Warum wir uns fürs Fliegen schämen sollten

  • Was soll das? Weil da jemand nur "alle Jubeljahre" mit der Bahn fährt und dann einmal schlechte Erfahrungen macht, verbietet sich das Bahnfahren geradezu von selbst? Blödsinn! ...

    Ist doch klar. Es bleibt immer nur das gute und das schlechte in Erinnerung.
    Den Rest vergisst man.


    :thumbup:

  • Habe das Gute an der Sache ja vergessen: wir haben die Hälfte des Fahrpreises wieder erstattet bekommen wegen dem Chaos. Vom Superspartarif die Hälfte - wie will die Bahn da mit Gewinn arbeiten?

  • Die Umwelt schädigen nicht die Personen, die zuviel fliegen, die Kreuzfahrten unternehmen, die SUV fahren ... etc.
    Es ist die Species MENSCH, mit ihrer Fähigkeit durch ihre "Intelligenz" den eigenen Lebensraum zu vernichten.
    Und der Mensch wird es langfristig auch schaffen. So war das schon immer in der Natur: Was nix taugt, kommt weg :thumbdown:
    Uns bleibt leider nur, durch achtsamen Umgang mit der Natur den Vorgang ein klein wenig zu verzögern, damit sich der Lebensraum für unsere Kinder und Enkel nicht allzu dramatisch verändert.
    Was der Einzelne dazu tut, muss jeder mit seinem Gewissen vereinbaren.
    Flugscham allein reicht nicht. Die Medaille hat immer zwei Seiten.
    Gestern stand in unserer Tageszeitung ein interessanter Artikel über den Fluch und Segen des Ferntourismus.
    Es gibt nämlich auch Regionen auf der Erde, wo der Tourismus die einzige Einnahmequelle ist und das Leben dort lebenswert macht. Was machen diese Menschen dann, wenn keiner mehr kommt? Die klopfen dann bei uns an und bitten um Einlass.


    Habe gerade Auf ARTE eine interessante Serie gefunden:
    Der Mensch - eine überschätzte Species

  • Als ich mich irgendwann mal wegen eines überfüllten verspäteten Zuges mit schmuddeligen Klos aufgeregt hatte, meinte eine Freundin (passionierte Bahnfahrerin) nur, dass ich an dem betreffenden Freitag auf der Strecke wahrscheinlich auch mit dem Auto eine Stunde später als geplant und genervt angekommen wäre wegen Staus, und dass wohl auch auf den Raststätten die Klos bei dem Andrang überfüllt und nicht mehr sehr lecker gewesen wären. Da hat sie Recht!


    Für mich persönlich würde sich das Fliegen innerdeutsch auf so ziemlich keiner Strecke lohnen. Von Erfurt aus bin ich mit den neuen fixen Bahnverbindungen in teilweise unter 2 und in der Regel in nicht mehr als 3 Stunden in Berlin, München und Frankfurt. Aber bis ich von dort aus an einem Flughafen bin, eingecheckt habe, losgeflogen bin und vom Zielflughafen am eigentlichen Ziel angekommen bin, wäre ich an jedem entlegenen Ort in Deutschland auch mit der Bahn angekommen.


    Habe ich ein schlechtes Gewissen wegen des Fliegens? Wahrscheinlich sollte auch ich es haben, obwohl es "nur" Urlaubsreisen sind und keine Vielfliegerei. Schließlich versuche ich auch Plastik zu sparen ohne mir zu sagen, dass die "eigentliche" Umweltsauerei in Sachen Plastik ganz woanders liegt als bei einer Tüte aus dem Supermarkt, in die ich ein Kilo Kirschen schaufele.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Seit ein Obulus für Toiletten an Raststätten verlangt wird (bezieht sich auf Deutschland) habe ich keine schmutzige Toilette mehr gefunden. Wobei wenn gerade eine Busladung Menschen ankommt kann es auch einmal anders aussehen.

  • Seit ein Obulus für Toiletten an Raststätten verlangt wird (bezieht sich auf Deutschland) habe ich keine schmutzige Toilette mehr gefunden. Wobei wenn gerade eine Busladung Menschen ankommt kann es auch einmal anders aussehen.

    Stümmt auch wieder! Aber ich habe es schon mehrfach erlebt, dass auf dem Parkplatz der Raststätten mehr oder weniger keine Chance zum Parken bestand, sodass ich das eine oder andere Mal schon weiter gefahren bin.
    Diese Häuschen auf den einfachen Parkplätzen hingegen sind aber tatsächlich oftmals kalt, zugig, stinkend und auch ansonsten nicht sehr lecker.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Da bin ich dann mal sehr gespannt auf die modernen neuen Raststätten in Österreich. Wir haben ja bald Gelegenheit diese zu testen. ;)


    Ja, die kleinen Klohäuschen unterwegs, die nichts kosten, die meide ich wie die Pest. An den großen Raststätten mit dem Bezahl-System, das ist mir das Geld einfach wert. Ich habe bisher noch keine schlechte Erfahrung gemacht, weder, dass wir keinen Parkplatz gefunden haben, noch dass die Toiletten unsauber sind.


    Was ich aber festgestellt habe, wenn ich in Richtung Feldberger Seenplatte fahre, dann gibt es einfach nicht genügend Raststätten unterwegs. Da muss man sogar schon sehr vorausschauend tanken. Wenn es keine Tankstellen gibt, dann hat man auch Probleme mit dem WC.


    Haare in der Suppe findet man überall, man muss nur genügend suchen. :D


    Unsere Züge sind zu "normalen" Zeiten oft überfüllt, fallen. Mein Arbeitsweg betrug 50 km, ich kann ein Lied davon singen. Heute ist es immer noch nicht besser, wenn Enkeltöchterlein eine wichtige Klausur schreibt, dann nimmt sie eine Verbindung mindestens 2 Abfahrten früher, wenn das nicht geht, dann halte ich mir das Zeitfenster frei, um sie notfalls die 50 km hinzufahren. Das ist bisher nicht nur einmal passiert.


    Es ist nicht immer der Fehler der Bahn, sondern es sind auch menschliche Tragödien, die sich oft genug auf den Gleisen abspielen.


    Einig sind wir uns aber alle, wir müssen etwas ändern.


    VIele Grüße
    Petra

  • Da bin ich dann mal sehr gespannt auf die modernen neuen Raststätten in Österreich. Wir haben ja bald Gelegenheit diese zu testen.

    Ja! Die Asfinag-Parkplätze sind tip-top. Sind halt nur Parkplätze mit Toiletten, Getränkeautomaten und Unterstand. Die Raststätten von Rosenberger, Landzeit, etc. sind auch sehr gut, aber sauteuer. Besser von der Autobahn runterfahren und die lokale Gastronomie unterstützen.

  • Ist doch klar. Es bleibt immer nur das gute und das schlechte in Erinnerung.Den Rest vergisst man.


    :thumbup:

    Das auch, aber: Da es für mich keine sinnvolle Alternative gibt (Flüge von Hamburg nach Berlin, an die Nord- und Ostsee oder ins Sauerland gibt es nicht, ein Auto will ich nicht bezahlen, unterhalten und mich davon abhängig machen), fahre ich eben mit der Bahn. Ich will mit der Bahn fahren, also finde ich auch Wege, es zu tun und mich mit den wenigen Ärgerlichkeiten abzufinden. Andere wollen eben gerade nicht bahnfahren, und die finden dann auch liebend gern Gründe, es nicht zu tun.


    Natürlich habe ich auch schon Chaos-Tage bei der Bahn erlebt, aber am Ende sind wir immer ohne übertriebene Verspätungen da angekommen, wo wir hinwollten. Aber vor allem sitzen wir einfach ganz entspannt im Zug, gucken aus dem Fenster, dösen ein bisschen, trinken 'nen Kaffee, können uns notfalls während der Fahrt die Beine vertreten. Auf der Autobahn geht das alles nicht, und es ist obendrein extrem anstrengend und nervenaufreibend.


    Ja, bei der Bahn könnte einiges besser laufen. Aber im Grunde bin ich mit unserem System ganz zufrieden. In Spanien und Frankreich haben sie vielleicht tolle schnelle Fernzüge, aber der Nahverkehr ist streckenweise ein Witz. In Toulouse oder Marseille ist es sehr komfortabel, nach Paris zu fahren. Aber mit dem RER in den Nachbarort? Morgens und abends je 3 Züge, fertig. Bei uns fahren die den ganzen Tag mind. alle Stunde. Von Cordoba nach Ronda oder von Ronda nach Malaga? Schienenersatzverkehr mit (nach Malaga) einer einzigen Verbindung pro Tag. Und dann die Website der Renfe: Die Züge von Sevilla nach Codoba (und andere genauso) werden nicht alle gleichzeitig zur Buchung freigegeben, sie werden dann noch nicht mal angezeigt. Da lobe ich mir unsere Bahn: Alle Verbindungen bis zum Fahrplanschluss werden angezeigt. 6 Monate vorher sind alle buchbar, die Preise sind zu Beginn des Buchungszeitraums am kleinsten. Es lohnt sich also, früh zu buchen, billiger wird's nicht.



    Gruß, Matthias

  • Das ist immer von Vorteil, wenn man in einer Großstadt lebt und Anbindung an Bahnhöfe hat. Wir laufen halt zweieinhalb Kilometer bis zu einem Kleinbahnhof oder 7 Kilometer bis zur nächsten Stadt, das ist dann ohne Auto schon etwas mühselig. In die Nachbarorte gibt es bei uns so gut wie keine Verbindungen. da ist halt Laufen oder Fahrradfahren gefragt, wenn man kein Auto fahren will oder auch keins hat.


    Wenn wir aber z. B. nach Köln fahren, nehmen wir meist die Bahn, denn in Köln braucht man kein Auto. Auch in Hamburg/Berlin oder Hannover kommt man gut ohne aus. Nach Berlin, Düsseldorf und Hamburg geht es bei uns auch immer mit der Bahn.


    Es gibt aber genügend Ziele in Deutschland, wo es mit dem Zug einfach nicht geht. Das erste Mal bin ich mit den Öffis in den Bayerischen Wald gefahren, aber das war schon anstrengend, 5 x Umsteigen mit großen Gepäck und dann vor Ort keine Möglichkeiten mit den Öffis weiterzukommen, wie gesagt, das mache ich einmal und habe daraus gelernt.


    apropos Asfinag, habe gerade die Vignetten für Österreich bekommen, das ist wohl dieselbe Firma. Ja unsere Motorradtour wäre auch mit Öffis so nicht machbar. Aber das wollten wir auch nicht mit Bahn oder Bus machen.


    Viele Grüße
    Petra

  • Das ist immer von Vorteil, wenn man in einer Großstadt lebt und Anbindung an Bahnhöfe hat. Wir laufen halt zweieinhalb Kilometer bis zu einem Kleinbahnhof oder 7 Kilometer bis zur nächsten Stadt, das ist dann ohne Auto schon etwas mühselig.

    Und genau deshalb wohne ich da, wo ich wohne: Ich wollte mich nicht von einem Auto abhängig machen. Und wir hätten dann ja auch gleich zwei gebraucht. Wer sich stattdessen entschließt, fernab von Bus und Bahn zu wohnen, hat es eben so gewollt oder zumindest in Kauf genommen. Es geht aber auch anders.



    Gruß, Matthias

  • Nicht in Kauf genommen, bewusst so gewählt, ab 25 Kilometer fange ich an zu jammern. ,-) Ich würde niemals in einer Großstadt wohnen wollen. Ich habe in Düsseldorf, Köln und Frankfurt gelebt, da ziehe ich so ein Landleben in jeder Hinsicht vor. Meine Kinder und Enkelkinder haben/hatten keine Wahl mit unserer Wahl, aber sie sind zufrieden und manch einer läuft freiwillig zum Zug Tag für Tag bei jedem Wetter, obwohl ein Auto zur Verfügung steht, denn natürlich habe ich ein Auto.


    Viele Grüße
    Petra

  • Hallo!
    Wir fliegen ca. 2x im Jahr in Urlaub. Einen dritten Urlaub verbringen wir in Österreich, da fahren wir mit dem Auto.
    Gedanken machen sollte man sich immer bei der Planung, und der Preis allein macht es auch nicht immer aus.
    Wichtig ist mir, dass die Reise halbwegs entspannt von statten geht. Wenn wir ab Wien fliegen fuhren wir jetzt immer mit dem Zug. Ich bin als Kind sehr viel mit dem Zug gefahren und ich mag es eigentlich sehr gern, weil man ja wirklich entspannt da sitzt und die Aussicht genießen kann, oder sich unterhalten, was lesen, was essen,....
    Was ich aber auch bestätigen kann, ist dass es mit Koffern schwierig ist: es gibt zwar Freiräume für Koffer und Ablagen in der Höhe (da wird's aber dann schon schwierig einen Koffer raufzuwuchten, zumal die Ablagen auch immer schmäler werden) Und wenn man durch den halben Zug muss, weil nirgends was frei ist, wird's blöd. :(
    Außerdem ist es am Wiener Flughafen schon eine Zumutung mit einem schweren Koffer sicher auf dem Bahnsteig auszusteigen. Der Zug ist viel zu hoch, der Abstand zum Bahnsteig ca. 20 cm. Gehbehindert darfst da sowieso nicht sein, bin ich Gott sei Dank auch nicht, aber so ganz sicher wie mit 30 bin ich auch nicht mehr. Wir haben diesmal für unsere Griechenlandreise extra wenig Gepäck genommen und den kleinstmöglichen Koffer um diese Hürde für mich zu erleichtern. Geht auch - man braucht nicht so viel für eine Woche Griechenland. ^^ Ich weiß nicht, ich glaub der Bahnsteig ist für die S-Bahn gebaut worden, darum passt es beim Zug so schlecht.


    Man kann sich einen Sitzplatz reservieren, hab ich auch schon gemacht, wenn wir mehrere Personen waren, damit wir auf jeden Fall zusammen sitzen können. Hilft aber auch nicht immer, wenn man z.B. eine Fahrkarte schon Monate vorher gebucht hat, dann in einen Zug einsteigt, der als Sonderzug von Bregenz nach Wien zum Donauinselfest fährt. Wenn Du da morgens um 6 Uhr früh einsteigst, ist dein reservierter Sitzplatz dermaßen versaut, das ist unglaublich, da konnte man sich nicht hinsetzen, obwohl der Platz frei war :D . Auf eine schriftliche Beschwerde von der Bahn hab ich dann die Antwort bekommen, ich hätte meinen Sitzplatz ja reservieren können ..... X( Die hatten bei Beschwerde nicht mal richtig gelesen! Der ganze Zug war damals so versaut, dass der Schaffner gesagt hat, wir sollen in 30 Minuten in den nächsten Zug einsteigen, wäre besser für uns. Wir sind freiwillig wieder ausgestiegen.


    Es stimmt, es gibt bei jedem Verkehrsmittel mal Probleme, mal Stau, mal Verspätung mit dem Flugzeug. Aber beim Zug ist das schon immer so eine Sache. Ich nehme halt wenn möglich dann schon gerne die Zeiten, wo ich hoffe, dass ich nicht in einen überfüllten Berufsverkehrzug komme, aber das ist nicht immer möglich. Für eine längere Bahnreise würde ich vermutlich auch den Koffer aufgeben, wenn das geht. Das erleichtert die Sache.


    Für unseren Flug nach Kenia ab Wien haben wir uns diesmal aber seit längerem mal wieder für das Sammeltaxi von Linz nach Wien entschieden, weil der unsere Koffer daheim abholt und ein- und wieder auslädt. Mal schauen, wie es funktioniert. Haben wir schon länger nicht gemacht. Sollte es ein Schneechaos im Februar geben würde ich aber kurzfristig doch das Zugticket buchen, da fühle ich mich schon sicherer.


    Mein Fazit: Eigentlich ist für mich der Zug die schönste Variante, wenn man mal drin sitzt, einen Platz hat und keinen Koffer. Auch gerne auf längeren Strecken. Dann aber mit Speisewagen. :D


    LG Quaxi

  • Mit dem Zug ist es ja schön und gut, wenn du in Österreich wohnst. Aber in D habe ich das Vertrauen in die Bahn verloren. Es fallen oft Züge aus, kommen zu spät oder fahren dies oder das nicht an, weil Baustelle.
    Mein Sohn, fuhr immer mit dem Zug, wenn er uns in den Ferien besuchte. Da gab es einmal am Tag ein Verbindung von Minden nach Bingen ohne umzusteigen. Ein ICE von Leipzig nach Oberstdorf (Allgäu), der war immer voll, aber durch Platzreservierung war das nie ein Problem. Der Zug war selten pünktlich. Seit dem neuen Sommerfahrplan, gibt es diese Verbindung nicht mehr. Nun muss er in Köln umsteigen. Ok, er ist nun fast 19 und das ist kein Problem, aber als er mit dem Zug anfing, alleine zu fahren, war er 12. Jetzt schick mal ein Kind, das auf dem Land (Bückeburg) wohnt, zum Umsteigen nach Dortmund oder Köln.
    Als wir nach München mit dem Zug fuhren, standen wir kurz vor Frankfurt mitten in der Pampa, das Stellwerk war kaputt, dadurch haben wir unseren Anschlusszug mit Platzreservierung in Frankfurt verpasst und mussten bis Nürnberg im überfüllten Zug stehen ... ok, im Bordbistro gab es noch Stehtische *g*.
    Genauso die Regionalbahnen der Privaten, ob Vlexx oder Rhein-Nahe-Bahn.... da fallen auch schon mal die Züge aus, da viele Lokführer in die Schweiz zu besseren Arbeitsbedingungen gegangen sind.
    Also im Rhein-Main Gebiet überlege ich es mir zweimal, mit dem Zug zu fahren, wenn ich wo pünktlich sein muss.


    Aber zum Flughafen fahren wir dennoch mit der Bahn, auch wenn ich da täglich vorher die Verbindung überprüfe. Sicher ist sicher ;)

    Die gefährlichste Weltanschauung ist die Weltanschauung derer, die die Welt nie angeschaut haben
    - Alexander von Humboldt -


    Marbles1.gif

  • Ich kann mich für's fliegen nicht schämen, sonst dürfte ich nicht zum Forentreff kommen ;)
    Tatsächlich wäre mich die Bahn ca 3x teurer gekommen, als die Anreise mit dem Flieger.
    Andererseits schätze ich Zugfahrten sehr und so ist die Bahn auch ein willkommenes Transportmittel auf Urlaubsreisen.
    Wahrscheinlich kommt es dauauf an, wie man es von zuhause gewöhnt ist. Ich muß nun hierzulande alles mit den Öffis machen, da ich kein Auto besitze. In der Stadt kann man sich das leisten. ;)
    Daher übertrage ich diese Gewohnheit auch auf's reisen, wenn immer möglich. Natürlich muß ich erst einmal ankommen. Da wird es wohl auch meist beim Flieger bleiben. Aber innerlandes darf es dann gerne etwas langsamer und bequemer vorangehen. Oft suche ich mir die Länder auch nach den Möglichkeiten bei den Öffis aus.
    Wenn ich mich da so an die Zugfahrten in Myanmar, Usbekistan oder China denke... ohne wäre es oft ziemlich langweilig gewesen :thumbup:

  • Ja klar, man kann auch im Urlaub vieles mit den Öffis machen, egal ob Zug, Bus oder auch zu Fuß. Jedoch haben wir schon sehr oft festgestellt, dass es viele Ziele gibt, die man mit den Öffis nicht erreicht, weil es schlichtweg keine oder nur schlechte Verbindungen gibt.


    Da muss man sich eben entscheiden, was man will. Meist verzichten wir dann auf die Öffis und nehmen lieber ein Auto oder Moped, um flexibel zu bleiben. Natürlich kann man sich auch einen Urlaub nach Vorgaben von Öffis zusammenstellen. Der Urlaub sieht dann natürlich anders aus.


    Viele Grüße
    Petra

  • Nicht in Kauf genommen, bewusst so gewählt, ab 25 Kilometer fange ich an zu jammern. ,-) Ich würde niemals in einer Großstadt wohnen wollen.


    .....denn natürlich habe ich ein Auto.

    Ich will mal davon ausgehen, dass Du den Wohnort nicht mit der Prämisse ausgesucht hast, dass Du dort unbedingt auf ein Auto angewiesen sein willst. Die Gründe waren vermutlich andere, und die Abhängigkeit vom Auto hast Du dabei hingenommen. Es ist ja leider in unserer Gesellschaft "natürlich", ein Auto zu haben.


    Wir leben übrigens zwar auf dem Stadtgebiet der Millionenstadt Hamburg, aber keineswegs in einem Hochhaus mitten in der Stadt oder so, sondern am Rand halbwegs "im Grünen" und mit Garten inkl. Teich (die Vorgabe war damals "am See mit S-Bahn-Anschluss", es wurde dann doch nur ein Gartenteich). Die S-Bahn ist 800m entfernt und fährt bis Bf. Altona 10', eine andere Linie bis zum Hauptbahnhof 15'. 5 verschiedene Buslinien halten in 300m Entfernung, einer davon fährt in 40' vom/zum Flughafen (bloß leider nur alle 30' und nur bis 20:30). Lidl, Rewe und Aldi sind 200-500m entfernt, und da passt mein Fahrradanhänger statt Einkaufswagen durch die Gänge.


    Zur Arbeit habe ich 8,5km mit dem Fahrrad und dann eine kurze Schifffahrt über die Elbe, ersatzweise 30' in S-Bahn und Bus bis zum Anleger. Ein Auto wäre dafür völlig nutzlos, ja sogar eher ein Klotz am Bein. Auf der einen Seite der Elbe gibt es keine Parkplätze, zur anderen Seite müsste ich 2x pro Tag durch den Elbtunnel und hätte dann einen Parkplatz 2km von meinem Büro.


    Wenn ich trubelige Großstadt will, fahre ich 10' mit der S-Bahn oder bleibe nach der Arbeit auf dem Weg noch ein bisschen da. Wenn wir weiter weg wollen, fahren wir mit der Bahn oder fliegen, je nach Entfernung, Zeitaufwand, Preis usw. Am Zielort nutzen wir dann gern wieder den ÖPNV, wenn es sinnvoll ist (gerade bei Städtereisen, aber auch bald auf Ærø, da sind Busse ganz umsonst). Anderswo kommen auch mal die Falträder mit (Amrum). Geht es übers Land (demnächst z.B. Island) mieten wir ein Auto, anderswo (zuletzt Neuseeland) ein Wohnmobil. Großes Gepäck haben wir grundsätzlich nie dabei, selbst für 4 Wochen Neuseeland reichten die Trolleytaschen und je 23kg pro Nase vollkommen, ein verlängertes Wochenende mit Flug bestreiten wir nur mit Handgepäck.


    Wir finden es völlig natürlich, kein Auto zu haben. Und das tun wir noch nicht mal aus Gründen des Umweltschutzes, obwohl es dafür wohl auch helfen wird. Wir sparen eine Menge Geld und sind nicht von (dann 2) Autos abhängig. Allein das ist uns schon viel wert.



    Gruß, Matthias

  • Ich will mal davon ausgehen, dass Du den Wohnort nicht mit der Prämisse ausgesucht hast, dass Du dort unbedingt auf ein Auto angewiesen sein willst. Die Gründe waren vermutlich andere, und die Abhängigkeit vom Auto hast Du dabei hingenommen.

    Aha! ;)