Freitag früh sind wir mit Eurowings nach Nürnberg geflogen. Ja, kann man auch mit der Bahn machen, aber mir war beim Buchen nicht bewusst, dass das in 4:12 Stunden mit der Bahn geht. Durch unsere frühe Flugzeit waren wir allerdings bereits um 07:30 Uhr in Nürnberg und um 10 Uhr pünktlich zum Aufsperren am Christkindlesmarkt. Um diese Uhrzeit kann man noch gemütlich über den Markt schlendern und sich die Waren in Ruhe ansehen.
Wir essen Marzipan, trinken einen Glühwein und dann gehen wir weiter zum Markt der Nürnberger Partnerstädte, wo es von Venedig bis Shenzen Dinge zu sehen und zu kaufen gibt. Auf dem Stand von Glasgow ersteht Carina eine Mütze aus Aranwolle im exakt gleichen Design wie der Schal, den sie im Sommer in Schottland bekommen hat.
Danach gehen wir noch durch die Altstadt zum Handwerkerhof, zum Neuen Museum, zur Straße der Menschenrechte und zum Hauptbahnhof. Dort erlangen wir Kenntnis, von welchem Bahnsteig die S-Bahn nach Erlangen geht, um dort hinzufahren. In Erlangen fahren ganz viele Menschen Rad, offenbar ist es dort schwierig, eine Fahrerlaubnis für Kraftfahrzeuge zu erlangen. Auf jeden Fall muss man als Fußgeher aufpassen, sonst kann einen dort ein früher und schmerzhafter Tod nach Kollision mit einem Radfahrer ... erlangen.
Vergnügt kalauern wir uns durch die Stadt, die Weihnachtsmärkte dort sind allerdings mit Sicherheit KEINE Reise wert. Gerade einmal der Markt vor dem Schloss ist ganz nett. An den Schlossgarten schließt der Botanische Garten der Universität an. Wir wärmen uns in den Glashäusern auf und schauen uns die Sonderausstellung zum Thema Gin und Tonic an. Es gibt Informationstafeln, Schaukästen mit Gin-Botanicals und Chinarinde.
Am Abend treffen wir Freunde in einem peruanisch-japanischen Lokal. Auch wenn diese Kombination im ersten Moment merkwürdig und konstruiert klingt, hat sie einen interessanten Hintergrund. Vor etwa 120 Jahren kamen die ersten japanischen Migranten nach Peru, um auf Zuckerrohrplantagen zu arbeiten. Sie wollten auf ihre gewohnte Küche auch in der Fremde nicht verzichten, mussten dabei allerdings auf die Lebensmittel zurückgreifen, die in Peru verfügbar waren. Daraus entwickelte sich die Nikkei-Küche. Noch heute leben ca. 100.000 Japaner in Peru.