Bahn-Fernreisen für faule Abenteurer

  • Das ist ein interessante Sache, ein Woche in Zügen bis Vietnam, dann eine Woche Aufenthalt und in einer Woche wieder zurück.


    Ich weiß nur nicht, ob ich 8 Tage Zugfahrt aushalte und ebenso würde mich schon interessieren, was kostet so eine Reise und wie verteilt sich die Reisezeit?


    Viele Grüße
    Petra

  • Gott, dieser vorgeschobene Klimaaktionismus geht mir mittlerweile echt auf die Nerven!!


    Was ist eigentlich das Ziel?


    Wir verfallen zurück in's Mittelalter, verlassen unser Dorf nicht mehr, jeder bestellt seinen Acker und melkt seine Kuh.
    Arbeiten - und somit sich von A nach B bewegen - wird niemand mehr - denn es sind ja alle nur noch damit beschäftigt, sich um die tägliche ökologisch korrekte, unverarbeitete, weder in Plastik verpackte noch von sonst wo eingeführte Nahrung zu kümmern.
    Und die Jugend schmeißt nächstens jubelnd ihre Handy's voller auf "böse" Art gewonnener seltener Erden und alle elektronischen Gimmicks weg
    (Hier: mal
    nicht uninteressante Links:
    So viel Energie verbraucht das InternetAuszug: "Klar ist aber: Google und seine Dienste, wie Maps, YouTube oder Drive verbrauchen Energie. Insgesamt rund 5,7 Terawattstunden pro Jahr. Das ist ungefähr so viel Strom, wie San Francisco pro Jahr verbraucht."
    Rechenzentren in Frankfurt brauchen mehr Strom als der Flughafen)
    H&M, Amazon & die gesamte Wirtschaft gehen pleite, weil niemand mehr dem Konsum frönt...


    Und in wenigen Jahrzehnten, in denen wir unseren Horizont nicht mehr erweitern, nicht mehr Fremdes kennenlernen, fangen wir wieder an, Hexen zu verbrennen.
    Dafür ist aber das Klima in Ordnung.
    Sorry - ist jetzt überzogen, aber es mußte mal raus!!!!


    Schön für den, der ein paar Wochen zum rumbummeln Zeit hat, der kam aber immer schon "anders" durch die Welt.
    Wer, ausser ewigen Studenten - sponsored by family - oder eben Rentnern / Vorruheständlern, diesen Service nutzen wird, erschließt sich mir nicht.
    Aber sei's drum - soll jeder sein Business gründen.


    O:-)
    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
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    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Ich dachte, da bekommt man auch einen Zeitplan, wann es Zugverbindungen gibt. Viele Verbindungen sind ja nur buchbar, wenn man sich festlegt. Ich stelle es mir wie eine Flugplanauskunft vergleichbar mit einem Round-the-World-Ticket vor.


    @ Gusti, da hört man aber den Frust ganz schön raus. :P


    Meine Enkeltochter (21) hat mich auch vorgestern gefragt, ob ich nächste Woche an Vorträgen teilnehmen möchte. Die Uni Hannover bietet eine Aktionswoche zu sehr interessanten Vorträgen im Hinblick auf Ressourcen: "Aktionswoche zum Klimaschutz" mit zahlreichen öffentlichen Vorträgen und Vorlesungen. Ich finde es gut, wenn sich auch die jungen Menschen Gedanken um die Zukunft machen. Man muss ja nicht gleich wieder auf die Hexenverbrennungen zurückgreifen. ;)


    Viele Grüße
    Petra


    Nachtrag: Ich musste mal mein Geschreibsel überarbeiten, der Sinn ist aber geblieben. Irgendwie zu viele Schreibfehler gemacht ;)

  • Ja, deren Antrieb ist der Klimagedanken. Ich jedoch finde einfach die Idee gut und würde dann mit dem Flieger zurück nach Hause. Das muss man denen ja nicht auf die Nase binden. :)


    Klar braucht man viel Zeit, aber wenn man 4 Wochen Urlaub hat, warum kann man dann nicht 7 oder 10 Tage für die Anreise verwenden. Das ist bestimmt ein Erlebnis und von uns weiß einfach niemand, wie weit Vietnam wirklich weg ist, weil wir die Strecke immer nur fliegen.


    Ich weiß nur nicht, ob ich 8 Tage Zugfahrt aushalte.

    Ich auch nicht, ich würde es aber gerne herausfinden.

  • Warum so bissig, Gusti?


    Der Weg ist das Ziel. Wenn man 8 Tage fährt und sich 14 Tage Zeit lässt wie empfohlen, kann man noch in verschiedene Städte reinschnuppern, hat vor Ort dann vielleicht noch eine Woche, fliegt zurück und hatte eine sehr interessante Reise von 3 Wochen.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Warum nicht mit dem Zug unterwegs sein im Urlaub? Deshalb muss man doch nicht ins Mittelalter zurück!
    Eine Bekannte hat eine Reise mit dem „Zarengold“ gemacht vor einigen Jahren.
    Flug nach Peking mit einigen Tagen Besichtigung dort. Dann begann die Zugfahrt über die Mongolei und Baikalsee nach Moskau. Von dort Rückflug nach Frankfurt. Es war halt eine geführte Reise , ist auch schön, wenn man sich einmal um nichts kümmern muss.
    Aber so wie ich das sehe, kann man in dem Reisebüro Verbindungen weltweit buchen und evtl. entsprechende Hotels dazu, ist vielleicht eine gute Geschäftsidee.

  • Natürlich, Ihr habt ja alle recht - eine Reise mit dem Zug kann eine sehr schöne und entspannte Art des Reisens sein - das gab's aber immer schon - Interrail und was nicht alles.
    Da spricht nichts dagegen.


    Mich stört nur zunehmend dieser moralinsaure Beigeschmack, daß bei allem, was man tut, einer den Zeigefinger hebt und zu missionieren versucht. Ich habe einfach keine Lust, mir ständig einen Vortag anhören zu müssen, was im Leben man alles anders machen muss - egal, ob's um Ernährung, Reisen oder was weiß ich geht.


    Daß wir alle auf dieser Erde etwas tun müssen, um den Planeten nicht mehr und mehr zu zerstören, ist gut und richtig, das hektische und in meinen Augen sehr oft scheinheilige herumdoktern an kleinen Symptomen, anstatt den eigentlichen Ursachen, ist es, was mich so stört.
    Wenn wirklich Erfolge erzielt werden sollen, bringt es nicht viel, wenn 200 Menschen künftig nicht mehr in den Flieger steigen, sich dafür aber weiterhin Konsumartikel vom anderen Ende der Welt senden lassen oder erwarten, daß in ihrer Lieblings-Bar 200 Sorten Gin angeboten werden.
    Es würde vielleicht etwas nützen, wenn große, finanzkräftige Volkswirtschaften endlich mal in die Hufe kämen, den Lobbyismus überwinden würden um eine wirklich saubere Alternative für Brennstoffe zu entwickeln, anstatt uns das gute Gewissen mit anderen schädlichen Alternativen (e-Autos - Pest anstatt Cholera!) vorzugaukeln.
    Und sollte nicht zunächst mal in das Schienennetz bei uns zu Hause investiert werden, um wieder mehr Güterverkehr von den Straßen wegzubekommen (etwas, was man in den vergangenen 30 Jahren konsequent abgebaut hat - oder wann habt Ihr zuletzt einen richtigen Güterzug gesehen?) oder den Pendlern auch auf dem Land brauchbare Alternativen anzubieten?
    Da greift ein Rädchen in's andere, und solange endloses Wirtschaftswachstum weiterhin das Maß aller Dinge bleibt, wird sich nichts ändern - egal, ob ein paar Enthusiasten mit der Bahn nach Vietnam fahren oder nicht.


    Das kleine Startup aus Österreich mit seinem "Gutmensch-Mäntelchen" war jetzt einfach mal der Aufhänger für mich.
    VG
    Gusti

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    Edited once, last by redfloyd ().

  • Was Gusti schreibt, kann ich durchaus nachvollziehen.


    Auf der einen Seite Klimaschutz propagieren, auf der anderen aber alles Mögliche bei Amazon&Co. bestellen, was dann ja auch - wenig klimaschonend - mit Autos bis zur Haustür angeliefert wird. Und am liebsten noch irgend einen Krempel direkt aus China, weil das ein paar Cent billiger ist. Oder stundenlang Serien im Internet gucken und Spiele spielen - das verbraucht auch eine Unmenge an Energie.


    Bahnfahren, um zu entschleunigen - das kann ich allerdings total nachvollziehen! Denn - wie ND richtig sagt - man weiß ja irgendwie nur noch theoretisch, wie weit man gereist ist, wenn man nach 10, 12 Stunden aus dem Flieger steigt. Wenn man auf dem Landweg unterwegs ist, bekommt man ein ganz anderes Gefühl für die Strecke/Entfernung - und manchmal ist dann auch der Weg ein Stück das Ziel.

  • Aber man muss doch nicht jede Idee gleich wieder in der Luft zerreißen, dann wird nie etwas daraus. Immer nur alles auf die "Großen" schieben und abwarten was die da "oben" machen, das bringt es auch nicht. Das hatten wir doch alles schon einmal. ;)


    In jedem Fall hat mich dieser Beitrag auf eine Idee gebracht und auch Friedrich ist total begeistert. Aber ich werde es hier lieber erst einmal nicht schreiben und plane in meinem stillen Kämmerlein, bevor es zerlacht wird. :P


    Ich habe mit meiner Schwester aus Kön eine Emissionshandel abgeschlossen. Sie tritt mir ihre CO2-Zertifikate ab, denn sie verreist nie, hat keinen Laptop, fährt kein Auto, aber keine Bange, sie erfreut sich dennoch ihres Lebens und genießt es. :thumbsup:


    Viele Grüße
    Petra

  • Auf der einen Seite Klimaschutz propagieren, auf der anderen aber alles Mögliche bei Amazon&Co. bestellen, was dann ja auch - wenig klimaschonend - mit Autos bis zur Haustür angeliefert wird.

    Sind das denn die selben Leute? Und davon mal abgesehen: Ich bin mir nicht so sicher, dass es viel umweltschädlicher ist, wenn ein Paketdienstfahrzeug hunderte Pakete an mehr oder weniger benachbarte Haustüren liefert, als wenn stattdessen diese hunderte Leute alle einzeln selber (und meistens auch noch per Auto) z.T. weite Strecken bis zum nächsten geeigneten Fachmarkt fahren, um es dort einzukaufen und nach Hause zu bringen.



    Gruß, Matthias

  • Ich sehe das sehr pragmatisch:


    Wenn der mit seinem Start Up nun hier und anderswo Ideen in Köpfe setzt und deshalb vielleicht allein in diesem Forum 5 Leute auf eine Flugreise verzichten und mit der Bahn fahren, sind es schon mal 5 Leute (oder meistens ja wohl eher 10, denn die meisten hier verreisen ja nicht allein), die nicht im Flugzeug sitzen, und wenn es dabei nur um einen Wochenendtrip über eine Distanz von 600 km geht.


    Und es ist doch völlig egal, ob diese 10 Menschen es aus ökologischen Gründen tun oder weil sie einfach denken: "Ach, cool, das ist mal was Anderes." Dazu muss man ja nicht einmal das Gefühl haben auf etwas zu verzichten. So etwas kann ja einfach auch mit dem Gefühl verbunden sein sich etwas zu gönnen, und dann sieht es doch gleich schon ganz anders aus mit der als unangenehm empfundenen Moralkeule.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Petra, ich hoffe, Du nimmst meinen "Ausbruch" nicht persönlich!
    Ich weiß, dass Du schon immer ein sehr reflektierter und in Deinen Entscheidungen konsequenter Mensch bist - dem gebührt mein großer Respekt und es liegt mir fern, etwas zu "zerlachen".


    Auf Euren "Plan" bin ich gespannt ;)


    Sind das denn die selben Leute? ......
    Gruß, Matthias

    Die Frage ist natürlich berechtigt und darüber habe ich selbst auch nachgedacht.
    Es gibt gewiss eine Anzahl Menschen, die das insgesamt ernst nehmen und bestimmt auch versuchen, an sich selber Dinge zu ändern.
    Bei der weit überwiegenden Spaßgesellschaft, die ich zuletzt in Bremen bei einer nahezu volksfestartigen "Fridays-for-Future-Party" erlebt habe, würde ich hingegen den "Willen zum Verzicht" doch in Abrede stellen wollen. Es ist grad angesagt, man ist dabei, cool.
    Deswegen nicht mehr das 15.Paar angesagte Sneakers, die trendigen Produkte eines Influencers oder das Shirt
    made in Bangladesh zu kaufen bzw. das aktuellste Smartphone zu benutzen???
    Allein bei der Größenordnung, die die Beteiligung an dieser Bewegung zuletzt verzeichnete, muss es ganz einfach eine entsprechende Schnittmenge geben.


    Ich sehe das sehr pragmatisch:


    Wenn der mit seinem Start Up nun hier und anderswo Ideen in Köpfe setzt .................


    Eben. Leben - aber auch leben lassen!


    VG

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  • Und sollte nicht zunächst mal in das Schienennetz bei uns zu Hause investiert werden, um wieder mehr Güterverkehr von den Straßen wegzubekommen (etwas, was man in den vergangenen 30 Jahren konsequent abgebaut hat - oder wann habt Ihr zuletzt einen richtigen Güterzug gesehen?)

    Was nützen Investitionen in das Schienennetz, wenn die Durchführung Schildbürgern überlassen wird :cry:
    Erst bricht der Tunnel fast ein, so dass die Tunnelbohrmaschine kurz vor dem Ausgang einbetoniert werden musste. Die Fertigstellung verzögert sich bis 2015 und wie jetzt bekannt wurde, dürfen 1/3 der Züge den Tunnel dann gar nicht befahren, weil sie zu schwer sind.

  • Ich finde, man kann sich ob des herrschenden Öko-Correctness-Wahnsinn schon mal Luft machen. Alles gut!


    Interessant finde ich, was mein harmloser Beitrag alles auslöst. Ich wollte weder eine Öko-Diskussion lostreten, noch eine Selbsthilfegruppe geplagter DB-Kunden gründen. :D Ich werde jedenfalls das junge Unternehmen weiter beobachten und vielleicht auch mal so eine Reise antreten. Ich muss ja auch nicht durch Deutschland, wenn ich mit dem Zug nach Vietnam will.

  • Petra, ich hoffe, Du nimmst meinen "Ausbruch" nicht persönlich!


    Nein, natürlich nicht ;)



    Auf Euren "Plan" bin ich gespannt


    Ich auch, es wäre was für den Sommer 2021, bin gespannt, ob das klappt, ich werde irgendwann schon davon berichten und es wird ganz bestimmt nicht nach Vietnam gehen und ich glaube, ich werde versuchen, das selber zu buchen, wenn es geht.


    Viele Grüße
    Petra

  • Also ich finde die Idee (unabhängig von Ökologischen Aspekten) eigentlich total gut. Wir selber hatten ja vor einigen Jahren überlegt den Hinweg nach Japan mit Zug und Schiff zurück zu legen. Leider scheiterte das an der mangelnden Zeit(Hätte 3 Wochen gedauert)bzw. an der mangelnden Flexibilität meines Chefs. Es wäre aber sicher unheimlich spannend gewesen, Rußland mit dem Zug zu durchqueren ,natürlich mit einigen Zwischenstops. Und wie hier schon geschrieben wurde man bekommt mal ein Gefühl für die Entfernungen.

  • Ich gehöre zu einer Gruppe Frauen, bestehend aus Gymnastikdamen u. Tennisdamen.
    Jedes Jahr fahren wir ein paar Tage auf Sightseeingtour, natürlich mit dem Zug, Sekt im Gepäck und was leckeres zu essen. Im Flieger schlecht, im Auto noch schlechter. Es ist immer ein entspanntes Reisen und hat nichts mit CO2 oder der Feinstaubgeschichte zu tun. Als wir das anfingen, war da noch gar keine Rede davon. Nur der Spaß an der Freude stand da im Vordergrund.

  • Ich fahre generell gerne mit dem Zug.
    Im Urlaub gucke ich auch immer, ob sich da nicht irgendwie eine Möglichkeit ergibt.
    Ich würde aber nie in 8 Tagen bis nach Vietnam fahren. Wenn ich dann sehe, was man alles "links" liegen lassen muß, ist es auch nix anderes als ein 8-tägiger Transit. Langweilig!
    Dafür ist mir meine Zeit zu schade. Wenn, dann bitte mit Zwischenstopps nach Lust und Laune. Also warte ich bis zur Rente. Dann brauche ich aber auch kein Reisebüro für sowas. Das erledige ich dann vor Ort. :thumbup: