Kleine Auszeit in SPO

  • Moin Moin,
    das Bilderrätsel ließ ja schon erahnen, daß die kiki wieder mal an der Nordsee stöberte.
    Diesmal hatte ich mich für St.Peter Ording entschieden. Ich wollte einfach nur Strand, Strand, Strand!
    Da jetzt absolute Nebensaison herrscht, klappte es auch spontan mit einem Appartement.
    Einen Sparpreis bei der Bahn gab es dazu. 77€ kostete mich die Hin- und Rückfahrt, das ist ok, finde ich.
    Ich mag den Winter an der Nordsee. Man hat viel Platz am Strand. Im Sommer steppt hier der Bär, die Gegend ist sehr beliebt.


  • Ich kam am Nachmittag in SPO an, schmiß nur schnell das Gepäck in die Ecke und latschte direkt zum Strand. Da es früh dunkel wurde, wollte ich keine Zeit verdaddeln :thumbsup:


    Die Wege sind hier allerdings etwas länger. Zwischen dem Ort und dem Strand sind große Salzwiesen. Da muß man die vorhandenen Seebrücken nutzen, bis man dann in der großen Sandkiste ankommt. :thumbup:






    Der Strand befand sich im Winterschlaf, nur die kiki war jetzt hellwach =)








    Im Winterschlaf befanden sich auch die Fahrradverleiher. Ohne Fahrrad ist es dort etwas lästig. Alles zu Fuß erledigen ist zeitaufwändig. Ich brauchte aber noch etwas zu essen. Der Kühlschrank wollte gefüllt werden. Ich konnte vom Zug aus sehen, daß sich in St.Peter Dorf ein REWE befand. Also latschte ich dann im Dunkeln dort hin.
    Mit den schweren Taschen in den Händen wurde es mir dann aber zu blöd den ganzen Weg zum Appartement zurück zu laufen. Also gönnte ich mir für den Rückweg ein Taxi. :ops:
    Die Taxifahrerin gab mir dann noch den Tip, bei der Tankstelle in Ording nach einem Fahrrad zu fragen. Die sollen das ganze Jahr über Drahtesel vermieten.

  • Am nächsten Tag wurde ich an der Tankstelle auch tatsächlich fündig. Ich bekam ein Fahrrad und nun konnte ich mich auf den Weg zum Leuchtturm Westerheversand machen.
    Von Ording aus hatte vom Deich aus einen schönen Blick zum Strand.




    Der Weg zum Leuchtturm führt dann immer am Deich entlang. Verfahren kann man sich nicht.
    Ein zweiter Stop wurde dann an der Tümlauer Bucht eingelegt.









    Dann ging es eigentlich ganz flott zum Leuchtturm. Ich hatte Rückenwind. Im Inneren wurde mir ganz mulmig, wenn ich so an den Rückweg dachte, aber erst einmal ignorierte ich diese Gedanken. :roll:


    Nach 11km war ich am Ziel.



    Auch guckte ich kurz zum Strand, da war aber nur Modder :shock:




    Nun ging es also zurück und ich fühlte mich bei fiesem Gegenwind wie im Hamsterrad. Der Weg dauerte gefühlt dreifach so lange und ich war froh, als die Tankstelle in Ording in Sichtweite war. Ganz erschöpft gab ich das Fahrrad wieder ab.

  • Nun stöberte ich noch ein wenig in Ording am Strand. Die Beine waren etwas wackelig und der Popo tat weh.
    Leihfahrräder haben anscheinend einen hohen Verschleiß...
    Für ein paar Bilder haben die letzten Kräfte noch gereicht. ;)










    Ich schlich noch vor Sonnenuntergang auf's Zimmer. Für diesen Tag reichte es mit Bewegung. Ich gönnte mir den Rest des Tages ein paar Bierchen und dann waren die Knochen auch wieder geschmeidig.

  • Tagsdrauf gab es eine kleine Strandpause. Ich wollte auch etwas die Umgebung erkunden und entschied mich mal nach Husum zu fahren.
    Ein hübsches, schnuckeliges Städtchen. Erinnert ein wenig an Lübeck, nur viel kleiner.


    Der kleine Hafen




    Ein Schloß gibt es auch.




    Das Wohnhaus von Theodor Storm



    Schönes Gemäuer und viel Backstein






    Alte Hochwassermarken



    ... und wieder Hafen.




    Ich schlenderte gemütlich umher. Man konnte sich auch in die Sonne setzen und einen Kaffee genießen. Das ist zu dieser Jahreszeit nicht unbedingt selbstverständlich. Als es sich am frühen Nachmittag wettertechnisch zuzog, stieg ich wieder in die Regionalbahn, die jetzt vollgestopft war mit Schulklassen.

  • Diesmal stieg ich am Bahnhof St.Peter Bad Süd aus. ich wollte auf dem Rückweg noch die Pfahlbauten besuchen, die am "Grünen Strand" stehen.
    Die Hütten stehen in den Wiesen, daher auch der Name. Grün ist jetzt allerdings nichts mehr, dazu war es auch ziemlich matschig. Der Nieselregen machte das Ganze zusätzlich noch zu einer sehr feuchten Angelegenheit. :roll:








  • Am letzten Tag war ich ganz aufgeregt. Besuch aus HH hatte sich angekündigt und man wollte gemeinsam auf Erkundungstour gehen.
    Leider regnete es in Strömen und als die beiden dann in SPO ankamen, entschied man sich das Multimar Wattforum in Tönning zu besuchen.



    Im Wattforum erfährt man vieles über das Weltnaturerbe Wattenmeer. Viele Aquarien zeigen, wie lebhaft und bunt das Leben in der Nordsee ist. Jetzt konnte ich endlich mal die Fische sehen, die ich bisher nur als Filetstückchen auf dem Teller kannte. Eine Unmenge an Informationen wartet auf die Besucher und es ist sehr kurzweilig. Man kann dort lange stöbern, ein Spaß für jung und älter. Fotografieren war allerdings grauenhaft. Daher nur ein paar kleine Schnappschüsse.












  • Nach so viel Informationen war der Hunger groß und man fuhr anschließend in den kleinen Hafen, in der Hoffnung dort ein Fischbrötchen zu bekommen.








    Hier war aber tote Hose, so ging es dann zurück nach SPO wo dann auch der Hunger gestillt werden konnte.

  • Die Hamburger verabschiedeten sich nach den Fischbrötchen und ich startete einen ausgedehnten Strandbummel.
    Der Regen hatte sich verzogen und so ganz langsam kam die Sonne hervorgekrochen.
    Es war herrlich. Der Wind pfiff einem nur so um die Ohren, das Wasser war laut und wild.
    Diemal waren auch einige Besucher am Strand. Es war Wochenende, das nutzen einige aus.
    Es lohnt sich immer <3
















    Anschließend verzog ich mich in eine der wenigen geöffneten Kneipen und schlürfte erst einmal ordentlich Glühwein, der mit etwas Rum verdünnt wurde. Ich konnte danach gut schlafen. :thumbsup:

  • Heute morgen dann der Abschiedsspaziergang.
    Ich habe mich prächtig erholt. Endlich hatte ich es nach SPO geschafft. Einige meiner Kollegen sind hier Stammkunden. Kann ich gut nachvollziehen. Der breite Strand hat einfach was. Ich werde hier auch ganz bestimmt zum Wiederholungstäter.








    Das soll es jetzt gewesen sein. 4 Tage in der Sandkiste....danke für's mitlesen ;)


    LG kiki

  • Danke für s zeigen.
    Bei so breiten Stränden kann ich mir gut vorstellen, dass hier im Sommer was los ist.
    Im Februar 1962 war eine ganz schöne Flut, wie man sieht. Das braucht man nicht unbedingt.
    Das Wetter muss halt mitspielen.


    :thumbup:

  • Wirklich ein schöner Bericht und Bilder Deiner kleinen Auszeit.
    Gerade diese Jahreszeit hat immer etwas ganz besonderes.
    Danke fürs zeigen.

    Liebe Grüsse Bigi :)


    Nichts ist in der Fremde exotischer als der Fremde selbst. (Ernst Bloch 1885-1977)

  • "Ganz schön"? =O Das war die Flut, bei der halb Hamburg und große Teile der Nordseeküste abgesoffen sind, insgesamt 340 Menschen starben und Helmut Schmidt sich als "Macher" hervorgetan hat. "Schön"

    Dieses "schön" ist nicht als herkömmliches "schön" zu verstehen, sondern als umgangssprachlich ironisch!

  • Hallo Kiki, da hattest Du ja eine tolle Auszeit. Ich sitze gerade auch an einem breiten Strand, aber in der Sonne und habe Deinen Bericht angeschaut. Auf dem Handy ist es allerdings sehr mühsam, die Bilder anzuschauen. Das muss ich später machen, wenn ich ein größeres Gerät und auch stärkeres Internet habe.
    Viele Grüße
    Petra


    Ich kenne die Kombination "ganz schön" auch als Verstärkung z. B. es ist ganz schön windig... ;)

  • Dieses "schön" ist nicht als herkömmliches "schön" zu verstehen, sondern als umgangssprachlich ironisch!

    Das habe ich schon verstanden. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass Dir "Sturmflut 1962" gar nichts sagte. Hier in Hamburg war das ein einschneidendes Ereignis und praktisch jedem, zumindest aus meiner/unserer Generation, ist sie bekannt. Ich würde nicht behaupten, dass ich mich direkt daran erinnere (ich war 4). Fernsehbilder? Hatten wir einen Fernseher? Zeitung? Jedenfalls weiß ich, dass mein Vater (als Arzt in Hamburgs Osten) praktisch Tag und Nacht im Einsatz war.


    Diese Sturmflut und erst recht die durch sie ausgelösten Schutzmaßnahmen haben jedenfalls das Stadtbild massiv verändert. Wilhelmsburg wurde entvölkert, anderswo wurde eine Menge neuer billiger Wohnraum geschaffen (auch bei uns in der Nähe), die Unterelbe wurde eingedeicht, deshalb stieg der Pegel in Hamburg bei folgenden Sturmfluten in Hamburg noch höher als 1962 (z.B. Jan. 76 auf 6,45m, nochmal 0,75m höher als 1962), aber auch in Hamburg sind die Deiche erheblich erhöht worden.


    Aber egal, hier geht es ja um St. Peter-Ordentlich.



    Gruß, Matthias

  • Ja, eigentlich wollte ich nur ein paar Bilder aus der Sandkiste zeigen, mehr nicht.
    Wer sich nicht dafür interessiert, braucht meinen kleinen Bericht nicht lesen und/oder kommentieren.


    Wirklich ein schöner Bericht und Bilder Deiner kleinen Auszeit.
    Gerade diese Jahreszeit hat immer etwas ganz besonderes.

    Ich hatte es bestimmt schon mal erwähnt. Der Winter ist für mich die bevorzugte Jahreszeit an der Nordsee.
    Diesmal ohne Robben, dafür aber mit ganz viel Sand. :thumbsup:


    Das habe ich schon verstanden. Trotzdem hatte ich den Eindruck, dass Dir "Sturmflut 1962" gar nichts sagte. Hier in Hamburg war das ein einschneidendes Ereignis und praktisch jedem, zumindest aus meiner/unserer Generation, ist sie bekannt.

    Ich kenne die Sturmflut nur durch die Biografie von Helmut Schmidt und nicht durch die Hamburger Stadtgeschichte. Ist das jetzt eine Bildungslücke?
    Wir haben hier ja einige User, die immer wieder in unregelmäßigen Abständen ihre Heimat vorstellen. U.A. gibt es einen sehr interessanten und reichhaltigen Thread über die Stadt Wien.
    Du bist herzlich aufgefordert uns auch ein wenig über Hamburg zu erzählen. Ich bin mir sicher, es gibt eine ganze Menge mehr als nur Elphi, St. Pauli und Landungsbrücken.
    Natürlich kann man sich auch im Internet schlau lesen oder einen Reiseführer kaufen.
    Es belebt aber immer auf angenehme Weise auch ein Reiseforum, wenn User mit eigenen Worten und Eindrücken uns hier auf dem Laufenden halten.