Ein Tag in Thonburi, einem großen Bezirk Bangkoks, der westlich des Chao Phraya liegt. SkyTrain (BTS) und Metro (MRT) fahren ja mittlerweile weit in diesen touristisch weitgehend unerschlossenen Stadtteil hinein. Das macht Erkundungen wesentlich einfacher. Wir verlassen die BTS-Station und gehen drauflos. Das Leben hier hat fast dörflichen Charakter. In einem kleinen Laden möchte ich eine Flasche Wasser kaufen. Die ältere Dame im Laden verweigert die Annahme von Geld. Khop Khun Kap, vielen Dank! Eine Andere sitzt vor einem kleinen Restaurant und winkt uns freundlich. Uniformierte Schulkinder auf dem Heimweg, Blumenschmuck vor den Häusern, schmale Kanäle, noch schmalere Seitengassen.
Dann stehen wir in einem Tempelgelände und staunen. Große Statuen, prächtige Gebäude. Eine Zeremonie findet gerade statt. Junge Mädchen in Kutten, weiß gekleidete Männer, vielleicht Mönche?! Es wird getrommelt und gezimbelt. Die Zuschauer sind aufgebrezelt. Wir überqueren einen Khlong und schon stehen wir im nächsten Tempel. Eine gigantische Buddhastatue ist hier gerade im Entstehen, der Körper in ein Baugerüst gehüllt, darüber schwebt ein Kran. Nebenan befindet sich eine 80 Meter hohe, schneeweiße Stupa. In ihrem mächtigen Bauch entdecken wir ein Museum, das allerlei Alltagskram vom Oldtimer bis zum alten Faxgerät, aber auch Kunstwerke und Möbel zeigt. Über mehrere Etagen geht es ganz nach oben, wo das Hauptheiligtum des Tempels steht, eine große jadegrüne, christsbaumförmige Glasstupa. Die Stupa ist von kristallenen Lotosskulpturen umhüllt. Vier goldene Säulen ragen empor, sie zieren eine detailreich ausgestaltete Decke. Buddhas meditieren unter Bodhibäumen, darüber eine bunte Darstellung des Universums mit der Sonne in der Mitte. Stünden diese beiden Tempel nicht in Thonburi sondern an prominenterer Stelle, wären sie längst überlaufen. So sind wir bis auf eine Kleingruppe auf Fahrrädern die einzigen Langnasen.
Ganz in der Nähe ein Pier. Von hier gehen - zu bestimmten Uhrzeiten - Boote viele weitere Kilometer aus der Stadt hinaus. Wir kaufen für 15 Baht ein Ticket und fahren mit. Es geht durch dünn besiedelte Wohngegenden mit teilweise recht stattlichen Häusern. Direkt am Khlongufer ein etwa einen Meter breiter Weg, der von Fußgängern, Radfahrern und Mopedfahrern frequentiert wird. Hauptsächlich dient das Boot Schülern, um nach dem Unterricht nach Hause zu kommen. Eine Stunde sind wir unterwegs, es wird schon dämmrig als wir die Endstation erreichen, aber das Boot fährt noch einmal in die Gegenrichtung, also auf Bangkok zu. Wir fahren ein Stück mit, bis zu einer Shopping Mall. Abendessen im Foodcourt. Retourfahrt mit der Metro. Ein unfassbar schöner Tag in Bangkok geht zu Ende.
Ein paar Bilder von diesem tollen Ausflug: KLICK
