Warum nach Hoian ? (5 chinesische Versammlungshallen)

  • Hoian hat sehr viel sehenswuerdigkeiten zu bieten. In diesem Beitrag moechte ich euch die 5 verschiedenen Versammlungshallen von Hoian vorstellen.



    Versammlungshalle der Hainan Chinesen in Hoian (Tran-Phu-10)
    Sie ist eine der fünf Versammlungshallen die es in Hoian gibt. Chinesische Einwanderer und Kaufleute von der chinesischen Insel Hainan haben sie in 1851 in Hoian erbauten. Sie beschlossen für sich und die nächsten Generationen einen Platz der Geselligkeit zu schaffen, in dem auch die chinesischen Traditionen und Religionen gepflegt und weitergegeben werden.


    Es ist auch ein Denkmal um 108 chinesische Kaufleute von der Insel Hainan, die für Piraten gehalten und in der Provinz Quang Nam getötet wurden, zu verehren. Das unrecht wurden vom damaligen Kaiser Tu Duc bestätigt und die Opfer wurden als „Gottheiten“ bezeichnet. Tu Duc gewährte Geld, um diese Versammlungshalle zu bauen und sie für immer anzubeten. Jedes Jahr am 2.Tag des ersten Monats und am 15.Tag des sechsten Monats (nach dem Mondkalender) versammeln sich die Hainan Chinesen in Hoi An um eine Zeremonie zu ehren der getöteten abzuhalten. Man kann sagen, dass die Hainan Assembly Hall eines der erstaunlichsten Bauwerke in Hoi An ist.



    Die 5 Versammlungshallen haben alle eine ähnliche Struktur:

    • ein großes Tor
    • ein schöner Garten mit Zierpflanzen
    • eine Haupthalle
    • ein großer Altarraum

    Da Dekorationen ein wesentlicher Bestandteil von Versammlungshallen sind, werden diese in allen Sälen mit Statuen, lackierten Brettern, Wandgemälden usw. dekoriert. Da jede chinesische Gemeinde ihre eigenen Überzeugungen hat, verehren die verschiedenen Volksgruppen verschiedene Götter und Göttinnen.


    Um hineinzukommen, muss man durch das Metalltor und den quadratischen Pavillon gehen, der die Funktion eines Wohnzimmers hat. Danach geht man durch einen Garten mit Zierbäumen und kommt zur West -und Osthalle. In der Haupthalle ganz hinten in der Anlage werden die 108 Chinesen verehrt, die auf See getötet wurden. Die Gründer der Halle werden links von der Haupthalle verehrt. Der Gott des Reichtums werden auf der rechten Seite geehrt.



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  • Versammlungshalle der Kanton Chinesen (Quang Dong Chinesen) Tran-Phu-176
    Die kantonesische Versammlungshalle wurde in 1884 von chinesischen Immigranten aus den Regionen Guangdong und Kanton errichtet. Sie hat keine alten und wertvollen Schätze vorzuweisen. Einzelteile des Gebäudes wurden in China angefertigt und dann zum Zusammenbau nach Hoi An transportiert. Die Versammlungshalle diente den Chinesen als Ort, wo sie sich treffen und Handel treiben konnten. Auch wurden hier die Trasditionen und Braeuche an die naechsten Generation weitergegeben.
    Beim Eintreten in die Versammlungshalle durch das Steintor mit den drei Eingängen wird man von prächtige Schnitzereien empfangen. Auf dem Ziegeldach finden sich Drachen und Löwen und die Stützpfeiler sind mit Schnitzereien verziert. Allerdings wird der Blick vom Eingang her auf die Götterfigur versperrt, da Mauern oder »blinde« Türen dazwischengebaut wurden, um die bösen Geister zu täuschen und abzuhalten.


    Im Innenhof befindet sich ein imposanter Brunnen. Aus der Mitte des Brunnens steigt eine Drachenstatue empor, die einen Karpfen umschlingt. Das ist die Darstellung wie sich der Karpfen Ca Chep in einen unsterblichen Drachen Verwandelt. Geht man weiter dann schliessen sich Beiderseits Versammlungs- und Geschäftsräume an.


    Im Hauptgebäude (Tempelbereich) befindet sich der Altar für Quan Cong, einen hoch geachteten General aus dem 3.Jahrhundert (zu Zeit der Han-Dynastie). Er wird als Symbol für Treue, Aufrichtigkeit und Gerechtigkeit verehrt. Zu seiner Linken sieht man die Meeresgoettin Thien Hau mit ihren Begleitern, dem gruenhaeutigen Thien Ly Nhan, der 1000 Meilen weit sehen kann und dem rothaeutigen Thuan Phong Nhi, der 1000 Meilen weit hoeren kann. Rechts von Quan Cong ist Than Tai, der Gott des Reichtums zu sehen. Ungewöhnlich an der Gestaltung dieses Gebäudes ist die Verbindung von Granitsäulen und -stürzen mit holzgeschnitzten Balken.


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  • Versammlungshalle der Fujian Chinesen (Phuoc Kien) (Tran-Phu-46)


    Von den fünf Versammlungshallen in Hoi An ist die Fujian-Versammlungshalle die berühmteste. Diese Gruppe war die größte und einflussreichste in Hoian. Nach Erzählungen geht der Ursprung des, Heiligtums bis in das späte 17. Jahrhundert zurück, als man eine wertvolle Buddha-Statue am Flussufer fand, der zu Ehren diese Pagode in 1690 errichtet wurde. Es sollte ein Ort sein, an dem sich die in Fujian geborene Hoi An-Gemeinde traf und Kontakte knüpfte. Allerdings wurde die Stätte mit der Zeit vernachlässigt, sodass die Chinesen aus Fujian den Tempel für Thien Hau, der Göttin des Meeres und des Schutzes der Seefahrer umwidmeten.


    Ein reich verzierter Eingangsweg führt in die beeindruckende Anlage mit ihren grünen Höfen und geschmückten Hallen. Im Inneren befindet sich ein geräumiger Innenhof mit gepflegten Bonsai, Bougainvillea und Miniaturbrunnen.


    Der Eingang zur Haupthalle ist eindrucksvoll mit kunstvollen Tafeln, Wandgemälden und Statuen von Fabelwesen geschmückt. In den verschiedene Sälen sind die Darstellungen chinesischer Götter und Göttinnen dargestellt. Am Hauptaltar kann man eine über 200 Jahre alte, goldüberzogene Pappmache-Statue sehen. Flankiert wird sie von ihren beiden Helfern, dem grüngesichtigen Thien Ly Nhan (der mehr als 1000 Meilen weit hören kann) und dem rotgesichtigen Thuan Phong Nhi (der mehr als 1000 Meilen weit sehen kann). Ein auffallendes Wandbild am Eingang zeigt die Göttin in einem Sturm, wie sie schützend über einer Dschunke wacht.


    Ziel vieler kinderloser Paare und schwangerer Frauen ist der zweite Altarraum hinter dem Hauptheiligtum. Hier werden drei himmlische Frauen verehrt, denen ein großer Einfluss auf das Schicksal der Kinder nachgesagt wird. Es heißt, die mittlere entscheide, ob eine Frau schwanger wird, die rechte könne das Geschlecht beeinflussen und die linke überwache die Geburt selbst. Ihnen sind noch zwölf Hebammen zur Seite gestellt, von denen jede den Neugeborenen während des ersten Lebensjahres etwas beibringt, beispielsweise zu saugen, zu lächeln oder sich umzudrehen. Links davon steht der eigentliche Hauptaltar dieses Raumes, an dem den sechs Ahnen gehuldigt wird, die als Erste im 17. Jahrhundert Fujian verließen und sich in Hoi An (damals Faifo) ansiedelten.



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  • Versammlungshalle der Trung Hoa Chinesen (Tran-Phu-64)


    Die Versammlungshalle von Trung Hoa (Ngu Bang Assembly Hall) ist die älteste der fünf in Hoian. Sie wurde 1741 gegründet und hieß damals Duong Thuong Versammlungshalle. Viele Leute glauben jedoch, dass sie schon im 15. Jahrhundert von chinesischen Kaufleuten erbaut wurde.


    Es war die Heimat chinesischer Einwanderer und ist der Göttin Thien Hau gewidmet. Die Versammlungshalle ist aber auch noch Konfuzius, Sen Yat Jen (einem Führer der chinesischen revolution Bewegung im frühen 20. Jahrhundert) und Soldaten, die im antijapanischen Widerstandskrieg getötet wurden gewidmet. Der vollständige Text von Sen Yat Jens Testament befindet sich an der Wand im Hinterhof des Hauses.


    In dieser Halle trafen sich früher die Landsleute und halfen sich gegenseitig, Geschäfte zu machen und um zu Beten. Es gab eine Steinstele mit dem Namen „Duong Thuong Rules“, in der 10 Grundsätze für die chinesischen Einwanderer dargelegt waren, wie Geschäfte in Hoi An zu tätigen sind.


    In 1928 wurde sie in Trung Hoa Versammlungshalle, dann in Chinese Public School und schließlich in Le Nghia School umbenannt. Für die, die in Hoian kein eigenes Clan-Haus hatten, galt der Ort als chinesische Schule, Truong Le Nghia, in der Kinder der Diaspora die Sprache ihrer Vorfahren lernen. Es ist auch eine Schule für Chinesen im Ausland in Hoi An leben. In 2003 bin ich im Klassenzimmern der Schule gewesen und habe mir das mal angeschaut. Ich habe versucht in englisch mit den Kindern zu sprechen. Das hatte allerdings nicht geklappt. Den Lehrer habe ich gefragt welche Sprachen hier geleehrt werden. Ich war sehr überrascht als ich damals erfahren habe, dass weder englisch noch vietnamesisch dazu gehörten. Sie wurden in ihrer chinesischen Sprache und ihren Traditionen ausgebildet.


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  • Versammlungshalle der Ghaozhou Chinesen (Nguyen-Duy-Hieu-157)


    Die Ghaozhou-Versammlungshalle (Trieu Chau / auch Ong Bon- oder Am Ban-Pagode genannt) ist in 1845 gebaut worden. Nach Angaben der Trieu Chau flohen Chinesen ausChina, um Land in Vietnam zu beantragen. An anderen Quellen liest man das die Halle von chinesischen Kaufleuten aus der Region Trieu Chau erbaut worden ist. Die Anlage wurde als Ort für Gemeindeaktivitäten und spezifische Glaubensbekenntnisse aus Trieu Chau genutzt.


    Das Gebäude ist ein großartiges Beispiel vietnamesischer Architektur, in der Menschen den Gott General Phuc Ba (Bon Dau Quan) verehren. Es wird angenommen, dass er ein Gott mit der Kraft ist, die Ozeane zu beruhigen und die Seeleute vor dem rauen Südchinesischen Meer zu schützen.


    Die Glanzlichter in dieser Versammlungshalle sind die glänzenden Holzschnitzereien auf den Balken, Wänden und dem Altar die Geschichten aus früheren Zeiten erzählen. Zu sehen ist auch exquisites Porzellan, das eine talentierte Handwerkskunst alter Handwerker darstellt.


    Jedes Jahr versammeln sich vom 1. bis 16.Tag des ersten Mondmonats Nachkommen der Trieu Chau in der Halle, um den Vorfahren ihren Dank auszudrücken.



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