Reisebericht Schottland

  • Der nächste Stop ziert auch das Cover meines Reiseführers. Gleich vorweg, ich kenne weder die Bücher, noch die Filme und hab auch nicht das Gefühl da was nachholen zu müssen. ;)
    Da es nun auf dem Weg lag, schauten wir einfach mal vorbei. Der Parkplatz war proppevoll, wir mußte unseren Wagen eine Kurve dahinter parken und etwas laufen.
    Man orientierte sich einfach daran, wo die Massen hinliefen und trotteten hinterher. Der Aussichtspunkt lag auf einem kleinen Hügel und hier hatte man das Viadukt gut im Blick.
    Ich war umringt von deutschen Touristen. Einer erwähnte einen Zug.
    Ich Unwissende fragte neugierig nach, ob da demnächst ein Zug drüber fährt.
    "Um 9:00 kommt der Zug, er scheint sich aber verspätet zu haben"...
    Ich fing an zu frotzeln "ist es vielleicht ein deutscher Zug auf den gewartet wird.." :rolleyes:
    Der Tourist schaute mich völlig verstört an ?( "nein, deutsche Züge fahren hier nicht. Gleich kommt die Harry Potter Bahn"...
    Ach was... :D :D :D


    Also auch hier zur richtigen Zeit vor Ort :thumbsup:


    Glenfinnan Viadukt




    Man sollte sich aber auch die Mühe machen und sich vielleicht einmal umdrehen.


  • Ha, ha, ich sagte ja schon, es sind in diesem Jahr einige in Schottland unterwegs :) Traumhafte Bilder und sie erinnern mich an meine Motorradreise auch auf dieser Route. Mit nur einem Unterschied: im Auto wird man nicht so nass.


    Die Filme habe ich auch nie gesehen, aber die Bücher gelesen, das lag an meiner Enkeltochter, die so begeistert von den Geschichten war und ich daher auch zumindest die ersten 3 Bände gelesen habe.


    Viele Grüße
    Petra

  • kiki, die Fotos sind z.T. märchenhaft. Wenn du wieder richtig zuhause angekommen bist, würde ich mich über ein Foto per Mail mit dem Zug auf der Brücke freuen. Unsere jüngste Enkelin ist HarryP.-Fan und hat in Südengland schon einiges dazu erleben dürfen, auch Animationen mit Durch die Luft fliegen. Das Foto würde ich ihr gerne schicken.
    Wir hatten damals auch euer Wetter, aber das ist laaange her.
    Petra, ich habe auch die 3 ersten Bände mit unserem Jüngsten gelesen - und es hat Spaß gemacht.
    LG
    margarete

  • Ne, wir möchten auch gerne etwas über deine Reise erfahren.Jeder Bericht belebt dieses Forum. ;)

    Stimmt, jeder Bericht belebt das Forum!
    Das merken wir auch wenn wir unterwegs sind, beide das gleiche fotografieren, gibt es doch unterschiedliche Bilder.
    ;)

  • Von Glenfinnan aus ging es dann immer weiter in Richtung Westen.



    Kleine Buchten am Wegesrand



    Das nächste Ziel war die Ruine vom Castle Tioram, welche man bei Ebbe auch besuchen kann. Hier bekam die kiki auch die erste Möglichkeit, sich mit den sog. Single Track Roads anzufreunden. Diese einspurigen Strassen sollten uns recht häufig in Schottland begleiten. Bei Gegenverkehr nutzt man sog. Passing Places, um das entgegenkommende Fahrzeug durchzulassen. Bin natürlich gleich rechts rangefahren...Der Fahrer guckte irritiert und die kiki hatte sofort verstanden was sie falsch gemacht hat. :ops:









  • Nach dem Castle ging die Fahrt weiter auf die Halbinsel Ardnamurchan, wo die kiki weiter auf den kleinen Strassen übte.
    Ziel war die Sanna Bay mit dem Leuchtturm. Das ist gleichzeitig der westlichste Punkt des schottischen Festlandes. Hier saßen wir lange rum, glotzten auf's Wasser und holten die Tea Time nach. Es gab dort nämlich ein kleines Cafe mit Leckereien.







    Dann ging es über die kleinen Strassen wieder zurück zur Jugendherberge. Eigentlich sind es gar nicht so viele Kilometer, aber die kleinen Strassen und das ständige Ausweichen bei Gegenverkehr kosten echt Zeit.
    In Fort Williams war das Wetter wieder grottig. Anja wollte auf's zimmer und nun setzte sich die kiki ganz mutig alleine an's Steuer. Die Strecke war zum Glück bekannt, da wir dort schon entlang gefahren sind. Allerdings versteckten sich die Berge immer im Nebel. Jetzt war das Wetter zwar nicht besser, aber ohne Bilder von Glencoe wollte ich hier nicht verschwinden. ;) Zum Glück waren die Strassen breiter und die Parkplätze boten genug Rangiermöglichkeit.







  • Am nächsten Tag sollte es dann nach Skye gehen. Ich habe mich anfang des Jahres nach Unterkünften umgeschaut und es blieb tatsächlich nur die Jugendherberge in Portree übrig. Skye ist anscheinend sehr beliebt... ;)


    Wir nahmen allerdings nicht den direkten Weg, sondern suchten jeden nur möglichen Umweg aus.
    Direkt am Weg lag allerdings das Commando Memorial in Spean Bridge. Mit Kriegsdenkmälern haben sie dort...




    Dann folgten kurze Abstecher in Richtung Murlaggan und später nach Glenelg. Was auf der Route auf keinen Fall fehlen darf, ist Eilean Donan Castle. Man kommt auf dem Weg nach Skye direkt dran vorbei. Viel zu viel Rummel dort, kurz angehalten, ein Bild geknipst und weiter.




    Danach ging es erst einmal in Richtung Norden. Applecross wurde als wunderbare Küstenstrasse beschrieben. Wenn man im Autofahren geübt ist, mag das auch stimmen. Für die kiki war es sehr anstrengend. Typische Touriroute mit viel Verkehr und viel zu engen Strassen. Teilweise ziemliche Steigungen, just in dem Moment kam natürlich jemand von vorne und man mußte sich dann rückwärts in die nächste Ausweichmöglichkeit manövrieren. Natürlich immer nahe am Abgrund... Anja wurde es zeitweise ganz mulmig. Hätte natürlich das Steuer aus der Hand geben können, wollte aber nicht als Mimose dastehen. Also weiter bis ganz nach oben.








    Und weil wir schon in der Gegend waren, schauten wir auch noch in Plockton vorbei.






    Gegen 20:00 waren wir dann im Hostel angekommen. Es war ein sehr langer Tag. Natürlich viel Fahrerei, man hatte wenig Zeit sich in Ruhe einige Orte anzuschauen. Ich denke, beim nächsten Mal werde ich das so nicht mehr machen.

  • Das Hostel war ganz ok. Es war sehr viel Betrieb dort, die Bude war ausgebucht. Unser 5-Bettzimmer hatte wieder ein eigenes Badezimmer, so kann man es für 3 Nächte gut aushalten.
    Am Morgen machten wir uns als erstes in Richtung Uig auf. Da wir am übernächsten Tag mit der Fähre von dort nach Tabert reisen, wollte wir kurz checken, wie viel Zeit wir wohl für den Weg brauchen. "Unsere" Fähre war auch in Sicht.




    Kurz vor Uig befindet sich das kleine Tal Fairy Glen, das nahmen wir als nächstes unter die Lupe.



    Anschließend machten wir uns auf zum Kilt Rock, wurden aber unterwegs ausgebremst ;)
    Das passiert hier öfters.



    Kurz vor dem Kilt Rock fanden wir eine kleine Teestube am Strassenrand. Der Besitzer erzählte uns, daß er bis zum letzten Jahr noch vor dem Old Man of Storr gestanden hat, aber jetzt die Kommission nicht mehr zahlen konnte.
    Da Skye aber mit Küstenpanoramen nicht gerade geizt, fand er schnell einen neuen Platz. Der warme Tee tat gut und so war es später am Kilt Rock trotz Regen und Wind gut auszuhalten.




    Das Wetter wurde immer schlechter. Der Old man of Storr versteckte sich in den Wolken, daher fuhren wir gleich weiter zur Sligachan Bridge.




  • Wieder schöne Bilder und eine einmalige Landschaft. Nie hätte ich gedacht, dass da so viele Leute unterwegs sind.
    Mein lieber Scholli, evtl. im Juli und August, aber doch nicht jetzt. Eine Freundin hat mir vor ein paar Tagen erzählt, dass sie von den Klippen am Timmendorfer Strand geflüchtet sind, Menschenmassen wie auf dem Mt. Everest.
    Ihr beide braucht wohl ein paar Erholungstage jetzt. So ´ne Fahrerei ist auch nicht mein Ding. Auf weitere Abenteuer von dir brauchen wir aber sicher nicht lange zu warten, oder?

  • Schottland scheint ziemlich beliebt zu sein. Überall wo wir pausierten oder nur vorbei fuhren, bei den Übernachtungen stand meistens "no vacancies" auf den Schildern. Selbst in der hintersten Einöde, aber vielleicht ist es dort auch besonders beliebt. Es waren auch viele Leute mit Wohnmobil unterwegs. Glen Etive ist ein beliebtes Campergebiet, anscheinend ist in Schottland auch das "wilde" campen erlaubt. Es gab nur ganz wenige Stellen, wo ausdrücklich drauf hingewiesen wurde, daß man dort bitte nicht übernachten sollte.
    Gerade Skye war völlig dicht mit Touris. Man merkte es besonder am den beliebten Hot Spots. Am Old Man und den Quairings werden die Parkplätze vergrößert. Man merkte es auch beim Autofahren, daß bestimmte Strecken ziemlich "voll" waren. Motorräder, Camper und jeder wollte durch die kleinen engen Strassen. Neben Applecross war auch der Weg zum Leuchtturm am Neist Point sehr stark befahren. Ich behaupte mal ganz kühn, 95% des Autoverkehrs auf Skye waren Touris.

  • Trotz des schlechten Wetters gönnten wir uns noch einen Ausflug zu den Fairy Pools. Auch hier wurde der Parkplatz vergrößert, damit alle ihr Gefährt unterbringen konnten. Man sollte nicht allzu zimperlich mit dem Wetter sein, wenn man Schottland besucht. Allerdings waren die meisten Besucher ziemlich wetterfest ;)
    Bei den Fairy Pools mußten wir auch für den Parkplatz bezahlen.
    Es war ein Tag, wo ich gerne Gummistiefel dabei gehabt hätte.








    Dann reichte es auch mit der Nässe. Nach dem Abendessen war es kurze Zeit wieder etwas trockener und so gab es noch einen kleinen Verdauungsspaziergang zum Hafen von Portree.




  • Am letzten Tag auf Skye war das Wetter etwas gnädiger. Sonne hätte ich nicht gebraucht, aber die Sicht war gut. Daher war jetzt auch der richtige Zeitpunkt gekommen, um nach dem Frühstück zum Old Man of Storr zu fahren.
    Der Aufstieg zur besten Aussicht dauert ca. 1 Stunde. Es kann zeitweise recht matschig sund rutschig sein, ein wenig Trittfestigkeit ist von Vorteil.
    Ich vermute, wenn man ein Motiv mit Skye verbindet, dann ist es dieses. Schon auf der Anreise nach Portree kann man den Felsen sehen. Totfotografiert bis zum Gehtnichtmehr, aber wenn man dann selber vor Ort ist, freut man sich doch, daß man es einmal in "echt" sehen durfte.




    Was für den Old Man gilt, trifft auch auf die Quairings zu. Der Parkplatz war wieder ziemlich überfüllt. Es wurden auch dort neue Flächen für die Autos ausgebaut.





    Weiter ging es zum Neist Point. Kleine Strasse, viele Autos...



    Zum Schluß folgte noch eine Tour nach Eigol.






    Das war es jetzt von der Insel Skye. ich wäre gerne noch einen Tag länger geblieben, aber die Buchungsengpässe ließen da keinen Spielraum. So wurden die Tage jetzt etwas kompakt. Ich kann mir gut vorstellen, dort auch einfach mal viel zu wandern. Die Landschaft zwingt einen quasi dazu, anzuhalten und die Dinge auf langsame Weise zu entdecken.

  • Am nächsten Morgen ging es in der Früh dann nach Uig zum Fähranleger. Wir hatten unsere Mitbewohner im Zimmer vorgewarnt, das es frühmorgens mal kurz etwas unruhig wird. Eben schnell Zähneputzen, eine Stulle schmieren und dann ging es los zum Hafen.
    Die Tickets hatte Anja im Voraus gebucht, die Ausdrucke reichten als Nachweis. Wir waren über die Pfingsttage auf Harris und Lewis. Sonntags sind dort alle Tankstellen dicht. Spätestens in Uig am Fähranleger sollte man dann die Gelegenheit nutzen und den Wagen noch einmal volltanken.
    Der Hafen von Uig ist sehr klein. Haupteinnahmequelle neben der Autofähre scheint irgendwelches Krabbelgetier zu sein.








  • Um 9:30 ging es dann los.




    Die Überfahrt dauert ca 90min. Auf dem Schiff gibt es eine gut ausgestattete Kantine. Heißgetränke, englisches Frühstück, div. Sandwiches und sonstigen Krams. Falls man noch nicht gefrühstückt hat, kann man sich hier gut den Bauch vollhauen.
    Die See war ruhig, also wollte das Essen auch nicht wieder oben raus. ;)