Folgen der Coronakrise in Südostasien

  • "Es ist totenstill auf Boracay"


    Keine Touristen, kein Einkommen: Laut Weltbank könnten elf Millionen Menschen in Südostasien zurück in die Armut fallen. Drei Betroffene, die durch die Coronakrise bereits ihre Jobs verloren haben, berichten.
    Die Ruinen des Tempels Angkor Wat, eine teils intakte Unterwasserwelt, buddhistische Tempel, jede Menge Party und natürlich Streetfood: Für viele Urlauber war Südostasien ein schönes und zudem einfach zu bereisendes Paradies.
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  • Alleine aus Bangkok sind ja zigtausende, wenn nicht hunderttausende zurück auf's Land, zu ihren Familien, geflohen. Die letzten beiden Tage, die wir Ende März in Bangkok verbracht haben, waren geradezu gespenstisch - absolut alles zu, auf dem Chao Phraya abends überhaupt keine Boote, der Fluss war einfach nur schwarz und still.


    Sämtliche Massageläden waren dicht, die Mädels kommen ja überwiegend aus dem Isaan und sind dorthin zurück. Alle Märkte und Shopping Malls wurden ab dem 21. März geschlossen - das traf massenhaft kleine Angestellte.


    Von den Taxifahrern weiß ich mittlerweile, dass sie täglich ca. 1000 Baht an den Vermieter für ihr Taxi zahlen müssen, denn den wenigsten gehört das Fahrzeug selbst. Das wurde jetzt zwar auf die Hälfte verrringert, aber trotzdem müssten erst mal 500 Baht reinkommen, bevor auch nur ein einziger weiterer Baht verdient wird. Da denkt man oft gar nicht dran, wenn man in so ein Taxi steigt.


    Jedenfalls bin ich im Nachhinein froh, dass wir unsere gesamten restlichen Baht an Zimmermädchen, Taxifahrer und Kellnerinnen verteilt haben. Für uns waren es vielleicht 100€, die nicht wehgetan haben - für den einen oder die andere vielleicht ein Ticket nach Hause oder was zu essen.


    Und wenn es irgendwann wieder losgeht, hoffe ich, dass wir alle, die wir viel und gerne reisen, keine Diskussionen über Trinkgelder führen, sondern möglichst großzügig denen gegenüber sind, die so viel weniger haben als wir.

  • Die thailändische Regierung hat ein Hilfsprogramm für alle, die nicht in sozialversicherungspflichtigen Jobs beschäftigt sind / waren.


    Jede/r bekommt im Monat 5000 Baht, voraussichtlich soll dies für 6 Monate so laufen.


    Berechtigt in Thailand allein sind 3 Mio. Menschen! Nicht berechtigt sind alle, die von Sex-Dienstleistungen leb(t)en.

    Sonnige Grüße von der Insel!


    We travel not to escape life, but for life not to escape us.


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  • Asien wird es noch schwer treffen. Bei uns wird auch nicht alles gut aussehen, sind aber doch weitgehend abgesichert.
    Die Familie in Burma, mit der wir seit 15 Jahren bekannt sind, besteht aus 6 Personen.
    Vater als Guide tätig, keine Arbeit mehr. Sohn ebenfalls in der Reisebranche, Job weg. Seine Frau hatte ab und zu einmal in einer Schneiderei ausgeholfen, auch ohne Arbeit. Sie haben vor 1 1/2 Jahren groß in einem Hotel mit ca. 200 Gästen geheiratet. Heute wären sie sicher froh, wenn sie das Geld noch hätten. Konnte aber keiner wissen. Tochter arbeitet in einem Büro. Soweit mir bekannt hat sie noch Arbeit. Jüngster Sohn arbeitet bei einer großen dänischen Spedition. Warenverkehr ist geschrumpft, geht nur noch jeden zweiten Tag arbeiten. Die Mutter hat vor ihrer Heirat gearbeitet, das ist lange her.
    So wird aus einem kleinen Wohlstand, plötzlicher Kampf ums überleben. Aber das haben wir von Thomas auch gehört. Können nur hoffen, das dieser Alptraum bald beendet ist. Trotzdem, frohe Ostern.

  • Was ja auch verständlich ist. Prostitution ist in Thailand schließlich illegal.


    Genau! ^^

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  • So wird aus einem kleinen Wohlstand, plötzlicher Kampf ums überleben.

    Ich mag da gar nicht den :thumbup: - Button drücken...


    Ähnliches höre ich auch von indischen Freunden / Bekannten, die im Tourismus arbeiten. Einer sieht es pragmatisch. Die Saison sei eh beendet gewesen, nun hofft er auf die kommende Saison ab etwa Oktober. Ich finde auch diesen Gedanken inzwischen optimistisch. Da dessen Frau Lehrerin ist, bricht immerhin nicht das gesamte Einkommen weg.


    Ein Tourunternehmer (Vermieter von Autos mit Fahrern) in Delhi hat bei weiterhin laufenden Kosten für Büromiete, Kredite und Versicherungen für Autos nun nur noch das Einkommen des einen Sohnes, der nicht im Familienunternehmen mitarbeitet. Und er ist niemand, der großartig Rücklagen hätte. Die zugehörigen Fahrer verdienen derzeit nichts.


    Einer ist eine "One-Man-Show", er fährt Touristen, war ohnehin eher schlecht vernetzt und hat sich von Job zu Job gehangelt und hat 2 studierende Söhne.


    Einer hat ein Hotel in Rishikesh und ist froh, derzeit noch das Personal behalten zu können. Aber wie lange noch?


    Usw...

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)