Trotz Umweg, die Strecke sieht gut aus. Ihr macht schon lange Strecken.
Wir haben inzwischen auch festgestellt, dass die Kennzeichnung eines Wander-, Rad,....weges Ermessenssache ist, wer halt grad schreibt.
Mir gefällt es auch gut, mal die nähere Umgebung zu erkunden. Corona sei Dank 
Nun befinden wir uns auf der Wülpker Egge und müssen einen Steinbruch umrunden. Hier wird Erz durch Bohren und Sprengungen abgebaut und in der Vergangenheit wurden dabei viele Fehler gemacht, die teilweise Rutsche und Verschiebungen verursachten.
Der höchste Punkt auf dieser Etappe betrug 269 m, das ist doch ein Selfie wert. 
Noch etliche Male ging es auf und ab und jedes Mal wünschte ich mir, nun ist es aber gut... dann war es geschafft und der Abstieg in Sicht.
Ich deute ein Zeichen falsch und wir laufen in eine Richtung, wo wir überhaupt nicht hinwollen. Ich konnte mir nämlich nicht vorstellen, dass der Weg über einen Sportplatz führte. Doch es war so. Aber der Umweg war nicht allzuweit und Friedrich überzeugte mich dann doch noch.
Kleinenbremen gehört noch zu NRW, es gibt eine Wassermühle, ein Bergwerkmuseum und eine Kirche mit einem Uhrwerk und identischem Westminsterschlag wie der BIG BEN in London.
Von dort sind es nur noch wenige Kilometer nach Bückeburg im Landkreis Schaumburg, jetzt sind wir in Niedersachsen. Über Bückeburg habe ich ja schon ab und zu einiges berichtet, die Lange Straße (Bild 9) führt von der Stadtkirche (Bild 
zum Schloss (Bild 10) Das Schloss wird vom Fürsten zu Schaumburg Lippe, Alexander Prinz zu Schaumburg-Lippe, bewohnt. Letztes Jahr habe ich eine Fototour durchs Schloss gemacht und hier darüber berichtet: Lost Places im Schloss Bückeburg
Bild 7: das Geburtshaus der Dichterin Lulu von Strauß und Torney
Unser Auto steht in der Nähe der Stadtkirche und damit ist die 2. Etappe vom Sigwardsweg beendet.
Viele Grüße
Petra
3. Etappe von Bückeburg nach Obernkirchen knapp 11 km und 541 Höhenmeter
Diese Etappe liefen wir zu dritt, denn meine Freundin hatte auch Lust auf eine kleine Wanderung und nun dürfen wir das ja auch wieder.
Wie immer stellten wir ein Auto am Start- und eins am Endpunkt ab. Die ersten zweieinhalb Kilometer bis zum Idaturm bin ich ja schon vor kurzem mit meiner Freundin gelaufen nund hatte auch hier im Forum darüber berichtet. Erst da habe ich vom Sigwardsweg erfahren und mir vorgenommen, diesen zu pilgern. Dass das so schnell klappte, hätte ich nie gedacht.
Am Idaturm machten wir die erste Pause und danach liefen wir wieter durch den Harrl, ein Ausläufer des Bückeberges im Weserbergland.
Den Turm ließ der Fürst Georg Wilhelm zu Schaumburg-Lippe 1847, als es der Bevölkerung sehr schlecht ging (man sagte Hunger- und Teuerungsjahr), erbauen. So hatte man einerseits einen Landvermessungspunkt und andererseits wurde die arbeitslose Landbevölkerung in Brot und Lohn gestellt. Ida hieß die Gemahlin des Fürsten, daher der Name.
Der Turm ist 28 m hoch, hat 128 Stufen und von oben gibt es einen weiten Blick über das Land. Bei gutem Wetter kann man bis zum Steinhuder Meer schauen. Er besteht aus Sandstein und gehört heute noch der Fürstlichen Hofkammer in Bückeburg.
Uns blieb der Blick jedoch verwehrt, denn im Februar war weder der Turm noch der Restaurationsbetrieb geöffnet. Das hole ich aber nach.
Leider war der Idaturm wieder nicht zu besteigen und der Restaurantionsbetrieb geschlossen. Ob ich ein weiteres Mal den Versuch wage, auf den Turm hochzusteigen, das wage ich zu bezweifeln.
Es war Pfingstmontag, dennoch hielt sich die Anzahl der Spaziergänger in Grenzen. Nach der Pause am Idaturm waren wir wieder alleine unterwegs. Gings es bis zunächst immer bergeauf, wurde es jetzt recht bequem, denn nun schlugen wir die Richtung nach Bad Eilsen an, ein sehr angenehmer Weg der leicht bergab ging.
Wir erreichen Bad Eilsen, ein alter Kurort mit Schwefelquellen, laufen durch den schönen Kurpark und finden eine Gaststätte, da können wir draußen sitzen und einen Kaffee trinken. Der Wirt ist sehr auf die Corona-regeln bedacht und pfiff uns gleich an, dass wir zu nshw beisamen sitzen, aber das konnten wir dann schnell klären. Ich darf ja bei meinem Mann kuschelig sitzen und Anne hielt den entsprechenden Abstand zu uns. Wir durften uns in ein Büchlein eintragen und der Kffee schmeckte hervorragend.
Dann ging es weiter, nun mussten wir wieder bergauf laufen. Wir haben nun den Harrl verlassen und befinden uns in den Bückebergen. Obwohl ich nur wenige Kilometer von hier wohne, habe ich doch viele neue Wege kennen gelernt. Die höchste Erhebung ist der Bückeberg mit 375 m (!!!)
Die Sicht ist jedenfalls toll, wir können viele Kilometer weit ins Land blicken und eine Bank fanden wir auch zum Ausruhen.
Nachdem wir Krainhagen erreicht haben, ist es nur noch ein Klacks bis Obernkirchen, die nördlichste Bergstadt Deutschlands. Früher wurde hier Steinkohle abgebaut und bekannt ist wohl vielen der Obernkirchener Sandstein, der auch Bremer Stein genannt wird. Er wird hier gebrochen und viele bekannte Gebäude wurden mit diesem Stein gebaut, so das Bremer Rathaus,Kölner Dom, Aachener Dom, Villa Hügel in Essen, Siegessäule in Berlin, Ulmer Münster, Schloss Rosenborg in Kopenhagen, in Russland, USA, Brailien, Norwegen, um nur einige Gebäude und Orte zu nennen.
Dann gibt es noch ein 900 Jahre altes Damenstift in Obermkirchen. Ich kenne es, habe es aber bisher noch nicht besichtigt. Vielleicht sollte ich es einmal nachholen.
Die 3. Etappe vom Sigwardsweg ist beendet. Wieder hatten wir Glück mit dem Wetter!
Viele Grüße
Petra
Da seid ihr ganz gut zu Fuß unterwegs gewesen. Ohne den Corona Virus hättet ihr die Wanderung wahrscheinlich nicht gemacht.
Das wäre schade gewesen
Mir gefallen besonders die Fachwerkhäuser, weil es die bei uns in Oberbayern nicht gibt.
Danke fürs zeigen.
Auch ne schöne Ecke, gefällt mir.
Was man in diesen Zeiten so macht, lohnt sich unbedingt!
4. Etappe von Obernkirchen nach Reinsdorf (bei Apelern) 16 km insgesamt 699 Höhenmeter - 1. Teil
Die nächste Etappe ist mit 27 km von Oberkirchen nach Bad Nenndorf ausgeschrieben. Das war uns aber für einen Tag zuviel, so haben wir die Etappe geteilt und werden sie an zwei Tagen laufen.
Auf einer kleinen Motorradtour hatten wir uns schon mal umgeschaut, wo wir am besten unser Auto am Endpunkt dieser Etappe abstellen konnten.
Wir starteten wieder in Obernkirchen am Stift und wussten, dass wir nun zunächst wieder immer den Berg hoch gehen mussten. Hier gibt es einige Wanderwege, so denn auch den Spiegeleierweg. Als Wegzeichen ein Spiegelei (natürlich gezeichnet ) Wir richteten uns aber nach der Wegführung des Sigwardsweges, denn auch der Wanderweg X11 und X12 lagen auf dieser Strecke, ebenso kreuzt der Pilgerweg Loccum-Volkenroda unseren Weg.
hatten wir auf den anderen Etappen herrliches Sonnenwetter war es dieses Mal anders. Schon morgens haben wir überlegt, wagen wir es, dann aber regenfeste (mehr oder weniger, Männer werden ja nicht so nass ) Sachen angezogen und dann ging es los.
Vorbei an dem schönen Sonnenbrinkbad, das im Moment nur so vor sich hindümpelt, es wird nicht geöffnet und das Wasser schimmert grünlich.
Wir erreichen Stollenportal mit der Inschrift: Notbergbau 1947 - 1952 17.656 to
Die Gegend hier heißt Uhlenbruch. Uhle oder auch Uule ist plattdeutsch und heißt Eule.
Es gibt einen Waldkindergarten mit dem Namen und auch einen einsam gelegenen Jüdischen Friedhof der Synagogengemeinde Obernkirchen u.a.
Nun geht es einen Trampelpfad auf rutschigem Weg in die Höhe auf den "Bierweg" . Die Bank ruft und ich bekomme endlich mein Frühstück, einen heißen Cappucino und ein leckeres Brötchen. Nein, es gibt hier keine Einkehrmöglichkeit, man muss ich alles mitnehmen. Und es schmeckt!
Wir laufen nun durch/über den Bückeberg. Früher hieß es Beukenberg und Beuke ist plattdeutsch und bedeutet Buchen. Gehört dieser erste Teil noch der Klosterkammer Hannover, erreichen wir kurze Zeit später das Gebiet vom Kreisforstamt Spießingshol. Auf vielen Informationstafeln gibt es viel Interessantes über Flora und Fauna nachzulesen.
Früher verlief hier die Grenze zwischen der hessischen Grafschaft Schaumburg und dem heutigen Fürstentum zu Schaumburg Lippe.
Vor 140 Millionen Jahren gab es in dieser Gegend viele Dinosaurier. In diesem Steinbruch hat man viele Spuren gefunden. Wahnsinn, wenn man sich das mal vorstellt, wie es vor so vielen Jahren ausgesehen hat.
Mehr hier über die Dinosaurierfährten von Obernkirchen
Ich sehe gerade, ich habe die letzten Bilder dieser Etappe noch gar nicht eingestellt. Das will ich mal schnell machen. Wir erreichen den Liethstollen und zwar den Bremsschacht 7. Da wurde zwischen 1899 und 1960 industriell Steinkohle abgebaut. In diesem engen und niedrigen Bremsschacht wurde die Kohle per Hand in die Loren gefüllt und bis zum Liethstollen auch per Hand "gebremst", um von dort per Bahn weitertransportiert zu werden. Ein harter Job für die Arbeiter.
In der Holzhütte gibt es viele Informationstafeln, die das anschaulich auch mit alten Bildern erklären.
Wir halten uns nicht weiter auf und gehenden Weg weiter. Es fängt immer wieder an zu regnen und zum Schluss des Weges gallert es nur so. Ich habe regensichere Klamotten an, aber Friedrich... 
Er wird richtig nass!
Die nächste Etappe möchte ich nur bei Sonnenschein laufen.
Viele Grüße
Petra
4. Etappe von Reinsdorf (bei Apelern) nach Bad Nenndorf - 17 km kaum Höhenmeter - 2. Teil
Auch wenn das Wetter nicht so mitspielt, so dachten wir, wir laufen einfach mal wieder weiter auf dem Sigwardsweg. Es war trübe und die Temperatur lag durchgehend bei 4 Grad. Da hieß es, einfach warm einpacken, Proviant mitnehmen und losgehen.
Wie immer haben wir am Anfangs- und auch am Endpunkt ein Auto abgestellt.
Die ersten 4 Kilometer bis nach Apelern liefen wir praktisch nur über Feldwege und waren richtig froh, dass wir kurz vor dem Ort eine Hütte fanden, wo wir eine kurze Rast mit heißem Cappucino und belegten Broten einlegen konnten, bevor wir Apelern erreichten.
Hier gibt es alte Wassermühlen, die Archidiakonatskirche von Apelern mit dem Weserrenaissance- Mausoleum der Familie von Münchhausen, das Rittergut von Münchhausen und das Schloß von Hammerstein. Das haben wir uns aber schon alles angesehen und es lag noch einiges an Weg vor uns. Also hielten wir uns auch nicht länger auf.
Es waren kaum andere unterwegs, das Wetter war ja auch nicht so gemütlich und man saß sicher lieber zu Hause am warmen Ofen.
Der nächste Ort, den wir erreichten, war nun Rodenberg. auch hier gab es eine Wassermühle, ein altes Wasserschloss und wir suchten vergeblich einen Geo-Cache.
Noch 3 Kilometer bis Bad Nenndorf, ein Kur- und Heilbad mit Schwefelquellen, nur 25 km von Hannover entfernt.
Kurz vor Bad Nenndorf machten wir eine weitere Rast am "Krater". Vor vielen Jahren gab es hier einen kleinen privaten Zoo, denn ich schon vor 40 Jahren gerne mit den Kindern aufgesucht habe. Auch die Enkelkinder kennen ihn noch. Leider gab es keinen Nachfolger und somit verwaiste alles. Wir haben aber hier einen Geo-Cache gesucht und auch gefunden!
In Bad Nenndorf interessierte mich am meisten die Süntelbuchen-Allee, dafür mussten wir einen kleinen Umweg laufen, das hat sich aber gelohnt. Über 120 Jahre alte Süntelbuchen stehen hier. Das ist eine Rotbuchenart, die aber knorrige und verdrehte Äste.hat. Schön anzusehen.
Die Bäume sind aber geschützt, man darf nur noch auf einem abgetrennten Weg gehen.
Hier in Bad Nenndorf endet dann der 4. Teil vom Sigwardsweg. Wir liefen noch durch den Ort bis wir Waltringhausen erreichten, dort hatten wir den anderen Wagen abgestellt.
Ein schöner Weg, allerdings muss ich gestehen, dass ich fast eine Woche lang Muskelkater hatte. Sobald das Wetter es zulässt, laufen wir den nächsten Teil.
Etwas ausfühlicher habe ich in meinem Forum berichtet: Pilgern auf dem Sigwardsweg - Teil 4
Viele Grüße
Petra
Ein schöner Eindruck! Was hat es denn mit der Dose mit der Hello-Kitty-Figur und dem Mückenbild auf sich?
Sehr schön, das zeigt mal wieder, dass auch wir hier im Norden in einer schönen Gegend wohnen. Vielen Dank fürs zeigen und
LG aus der Nachbarschaft
Kerstin
Hi,
ab und zu machen wir unterwegs "Geocaching", das ist eine moderne Schatzjagd mit GPS-Geräten. und wir haben die versteckte Dose im Wald gefunden.
Viele Grüße
Petra
Danke für die Info! Ich wollte Geocaching schon lange mal ausprobieren. Vielleicht sollte ich es mir für das kommende Wochenende vornehmen!
