Urlaubsreise nutzen, um Kontakte mit Menschen zu knüpfen?

  • Wer sucht bei seiner Urlaubsreise im Ausland Kontakte mit

    • der einheimischen Bevölkerung,
    • anderen Reisenden, auch denen, die aus seinem Heimatland kommen und warum (nicht)?

    Ich muss sagen, ich habe gerne Kontakt mit Menschen im Urlaubsland, egal woher sie kommen. Ich kann eigentlich gar nicht nur als Betrachter bzw. Beobachter durch die Welt reisen, ich muss vor allem mit den Menschen direkt zusammenkommen. Ich sehe es immer als eine persönliche Bereicherung mit anderen ins Gespräch zu kommen, auch wenn ich das Verhalten der kontaktierten Personen nicht immer schätze.


    Eigentlich kriege ich schnell Kontakt mit allen, ausgenommen mit Deutschen. Ich weiß eigentlich nicht, warum das so ist (mit den Deutschen). Auch mein Schwager, wenn er auch kein Weltreisender ist, möchte in seinen Urlaubsdomizilen keinen Kontakt mit Deutschen. Die habe er ja tagtäglich in Deutschland um sich, meint er lapidar. Um Deutsche zu kontaktieren, starte ich meistens einen diskreten bis charmanten Frontalangriff, was aber nicht immer zum Erfolg führt.


    Mir kommt es darauf an, über die Einheimischen einen etwas tieferen Einblick in das Leben und die Ansichten der lokalen Bevölkerung zu gewinnen. Was die ausländischen Reisenden betrifft, interessiert mich vor allem, warum sie dorthin reisen, wo ich auch gerade bin und was sie schon so erlebt haben.


    Ich genieße es, von Einheimischen zu Hause oder ins Restaurant eingeladen zu werden, und einen genüsslichen Abend mit ihnen zusammen zu verbringen. Ich gebe dort, wo es mir angebracht zu sein scheint, einen Kosten senkenden Beitrag oder übernehme die Rechnung. Das geht natürlich nicht in der arabischen Welt.


    Wie ist eure Meinung dazu?
    Viele Grüße
    horas

  • Ich hatte es anderswo schon geschrieben: Ich bevorzuge Reiseziele, wo ich mich mit den "Menschen auf der Straße" verständigen oder besser noch unterhalten kann. Das schränkt meine Reiseziele auf deutsch-, englisch- und spanischsprachige Länder ein, dazu die, wo praktisch jeder englisch (Skandinavien, Niederlande usw.) oder spanisch ("portañol" in Brasilien) versteht. Ganz konsequent bin ich damit aber nicht (Prag, Riga, Tallinn allein dieses Jahr). Besonders kontaktfreudig bin ich nun aber auch nicht, auch zuhause nicht (norddeutsch eben). Dass mich jemand nach Hause einlädt, passiert fast nie. Dass ich stundenlang beim Bier klöne, aber schon.



    Gruß, Matthias

  • Mir kommt es darauf an, über die Einheimischen einen etwas tieferen Einblick in das Leben und die Ansichten der lokalen Bevölkerung zu gewinnen.

    Ja, das mach ich auch gerne.


    Den Kontakt zu anderen Reisenden suche ich nicht zwangsläufig, wenn er sich ergibt und die Chemie passt, dann kann das ganz nett sein.


    Neben den Einheimischen und anderen Reisenden gibt es auch noch eine dritte Gruppe: Die Expats. Und die finde ich auch interessant, weil sie wieder eine andere Sicht auf die Dinge haben und weil ich mit denen in Englisch oder Deutsch gut kommunizieren kann.



    Ich bevorzuge Reiseziele, wo ich mich mit den "Menschen auf der Straße" verständigen oder besser noch unterhalten kann.

    Sprachbarrieren zu überwinden gehört finde ich zum Reisen dazu. Tiefergehende Gespräche sind natürlich in Vietnam, Thailand, etc. meist nicht möglich. Dafür bekommt man dort Dinge zu sehen, die komplett anders sind, wie das, was man von zu Hause kennt. Da ist es auch schon interessant, Leuten bei ihrer Tätigkeit zuzusehen, egal ob jemand Brot backt, kocht, einen Schal webt oder Tabak erntet.


    Sprachbarrieren sind übrigens auch kein Grund, Asien nicht zu bereisen. In Indien sprechen sehr viele Menschen englisch, in Singapore auch.

  • Ich hätte gerne mehr Kontakt zu den Menschen auf Reisen, leider gibt es da die Sprachbarriere.
    Mein Englisch ist nun auch etwas "eingerostet", da muß ich mich an die eigene Nase fassen. Allerdings mache ich meine Urlaubsziele nicht von der Sprache abhängig. Russisch, Chinesisch, Arabisch... interessante Länder kann man da besuchen, aber es bleibt dort meist nur die Rolle des Beobachters.
    In den Hostels geht schon einiges, auch bin ich ab und zu mal in Gesellschaft unterwegs, was sich so auf Reisen zufällig ergibt. Nationalitäten sind mir da egal, meist kommt man gut miteinander aus.
    Ich bin schon froh, wenn ich in einigen Ländern mir ein Zimmer organisieren kann oder mit den Öffis klar komme.

  • Wenn wir reisen, dann versuchen wir auch immer mit den Einheimischen in Kontakt zu kommen. Meistens klapp es auch ganz gut. Wenn wir mit Englisch nicht weiterkommen, dann helfen wir uns auch mit Händen und Füßen :D , dass macht dann alles noch sympathischer.
    In Botswana haben wir ein Pärchen aus Südafrika kennen gelernt. Wir haben uns so gut verstanden, dass wir im letzten Südafrikaurlaub 3 Tage dort verbracht haben.
    In Plettenberg Bay haben wir beim Stromausfall 2h bei Kerzenschein mit den Mitarbeitern vom Guesthouse gequascht. Das sind für uns dann Highlights im Urlaub.
    Aber wir sind auch mit Deutschen schon öfters sehr gut ins Gespräch gekommen und tatsächlich treffen wir uns ab und zu noch in Deutschland ;) .

  • Ich spreche im Urlaub gerne fremde Menschen an. Oft verbinde ich den ersten Kontakt auch mit einer Fotoanfrage. Wir haben uns in Sydney mit 2 Pärchen (Einheimische) verabredet, die ich im vorletzen Jahr auf den Jakobsweg getroffen habe. Im Herbst, wenn ich meine Freundin in Maine treffe werde, habe ich auch schon eine Verabredung in Boston, auch sie habe ich auf dem Jakobsweg getroffen.


    Auf Kängaroo Island haben wir eine Österreicherin getroffen, die mit dem Fahrrad unterwegs war, das war so interessant, dass wir spontan den ganzen Tag zusammen verbracht haben. Sie war unterwegs nach Perth und mittlerweile ist sie angekommen.


    In Indien kennen wir einige Einheimische und auch Expats, mit denen wir uns gerne treffen.


    Auch wenn wir mit dem Motorrad unterwegs sind, kommt man schnell mit Einheimischen in Kontakt, da werden wir sehr oft angesprochen. Klar, es gibt auch Sprachbarrieren, da kann man halt keine tiefschürfenden Gespräche führen, aber es reicht manchmal aus, dass man etwas zu essen bekommt und wie 1994 bei einer 12-stündigen Zugfahrt, wurden wir einfach aus dem Zug gezerrt, weil der Zug unterwegs geteilt wurde und wir im falschen Abteil saßen.


    Ich habe mal zwei uralte Bilder rausgekramt, welche ich vor Jahren mal eingescannt habe, da waren wir auf dem Weg nach Dehradun.


    Ich hätte noch viele andere Beispiele. Wenn ich alleine unterwegs bin, dann gehe ich nicht mit Fremden ins Haus, aber gemeinsam essen gehen, warum nicht.




    Viele Grüße
    Petra

  • Nachdem wir - bis auf wenige unvermeidliche Ausnahmen - Individualreisende sind, ist das Bestandteil unseres Urlaubsgefühl!


    Warum Ausländer das Ziel wählen, interessiert mich eher nicht, aber im Land lebenden Expats mit ihren angereisten Kindern und Enkeln sind immer interessant.