Flugangst ja/nein

  • Hallo ans Forum.
    Wir sind ja alle hier mehr oder weniger echte "Vielflieger". Aus aktuellem Anlass (schwere Turbulenzen) würde mich von daher mal interessieren, ob hier jemand richtig Panik bekommt wenn`s mal richtig wackelt oder dergleichen. Hattet ihr schon mal einen wirklich üblen Flug? Wenn ja, wo?
    Ich persönlich hatte früher ziemlichen Bammel wenn es in Reiseflughöhe zu Turbulenzen kam. Das hat sich mit den Jahren gelegt, einfach so.
    Starts und Landungen machen mir merkwürdigerweise überhaupt keinen Kummer.
    Ich hatte schon einige äusserst wackelige Flüge, bspw. über dem Golf von Bengalen auf dem Weg nach Bangkok. Vor unserer Myanmar-Reise erkundigte ich mich akribisch nach den lokalen Airlines, da der Flugverkehr im Land keinen guten Ruf hat(te)! Mittlerweile hatte ich schon das "Vergnügen" in kleinen Propellermaschinen in Tansania, Seychellen, oder eben Myanmar zu fliegen, alles ok gewesen.
    Ich fliege nach wie vor eher ungern, aber Angst ist praktisch nicht (mehr) vorhanden.
    Gruß Jürgen.

  • Ich fliege total gerne, liebe es mich beim Start in den Sitz drücken zu lassen und lasse mich gerne von Turbulenzen in den Schlaf schaukeln.


    Und wenn ich mal in einer winzigen Mücke fliegen kann, z. B. die paar Minuten vom Festland auf eine ostfriesische Insel, würde ich am liebsten fragen, ob wir nicht mal fix einen Umweg über Kopenhagen oder Paris fliegen können.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Christine kriegt Panik bei der geringsten Wackelei oder auch nur Bewegung. Sie hat ein Flugangst-Seminar gemacht, danach war es besser, jetzt wird es wieder schlechter. Sie weiß genau, was da passiert und dass ihr eben nichts passiert, das ändert aber nichts. Sie fliegt aber trotzdem, sogar ohne mich.


    Ich selber hatte Flüge mit buchstäblich stundenlanger Schüttelei und ich hatte einen Flug, wo Stewardess und Trolley vom Boden abhoben. Es war ein Flug nur mit Airbuslern an Bord (in einer BAe146), und die reagierten toll. Sie hielten beide fest und reichten die Stewardess nach hinten bis zu ihrem Sitz durch. Einen Moment später war es vorbei und alles wieder gut.


    Ich fand das nun wirklich nicht angenehm, aber auch nicht wirkich gefährlich. Es geht nur nach längerer Zeit massiv an die Nerven. Angst hatte ich nicht, mir war aber wirklich nicht wohl. Vielleicht bin ich dafür zu sehr Ingenieur und habe zu viele Flugtests mitgemacht.


    Ich hatte aber tatsächlich vor 20 Jahren oder so eine Phase, wo mir bei jedem Flug etwas bange wurde. Das habe ich versucht, zu unterdrücken und es ging dann auch wirklich sehr bald wieder vorbei.



    Gruß, Matthias

  • Bei mir muß nicht erst die Stewardess durch den Gang purzeln, die Angst geht bei mir schon früher los.
    Zweifelhafte Airlines wie Myanma Airways oder TEZ Jet sorgen schon für gewisse Bedenken.
    Heftig war der Rückflug von Helgoland im letzten Winter bei Windstärke 10 in einer kleinen BN-2 Islander.
    Das kleine Flugzeug hat tüchtig gewackelt. Da gab es zwar keine Saftschubse, es hat mir aber trotzdem gereicht.

  • Flugangst im richtigen Sinne - nein, hab ich nicht. Nie gehabt.
    Allerdings habe ich festgestellt, daß ich mit zunehmendem Alter irgendwie doch etwas unentspannter geworden zu sein scheine.
    So ist mir mitunter doch ein bisschen mulmig, wenn mal das wilde Schütteln losgeht und ich hoffe jedesmal inständig, von einem echten Luftloch verschont zu bleiben. Davor hab ich wirklich Angst.


    Was mich nun wieder selbst erstaunt hat, war, daß ich riesen Spaß hatte am Heliflug oder einem Trip mit einem winzigen Wasserflugzeug - dabei meide ich jegliches Fahrgeschäft auf dem Rummel wie der Teufel das Weihwasser.


    Über die eine oder andere Airline hab ich mir noch nie Gedanken gemacht, jedenfalls nicht in Bezug auf Sicherheit beim Flug selber. Eher, ob manche Miniairlines, die ja oft nur 1 oder 2 Flugzeuge haben, in Punkto Pünktlichkeit zuverlässig sind. Da waren bei solchen Inselhüpfern in der Karibik oder Indonesien schon Maschinen dabei, die zumindest innen ziemlich runtergeranzt waren.


    VG
    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Danke für die bisherigen Antworten. Ich sehe es auch wie No Durians, wenn sich die Crew setzen muss, kann es unangenehm werden. 1 mal passiert mit Emirates (Dubai - Singapur) im A 380.
    War aber letztlich halb so wild.
    Wobei im verlinkten Artikel lief die Stewardess auch seelenruhig durch den Flieger bevor es losging.
    Einen schõnen Tag.
    Jürgen.

  • Ich sehe es auch wie No Durians, wenn sich die Crew setzen muss, kann es unangenehm werden.

    Ob man das "so sieht" oder nicht, hilft manch einem aber nichts. Wenn man wirklich Angst hat, dann kann man das ruhig alles theoretisch wissen und praktisch oft genug erfahren haben, es ändert nichts.



    Gruß, Matthias

  • Ich habe keine Flugangst, aber ich hatte schon einmal Angst auf einem Flug, so dass ich NIE mehr in ein Flugzeug steigen wollte. Ich besuche ja schon seit über 20 Jahren meine Freundin in den USA immer im Herbst, sie wohnte erst im Staate New York und danach in Maine.


    Kleine und größe Luftlöcher kommen immer mal vor und vor allem sie sind nicht sichtbar, daher kann man sich auch nicht darauf vorbereiten.


    Wenn allerdings im Herbst die Stürme vor der Ostküste New Yorks toben, dann weiß die Crew dies meist im Voraus, und wenn es keinen anderen Weg gibt, dann muss man halt dadurch. So habe ich schon manch unruhigen Flug erlebt, mit Umleitung zu einem anderen Flughafen. Alles ertragbar, nur einmal ging die Schüttelei stundenlang, fast alle benutzten die Tüten und viele beteten laut. Ich bin da käseweiß aus der Maschine gekrochen, habe erst einmal lange kaltes Wasser über meine Handgelenke fließen lassen und bin dann eingereist.


    Meine Freundin hat mich in New York abgeholt und sie sagte nur: was ist passiert? Ich habe nur gesagt, ich kann in kein Auto einsteigen und ich fliege nie wieder. Nach einer Stunde hatte ich mich beruhigt und nach einer Woche guter Pflege, bin ich auch wieder zurückgeflogen.


    Das zweite Angsterlebnis hatte ich im September 2001, als ich mit der ersten Maschine, die wieder aus New York starten durfte "ausgeflogen" wurde.


    Ansonsten fliege ich gerne und früher bin ich auch selber geflogen, das hat zur Folge, dass ich mich in kleine Maschinen nur ungern hineinsetze, wenn ich nicht selber am Ruder sitze.


    Viele Grüße
    Petra


    Nachtrag: ich fliege auch nicht mit jeder Fluggesellschaft. ;)

  • Ich habe mich erst einmal richtig gefürchtet: Auf einem Flug von Miami aus nach Grand Bahamas in den 1990ern. Nachdem der Pilot alle Passagiere nach Gewicht auf die vorhandenen Sitze verteilt hatte (keine Ahnung, was für eine Maschine es war, aber sie bot Platz für 12 Passagiere), flogen wir mitten durch eine Gewitterfront. Das war schon grenzwertig / spektakulär.
    Ansonsten finde ich Helikopter-Flüge grandios und je kleiner das Fluggerät, um so größer der Spaß-Faktor :thumbup: (Ich hatte mal das Vergnügen, mit einem Kunstflieger in der Luft zu sein, so cool!)

    Sonnige Grüße von der Insel!


    We travel not to escape life, but for life not to escape us.


    Besucht meinen Blog Dokbua travels ... oder schaut bei Instagram vorbei


    Travel safely!

  • Ansonsten finde ich Helikopter-Flüge grandios und je kleiner das Fluggerät, um so größer der Spaß-Faktor :thumbup:

    Dem kann ich mich nur anschließen :thumbsup: .
    Flugangst habe ich keine. Wir hatten mal eine komische Situation auf dem Flug von Malaysia zurück nach Deutschland. Kurz nach dem Start sackte das Flugzeug deutlich nach unten. Danach lief aber alles normal. Als wir in Frankfurt aufsetzten stand neben der Landebahn die Feuerwehr und die setzten sich in Bewegung, als wir landeten. Wir fuhren dann auch nicht zum Terminal, sondern parkten weit weg vom Terminal. Aussteigen durften wir erst, als die Feuerwehr grünes Licht gab. Hinterher stellte sich raus, dass wir wohl ein großes Problem mit einem Triebwerk hatten.
    Gruß
    Peter

  • Die kleinen Flieger mag ich auch....

    Auf den beiden Flügen mit einer Ju52/3m hatte Christine auch überhaupt keine Probleme. Einer war im norddeutschen Flachland von Flensburg nach Hamburg, der andere von Zürich über den Vierwaldstätter See und zwischen Alpengipfeln durch. Sie stand im Cockpit, als sie die Nase plötzlich gesenkt haben und sie "senkrecht von oben" auf Schleswig-Holstein guckte, und sie stand wieder im Cockpit, als sie irgendwo in den Alpen praktisch auf der Stelle gedreht haben. Sie jauchzte und fand das wie Achterbahn. Wenn dann eine A320/B737/A330/A380/was weiß ich unterwegs ein bisschen wackelt, kriegt sie Panik. Und wenn das über Wasser passiert, erst recht. Mit rationalen Überlegungen kommt man da nicht weiter, so weh es meiner Ingenieursseele auch tut.


    Als Ingenieur habe ich Tests beobachtet, wo ein Flügel nach zwei simulierten Flugzeugleben bis an seine definierte Grenze belastet wurde und dann weiter, bis er wirklich zerbrach. Die Flügelspitze war in dem Moment fast 90° nach oben gebogen (zumindest sah es so aus). Im Flug möchte ich das nicht mal ansatzweise erleben. Wenn es da mal 20° werden, würde ich schon vom Anblick ohnmächtig werden, ganz zu schweigen von der Wackelei, die das bedeuten würde.



    Gruß, Matthias

  • Hallo Jürgen,
    Raja Ampat war bisher das Schönste, was wir unter Wasser gesehen haben. Wunderschöne Korallengärten und Fische ohne Ende.
    Ich hoffe, dass dieser Traum noch lange erhalten bleibt und nicht so viele Touristen dorthin kommen.
    Wer gerne schorchelt oder taucht, ist in Raja Ampat genau richtig.
    Gruß Peter

  • Hi Matthias.
    Kann ich alles nachvollziehen. Die kleinen Maschinen wackeln teilweise wie ein Kuhschwanz, das ist alles akzeptabel, aber wenn eine fette Boeing oder ein grosser Airbus durchgeschüttelt wird, wird`s unangenehm. In der Tat ist dies rational nicht erklärbar. Vielleicht liegt es daran, daß über die Abstürze kleiner Flieger kaum was an die Presse gelangt, während irgendwelche Katastrophen grosser Maschinen alle Medien beschäftigt. Nichtsdestotrotz ist fliegen nach wie vor sehr sicher.
    Alles Gute, Jürgen.

  • Vielleicht liegt es daran, daß über die Abstürze kleiner Flieger kaum was an die Presse gelangt, während irgendwelche Katastrophen grosser Maschinen alle Medien beschäftigt.

    Der Absturz der Ju52/3m wurde durchaus in der Presse breitgetreten. Und was bei der Unfalluntersuchung herausgefunden wurde, fand ich ziemlich beunruhigend. Leider werden wir deshalb wohl nie wieder mit einer Ju52/3m fliegen können.


    Nichtsdestotrotz ist fliegen nach wie vor sehr sicher.

    Das musst Du mir nicht erzählen, ich "baue die Dinger" (nein, das nicht, aber ich entwickle ein paar Teilaspekte) und ich war auch ganz am Rande mit der Zulassung befasst.



    Gruß, Matthias

  • Echte Flugangst hab ich nicht, also keine wirkliche Angst vor Abstürzen.


    Allerdings war es im März auf dem Flug von Hongkong nach Frankfurt schon sehr unangenehm und beunruhigend, als kurz nach dem Start der Service komplett eingestellt wurde, die Flugbegleiter sich auf ihre Klappsitze setzten und dort dann fast 2 Stunden lang wie angenagelt sitzen blieben, während die Boeing 747-8 rüttelte und bockte wie ein durchgehender Gaul! Es ging rauf und runter, es schüttelte und schwankte und der Kapitän entschuldigte sich immer wieder für die andauernden Turbulenzen.
    Nicht nur mir war danach total flau, auch einige der Flugbegleiter wirkten etwas blass um die Nase ...


    Muss ich nicht nochmal haben ...

  • Es ist viele, viele Jahre her, als wir von Nepal zurück nach Sri Lanka geflogen sind, musste die Maschine ihren Start dreimal abbrechen. Sie ist aber nicht zurück zum Ausgangspunkt, sondern hat immer wieder die Motoren aufheulen lassen und weiter ging’s. Wir schafften es aber dann doch, hätten aber die Baumwipfel streicheln können. Wir bekamen dann Getränke serviert und haben uns ein Cola mit großem Cognac genommen um die Nerven wieder in den Griff zu bekommen. Dann haben wir festgestellt, der Flieger hatte lauter unterschiedliche Sitze, alles zusammengewürfelt aus div. anderen Flugzeugen.
    Als wir in Colombo ausstiegen, sind wir uns erst einmal mit anderen Fluggästen um den Hals gefallen. Sie haben uns auch noch berichtet, das im vorderen Teil des Fliegers die Seitenverkleidung gefehlt hat!
    Das war Yeti Airline.
    Wir haben nach diesem Vorfall nicht daran gedacht nie wieder einen Flieger zu besteigen. So hätten wir viele schöne Plätze auf unserer Erde nie kennengelernt!