Eindrücke aus Seoul

  • Nun sind wir gestern hier im beschaulichen Doi Saket in Thailands Norden angekommen, es ist derzeit extrem heiß, alles ächtz bei 38°C vor sich hin, Regen wird sehnlichst erwartet.
    Da deshalb unsere Tage eher mit relaxen am Pool, kühlem Chang trinken und sonstigem Nichtstun ausgefüllt sein werden (sicher wird sich auch ein Besuch in Chiang Mai ausgehen, aber viel mehr wird's wohl nicht werden), habe ich nun Muße, Euch von Seoul und unseren Eindrücken dieser doch eher unbekannten asiatischen Megacity zu berichten.


    Unsere Reise begann am 19.04. mit Finnair flogen wir via Helsinki nach Seoul.
    Finnair, besonders den Umstieg in Helsinki, kann ich sehr empfehlen. Der Flughafen mag groß sein, aber er war sehr übersichtlich und unaufgeregt, Umsteigen völlig ohne Streß.
    Angekommen sind wir am Vormittag des 20. in der Stadt.
    Obwohl daß System mit dem Arex-train oder auch Bussen in die Stadt eher simpel war, haben wir uns dann doch für die Taxi-Variante direkt zum Hotel entschieden. Ich war gesundheitlich bei der Abreise etwas angechlagen und so wollten wir nicht ab Seoul-Station (Hauptbahnhof) noch in die Metro umsteigen und laufen.
    Insgesamt sind die Taxipreise auch vernünftig, für die guten 70 km - man ist etwas mehr als 1 Stunde unterwegs - bezahlten wir rund 50 Euro / 60.000 Won.
    Im Vorüberfahren erinnerten uns die ersten Eindrücke der Stadt mit all den uniformen, eher grauen Wohnblöcken und breiten Straßen ein bißchen an Peking.


    Unser Hotel war sehr zentral gelegen, zwischen den Stadtteilen Myeongdong und Insadong, in einer kleinen Seitengasse voller Restaurants, Bars und Lädchen. Vieles kann man von dort aus zu Fuß erlaufen.
    Und - wir hatten Glück und durften schon kurz nach 12Uhr Mittags das Zimmer beziehen; ein kleines Schläfchen war erst mal genau das Richtige.
    Das Hotel "a First" kann ich vorbehaltlos empfehlen, sehr gut ausgestattete Zimmer, und zudem noch einigermaßen preisgünstig - alles top.




    Nachmittags sind wir dann zu einem ersten Bummel aufgebrochen, nur 2, 3 Minuten, und wir waren am Kanal. Dieser wurde etwa im Jahr 2000 renaturiert und als innerstädtische Flanierzone angelegt; zusätzlich war am Wochenende dort ein netter kleiner Markt aufgebaut, mit allerlei Kitsch und Krempel und zahlreichen kleinen Foodtrucks, wo wir uns erst mal einen Überblick verschafften.











    Viel mehr war an diesem Tag nicht mehr drin, zum Essen allerdings mochten wir dann doch lieber sitzen und sind direkt bei einem Chinesen gelandet :P


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    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
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  • Am nächsten Tag liefen wir dann zum Gyeongbokgung - Palast.









    Diese Paläste mit den unaussprechlichen Namen gibt es wohl 5 an der Zahl in der Stadt, dieser hier ist der größte. Alle stammen aus dem 14.Jh.
    Original ist da allerdings nicht mehr viel, diversen Zerstörungen und sogar Abriss von Gebäuden unter den Japanern folgte erst in den 1990ern die originalgetreue Rekonstruktion.


    Nun, es war interessant, die meisten Touristen leihen sich in Geschäften ringsum nachgemachte koreanische Trachten (sogenannte Hanbok) aus und allein die Selfie-Zeremonien in diesen Kostümen sind sehenswert :thumbsup:


    Baulich beeindruckt hat uns das ganze allerdings eher weniger, die koreanischen Paläste sind doch eher schlicht und kaum abwechslungsreich.







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  • Langsam bummelten wir weiter, weg von den Hauptstraßen, und erreichten durch Gassengewirr schließlich daß aufgehübschte Viertel "Bukchon". Hier hat man die traditionellen alten Häuser hübsch saniert, alles ist auch bewohnt und jede Menge "Personal" weist die zahlreichen Touristen darauf hin, bitte Ruhe zu halten :confused:












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  • Ein bisschen Kirschblüte hier und da ist noch vorhanden:




    An Bukchon schließt schon der nächste "unaussprechliche" Palast sich an - Changdeokgung. Dieser ist gefälliger angelegt, nicht so gleichförmig, sondern eher in die hügelige Landschaft eingepasst und mit mehr parkartiger Anlage.








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  • Straßenszene:







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  • Und hier ist die "Freßgass"




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  • Die "Freßgass" besteht zu 95% aus Läden, in denen koreanisches BBQ angeboten wird - eins am anderen.
    Man hat da einen Tischgrill, bestellt Fleisch und bekommt dazu allerlei Beilagen.
    Das wird dann selbst auf den Grill gelegt, witziger Weise wird das Fleisch mit Scheren kleingeschnitten.


    Wir hatten daß letztlich 3mal zu Abend und ich muß ehrlich sagen - mir wars dann auch bis zum Anschlag genug davon.
    All dass eingelegte, gesäuerte Zeugs (Kimchi / Kraut, diverse für uns undefinierbare Gemüse, Rettich, scharfer Knoblauch, salziger Trockenfisch...) daß ist mal lecker, aber noch länger muß nicht sein.


    Die Bilder ind jetzt von verschiedenen Restaurants.











    Gegessen wird hier eher schnell, oft in Gruppen, und laut.
    Kaum hat man sein Mahl beendet, steht man auf, zahlt und geht. Gemütlich bei Getränken zu sitzen, findet zumindest in diesen Restaurants nirgends statt.





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  • Der nächste Tag in Seoul beginnt mit strahlendem Sonnenschein.
    Erst mal holen wir uns im 7/11 eine T-Money-Card und marschieren damit zur U-Bahn. Die Karte kann völlig simpel dort an Automaten aufgeladen werden; eine Fahrt kostet um die 1200 Won, daß ist ein Euro etwa.


    Wir fahren zum "DDP" - Dongdaemun Design Plaza - und laufen dann gemütlich zurück Richtung eines der alten Stadttore.
    Unterwegs kommen wir durch einen wirklich unglaublich riesigen Markt - erst mal etwa 3000 Schuhverkaufsbuden in einer riesigen Halle, danach ungezähte weitere Gassen, Büdchen, Lädchen.











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  • Und natürlich ist in der Mitte des Marktes auch wieder für's leibliche Wohl gesorgt:






    Eine riesige Sektion voller Stoffe und allem Zubehör




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  • Am frühen Nachmittag stärken wir uns allerdings lieber mit schnöder Pasta (sehr lecker!) in einem kleinen Bistro statt den fetten Würsten vom Markt und machen uns nach einer kleinen Pause im Hotel wieder auf, um den N-Seoul-Tower zu erreichen.
    Da man dieses Teil quasi von überall aus sehen kann, war der Plan, einfach "draufzu" zu laufen. Kann so weit ja nicht sein....
    Metro hätten wir 3mal umsteigen müssen, und die unterirdischen Verbindungen von einer Linie zur anderen fressen auch gefühlt Meilen.


    Erst mal kamen wir vorbei am Rathaus und einem sehr netten Platz:






    Und wieder an einem Stadtor:



    Und wieder an buntem Markttreiben:





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  • Den Rest der Geschichte erfahrt Ihr morgen....

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  • Sehr schön, und vieles kommt mir bekannt vor, einiges hat sich geändert, aber das Essen scheinbar nicht. ;) Ob dieser Fleischberge überall hatte ich ganz schöne Schwierigkeiten mal an vegetarisches Essen ranzukommen.


    Nun bin ich auf den Tower gespannt und wie ihr dahin gekommen seid. :)


    Viele Grüße
    Petra

  • Nun bin ich auf den Tower gespannt und wie ihr dahin gekommen seid. :)


    Viele Grüße
    Petra


    Nun ja - ich sag mal: mühsam.
    Es gibt da ja eine Seilbahn, die zum Gipfel führt, und wir suchten die Talstation.
    An irgend einem Punkt in dem Gassengewirr allerdings müssen wir wohl falsch abgebogen sein, jedenfalls ging's recht steil bergan, durch Wohnviertel.
    Die Seile der Gondel hingen immer dort, wo es keinen Zugang gab, wir sind mehrmals umgedreht und schließlich den ganzen Berg wieder zurückgeschlappt, bis ganz runter an eine Hauptstraße.
    Erst dort konnte man den Zugang finden, erst mit einer kleinen Standseilbahn auf ein höheres Level, dann endlich der Eingang zur Seilbahn. Puh - daß war dann doch recht anstrengend.









    Oben angekommen erwartet den Besucher ein buntes, asiatisches Kitschgewitter - die Geländer sämtlicher Wege und Plattformen sind zugehängt mit Herzchen und Liebesschlössern, Büdchen mit buntem Trüschel, Asia-Popmusik dudelt...




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  • Leider war die Luft derart diesig, daß es so gut wie keine Aussicht auf die Stadt gab.
    Falsche Jahreszeit vermutlich.
    Allerdings hat Seoul auch keine wirklich tolle Skyline oder prächtig beleuchtete Gebäude - alles eher gleichförmig und wenig spektakulär.


    Wir haben uns deshalb auch die Fahrt hoch auf die Aussichtsplattform des Tower geschenkt, die diffuse, schwammige Sicht war auch vom Berg selbst nicht anders.










    Natürlich sind wir dann auch zurück wieder gelaufen ;) - den kürzesten Weg wußten wir jetzt ja.



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  • Wir hatten nämlich auch Mühe, die Seilbahn zu finden... Ich hatte damals geschrieben, der Weg über die Treppen war uns zu mühsam. ;)
    Schade mit der Sicht, aber nicht zu ändern.
    Viele Grüße
    Petra

  • Unser dritter Tag in der Stadt führte uns vormittags zunächst noch einmal zum Changdeokgung - Palast, den wir ja bereits gesehen hatten. Dahinter jedoch gibt es noch einen "secret Garden", dieser war bereits geschlossen, als wir dort waren.
    Also heute ein neuer Versuch.


    Unterwegs entdeckten wir in einer Seitengasse noch diesen hübschen buddhistischen Tempel:







    Der "secret Garden" ist weitläufig, aber eher als Landschaftspark konzipiert, in weiten Teilen eher naturbelassen und für mich ehrlich gesagt wenig spektakulär. Da bin ich wohl zu verwöhnt von den bezaubernd angelegten japanischen Gärten.
    Aber es blühten überall Azaleen - die brachten wenigstens ein paar Farbtupfer in's Spiel.







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  • Wir hatten nämlich auch Mühe, die Seilbahn zu finden... Ich hatte damals geschrieben, der Weg über die Treppen war uns zu mühsam. ;)
    Schade mit der Sicht, aber nicht zu ändern.
    Viele Grüße
    Petra


    Ja, irgendwie ist halt auch wenig ausgeschildert. Daß fiel uns oft auf, wir haben mitunter weite Umwege gemacht, da nirgends ein Hinweis war.
    Eigentlich wollten wir auch noch den Jongmo-Shrine besuchen - lt. Karte direkt um die Ecke vom secret Garden.
    Ich meine, wir sind 30 Minuten gelaufen, entlang von Mauern - nicht ein einziger Wegweiser zum Zugang.
    Als wir dann endlich den Eingang gefunden hatten, stellten wir fest, daß man diesen Shrine ausschließlich mt geführten Touren besuchen kann, da hätten wir nochmal beinahe eine Stunde in der Wärme warten müssen.


    Also haben wir's gelassen :(


    LG

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  • Nachmittags sind wir dann ein bißchen durch Insadong gebummelt, nett und bunt.
    Viel zu kaufen gabs, aber nicht unbedingt für unseren Geschmack. Für ein paar Souvenirs hat's trotzdem gereicht.
    Erstaunlicher Weise machen all die mobilen Büdchen in der Mitte der Straße schon ab 19 Uhr dicht - da wird alles ruhig.






    Straßenmusiker sind hier eigentlich verboten.... ;)




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  • die meißten Touristen leihen sich in Geschäften ringsum nachgemachte koreanische Trachten (sogenannte Hanbok) aus und allein die Selfie-Zeremonien in diesen Kostümen sind sehenswert


    Von unseren sechs Nächten in Seoul haben wir damals drei in einem traditionellen Hanok (mit Fußbodenheizung!) verbracht. Beim Frühstück sprachen wir unsere Gastgeberin auf die vielen kostümierten Leute an. Daraufhin erzählte sie uns, dass man keinen Eintritt in die Paläste zahlen muss, wenn man im traditionellen Hanbok kommt. Möglicherweise ist das ja heute immer noch so. Man sieht sie ja besonders häufig in den Palastanlagen. Ich finde diese Trachten sehr schön. Wir hatten in Busan sogar die Gelegenheit, in einer Fußgängerzone eine Modenschau ausschließlich mit Hanbok-Kleidung zu verfolgen.


    Das sind tolle Eindrücke aus Seoul! Danke! Jetzt habe ich richtig Lust bekommen, mal wieder in meinem Korea-Reisetagebuch zu schmökern :) .