30 Tage NordIndien mit Fahrer und alleine

  • Hallo Leute,



    Bis jetzt habe ich immer anonym mitgelesen und mir viele Impressionen machen können. Danke dafür. Nun möchte ich auch meinen Teil beitragen.
    Dieses Jahr im Sommer war ich mit meiner Freundin 30 Tage in Nordindien unterwegs. Ein paar Impressionen möchte ich mit euch teilen.
    Von Wien aus ging es mit der Swiss Air über Zürich nach Delhi. Das ist zwar ein Umweg , weil man ja zuerst in die andere Richtung fliegt, allerdings konnten wir einen günstigen Flug mit eine renommierten Airline ergattern.


    Um 01:30 landeten wir in Delhi. Es war ein eintauchen in eine andere Welt. Gefühlt hatte es 35 Grad. Um 01:30. Es war eine Menge los am Flughafen, vor allem als wir Richtung Ausgang kamen. Überall waren Inder die einem etwas aufschwatzen wollten. Wir ließen uns ein Taxi aufschwatzen und fuhren in unser Hotel. In dem Stadtteil wo unser Hotel lag war es ruhig. Wohlauch weil dieser für den Straßenverkehr gesperrt war.


    Am nächsten Tag sahen wir uns etwas von der Hauptstadt an. Dazu mussten wir eine Menge Kilometer abspulen. Es war so versmogt das man keine 100 Meter sehen konnte. Es sah so aus als würde sich eine große braune Wand auftun. Ob das Gesund ist wage ich zu bezweifeln. Derzeit ist es ja noch extremer wenn man sich die Nachrichten ansieht Smog in Indien .


    Um mehr von Menschen und Land mitzubekommen gingen wir auf den großen Markt. Und ich kann nur sagen das dieser Markt wirklich groß ist. Jeden Tag ist dieser Markt in einem anderen Stadtteil, sagte uns ein Inder. Natürlich ist man als weißer Ansprechpartner Nummer 1 wenn es um Waren, welche zu verkaufen sind, geht. Generell kann man sagen das man vor allem in den Großstädten und in den Torusitenzentren gerne und viel angequatscht wird. Die Verkäufer sehen das Geschäft an der Hautfarbe. So sagte uns ein Händler mit einem Lächeln, das Touristen "Skin-Tax" zu zahlen hätten. Der erste Preis ist immer viel zu hoch. Handeln zahlt sich immer aus. Im besten Fall einfach weiter gehen. Der Preis wird einem dann stürzend nachgerufen.


    Wir waren ein paar Tage in Dehli und gingen dann am Flughafen um einen Fahrer zu organisieren, der uns ins Goldene Dreieck bringen sollte. Das war keine gute Idee. Der Fahrer war einfach schlecht und versuchte uns nur in Shops seiner Freund zu bringen oder irgendwelche Dinge anzuschwatzen. Wir waren 2 Tage mit ihm unterwegs (Delhi Sightseeing und Taj Mahal) . Die Sightseeing Tour war mäßig spannend, da wir sehr viele Shops anfuhren. Auch die Restaurants wirkten wie Touristen-Abzock-Buden. Das Taj Mahal am Morgen ist jedoch ein unvergleichlicher Anblick. Danach waren wir noch für einen Tag in Delhi und suchen im Netz nach einem Fahrer. Wir fanden Rakesh Kumar ( www.fahrer-indien.com ) , der gute Bewertungen zu haben schien.


    Mit Ihm probierten wir unser Glück aufs Neue. Man muss dazu sagen das unser eigentlicher Plan war 10 Tage mit einem Fahrer zu fahren und die restliche Zeit uns alleine durchzuschlagen.


    in den nächsten Tagen besuchten wir Agra, Jaipur, Jodhpur und ein paar "Insider-Tipps" entlang der Route. Hier waren wir froh das wir jemanden an unserer Seite hatten der gut Englisch Sprach und uns auch vor der einen oder anderen Abzocke warnte. Einige Forts haben wir uns angesehen. Nach dem 3. Fort hatt man aber genug :) . In Jaipur waren wir im Kino. Das war ein wirkliches Highlight. 900 Inder und keine Touristen. Die klatschten sogar im Kino, wenn der Held mal wieder erfolgreich der Polizei entwischt ist.


    Am Abend saßen wir am Dach unserer Hotels und sahen uns die Feuerwerke an, welche von mind. 10 Hochzeiten in der Stadt, abgefeuert worden sind. Direkt am Hotel zog eine Hochzeitskaravane mit Musik und Elefanten vorbei. Es ist ein anderes Universum, welches sich uns aufgetan hat.


    Nach einigen Tagen beschlossen wir in den Nordwesten weiterzufahren um uns die Grenzstadt Amritsar anzusehen. Die Stadt war eine Katastrophe. Noch mehr Leute als in Delhi und ein Verkehrschaos sondergleichen. Wir waren sehr froh das wir nicht selber fahren mussten :-).
    Wir sahen uns die Grenzzeremonie zwischen Pakistan und Indien an. Ein wirklich absurdes Spektakel. ca. 15000 Leute auf einer Seite und 15000 Pakistani auf der anderen Seite die ihr Land mit Sprechchören anfeuern. Währenddessen wird vom Militär die Grenze geschlossen. Hier wurde mir beim Einlass auch meine Brieftasche gestohlen. Die umgerechnet 35 Euro sind ein kleines Vermögen für den Taschendieb. Soll er Sie haben, dachte ich mir. :roll:


    Der goldene Tempel ist auch sehr Sehenswert. Das Heiligtum der Sikhs befindet sich auch in Amritsar.


    Um der Hitze zu entfliehen fuhren wir dann nach Shimla. Mittlerweile waren schon 10 Tage vergangen. Da wir uns mit unserem Fahrer gut verstanden haben, hängten wir noch 5 Tage an. Shimla ist eine alte Hillstation der Engländer. Dort kamen wir etwas zu Ruhe. Es befindet sich in den Bergen und bietet ein angenehmes Klima. In der Nacht wurde es sogar sehr frisch. Die Luft war auch um Welten besser.


    Dann ging es weiter nach Manali. Eine Honeymoon Stadt wie man unschwer erkennen konnte. Jede Menge Pärchen die gerade frisch verheiratet worden sind tummelten sich in den Straßen der kleinen Ortes am Fuße des RohTang Pass.


    Der RohTang Pass verbindet Manali mit Leh . Wir fuhren einen 3 Tages Trip um uns den Pass anzusehen. Wirklich atemberaubende Landschaften im Vorhimalaya Gebiet erwarteten uns. Jedoch war die Fahrt auf einem LKW-Bus auch sehr abenteuerlich. Wir hatten Glück das der Pass offen hatte. Er ist die meiste Zeit des Jahres auf Grund der Schneemengen komplett gesperrt.


    Nach diesem Abenteuer fuhr uns unser Fahrer nach Amritsar zurück. Wir verbrachten dort noch eine Nacht und verabschiedeten unseren Fahrer, der nach Delhi zurück fuhr. Ab jetzt wollten wir uns selbst um unsere Reiseroute, und die Fahrt dorthin, kümmern. Er hat uns noch Tickets für den Zug nach Haridwar organisiert .


    Über Nacht fuhren wir nach Haridwar. Wir konnten halbwegs Schlafen im Schlafwagon. Ein Auge war aber immer offen, da es schon etwas mulmig war. Als uns in der früh die Sonnenstrahlen erweckten, beobachteten wir Ziegeleien , jede Menge Tiere und Menschen in der vorbeiziehenden Landschaft.


    In Haridwar machten wir etwas Sightseeing und wurden von Affen beklaut. Das Fanta hat Ihnen offenbar geschmeckt. Die Menschenmassen die sich in Indien bewegen ließen uns nicht schlafen. Die ganze Zeit arbeitete der Kopf um die vielen Eindrücke des Tages zu verarbeiten.


    Die letzte Woche wollten wir entspannter verbringen und sind nach Rishikesh gefahren. Da waren auch die Beatles. Hier suchen viele den Weg der spirituellen Erleuchtung. Ist zwar nichts für uns , allerdings macht es Spaß den Leuten beim "suchen" zuzusehen. Hauptsächlich sind es in unseren Augen Europäer die nichts mit sich anzufangen wissen , und religiöse Führer die daraus ein Geschäftsmodell gebastelt haben.


    Der Ort ist sehr schön und der Ganges ist hier noch relativ sauber. Es war sehr entspannend und bis auf einen Sandsturm war das Wetter auch sehr gut. Von Rishikesh ging es wieder zurück nach Haridwar. Hier fuhren wir mit dem Zug wieder nach Delhi. Dort hatten wir mit unserem Fahrer noch einen Sightseeing Trip eingeplant. Nachdem der erste ein Desaster war, waren wir froh das diesmal alles nach Plan funktionierte. So bekamen wir auch noch ein bisschen mehr von der Hauptstadt mit.


    Am Tag der Abreise machten wir noch einen Kochkurs bei Rupal, der Frau unseres Fahrers Rakesh. Nach einem entspannten Tag mit sehr viel essen wurden wir von Rakesh zum Flughafen gefahren und flogen nach Wien zurück. Diesmal war es ein Direktflug. Wieder zu Hause angekommen brauchten wir noch Wochen um alle Eindrücke zu verarbeiten.


    Aber eines ist klar. Indien wird uns wieder sehen !

  • Zu "Rakesh Kumar" gibt es auf Tripadvisor die unterschiedlichsten Bewertungen. Das scheint daran zu liegen, dass Rakesh "ein wenig" überbucht ist und die Kunden kurzfristig darüber informiert, dass er die Tour an einen anderen Fahrer weitergeben muss, der dann allerdings Rakesh' Qualitätsstandard nicht halten kann. Berichtet wird vor allem von eigenmächtigen Abänderungen der Tour, Provisionsstopps in Geschäften und überzogenen Trinkgeldforderungen am Ende der Tour, samt Reklamation und Dackelblick wenn die Kunden doch "nur" 10% vom Tourpreis rausrücken.

  • Ja die schlechteren Bewertungen hatte ich auch gelesen. Dürften aber alle einen ausgelagerten Fahrer betroffen haben. 4,5 Sterne von 5 hatten uns dennoch überzeugt. Siehe dein angesprochenes TripAdvisor Profil. Wir hatten kaum was zu bemängeln. (Einmal war ein Hotelzimmer nicht so sauber wie wir uns das vorstellten. Nach Anruf bei Rakesh bekamen wir aber gleich ein neues.)


    Allerdings sollte man zusätzlich 2 Punkte beachten:


    Nachdem wir vom ersten Fahrer der Firma vom Flughafen so enttäuscht waren sagten wir gleich zu Beginn :


    1.) Keine Shops und Touristen-Abzock-Buden.
    2.) Typisch indisches Essen und keine Touristen-Restaurants. Wir wollen dort essen wo er auch gerne isst.


    Ist allerdings nur zu empfehlen wenn man auch einen robusten Magen hat. Oder eben ein paar Durchfalltabletten im Gepäck. Mich hat es einmal nach einem Mang0 Lassi erwischt. Der Weg zum Hotelzimmer wurde immer schneller :-))

  • Hallo Croth,
    danke für Dein ausführliches und ehrliches feedback zu Euerer ersten Indienreise Leider ist es inzwischen nicht mehr selbstverständlich,dass so was gepostet wird, um so mehr freuen wir uns Euere Erlebnisse und Eindrücke hier zu lesen. Indien ist schon sehr speziell und es gibt nicht viele Wiederholungstäter, aber incredible India packt einen oder nicht. Schön, dass ihr Wiederholungstäter sein wollt, denn es gibt noch viel zu entdecken.


    :thumbup:

  • Hmmmm, ja, das ist oft so, dass gute Fahrer dann irgendwann von ehemaligen Kunden beworben werden. Wenn sie Glück haben, wird ihnen eine schöne Website gebastelt. Wenn sie noch mehr Glück haben, schafft ihr Programmierer es bei Google weit hoch und dann läuft das Geschäft.


    Dummerweise sind gute Fahrer oft aber tatsächlich nur gute Fahrer, nicht aber gute Geschäftsleute oder Organisatoren. Und wenn dann das Business läuft, schaffen sie es nicht ein vernünftiges Konzept umzusetzen, mit dem sie zum einen so gut organisiert sind, dass sie mit Kundenanfragen optimal umgehen. Und wenn dann viel der Akquise über den Preis läuft, bekommt man eben zum anderen nach wie vor nur die Fahrer, die nicht ausreichend gut bezahlt sind und somit es doch mal mit Commissionshops versuchen, um Trinkgeld betteln bzw. um Trinkgeld betteln müssen.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Ja das ist sicher ein Problem. Aber das ist ja teilweise die Kundschaft (also wir) auch schuld. Viele wollen in einer Woche nicht mal das Geld ausgeben was man bei uns in einem Ressort am Tag zahlt. Und man muss immer daran denken das der Fahrer einem den ganzen Tag zur Verfügung steht. Wenn man bedenkt was sowas bei uns kosten würde, dann würde man vl. nicht mehr bei 50 Euro auf oder ab diskutieren. Wer billig zahlt, zahlt doppelt , sagt man bei uns .


    Man kann den Fahrern dann keinen Vorwurf machen wenn Sie Trinkgeld haben möchten. Wenn man von Anfang an kommuniziert das man nicht in Shops gebracht werden möchte, dann könnte man am Ende ja mehr Trinkgeld geben.


    Alternativ kann man ja ansonsten immer noch mit den öffentlichen Verkehr fahren. Allerdings braucht man dafür einfach sehr lange. Da die meisten nur ein paar Wochen Zeit haben ist es für viele oft keine Alternative.

  • Man kann den Fahrern dann keinen Vorwurf machen wenn Sie Trinkgeld haben möchten. Wenn man von Anfang an kommuniziert das man nicht in Shops gebracht werden möchte, dann könnte man am Ende ja mehr Trinkgeld geben.

    Trinkgeld ist natürlich ok, aber es gibt schon sowas wie landesübliche Preise und vielleicht sollte man nicht ein Vielfaches eines (z.B.) Lehrergehalts als Trinkgeld geben.


    Ich bin sicher nicht knausrig, aber ich würde mir das beim nächsten Mal im Vorhinein ganz exakt ausmachen. Auf die Shoptouren hab ich nämlich gar keinen Bock, egal ob Marmor, Cashmere oder was auch immer.

  • @NoDurians, ich kenne den Fahrerdeal ohne Shops, und zwar ab Delhi und ab Chennai ;)


    Aber die Trinkgeldfrage ist wirklich immer schwierig: Moralkeule vs. landesübliches Einkommen...

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Wenn man einfach 5-10% vom Preis ausmacht sollte das mit der Trinkgeld Frage einfach zu lösen sein. So handhabe ich das. Natürlich ist das eine höchstpersönliche Entscheidung eines jeden Einzelnen. Wie @Inspired richtig sagt, sollte man das am Anfang der Reise ausmachen. Das gleiche gilt bei den Shops. Spätestens nach dem ersten Shop sollte man darauf hinweisen dass man keinen Bock drauf hat.


    In Indien kommt man ja bald mal an das Problem das man das Gefühl überall zu viel zu zahlen, wenn man nicht handelt. Ist halt eine andere Mentalität. Da kommt man mit der Zeit rein.

  • also ich war mal zwei Wochen in Südindien unterwegs. Dort habe ich gelernt, dass leider die meisten immer nur nach deinem Geld her sind, von daher habe ich eher wenig Trinkgeld gegeben, da der schon verhandelte Preis oftmals schon viel zu überteuert war.

  • also ich war mal zwei Wochen in Südindien unterwegs. Dort habe ich gelernt, dass leider die meisten immer nur nach deinem Geld her sind, von daher habe ich eher wenig Trinkgeld gegeben, da der schon verhandelte Preis oftmals schon viel zu überteuert war.

    Wir waren heuer 4 Wochen in Südindien unterwegs, aber diese Erfahrung haben wir nicht gemacht.

  • Letztlich ist es wirklich so, dass Fahrer oft bzgl. ihrer Löhne kurz gehalten werden, da der Arbeitgeber schon mit einkalkuliert, dass meistens reichlich Trinkgelder fließen.


    Letztlich sind natürlich alle Fahrer auf gutes Trinkgeld aus und versuchen auf die eine oder andere Art und Weise zu einem ordentlichen Betrag zu kommen.


    Das Schleppen zu Shops kenne ich so nicht, bzw. wenn es vereinzelt vorkam, dann war es mal ein Versuch, der schnell damit endete, dass ich wieder im Auto saß und mich betont missmutig und unzufrieden zeigte.


    Da sind die Geschichten über einen Kollegen, der gerade verzweifelt angerufen habe, den die letzten Gäste ohne Trinkgeld haben stehen lassen, gleich dabei die Erklärung, wie wichtig Trinkgeld für die Fahrer sei.


    Da gibt es den Anruf der Frau, dass die Kinder die ganze letzte Nacht nicht geschlafen haben, weil der Cooler in der Wohnung seit gestern kaputt sei, und ein neuer Cooler kostet 12.000 INR.


    Da gibt es Fahrer, die kurz vor Ende der Tour nochmal ganz dolle aufdrehen und dem Gast auf dem Markt geröstete Nüsse und Obst für ein paar Rupien kaufen, sodass man ein schlechtes Gewissen bekommt.


    Beliebt ist auch die Geschichte, dass das Auto gar nicht das eigene Auto sei und wie sehr man sparen müsse um ein eigenes Auto zu kaufen um endlich ein gutes Leben führen und den Kindern eine gute Ausbildung zukommen lassen zu können.


    Und einmal hatte ich einen Fahrer (das war das Nervigste), der den ganzen Tag nur über Geld sprach und mir Vorwürfe machte, wie teuer ich für ihn sei und wie schlecht meine Hotels zu erreichen seien und dann anfing sich selbst tatsächlich am letzten Tag begann über den grünen Klee zu loben und zu erklären, er sei ein "exzellenter Fahrer" und habe auch "good tip" verdient. Das ist der einzige, den ich definitiv nicht unbedingt empfehlen würde, obwohl er seinen Job ansonsten ganz OK gemacht hat.


    Ich würde aber nun nicht jeden Satz und jede Geste dem Gast gegenüber als kalkuliert abtun wollen hinsichtlich der Auswirkungen auf die Höhe des Trinkgeldes.


    Wenn tatsächlich eine Woche Tour dem Fahrer in aller Regel 50 Euro allein an Trinkgeld einbringt, dann kann er schon ganz gut damit leben, sofern er gut ausgelastet ist. Letztlich tut er ja auch eine Menge dafür: Er steht morgens um 5 auf um den Gast zur Safari um 6 Uhr zu bringen. Er ist abends erst um 22 Uhr wieder zu Hause, weil der Gast Folkloreshow und Dinner genießt. Er hat manchmal sehr lange Tage und hat die anstrengenden Fahrten von morgens 8 Uhr bis abends 8 Uhr, während der Gast im Auto pennt. Und er ist im Normalfall tatsächlich rund um die Uhr abrufbereit.


    Letztlich hat er auch Ausgaben. Es ist ja schon lange nicht mehr so, dass Fahrer grundsätzlich in Fahrerunterkünften untergebracht und verköstigt werden, sodass er sich oft entscheiden muss sich irgendwo eine Pension zu suchen oder im Auto zu schlafen.


    Und ich bin gerne großzügig, sofern ich immer noch das Gefühl habe nicht veräppelt zu werden und es freiwillig zu sein ohne irgendwelchen Druck. Insofern gönne ich den Fahrern ihr Trinkgeld. Das Leben in Indien ist für alle hart genug.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Grundsätzlich verdienen Fahrer in Indien recht gut. Für mich ist Trinkgeld immer Ausdruck meiner Zufriedenheit. Ich habe das Gefühl, dass Touristen oft zu hohe Trinkgelder bezahlen und recht ahnungslos sind, wenn es um indische Gehälter geht. Als Weiße, die hier lebt, bekomme ich auf Reisen dann oft die hohen Erwartungshaltungen mit, die man Touristen gegenüber hat. Wenn ich manchmal mitbekomme, was für Tips bezahlt werden, dann sträuben sich mir echt die Haare.

  • ja, ich weiß, deine Ansagen bewegen sich etwa auf der Hälfte dessen, was die meisten geben, @Irene... Dennoch: wenn er seinen Job gut macht, tut es mir nicht weh auch das Limit um 20 Euro zu überschreiten, was ein Inder für eine Woche gibt...


    Dennoch: Wenn indische Touristen anwesend sind, hilft es mir oft einzuschätzen, welche Summe richtig ist. Manchmal ist diese höher als ich selbst schätze...

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)