Kurztrip in die "South Central Coast" - Region von Vietnam

  • Wie schon in meinem Beitrag zu Maxi1's Anfrage erwähnt, bin ich mit meiner Frau kurzfristige wieder in Vietnam.


    Wir sind nach den 3 Tagen in Saigon und nach einem knapp 1-stündigen Flug mit VN-Airlines im "Seaside Resort", 16km südlich der modernen, boomenden Stadt Quy Nhon in der Provinz Binh Dinh angekommen. Ich glaube bei Sonnenschein und ruhiger See kann man es sehr gut hier aushalten :) Maxi1).




    Wir waren heute zum Seafood lunch in einem schwimmenden Restaurant in einer Lagune beim Örtchen Hoa Phu (Provinz Phu Yen) eingekehrt.
    vivien-und-erhard.de/forum/wcf/index.php?attachment/43277/



    Es ist kein Wetter, im Ozean Schwimmen gehen.


    Wir verbringen unsere Zeit mit essen und trinken, spazieren fahren und mit schwimmen (meistens in der Nacht, im schönen Hotelpool).


    Im Oktober hat diese Gegend die höchsten Niederschläge im Jahr, sie liegen etwas über 500mm und wir kriegen jetzt Einiges davon ab. Unser Hotel hat noch 4 andere Gäste, wir sind auch zu viert und haben ein Auto, mit mir als Chauffeur.



    Bis demnächst
    horas

  • Heute waren wir an einem höchst interessanten Ort, der Da Dia heißt. Er liegt ca. 80 km südlich von Quy Nhon, in der Provinz Phu Yen, nahe der Stadt Tuy Hoa. Es handelt sich um ein geologisches Kleinod. Dieses besteht aus schwarzem Basaltgestein, welches in Form von Basaltsäulen oder „Basaltorgeln“ an der Erdoberfläche und auch im Meer sichtbar ist.



    Dadurch erhält die schroffe Küstenlandschaft, die vornehmlich von Granit, Gneiss und Schiefer dominiert wird, diese außergewöhnliche Schönheit.

    Granit, Gneis, Schiefer


    Als wir ankamen, warteten Busse mit russischer Aufschrift auf ihre Passagiere und Busse mit vietnamesischen Besuchern kamen an. Ich nehme an, nur wenige der Besucher haben eine geologische Vorbildung, kommen aber dennoch hierher. Es ist demnach ein interessanter und auch schöner Ort, der es wert ist, besichtigt zu werden.


    Nach einer ca. 1-stündigen Fahrt hellte sich der Himmel auf und wir sahen seit Langem wieder die Sonne und dann die Steine, derentwegen wir hierher gefahren waren.






    Auch den buddhistischen Mönchen und Nonnen gefällt der Ort


    Wir fuhren bei strömenden Regen im Hotel fort und kamen am späten Nachmittag wieder bei Sturm und Regen dort an.





    Bei dem Wetter sollte man beim Autofahren auf die Gunst des kleinen Dicken hoffen.
    Viele Grüße
    horas

  • Wow, das gibt's doch gar nicht!!! Genaus solche Steinformationen haben wir im Juni auf den schottischen Treshinsh Islands, auf Staffa gehabt!!!




    Schon erstaunlich, was die Natur so alles hervorbringt!

  • Wow, das gibt's doch gar nicht!!!

    Doch, diese seltsam anmutenden Basaltformationen gibt es hie und da. Ich habe sie auch im Air-Gebirge im Niger und im Hoggar im Süden Algeriens gesehen. Auch in Europa gibt es mehrere Orte mit diesen polygonalen Basaltsäulen (Tschechien, Ungarn, Island ...). Man muss als unbedarfter Wanderer oder Tourist halt auf diese natürlichen Phänomene aufmerksam gemacht werden, sonst läuft man blind daran vorbei oder denkt bei sich: ist das das Werk eines größenwahnsinnigen Steinmetzes?
    Aber so kontrastreiche "outcrops" wie in Da Dia, schwarze Säulen im blauen Meer, gibt es selten, ich habe nur von denen in Schottland, Island und hier gehört.
    horas

  • Ich mag ja dicke Wolken und wildes Wasser.
    Meist hat man die Strände dann auch für sich alleine. Sieht ein wenig nach Nordsee aus, nur sind die Temperaturen wohl etwas milder ;)


    Die Basaltsäulen sind toll. Leider hab ich noch nie welche in echt gesehen.
    Kenne sonst nur die üblichen Orte im Norden. Daß in Vietnam auch welche zu finden sind erstaunt mich jetzt auch.
    Wünsch euch weiterhin einen schönen Urlaub und möglichst wenig Regentropfen.

  • Ich schiebe hier noch ein kleines Vietnam-Rätsel rein:


    wie heißt das Essen auf der rechten Seite des Fotos? Ich essen es gerne, leider findet man es nur selten in Südvietnam. Meine Schwiegermutter bereitete es speziell für mich und meinen Schwiegervater immer für den 1. Januar vor. Wir nahmen es, so wie gestern auch, mit einem guten Schnaps ein.



    horas
    P.S.: es blieb auch gestern bei einer Tasse Schnaps, da ich noch gute 100km bis nach Hoian fahren musst, und das bei sehr starkem Regen :o

  • Wir sind -wie oben schon erwähnt- seit 2 vollen Tagen in dem berühmten Hoian („die schönste Stadt Vietnams“, habe ich verschiedentlich gelesen). Die alten Bausubstanz ist wirklich gut erhalten und lädt zum Verweilen ein, wenn keine Heerscharen von Touristen durch die Gassen und über die Uferpromenade fließen. Dann gefällt es mir nicht mehr, vor allem abends ähnelt die Atmosphäre einem Stadtfest, gemütlich anschaulich, verträumt ist dann das Zentrum von Hoian nicht mehr. Trotzdem haben wir Glück, denn es ist Nebensaison, so heißt es, und man kann den kolonialen Flair und die Ausstrahlung dieses Ortes noch spüren. Dazu geht man am besten vormittags in die Altstadt und nimmt in einem der vielen kleinen Restaurants eine traditionelle Nudelsuppe zu sich.









    ab 23 Uhr wir es wieder beschaulich in Alt-Hoian.


    Ich habe Thomas von „Thomas Vietnam Holidays“ besucht. Er lebt seit 11 Jahren hier. Bei ein paar Bierchen (Marke „La Rue“) hat er mir von dem schweren Kampf der Mieter der unzähligen kleinen Geschäftchen, Cafés, Spas, Restaurants, Souvenierläden erzählt, die gigantischen finanziellen Lasten zu stemmen. Bei meinem Besuch in 3 Kunstläden, wurden in zweien die Preise der Bilder um 50 – 70% gesenkt. Meine Frage nach dem Grund bestätigt das, was Thomas mir schilderte. In einem kleinen Häuschen nehmen Vietnamesen die Bilder von den Wänden ab, wickeln sie in Papier oder legen sie in Kartonkisten. Eine junge Frau erzählt mir traurig, sie können die Miete von 5000 Dollar pro Monat nicht mehr zahlen und ziehen jetzt um, weiter weg vom Stadtzentrum. Die Bilder sind nicht schlecht, aber auch nicht klasse. Je nach Größe kosteten sie ursprünglich zwischen 50 und 360 Dollar. Ich kaufe zunächst nichts.



    Der Strand von Hoian mit Blick auf Danang. Nicht schlecht und das Essen hier war köstlich.
    Viele Grüße
    horas

  • Ich schiebe hier noch ein kleines Vietnam-Rätsel rein:
    wie heißt das Essen auf der rechten Seite des Fotos? Ich essen es gerne, leider findet man es nur selten in Südvietnam.

    Gibt's schon eine Auflösung? Das Essen auf der rechten Seite des Fotos ist ja das Essen oben am Foto, weil das Foto um 90 Grad verdreht ist. :D Für mich schaut das aus wie gekochtes Fleisch und ich hätte es in das dünne Süppchen in den Tellern - im Bild links oben und rechts unten (vor der Zurechtdrehung) - getan. Vielleicht handelt es sich um Ziegenfleisch, Thit De. Das würde auch dahingehend passen, dass man das im Süden nur selten bekommt. Das trifft aber auch auf Katze und Hund zu.

  • ND: Nein, guck auf das Foto so wie es vor dir steht. Dann schaust du dir den runden Suppenteller an und fängst an zu rätseln.
    In den anderen Tellern sind Reissuppe, Enten- oder Gänsefleisch drin.
    VGlück
    horas

  • Wir waren am vorletzten Tag unseres Hoian-Trips auf die Insel Cham (Cu Lao Cham) gefahren. Es war für mich der schönste Tag unseres Besuchs in dieser Ecke Vietnams: landschaftlich und kulturell abwechslungsreich (Schnorcheln an einer kleinen vorgelagerten Insel mit Korallenriffs, herrliche, fast menschenleere Badebucht auf der Cham-Insel, Besichtigung von altem und neuem Cham Tempel), kulinarisch (klasse Seafood-Essen am Strand), sportlich (Speedboot vom Pier bei Hoian zur Insel, Motorradtour in die Berge der Insel), ökonomisch (alles inklusive für weniger als 30€ pro Person). Zu erwähnen ist auch, dass die zahlreichen Umkleidekabinen, Duschräume und Toiletten sehr sauber waren. Natürlich hatten wir Glück, zum richtigen Zeitpunkt diese Reise gemacht zu haben. Es ist absolute Nebensaison, es gab nur wenige Besucher und wir konnten so den ganzen Ausflug wunderbar genießen.



    unser Strand auf Cham

    der neue Tempel



    der 250-jährige Tempel

    im alten Tempel: der Mönch und die andächtigen Frauen



    malerisches Fischerdorf auf Cham


    Und auf der Rückreise haben wir die Zerstörungswut des Meeres besichtigen können: 2 größere Ferienresorts liegen aufgegeben, dem Verfall preisgegeben, an der nackten Küste; ein langer und breiter Saum aus tonnenschweren Felsblöcken konnte das Vordringen der See nicht stoppen.

    das Meer fordert seinen Tribut


    Weiter nach Nordwesten ist die Strandsituation etwas entspannter. Und ich muss sagen, eigentlich wäre ich lieber hier in einem der schönen Hotels abgestiegen, als in Hoian selbst. Die feine breite Strasse zur Stadt hin ist gesäumt von unzähligen kleinen Restaurants und Geschäftchen, trotzdem findet man schnell Ruhe, Weite, frische Seeluft in den gepflegten Anlagen.


    VGrüße aus Saigon
    horas

  • Wir waren vor 20 Jahren Mal in Danang. Aber da sieht man heute nichts mehr von damals. Unglaublich, wie diese Stadt sich verändert hat. Wir übernachteten damals in einem kleinen privaten Hotel am Ende des Strandes einer gemächlichen Stadt, deren Bekanntheit aus dem letzten Krieg herrührt. Hinter unserem Hotel war der Wald, gegenüber von uns ein etwas größeres, staatlich geführtes Hotel, in dem immer wieder neue, halbuniformierte Gruppen vietnamesischer Werktätigen an- und abreisten; es muss damals in der DDR ähnlich gewesen sein. Heute ist Danang eine mondäne Stadt mit einer Skyline, die sich nicht vor der anderer Weltstädte verbergen muss. Soll das tatsächlich die Frucht des Sozialismus sein oder hat der Kapitalismus klammheimlich schon die Macht übernommen? Egal wie, ich bewundere was die Vietnamesen da auf die Beine gestellt haben.





    Mir gefallen auch die schönen Steinmetzarbeiten, die man in Danang vielerorts bewundern kann. Nicht alle Skulpturen sind aus dem schönen weißen Marmor, der bei Danang abgebaut wird.





    horas

  • Mir gefallen auch die schönen Steinmetzarbeiten, die man in Danang vielerorts bewundern kann. Nicht alle Skulpturen sind aus dem schönen weißen Marmor, der bei Danang abgebaut wird.

    Bei den Marmorbergen darf schon lange kein Marmor mehr abgebaut werden. Das Material, das hier in den Werkstätten so kunstvoll verarbeitet wird, kommt aus anderen Provinzen und Weltgegenden.

  • Wir sind wieder in Saigon und haben die abschließenden Einkäufe getätigt. Eigentlich habe ich nur ein Gemälde erstanden, das gut in unser Haus passt.


    Unsere Freundin Ly hat dann den Rest gekauft (wie jedes Mal, wenn wir hier sind), damit es uns auch in Deutschland gut schmeckt und damit wir bei guter Gesundheit bleiben:


    Kaffee aus ökologischem Anbau, mehrere Flaschen Simson (Myrte-Schnaps aus Phu Quoc), Artischockenextrakt für ein Jahr (nehme ich seit Juli ein; schmeckt etwas bitter und tut gut -bilde ich mir ein-), getrocknetes, leicht gesüßtes und in feine Fäden zerlegtes Hühnerfleisch in zwei riesigen Plastikbehältern, Reishi Tee für ein Jahr. Samen von vietnamesischen Gemüsen, Blättern und Kräutern (für unseren Garten in Guinea).
    Was meine Frau zudem noch gekauft hat bleibt unser Geheimnis (aber die Frauen im Forum werden es schon wissen; Frau ist halt Frau)
    Wir kamen mit einem Koffer an und fliegen mit dreien zurück.


    Zum Abschluss unserer Reise noch kurz ein paar Bemerkungen:
    Wir sind von Danang mit VietJetair geflogen. Es scheint, dass sich diese Fluggesellschaft gut gemausert hat, vor allem was die Pünktlichkeit betrifft (behaupten unsere Freunde). Wenn man sich das Flugprogramm im Dananger Flughafen anschaut, wird der Großteil der Inlandsflüge von VietJetair getätigt. Vom Preis her gibt es wohl keinen nennenswerten Unterschied mehr zu VN-Airlines. Die Sitze waren angenehm, der Sitzabstand etwas klein.


    Beim Kauf eines Gemäldes sollte man gut aufpassen, dass einem beim Verpacken des Bildes nicht eine billige Kopie des Originalgemäldes untergejubelt wird, wenn man nicht bei dem Vorgang zuguckt.


    Zum Rätsel: das Gericht heißt Tiet Canh und besteht aus frischem Entenblut und verschiedene Zutaten. Wir (d.h. ein Freund und ich, die Frauen sind abstinent geblieben) haben es in einem Restaurant inQuảng Ngãi auf der Fahrt von Quy Nhon nach Hoian eingenommen. Genaueres zu dem Gericht gibt es hier:Tient Canh


    Viele Grüße
    horas

  • Vorab: Ich genieße Deine Vietnam-Berichte sehr. Vor allem, weil Du dort wirklich mit und unter Vietnamesen reist und dadurch viel Interessantes erlebst. Vielen Dank für Deine ausführlichen Schilderungen!



    Lustig! "Blutsuppe" war mein erster Gedanke, weil ich davon ausging, dass Du uns etwas Spektakuläres zeigen möchtest und weil Du geschrieben hast, dass es ein Gericht aus dem Norden ist. Ich hab's aber auf Deinem Bild nicht erkannt.


    Mir wurde das auch einmal bei einem Familienessen mit der Familie meines Patenkindes serviert. Es gab aber genug andere Speisen und so dachte ich, ich könne den Genuss (?) dieser Delikatesse elegant umschiffen. Aber als man bemerkte, dass ich davon nichts nahm, hat man es mir explizit angeboten und ich musste ablehnen. Als verweichlichter Tourist aus dem Westen sollte man bei diesem Gericht auch sehr vorsichtig sein, sonst wird man unter Umständen recht rasch zu einem spannenden Fall für die heimischen Tropenmediziner.


    Tiet Canh hier im Bild rechts im Vordergrund:





    Artischockenextrakt für ein Jahr (nehme ich seit Juli ein; schmeckt etwas bitter und tut gut -bilde ich mir ein-)

    Artischockenextrakt heißt bei uns Cynar! Mir tut das sehr gut!
    Ich trinke es mit etwas Cola oder Tonic auf Eis. :thumbsup:

  • Jetzt kann ich mich wieder an Cynar erinnern. Bei uns im Schrank stand neben Cynar damals, -vor 50+ Jahren- noch "Suze"; die beiden waren für meine französischen Verwandten die obligatorischen Aperitife vor dem Essen. Sie sind allerdings recht früh gestorben. Trotzdem werde ich mir jetzt öfters einen Artischockencocktail mit den kleinen Artischocken-Ampullen mixen.


    A propos Tiet Canh, deinen Kommentar kann ich verstehen; auf deinem Foto sieht die Blutsuppe wirklich grässlich, ja gruselig aus. Das ist nix für schwache Mägen. Ich habe das Ganze schön mit den Zutaten vermischt, so sah das Gericht doch recht appetitlich aus.


    So sieht übrigens eine deutsche Wurstsuppe aus (Foto aus Chefkoch.de Wurstsuppe)
    Sie wird halt heiß gegessen.


    So, Mama ist mit Packen fertig
    Jetzt gehen wir etwas essen und müssen noch den Rest vom Reiswein tilgen.
    VG
    horas