Teneriffa & La Palma - Auszeit zum Jahresende

  • Als hätte ich es geahnt - ein Live-Bericht von La Palma war gar nicht möglich. So wunderbar die Appartementanlage in Los Cancajos, wo wir unterkamen, auch war - Internet war ein Fremdwort. Theoretisch konnte manchmal für einige wenige Minuten eine Verbindung aufgebaut werden - aber nur theoretisch. Manchmal, nach dem Frühstück, hielt die Verbindung sogar ganze 10 Minuten, abends waren 3 Minuten das Maximum. Keine Chance also.
    Aber macht nix, so schreibe ich "offline", und es kommt der Bericht eben jetzt erst.


    Aber der Reihe nach:
    Vor La Palma stand die Anreise, die, mangels irgendwelcher Direktverbindungen, über Teneriffa erfolgte. Im Anflug bot sich ein herrlicher Blick auf den Pico del Teijde:



    Aufgrund geänderter Flugzeiten mussten wir hier auch eine Nacht einschieben und hatten so Gelegenheit, schon ein paar Eindrücke der Insel mitzunehmen (Am Ende sind wir hier nochmal 2 Tage).
    Wir landeten in Teneriffa Süd, von wo aus wir mit dem Bus zunächst mal nach Santa Cruz im Norden fuhren. Die Fahrt dauerte etwa eine Stunde und zeigte uns unwirtliche, unbewachsene Landschaft, bizarr und braun.



    In Santa Cruz irrten wir mit unserem Gepäck vom Busbahnhof erst mal 20 Minuten mit Koffern durch die Stadt in's Hotel, welches wunderbar zentral lag. Und obwohl die Sonne hier erst nach 18 Uhr untergeht, war es am Ende doch schon dunkel, als wir uns aufmachten, etwas zu essen.
    Die Stadt war in ein weihnachtliches Lichtermeer getaucht - wunderschöne bunte Dekorationen überspannten die Straßen der Fußgängerzone, Buden säumten die Seiten, viel Volk war unterwegs.
    So suchten wir uns auch ein Plätzchen in einem der vielen gut besuchten Freiluftrestaurants und beendeten den Abend mit ausgesprochen leckerem Essen und Wein.






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  • Heiligabend, 24. 12.


    Wir hatten genügend Zeit, entspannt zu frühstücken und anschließend bis etwa 13 Uhr noch gemächlich einen Stadtbummel bei strahlemdem Sonnenschein zu machen.
    Am hellen Tag wirkten die Straßen doch nicht mehr ganz so romantisch, leider hat man auch hier der Innenstadt die größtmögliche Menge an gesichtslosen Zweckbauten zugedacht.
    Die Plaza Espana mit Blick zum Meer war zugestellt mit allerlei Zelten und Buden - kein Weihnachtsmarkt, wie bei uns üblich, aber dem wohl nahe. Doch es war angenehm warm, alle Geschäfte geöffnet - so konnte man die Zeit gut zubringen. Einen hübschen Park fanden wir noch, wo wir die Sonne genießen konnten.









    Dann fix mit dem Taxi vom Hotel zum überschaubaren Flughafen Teneriffa Nord - das ist nicht weit - und die Schalter von Air Europe aufgesucht, wo wir unseren Inter-Island-Flug gebucht hatten. Dort erfuhren wir zu unserem Erstaunen, daß wir mit Canary-flights reisen würden statt Air Europe (was mir im nachhinein auch erklärte, wieso ich nicht online einchecken konnte :rolleyes: ). Also zum nächstem Schalter.
    Für die kleine Maschine von Canary-flight, die im übrigen auch super pünktlich abhob, gab's nicht mal Sitzplatznummern - wer einstieg, suchte sich einen Platz und gut.



    Keine 30 Flugminuten später landeten wir auch schon auf La Palma. Koffer vom Band, beim Mietwagenschalter dann ein eigentlich eher unfreiwilliges upgrade - man gab uns einen Jeep Wrangler. Coole Karre, ohne Frage, aber ob das hier auf den schmalen Inselstraßen nicht Probleme geben wird? Na ja, nützt ja nix - der "Antichrist" (kennt jemand den sehr sehenswerten Film "Die Götter müssen verrückt sein?) war nun unser Begleiter für die nächsten Tage.


    Vom Flughafen nach Los Cancajos sind es kaum 5 Kliometer, so kamen wir trotz einer kleinen Meinungsverschiedenheit mit unserem mitgebrachten Navi doch zügig in unserer "Hacienda San Jorge" an.
    Dieser Appartementkomplex ist tatsächlich wunderschön, angelegt zwischen Berghang und Lavastrand, in einem bezaubernden Garten. Die einzelnen Häuser im kanarischen Stil schmiegen sich zwischen all das Grün, so merkt man gar nicht, daß es sich hier doch um eine relativ große Anlage handelt, die auch überwiegend von deutschem und schweizer Publikum gebucht wird. Es hat also ein bisschen was von Pauschaltourismus, trotzdem kann man sich hier sehr wohl fühlen.
    Die Zimmer mit Terrasse sind privat genug, es ist ruhig und angenehm. Trubelig wird's nur zum Frühstück - da macht sich dann die Dimension der Anlage (etwa 150 Appartements) bemerkbar. Es gibt eine kleine "Urbanisation" für die Gäste der umliegenden Anlagen, man findet hier Eisdielen, Bars und Restaurants, der schwarze Strand ist keine 100 Meter entfernt.
    Dazu eine gute Straßenanbindung und die Bushaltestelle vor der Tür - also top. Uns wir haben sogar ohne Reservierung Glück und finden noch ein gutes Restaurant zum Abendessen an diesem 24. Dezember.





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  • Erster La Palma Tag / 25.12.


    Mit dem Antichrist fahren wir nach dem Frühstück gen Süden - Ziel sind der Vulkan San Antonio und die Südspitze der Insel, El Faro.


    ...und das ist "Er" - unser Monster:


    Gefahren wird überall grundsätzlich eher gemütlich - alles spielt sich im Bereich von 40 bis 60 km/h ab, selten mal schneller. Die bergige Insellandschaft zieht gemächlich vorbei, überraschender weise erscheint hier alles doch relativ grün. Farbtupfer bieten immer wieder knallgelb blühende Sukulenten am Wegesrand. Die kleineren Städte und Dörfer sind reich gesegnet mit Kreisverkehren und riesigen Supermärkten, alle 500 m ein Lidl oder Hiperdino, ansonsten wenig interessantes. Bergan und ab, kurvig.
    Es ist heute nicht so tolles Wetter wie gestern noch, als der Himmel uns mit knallblau begrüßte, aber auch nicht schlecht.
    Zum Vulkan kann man ganz gemächlich auf ausgebautem Schotterweg laufen, der schwarze Lavakies staubt schön die Schuhe ein.









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  • Weiter dann geht die Fahrt bergab, immer schwärzer und weniger bewachsen wird die Erde, bis schließlich eine reine Lavalandschaft sich bis zum tosenden Altlantik erstreckt.










    Da heute am 25.12. der einzige Weihnachtsfeiertag in Spanien ist, haben natürlich alle Restaurants und Märkte geschlossen - zumindest grundsätzlich. Im Städtchen Tazarcorte aber finden wir entlang der Promenade doch eine geöffnete Pizzeria, die auch gut besucht ist und so genießen wir den restlichen Nachmittag bei schönem Wetter dort.






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  • 26.12. Santa Cruz


    Direkt vor unserer Anlage steigen wir heute in den Bus, der uns für Kleingeld und ohne die lästige Suche nach einem Parkplatz nach Santa Cruz bringt. Kaum 7 Kilometer entfernt, doch der Bus hält, wie hier üblich, ungefähr alle 300 Meter - so dauert das Vergnügen doch ein bisschen.


    Groß ist Santa Cruz nun nicht wirklich, man steigt am Hafen aus und schon nach wenigen Metern beginnt die sich schnurgerade durch den Ort ziehende Hauptflanierstraße.
    Anfangs dominieren noch zahlreiche große Geschäfte, und da heute ja alle wieder geöffnet haben, ist entsprechend viel Rummel. Allerdings keine "Kreuzfahrer" - heute liegt kein Schiff im Hafen und wir hören beinahe nur spanisch um uns herum. Natürlich gibt es auch in diesem Santa Cruz eine Plaza Espana, das Rathaus dort ist prächtig geschmückt und die heiligen 3 Könige geben für die Kinder eine Vorstellung. Schön.
    An der Meerseite, die man durch einen Quergang jederzeit erreichen kann, kann man noch einige prächtige altkanarische Häuser mit den typischen, reich geschnitzten Balkonen bewundern.
    Weiter hinten wird die Fußgängerzone ruhiger, es gibt dort eher kleine Lädchen und Boutiquen mit allerlei Handwerk. Die Häuser hier sind alt und prächtig, in bunten Farben schön restauriert.











    Ganz am Ende "erklimmen" wir noch einen kleinen Berg mit einer winzigen Festung - die kleinen Kanonen sind eher für den Hausgebrauch.







    Zurück in der Fußgängerzone finden wir ein schattiges Plätzchen in einem der Bistros, wo der Spanier gepflegt seinen Cafe schlürft und palavert - Urlaub!

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  • Unsere Unterkunft - Hacienda San Jorge und der schwarze Lavastrand über die Straße:




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  • 27.12.


    Mit laut dröhnendem Tuten verabschiedet sich heute eine "AIDA" aus Santa Cruz - das ist so nahe, daß man's sogar hier hören kann. Es ist dunkel geworden, ich sitze auf der Terrasse und lasse wieder einen schönen Tag Revue passieren.
    Unsere Route führte heute ins Herz der Insel, um die riesige Caldera de Taburiente anzusehen. Man fährt zum Besucherzentrum, ab dort hat man mit privatem PKW aber nicht mehr wirklich die Chance, weiter zu kommen - die Plätze an der sogenannten "Cumbrecita" sind limitiert. Dafür kann man nun entweder gleich wandern (kann "man". Nicht unser Ding) oder einen Taxishuttle nutzen, der erst mal 6 km durch ansteigenden Kiefernwald bis zum eigentlichen Parkplatz hochfährt.


    Hier sieht man schon schroffe Felsnadeln, die Bergkette, die von unten am Besucherzentrum noch unscheinbar im diesigen Dunst verschwamm, wächst nun mächtig vor uns auf. Es duftet warm nach Kiefernnadeln, die Sonne begleitet uns auf den zunehmend schmaler werdenden, aber auch ohne Ausrüstung doch gut begehbaren Pfaden.
    Der Weg windet sich tief hinab, bietet Aussichtspunkte zur mächtigen Caldera - die im übrigen, wie man inzwischen weiss, nicht durch Vulkanismus geschaffen wurde, sondern rein durch Erosion. Mitunter kann es einem schon bange werden, wenn man unterwegs an mächtigen Geröllabbrüchen vorbeikommt. Und der Abgrund ist tief und ungesichert.










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  • Am frühen Nachmittag haben wir unsere kleine Runde beendet und - da wir nun schon etwa in der Inselmitte sind - fahren wir nochmals zur Westküste, nach Puerto de Tazacorte. Das wird allerdings nix - es gibt an der kleinen, in einer Bucht am Meer gelegenen Ansiedlung, nirgends ein freies Parkplätzchen, so daß wir nur eine Runde drehen und uns den Berg wieder hinaufschrauben. Nochmal ein kleiner Rundgang durch Tazacorte selber und weiter nach Puerto Naos, um endlich mal an ein gepflegtes Kaltgetränk zu kommen.



    In Puerto Naos, daß uns zunächst erschreckt, denn es sieht aus wie El Arenal von hinten, haben wir dann Glück mit dem parken. Wie gesagt - der erste Eindruck war ernüchternd - ein Hotel am anderen. Aber es gibt eine schöne Promenade entlang des tiefschwarzen Strandes und dort natürlich auch das ein oder andere Glas-Bier-Geschäft, wo man mit Blick auf's glitzernde Meer angenehm sitzen kann.





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  • 28.12.


    Unglaublich, wie schnell die Tage vergehen.
    Wieder bei allerbestem Wetter fuhren wir gen Norden, vorbei an Santa Cruz, wo heute "Mein Schiff" von TUI vor Anker lag, und quer hinauf zum höchsten Punkt der Insel - dem Roque de las Muchachos mit immerhin 2416 Höhenmetern. Obwohl die reine Entfernung kaum 50 km sind, braucht man gute 1,5 Stunden. In endlosen oft sehr engen Serpentinenkurven schraubt die Straße sich Meter für Meter nach oben. Weit geht es zunächst durch lichtdurchfluteten Pinienwald mit immer mal wieder spektakulären Ausblicken auf's tief unten liegende Meer, die Küste ist nicht mehr zu erkennen. Leider, trotz Sonne und knallblauem Himmel, ist aber die Luft diesig, so daß man keine klare Aussicht hat. Den Teijde in der Ferne bzw. die Nachbarinsel Teneriffa kann man nur im blauen Dunst verschwommen wahrnehmen.



    Irgendwann erreicht man die Baumgrenze, wo es nur noch kriechendes Gebüsch und mehr und mehr Geröll gibt. In faszinierenden Farben präsentieren sich Erdschichten, rot, kupfer, gelb - schön. Hat man es fast bis hinauf geschafft, erreicht man das astronomische Zentrum der Insel mit riesigen Spiegelteleskopen und Observatorien, bevor noch ein letzter Zipfel Weges zum Gipfel führt.



    Theoretisch gibt es dort auch Parkplätze - tatsächlich sind die paar natürlich längst voll und man muß sich irgendwo weiter untern ein Stückchen Platz neben der Straße erkämpfen.
    Eine kleine Wanderung - eigentlich eher ein Spaziergang, aber in der Höhenluft hat man bergan doch schon zu schnaufen - führt dann hoch zum Gipfel und entlang angelegter Wege, zu deren Seiten es rechts und links steil in die Tiefe geht, zu ein paar spektakulären Aussichtspunkten hinab in die wilde Krater- und Schluchtenlandschaft der Caldera. Ich muß gestehen, daß ich es hier tatsächlich beeindruckender fand als am Rim des Grand Canyon. Auch wenn man daß natürlich so ganz nicht vergleichen kann - aber man ist einfach viel näher dran an den wilden Abbrüchen und kann unmittelbar in die Tiefe sehen.









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  • Zurück wählten wir eine andere Route, die sich eher entlang der Nordküste bewegte, von Küstenstraße allerdings doch weit entfernt. Wieder zogen sich ungezählte Schleifen und Kurven bergab, die Straße folgte jeder einzelnen Bucht in der Küstenlinie, ab und wieder auf, und war am Ende dann doch sehr ermüdend.






    Irgendwann erreichten wir den Ort Sauces, und dort bogen wir wieder ein Stück ins Landesinnere, nach Tilos. Hier findet man noch ursprüngliche Wälder, die sich durch hohe Felsschluchten ziehen. Licht kommt hier kaum an, es tropft von den Wänden, die Luft ist klamm und kühl. Man kann hier schön wandern, auch entlang einer Levada. Dafür war es für uns nun aber schon zu spät, denn die Fahrerei kostet Zeit und wir hatten Hunger. So gingen wir nur einen kleinen Spazierweg durch den tief schattigen Wald und ließen uns dann im wie ein verwunschenes Hexenhäuschen wirkendem Gasthaus in Parkplatznähe nieder. Hier kocht Mama noch selbst und auch der Wein ist aus eigener Herstellung.






    Erstaunt hat mich auch hier wieder - wie in den letzten Tagen schon öfter - wie günstig man sich hier doch verpflegen kann. Hauptgerichte bekommt man schon für 10, 12 Euro, eine Portion frisch gegrillten Tintenfisch für 7 Euro, für ein Glas Wein wird selten mehr als 2 Euro aufgerufen, eher noch darunter. Und daß, obwohl wir durchaus auch in Touristengegenden zugange waren. Hätte ich nicht erwartet.


    Nun ist es wieder Abend, der wake-up-call für morgen früh ist bestellt, denn leider müssen wir morgen schon zurück nach Teneriffa. Aber immerhin bleiben uns auch dort noch 2 Tage.

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  • Fazit "La Palma"


    Es ist eine schöne Insel, ohne Frage, und die paar Tage waren abwechslungsreich und interessant. Für wanderlustige ist La Palma wahrscheinlich ein Paradies. Doch das letzte Quentchen Charme, daß uns unisono sagen lassen würde - ja, sofort wieder - hat uns dann doch gefehlt.
    Hat uns zB. auf Cran Cararia die oft bizarre Landschaft geflasht, war hier eben alles nicht bizarr genug. Aber auch nicht grün genug, also nicht so exotisch zumindest - so irgendwo dazwischen eben. In weiten Teilen war die Landschaft abwechslungslos, im Süden oft geprägt von endlosen langweiligen Bananenplantagen, weiter nördlich Pinienwälder ohne Ende. Vor allem aber konnten die Dörfer für uns nicht den Zauber entfalten, wie zB die Bergdörfer auf Gran Canaria.
    Größten Teils war die Bebauung irgendwie doch zu gesichtslos. Schön bunt gestrichen zwar, aber die romantischen Gassen mit Orangenbäumen, Dorfplätze unter Platanen mit Brunnen und alten Kirchen - das haben wir zumindest in den paar Tagen nicht gefunden.


    Und ein bisschen gefehlt hat mir auch das "Blau" - obwohl wir immer gutes Wetter hatten, war das Meer selten blau. Es schimmerte meistens nur dunstig-silbern, blendete oft, verschwamm diffus mit dem Horizont.


    La Palma war für uns von vorne herein kein Badeziel. Obwohl viele Menschen sich sowohl am Hotelpool aalten als auch unerschrocken im mitunter doch kühlen Wind an den Stränden badeten, entlockte mir das eher einen Schauer. Keine Frage, in der Sonne war es angenehm - aber eben genau nur das - angenehm. Baden würde ich bei diesen Temperaturen im Leben nicht wollen.

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  • 29.12. Teneriffa


    Ein entspannter Tag geht zu Ende - ein gutes Frühstück, ein kurzer Weg zum Airport, ein ruhiger, pünktlicher Flug zur Nachbarinsel. Von Teneriffa Nord, wo wir wieder einen Mietwagen übernehmen, geht es gute 60 Autobahnkilometer in den Süden - die Landschaft wird wieder zunehmend brauner und karger. Unsere Unterkunft für die nächsten 3 Nächte liegt im Dorf Charco del Pino - einem, wie sich herausstellt, gottverlassenem und weit zersiedeldem Nest etwa 15 km im Landesinneren.






    Die Ansicht des Dorfes ist erstmal ausgesprochen ernüchternd - nichts als schmucklose Hausmauern wenden sich den Straßen zu, es geht eng bergan - was hab ich da nur ausgesucht??? Auch unser "Rural Casa" zeigt nur erst mal nur abweisende Mauer zur Straße - die Überraschung jedoch wartet im Inneren. Das winzige Hotel verfügt über genau 2 Gästezimmer, gelegen in einem ganz bezaubernden Innenhof. Liebevoll und ansprechend gestaltet ist der von rustikalen Natursteinmauern umgebene Patio, mit allerlei Sitzgelegenheiten im Schatten wie in der Sonne. Das Zimmer, über eine schmale Aussenstiege zu erreichen, versetzt einen gedanklich in einen Bauernhof des 19. Jh. Dunkles Balkenwerk, massive Fußbodendielen, schiefe, dicke Mauern, rustikales Mobiliar - wie aus der Zeit gefallen.
    Ein sehr nettes, älteres Schweizer Paar, die seit 15 Jahren auf der Insel leben, haben hier ein 200 Jahre altes Haus liebevoll saniert und ein wirkliches Kleinod geschaffen.


    Eine weitere Überraschung ist das Restaurant, welches wir hier in einer der Gassen finden - familiär, gut besucht an diesem Sonntag - wir sind hier die einzgen Exoten. Die Küche ist "gutbürgerlich", üppige Portionen, alles sehr lecker und bei einer Flasche selbstgemachtem Wein vergeht die Zeit, ohne den Druck, noch irgend etwas ansehen zu "müssen". Und den Rest des Tages kann man im kleinen Garten des "Casa" angenehm verdösen, in perfekter Ruhe mit Aussicht auf die karge Bergwelt und einem kitschig-schönen Sonnenuntergang.



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  • Das "Casa Lena" - ein Kleinod!!











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  • 30.12.


    Unsere Gastgeber, die das Casa betreiben, bewirten uns mit einem leckeren und ausgesucht feinem Frühstück, die Sonne scheint, blauer Himmel - ein wunderbarer Tag, um den Teijde zu besuchen.


    Die Fahrt ist erst mal wieder ermüdend, Salontouristen, die wahrscheinlich noch niemals eine kurvige Bergstraße befahren haben, schleichen vor uns her - mit mitunter nicht mehr als 20 km/h quälen wir uns auch auf dieser Insel 25 Serpentinenkilometer bergan. Doch bald schon beginnt die Landschaft, ein spektakuläres Gesicht zu zeigen - wilde Felslandschaften, schroffe Hänge, der Pinienwald lichtet sich mehr und mehr - und schon bald präsentiert sich der majestätische Berg in seiner ganzen Pracht - klar und wolkenlos grüßt der imposante Gipfel. Schade nur, daß sämtliche Parkbuchten entlang der Route, von denen Fotostops möglich sind, bereits gnadenlos zugeparkt sind - so zieht die Landschaft vorüber und ich beginne mich einmal mehr zu fragen, was - außer zugegebenermaßen der Weite - am amerikanischen Westen eigentlich spektakulärer ist als diese Landschaft hier. Felsformationen in den unglaublichsten Farben ziehen vorüber und immer wieder neue, fantastische Ansichten.





    Knapp unterhalb der Seilbahnstation zum Gipfel finden wir mit Glück einen Parkplatz und machen uns frohgemut auf zur Station - erfreulich wenig Menschen hier oben, da wird die Wartezeit zur Seilbahn ja so lange nicht sein.... Denkste. Die Ernüchterung folgt auf dem Fuße - es gibt für heute keine freien Seilbahntickets mehr! Nada, nothing, niente.





    Wie toll, daß man erst hier her kommen muß, um zu erfahren, daß man versuchen könnte, online zu buchen. Keine einzige der Websites, die ich vorab durchgeackert hatte, hat auch nur im Nebensatz erwähnt, daß die Seilbahn nicht nur mit Wartezeit verbunden wäre, sonder AUSVERKAUFT!! Da sind wir nun ganz schön angepi... Aber was hilft das ärgern - mal gar nix.
    So suchen wir uns dann das eine oder andere Plätzchen unten an der Straße, von wo aus man kleinere Spaziergänge ins Gelände unternehmen(und jeder Höhenmeter kostet hier oben tatsächlich Puste!) und immerhin schöne Fotos von der Landschaft machen kann.



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  • Am Nachmittag fahren wir schließlich Richtung Küste, mitten rein ins Touristenghetto Los Cristianos / Playa de las America. Mal wieder ist es unmöglich, hier einen Parkplatz zu finden - endlos vollgeparkte Straßenränder, bunte Geschäfte und Bettenburgen reihen sich endlos aneinander - das Meer bekommen wir gar nicht erst zu Gesicht. Nach einer halben Stunde sinnloser Kurverei ist unser Fluchttrieb, diese Massenhaltungsanlage zu verlassen, stärker, als der Hunger, der inzwischen anklopft, und so fahren wir mal wieder ernüchtert ob der "Urlauberzentren" zurück in unser ruhiges Bergdorf.







    Dummer weise haben wir nicht darauf geachtet, daß in diesen Tagen viele Restaurants geschlossen haben und in unserem Örtchen mal gar nix offen hat.
    Aber in unserer Herberge bekommen wir umstandslos ein kaltes Bier und aus der schnellen Küche noch ein leckeres Abendessen gezaubert, der Abend vergeht dann mit nettem Geplauder mit den schweizer Gastgebern. So sind wir versöhnt mit diesem Tag, der mit einer guten Flasche Rotwein entspannt ausklingt.

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  • 31.12.


    Letzter Tag des Jahres 2019 und leider auch schon der letzte Urlaubstag.


    Noch einmal wagen wir die Fahrt nach Los Cristianos in den kitschigen Pauschalurlaubs(alp)traum - heute ausgestattet mit Tip's durch unseren Wirt zu den Tiefgaragen und so schaffen wir es tatsächlich, das Hard-Rock Cafe zu finden. Ich bin wieder einmal fassungslos, was Menschen so als Urlaub empfinden können. Monströse Betonbauten reihen sich hier aneinander, halbnackte Urlauber schieben ihre Plautzen durch auf edel getrimmte Shoppingzonen. Das Parkhaus kostet pro Stunde 1,80 Euro. Als wir es verließen, zahlte ich 0,75 Cent. Mehr muss ich wohl nicht mehr sagen.





    Aber natürlich hatten wir für heute auch ein "echtes" Ziel - der Abstecher ins Ghetto war daher kein Umweg. Wir schraubten uns die Westküste hinauf, immer wieder mit wunderbaren Aussichten auf den majestätischen Teijde, durch schmucke kleine Orte, bis es wieder in wilden Serpentinen tief hinunter geht bis an's Meer.






    Das Örtchen Garachico, welches direkt unter dem Berghang an der Küste klebt, war unser Ziel. Hier floss bei einem Vulkanausbruch 1706 viel Lava ins Meer und bildet dort erstarrte Klippen, das Dorf selber ist hübsch und bietet endlich auch mal eine richtige Plaza mit Cafes und Kirche!
    Für den Silvesterabend wird eine große Bühne aufgebaut, viel Volk ist unterwegs. Ein schöner Ausklang.




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  • Zurück in unserer kleinen Herberge chillen wir noch ein bisschen im Garten und genießen einen letzten Sonnenuntergang. Zum Abendessen servieren die Wirtsleute ein leckeres original schweizer Käsefondue - wir sitzen beisammen, ratschen, und irgendwann ist es 24 Uhr. Im Tal steigen ein paar Raketen gen Himmel, viel Knallerei gibt's aber nicht.




    02.01.


    Nun sind wir wieder gut angekommen hier zu Hause, wo uns gleich mal -7°C empfangen haben. Der Rückflug gestern war pünktlich, aber Condor wird wahrscheinlich nie mein Freund werden - auch wenn ich dankbar bin, daß sie sich vor der Pleite retten konnten. Die vielen Sitzreihen, die man in eine A321 reinquetschen kann, sind schon mehr als unbequem, selbst für so kleine Menschen wie mich. Da dauern 4,5 Stunden eine Ewigkeit.


    Es waren sehr schöne, abwechslungsreiche Tage und bestimmt werden wir die Kanarischen Inseln - welche auch immer - noch das eine oder andere Mal als kleines Winterziel wiedersehen.



    ------------- Ende----------------


    LG
    Gusti & redfloyd



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  • Hallo ihr beiden, ein sehr ausführlicher interessanter Bericht und wunderschöne Fotos. Da habt ihr euch ja viel Arbeit gemacht, den Bericht im Urlaub ausführlich aufzuschreiben und jetzt für uns zu schreiben.Als wir vor vielen Jahren im Januar auf La Palma waren, war es doch recht ruhig auf der Insel. Euer Bericht klingt, als ob die Insel in den letzten Jahren sehr touristisch ausgebaut wurde.
    Gut, dass wir vor ein paar Jahren auf Teneriffa nicht ganz im Süden waren. Das klingt schon nach grauenhaftem Tourismus. Nichts für uns. Übrigens hat uns das Gebiet des Garachicovulkans am besten auf der Insel gefallen. Da waren wir ganz alleine unterwegs. Wir liebäugeln noch ein bisschen mit Teneriffa, der Osten oder Norden würde uns noch interessieren. Mal gucken!Nochmals danke und beginnt das neue Jahr in der kalten Heimat gut! Ganz herzliche Grüße Jörg und Margarete

  • Wir waren vor Jahren auf den beiden Inseln und Dank Deines detaillierten Berichts konnte ich meine Erinnerungen wieder auffrischen.


    Zwischenzeitlich scheint sich ja, auf beiden Inseln, einiges verändert zu haben. Damals war schon der Süden Teneriffas mit Hotelburgen übersät. Gott sei Dank hatten wir unser Hotel im Norden gebucht und haben von dort nur einen Tagesausflug in den Süden gemacht. Der Küstenwanderweg hat uns aber trotzdem sehr gut gefallen :) .


    Gutes Eingewöhnen wünscht Euch
    gudi ;)

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)