionieren.



    Viele Gruesse aus Hoian
    Thomas

  • Ist vielleicht auch nicht wirklich zielführend - aber keine Auslandskrankenversicherung würde bei der Vorgeschichte auch nur einen Pfennig bezahlen!


    Insofern kann man ihm die fehlende Versicherung am wenigsten vorwerfen.


    Ich frage mich nur, weshalb offenbar in Deutschland außer diversen Entgiftungen keine psychotherapeutische Behandlung stattgefunden hat. M.E. hätte man bei der Vorgeschichte evtl. sogar eine Einweisung wegen akuter Selbstgefährdung in Betracht ziehen müssen.

    Eine PT ohne echten Willen zur Veränderung bringt nichts außer Kosten!
    Klingt hart, ist aber so.


    Doch solange in unserem Land therapiebedürftige und therapiewillige Erkrankte bis zu 9 Monate auf einen Termin warten müssen, gibt es für einen Suchtkranken, der erst einmal hart an sich arbeiten müsste, um überhaupt für eine Therapie geeignet zu sein, keine Unterstützung.

  • Da ich in diesem Arbeitsbereich tätig bin, will ich auch einmal kurz meinen Senf dazu geben:


    1: muss derjenige den es betrifft selbst entscheiden, ob und in welchem Umfang er Hilfe in Anspruch nehmen will. Meist wissen die Betroffenen meist selbst am besten, wo sie Hilfe im Bedarfsfall erhalten können....(falls sie es mit letzter Konsequenz überhaupt wollen).


    Es bringt meist nichts, wenn die Angehörigen (ob Partner, Verwandte, Bekannte oder Freunde) es wollen und vom Betroffenen kommt nichts.


    2: was soll ein Krankenhaus? : ein Krankenhaus kann die sog. "Entgiftung" vornehmen. Ggf. kann es bei Opiat-Abhängigkeit eine Substitution (u.a. Methadon) einleiten. Bei Alkohol ist eine Substituierung und Begleitung schon schwieriger. Betreutes Trinken gibt es nicht.


    Eigentlich brächte ein Betroffener zunächst eine Entgiftung und im Anschluss eine Entwöhnungstherapie. Diese setzt sich aus div. Therapieformen zusammen: es gibt u.a. Verhaltenstherapien, Einzel und Gruppengespräche mit entsprechender sozialer Einbindung, eine Erlernen eines "normalen" Tagesverlaufs, Sport, erlernen häuslicher dinge und und und.


    Ob dies im Ausland überhaupt möglich ist, weiss ich nicht! Eine Therapie setzt natürlich voraus, das man sich einbindet, sein Lebensverhalten analysiert, Gespräche über sein fehlerhaftes Verhalten führt und und und.
    Dazu sollte man natürlich der Landessprache mächtig sein und Dinge detailliert besprechen können.
    Ob dies als Ausländer möglich ist, kann ich mir in letzter Konsequenz schwer vorstellen.


    Es stellt sich auch die Frage, wie der Drogenkonsum überhaupt im Ausland überhaupt gesellschaftlich bewertet wird. Ein "Wein" in Frankreich und der Cannabis-Konsum in manchen abgelegenen Gebieten des Morgenlands gehört zum guten Ton dazu. Ob es entsprechende therapeutische Hilfe gibt bleibt daher abzuklären.


    Lange Rede kurzer Sinn: die meisten Menschen die im Ausland waren und dringend Suchthilfe benötigen kommen nach Deutschland zurück und lassen sich in den hiesigen Fachkliniken behandeln.


    Von Deutschland aus eine Hilfe zu koordinieren ist eher unrealistisch. Man könnte höchstens ein Flugticket zur Verfügung stellen oder den Betroffenen gar abholen.

    "Entschuldigung - darf ich Sie kurz stören?" Na klar, was gibt s? Nix...ich wollte Sie nur kurz stören