Schwäbische Alb

  • Knapp 400km müssen wir vom Taunus bis Ulm fahren, da soll an diesem Wochenende das Forentreffen stattfinden. Die Stecke ist also für uns ziemlich lang. Nicht nur Ulm, auch die Schwäbische Alb kennen wir nicht. Das soll sich ändern. 2 Tage wollen wir uns deshalb Blaubeuren und den Blautopf ansehen.
    Blaubeuren ist ein schönes Fachwerkstädtchen.
    1. Kleines und großes Haus




  • Interessant ist der Ort auch durch ein im 11. Jahrh. gegründetes Benediktinerkloster.
    Es wird noch heute als altsprachliches Gymnasium genutzt.
    Altar, Chorgestühl, und Sternnetzgewölbe machen das Kloster zu etwas Besonderem.






  • Die Schwäbische Alb ist größtenteils ein Karstgebirge. Wenn es regnet, versickert das Wasser und löst dabei immer etwas Kalkgestein auf. Es entstehen Risse und Höhlen, von denen man hier sehr viele findet. Diee wurden schon in der Urzeit genutzt, wie viele Funde zeigen (Venus vom Hohle Fels). Irgendwo tritt das Wasser wieder zutage wie hier im Blautopf. Rd. 3000 l /sek. sprudeln hier aus dem Gebirge. Hier entspringt die Blau, die schon nach wenigen Kilimetern in die Donau mündet. Blautopf wird die Quelle deshalb genannt, weil gelöster Kalk und Lichteinfall (bes. nach einem Regenguss) das Wasser blau erscheinen lassen- Dort, wo sich das Kloster im Wasser spiegelt, finden im Sommer div. Aufführungen statt.








  • Petrus meinte es heute morgen nicht ganz so gut mit uns, wir brauchten auch Jacken, später waren wir zufrieden.
    Zuerst ging es in das von Ulm nur wenige Kilometer entfernte Kloster Wiblingen.
    Kurz vor 1100 gründeten Benediktiner das Kloster, gegen 1220 wurde es durch einen Brand zerstört.
    Gebildete Äbte führten es um die Mitte des 15. Jahrh. zu weit geachtetem Ansehen im Sinn der benediktischen Regeln. Dann fiel es dem 30jährigen Krieg zum Opfer, konnte aber im Barock Anfang des 18. Jahrh. mit der berühmten Bibliothek im Rokokostil wieder aufgebaut werden.
    1806 fiel das Kloster der Säkularisierung zum Opfer. Herzog Heinrich nannte es jetzt Schloss und zog mit Militärs ein.
    Wertvolle Gegenstände wie viele der Bücher fielen Versteigerungen zum Opfer. Bis heute konnten nur 73 Bücher aus dem damaligen Bestand zurück erworben werden. Die Bibliothek gehört jetzt zur Stadtbücherei, Bücher können entliehen werden.
    Dass fotographiert und Bilder hier gezeigt werden, ist erlaubt und dient auch der Werbung.




    So wurde Pergament hergestellt.


  • Die freundlichen Damen an der Kasse empfahlen uns für´s Mittagessen einen für seine Leckereien bekannten Landgasthof in Attenhofen. Das Dessert konnten wir uns auf dem Nudelhols ausssuchen. Die Nonnenfürzle waren ausverkauft.


  • Auch das Städtchen Weißenhorn war einen Abstecher wert.
    Die Herren von Neuffen bauten um 1370 ein Stadtschloss.1
    König MaximilianI. wollte Kaiser werden und lieh sich von den Fuggern das Geld für die Wahl.
    Als Pfand bekam er 1507 die Grafschaft Kirchberg mit Weißenborn. Die Stadt erlebte ihre Blüte, 300 Jahre sollten die Fugger hier herrschen.2 Reste der Stadtbefestigung 3
    1



    2



    3


  • Auf unserem Weg lag als letztes das Prämonstratenserkloster Roggenburg. Schon immer kümmerte sich der Orden um soziale Belange. Bis heute gibt es Angebote für Kinder, Familien, Senioren, Notfallseelsorge und einen Hospizbereich. Der Klostergarten wird heute noch, wie im Barock angelegt, gepflegt

  • Am nächsten Tag wollten wir Günzburg einen Besuch abstatten.
    Das Untere Tor in der Stadtmauer wird auch wird auch Stadtturm genannt. Es ist auch das Wahrzeichen Günsburgs.
    Früher wohnte der Türmer (Brandmeldungen) im 6. Stock. Nach Voranmeldung in der Touristeninfo kann
    man nach der Besichtigung an einem deftigen Weißwurstessen teilnehmen.


    Ein weiteres Tor wird der Kuhturm genannt.
    Die in der Stadt ansässigen Bauern trieben hier jeden Morgen ihr Vieh nach draußen auf die Weiden.

  • Das bes. Interesse meines Mannes galt dem Deckenfresco von Anton Enderle ca.1740.
    Auf dem Bild ist die Seeschlacht von Lepanto (1571) zu sehen . Hier besiegte die venezianisch-spanische Flotte die türkische. Die hl. Maria schwebt über allem, die Männer ruderten im Takt des Rosenkranzes, der gebetet wurde. Also mussten sie siegen.Vermutlich hat der Maler nie ein Seeschiff gesehen. Die schwarze Flagge mit der Mondsichel ist das Zeichen des Bösen, die Flagge in der Farbe des Propheten war in Wirklichkeit grün.

  • In Blaubeuren waren wir Ostern des Jahres. Der Blautopf erschien aber bei uns nicht so blau, denn das Wetter machte nicht so gut mit, war relativ trüb. Interessant fanden wir in der Nähe, die Tiefenhöhle Laichingen, wo man über Treppen bis auf 55m Tiefe gelangt.

  • In Blaubeuren waren wir Ostern des Jahres. Der Blautopf erschien aber bei uns nicht so blau, denn das Wetter machte nicht so gut mit, war relativ trüb. Interessant fanden wir in der Nähe, die Tiefenhöhle Laichingen, wo man über Treppen bis auf 55m Tiefe gelangt.

    Kennt ihr auch die Geschichte vom Stuttgarter Hutzelmännlein - von Eduard Mörike?

    Dort kommt der Blautopf auch vor. :)