Reif für die Insel IV

  • Moin Moin,

    eigentlich wäre ich jetzt in der Ukraine, aber die blöde Bazille hat mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.

    Da zumindest hierzulande der Tourismus wieder langsam hochgefahren wird, konnte ich wenigstens meine Helgolandreise nachholen, die Ende April ebenfalls abgesagt wurde.

    Ich kam sogar in meinem Stammhotel unter, ein letztes Einzelzimmer war noch frei.

    Da ich genug Urlaubstage zur Verfügung habe, gönnte ich mir diesmal auch eine Übernachtung in Cuxhaven, bevor es dann am nächsten Tag auf die Insel ging.

    Männe war so lieb und brachte mich am späten Nachmittag an die Küste. So konnte ich noch einen langen Strandspaziergang unternehmen. :love:


    Strandkörbe standen noch nicht zur Verfügung. Ebenso hatten viele Lokalitäten noch geschlossen. Ein paar kleine Imbissbuden sorgten für das Nötigste und so gab es am Abend noch ein Fischbrötchen für mich.






  • Mein Hotel lag nicht weit vom Fähranleger entfernt und so latschte ich vom Hafen bis Duhnen und zurück.

    Da kommt man mal eben auf ca 10km Laufweg. Aber es war auch ein schöner Abend und es hat sich gelohnt.


    Die "Fahrrinne" nach Neuwerk.








    Es waren auch nicht so viele Leute vor Ort. Über Pfingsten muß es hier proppevoll gewesen sein. Das blieb mir an diesem Tag erspart.

    Wie zu erwarten, war auch das Wasser weg. ^^




    Das Wahrzeichen der Stadt, die Kugelbake.




  • Nein Horas, überhaupt nicht. Normalerweise wäre diese Gegend jetzt proppevoll.

    Lange Schlangen vor den Eisbuden, Geschiebe und Gedränge auf der Strandpromenade und auf den Ausflugsdampfern.

    Da ist es mir so schon lieber. Ich fahre nicht umsonst gerne im Winter an die Küste, dann sind diese Bilder der Normalzustand.

    Bevor es Flugzeuge gab, blieb viele Jahrhunderte lang neben dem Landweg nur das Schiff, um einen Blick in die weite Welt zu erhaschen.

    Vielleicht weckt daher der Blick auf's Meer bei dem einen oder anderen noch das Fernweh.

    Zum Glück ist es heutzutage nicht mehr so aufwändig und langsam. Ist im Moment nur leider nicht die richtige Zeit.


    LG kiki

  • Am nächsten Tag ging es dann wieder auf's Schiff.

    Auf dem Schiff wurden festgelegte Laufwege und Richtungen mit Pfeilen auf dem Boden markiert. Das verhindert, daß die Leute kreuz und quer drängeln und laufen. Den Fahrgästen wird ein fester Tisch zugewiesen, sie werden dann zusammen registriert, damit man später weis, wer zusammen gesessen hat.

    Natürlich darf man trotzdem auf vorgeschiebenen Wegen über den Dampfer bummeln, sollte aber immer anschließend den ursprünglichen Platz wieder einnehmen.

    Ausnahme waren Leute wie meinereiner, die ausschließlich draußen an der frischen Luft in der Raucherzone saßen. Da brauchte es keine Tischregistrierung. Auch war das Schiff nicht voll besetzt mit Passagieren. An manchen Tagen setzt die Reederei ein zweites Schiff ein, damit die Abstandsregeln eingehalten werden können.


    Es war eine schöne, ruhige Fahrt.




    Das Gepäck wird auch direkt in's Hotel gebracht. Das verhindert das Gedrängel an der Gepäckausgabe. Kurz vor dem Anlegen werden die Leute gebeten sich wieder an die zugewiesenen Tische zu setzen und werden dann, nach Tischnummern sortiert, gebeten das Schiff zu verlassen.

    Die Raucher waren als letztes dran... ^^

  • Nach dem Abendessen besuchte ich die Baßtölpel.

    Während einige Spätzünder noch mit dem Nestbau beschäftigt waren, kümmerten sich einige schon um den Nachwuchs.



    Natürlich gab es auch hier Ansagen, wenn die Abstandsregeln nicht eigehalten wurden.



    Tierfotografen in voller Aktion. Baßtölpel vor der Abendsonne waren anscheinend angesagt. Ich trug meine feine Kluft vom Abendessen, also machte ich bereitwillig Platz für solche Aktionen. ;)




  • Die Tage verliefen ereignislos.

    Es ist jedes Mal das Gleiche.


    Nach dem Frühstück die große Runde über Oberland, Nordstrand und Hafen.








    Versackt bin ich dann auf der Düne. Das Dünencafe hatte etwas umdisponiert. Dort wo Service angeboten wurde, legte man auch Wert darauf, daß die Leute auch etwas verzehren. Das wurde mir freundlich gesagt und so trollte ich mich dann an diese kleinen Tischchen. Hier konnte man sich dann aus dem hauseigenen Kiosk versorgen. Fand ich sogar besser, konnte mit den Füßen im Sand wühlen und meinen Sanddorngrog genießen.


  • Abends waren noch einmal die Baßtölpel bei Sonnenuntergang angesagt. Hab mich aber nicht langgemacht. ;)

    Putzig sind sie ja, da kommt so manch Fernsehprogramm nicht mit.

    Ich kann mich überhaupt nicht dran erinnern, daß ich hier überhaupt mal in eine Glotze geschaut habe. entweder kehre ich irgendwo ein, oder ich bin an der frischen Luft.










  • Der letzte Tag. Schmuddelwetter im Juni.

    Was soll ich noch zeigen oder fotografieren?

    Also mal nach langer Zeit das Lensbaby wieder eingesteckt 8)














    Es waren entspannte Tage auf "meiner" Insel. Die Coronaregeln störten kaum. Auch empfand ich es als angenehm, daß weniger Tagestouristen zur Zeit auf die Insel gelassen werden. Die Geschäfte laufen erst sehr langsam wieder an. Mein Stammrestaurant bietet z.B. noch keinen Mittagstisch an, es lohnt sich noch nicht bei den paar Besuchern. Alternativ dazu öffnen sie die Küche ab 16:00 an, das wird gut angenommen.

    Seit dieser Woche dürfen die Bars und Restaurants bis 23:00 öffnen. Vorher war schon eine Stunde eher Feierabend. Vieles spielt sich abends jetzt draußen ab, egal wie einem dabei der Wind um die Ohren pfeift.

    Nervig ist die Registrierung. Wenn man drinnen sitzt muß man einen Zettel ausfüllen, wechselt man dann an einen Tisch nach draußen, muß ein weiterer Zettel ausgefüllt werden. Da kommt an einem Tag schon einiges an Papier zusammen, was dann auch noch 3 Monate aufgehoben werden muß.

    Was für ein Aufwand!


    Ich hoffe, der x-te Bericht war noch einigermaßen unterhaltsam. Es passiert ja nicht viel in diesen Tagen.

    Muß auch nicht, Hauptsache gesund!


    LG kiki

  • Wie immer tolle Bilder, vielen Dank. Ich bin ein wenig neidisch, denn Helgoland ist meine absolute Lieblingsinsel. Ob es dieses Jahr nochmal klappt weiß ich nicht ( ich war ja im Februar schon da ) , aber im nächsten Jahr bin ich auf jeden Fall wieder auf der Insel.

    Ein schönes Wochenende noch und nochmal vielen Dank für die tollen Bilder.


    LG Kerstin

  • Vielen lieben Dank!

    Ich hab ab Mai jeden Tag die Nachrichten zu diesem Thema verfolgt. Als dann endlich klar war, daß die Inseln wieder geöffnet werden, ging am gleichen Tag noch meine Anfrage raus. Wie man sieht, hat es geklappt.

    Es gibt aber immer noch Touristen, die ihren Aufenthalt dort stornieren. Die Unsicherheit spüren die Betreiber trotzdem. Aber alle sind zuversichtlich und es wird auch peinlich genau auf alles geachtet.

    Es steht viel auf dem Spiel, ich hoffe, wir vergeigen das nicht :!:

  • Schöner Bericht, tolle Bilder!

    Ich selbst habe es leider noch nicht nach Helgoland geschafft. Immer wenn wir an der Nordsee waren, war stürmische See und keine Überfahrt möglich.

    ich hoffe, es klappt doch mal...... irgendwann.


    LG

    gudi=)

    Einmal sehen ist mehr Wert, als hundert Neuigkeiten hören.
    (Japanisches Sprichwort)



  • Zeit für ein kleines Inselupdate.

    Letzte Woche hab ich es wieder getan und bin mit meinem Männe für ein paar Tage nach Helgoland gereist.

    Diesmal gab es eine neue Erfahrung für mich, ich wurde auf der Anreise so richtig seekrank. :ops:

    Männe zuliebe buche ich immer den Katamaran. Ging die letzten Jahre immer gut, weil ich draußen sitzen konnte.

    Diesmal war es auf dem Wasser wild und ab Höhe Scharnhörn gab es vom Kapitän die Ansage, daß alle Passagiere bitte drinnen Platz nehmen sollten.

    Es dauerte nicht lange und mir war kotzübel. Ich versuchte immer einen festen Punkt am Horizont zu fixieren, aber es half nichts.

    Schweißüberströmt kauerte ich im Sitz und hielt die Kotztüte in den Händen. Es wollte aber nichts raus:cry:

    Der Katamaran ist bei wilder See brutal, er hüft, es gibt so komische ruckartige Bewegungen, das ist nix für mich.

    Ich dachte ich komme nie auf der Insel an....


    Kaum war ich an Land, ging es mir sofort wieder besser. Im Hotel meinten sie ganz mitfühlend, daß es auch kein Wetter für die schnelle Überfahrt gewesen ist. Egal, ich hatte es überstanden und kurze Zeit später schmeckte in der "Bunten Kuh" die Scholle und das Bier auch wieder.8)



    Es waren wenig Touristen dort. Auf Helgoland herrscht jetzt auch an einigen öffentlichen Plätzen Maskenpflicht.

    Hier kann man das gut ertragen, da einem immer eine frische Brise um die Ohren weht.