Impressionen aus dem südlichen Japan - November 2019

  • Gestern habe ich mich hier im Forum angemeldet – eine gute Entscheidung, wie sich jetzt schon herausgestellt hat, denn ich habe auf einmal Lust bekommen, mich endlich den Fotos meiner Japan-Reise vom Herbst 2019 zu widmen. Die schlummern schon viel zu lange unbeachtet auf der externen Festplatte.


    Die Fotos des Anreisetages hatte ich ohnehin schon fertig, also gibt’s hier ab heute häpppchenweise ein paar Impressionen aus Japan. Ich habe noch keine Ahnung, wie regelmäßig ich dazu kommen, und in allen Details habe ich die Reise ohnehin nicht mehr in Erinnerung. Ich berichte einfach mal, woran ich mich heute noch erinnere. Wer Lust ab, ab und zu diese Erinnerungen mit mir zu teilen.


    Vorab: Es war meine dritte Japanreise. Nach einer ersten Rundreise 2014 zur Kirschblütenzeit und einer zweiten Reise im Januar und Februar 2017, die mich unter anderem zum Snow Festival in Sapporo geführt hat, lag dieses mal der Schwerpunkt der Tour auf der südlichsten der japanischen Hauptinseln, nämlich auf Kyushu. Zum Schluss gings aber auch noch für ein paar Tage nach Himeji, Osaka und Kyoto.


    So, und jetzt versuche ich mal, die schon hochgeladenen Fotos irgendwie in den ersten Reisetag zu basteln.

  • Fandest du Osaka so attraktiv, dass du nochmals hingefahren bist? Ich hatte die Stadt damals ja übersprungen aus Zeitmangel.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Anreise: 31.10.19 und 01.11.19


    Abgeflogen bin ich am 31. Oktober wie so oft in Frankfurt, diesmal ausnahmsweise mit Lufthansa, gebucht aber als Code-Share-Flug über ANA, eine japanische Fluggesellschaft. Ich hatte vorher schon online eingecheckt und konnte am Fernbahnhof meinen Koffer am Lufthansa-Schalter abgegeben. Das war für mich Premiere, und irgendwie auch ein komisches Gefühl, so ganz ohne Koffer im Flughafen anzukommen. Nach einigem Zeitvertrödeln kam ich dann schließlich auch am Gate an.



    Der Flug startete am späten Nachmittag und verlief wohl ohne besondere Vorkommnisse, jedenfalls fehlen mir dazu jegliche Daten auf meiner internen Festplatte. Der Flieger landete in Haneda, einem der beiden Flughäfen Tokios. Dort musste ich durch die Einreisekontrolle und dann das Terminal wechseln, vom internationalen Terminal zu einem der Inlandsterminals. In Haneda starten und landen im Vergleich zu Narita, dem zweiten Flughafen Tokios, relativ wenige internationale Flüge, und so war bei der Kontrolle nicht viel los. Weil alles auf einem Ticket gebucht war, konnte ich anschließend einen Bustransfer nutzen, der am Rande des Flugfeldes entlang bis zu meinem Terminal fuhr. Am Gate stand schon der Flieger der japanischen Airline Solaseed bereit. Damit ging es dann weiter nach Kagoshima am südlichsten Zipfel der südlichen Hauptinsel Kyushu.



    Kurz nach dem Abflug konnte ich einen Blick auf einen sehr schön geformten Berg erhaschen: den Fuji. Ich behaupte mal, wer den Berg einmal gesehen hat, der kann die Verehrung, die man ihm in Japan zeigt, gut nachvollziehen. Ich bin jedenfalls schon auf der ersten Reise ein richtiger Fuji-Fan geworden, und eine Besteigung des Berges spukt mir auch schon ein wenig als Reiseidee im Hinterkopf herum.




    In Kagoshima gings am Flughafen relativ schnell. Einreise und Zoll hatte ich ja schon hinter mir. Mir fehlte nur noch der Transfer in die Stadt, und zum Glück bekam ich den letzten Platz im schon wartenden Flughafenbus in die Innenstadt. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich eine Zugfahrt nach Frankfurt, einen Nachtflug, das Umsteigen in Tokio und den Flug nach Kagoshima hinter mir und war in einem dementsprechenden Zustand. Dicht gedrängt um mich herum saßen im Bus allerdings nur japanische Mitreisende, die wirkten, als wären sie gerade taufrisch aus dem heimischen Badezimmer gekommen. Ich war ziemlich froh, als ich in Kagoshima aus dem Bus klettern durfte. Bis zum vorgebuchten Hotel waren es nur noch ca. 200 m, und nach dem Einchecken gabs dann erst mal eine erfrischende Dusche und eine kurze Rast. Im Konbini (japanische Abkürzung für Convenience Store) an der nächsten Ecke konnte ich mich mit ein paar Getränken und Knabberkram eindecken und vertrat mir noch ein wenig die Füße. Am sogenannten „Dolphin Port“ spazierte ich durch ein paar Geschäfte und gönnte mir anschließend noch ein paar Stück Sushi.






    Und so endete der ersten Reisetag.

  • Fandest du Osaka so attraktiv, dass du nochmals hingefahren bist? Ich hatte die Stadt damals ja übersprungen aus Zeitmangel.

    Ich war bei der ersten Reise nur für einen Abend dort und konnte mir kein richtiges Bild machen. Nach dem zweiten Besuch würde ich sagen: Viel verpasst hast du nicht. Aber das ist natürlich wie so vieles Geschmackssache.

  • Sehr schön, ich freu mich seht auf den weiteren Bericht.

    Zumal die Insel Kyushu für mich touristisch eine Unbekannte ist.

    (bisher kenne ich/wir nur Tokyo/Kyoto und Osaka. 2020 hätte bei unserer geplanten 3. Japan-Reise endlich mal der Fuji auf dem Programm gestanden... :cry: hätte... )


    VG

    Gusti & redfloyd

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Auch, dann gibts hier ja noch mehr Japan-Wiederholungstäter. Wie schön! Wolltet ihr an den Fuji oder sogar auf den Fuji?

  • Für uns war Osaka ein prima Ausgangspunkt für die Touren nach Kyoto und Nara. Ja und Osaka Castle ist auch schön anzuschauen. Aber man hätte sicher genau so gut Kyoto als Ausgangspunkt nehmen können, wobei es in Osaka/Juso tolle Kneipen gibt.

    Von Osaka aus kommt man sicher für Tagesausflüge an viele interessante Orte, falls erforderlich sogar bis nach Hiroshima. Von daher spricht auch einiges dafür, sich dort eine Basis zu suchen, wenn man nicht so oft das Hotel wechseln will. Nach meiner Erinnerung ist die touristische Infrastruktur auch gut auf ausländische Besucher ausgerichtet. Meine persönliche Meinung soll also bitte niemanden davon abhalten, die erste Japan-Reise dort starten oder enden zu lassen.

  • .....Wolltet ihr an den Fuji oder sogar auf den Fuji?

    Nein, nur "an".

    Wir sind nicht die großen Wanderer oder Kletterer.


    Geplant war der Aufenthalt in Kawaguchiko, von dort dann Tagesausflüge. Gerne hätte ich den Arakura-Sengen-Shrine oder auch den Shoji-See

    besucht.

    Der Plan liegt noch in der Schublade, vielleicht dann nächstes Jahr. An 2021 glaub ich derzeit fast auch nicht mehr, obwohl, im Herbst vielleicht????


    LG

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Ah, die Fünf-Seen-Region, nicht wahr? Falls ich tatsächlich den Plan einer Fuji-Besteigung umsetze, wäre das sicher eine schöne Gegend, um vorher / hinterher noch ein paar Tage zu verbringen. Aber dann müsste ich zur Fuji-Besteigungszeit im Juli / August hin.


    Ich hatte 2014 Hakone besucht, mit Bahnfahrt, Seilbahnfahrt und anschließender Piratenschiffahrt über den See. =)

  • Herzlich willkommen hier im Forum und ein schönes neues Jahr wünsche ich Dir!


    Auf dem letzten Foto des 1. Reisetages sehe ich nur japanische Schriftzeichen entlang des Buffets. Wie hast du dein Essen bestellt, verstehen die Bedienungen englisch oder sprichst du Japanisch oder hast du nur "Sushi" gesagt?

  • Herzlich willkommen hier im Forum und ein schönes neues Jahr wünsche ich Dir!


    Auf dem letzten Foto des 1. Reisetages sehe ich nur japanische Schriftzeichen entlang des Buffets. Wie hast du dein Essen bestellt, verstehen die Bedienungen englisch oder sprichst du Japanisch oder hast du nur "Sushi" gesagt?

    In vielen Restaurants gibt es Speisekarten mit den entsprechenden Bildern der Gerichte, manchmal auch eine englische Übersetzung. Ansonsten geht es auch mit Händen und Füßen, einem Lächeln und sich überraschen lassen was letztendlich kommt.

    Wir hatten dazu in Osaka ein nettes Erlebnis in einem kleinen Restaurant. Die Karte war nur auf japanisch ohne Bilder. Nachdem die Besitzer herausgefunden hatten, das wir Deutsche sind, stand der Herr des Hauses plötzlich mit dem Telefon neben mir. Er hatte einen Bekannten angerufen, der deutsch kann und so bekamen wir ein tolles Essen , viel Sake und zum Abschied noch ein Sake-Set als Geschenk. Also irgendwie geht es immer.



    Von Osaka aus kommt man sicher für Tagesausflüge an viele interessante Orte, falls erforderlich sogar bis nach Hiroshima.

    Von Osaka nach Hiroshima einen Tagesausflug zu machen wäre mir zu stressig. da lohnt sich auch zwei Übernachtung .Zugegeben, viel ist in Hiroshima nicht zu sehen, aber allein Miyajima ist schon ein Tagesausflug, wenn man nicht hetzen will.

    Wenn man hingegen nur den Friedenspark und den Atombombendom sehen will , kann man sicher schnell mal mit dem Shinkansen hin und her fahren.

  • Herzlich willkommen hier im Forum und ein schönes neues Jahr wünsche ich Dir!


    Auf dem letzten Foto des 1. Reisetages sehe ich nur japanische Schriftzeichen entlang des Buffets. Wie hast du dein Essen bestellt, verstehen die Bedienungen englisch oder sprichst du Japanisch oder hast du nur "Sushi" gesagt?

    Danke und ebenfalls die besten Wünsche fürs neue Jahr!


    In diesem Restaurant war es nach meiner Erinnerung so, dass es sowohl Fotos als auch englischsprachige Beschreibungen gab. Ich kann ein paar der Silbenschrift-Schriftzeichen erkennen und ein paar Brocken japanisch sprechen, aber ich könnte keine Speisekarte lesen. Mit den Englischkenntnissen von MItarbeitern ist es ganz unterschiedlich.


    In vielen Restaurants gibt es Speisekarten mit den entsprechenden Bildern der Gerichte, manchmal auch eine englische Übersetzung. Ansonsten geht es auch mit Händen und Füßen, einem Lächeln und sich überraschen lassen was letztendlich kommt.

    Wir hatten dazu in Osaka ein nettes Erlebnis in einem kleinen Restaurant. Die Karte war nur auf japanisch ohne Bilder. Nachdem die Besitzer herausgefunden hatten, das wir Deutsche sind, stand der Herr des Hauses plötzlich mit dem Telefon neben mir. Er hatte einen Bekannten angerufen, der deutsch kann und so bekamen wir ein tolles Essen , viel Sake und zum Abschied noch ein Sake-Set als Geschenk. Also irgendwie geht es immer.

    Glückwunsch zu dem schönen Erlebnis, dass ihr da in Osaka hattet!


    Deinen Erklärungen ist meines Erachtens kaum etwas hinzuzufügen. Außer vielleicht einem Hinweis auf eine japanische Besonderheit: In Japan werden nämlich sehr oft Nachbildungen der angebotenen Gerichte im Schaufenster ausgestellt. Diese Gepflogenheit hat sich schon vor etwa 100 Jahren entwickelt. Früher waren die Gerichte wohl größtenteils aus Wachs, heute wohl größtenteils aus Kunststoff.

  • Von Osaka nach Hiroshima einen Tagesausflug zu machen wäre mir zu stressig. da lohnt sich auch zwei Übernachtung .Zugegeben, viel ist in Hiroshima nicht zu sehen, aber allein Miyajima ist schon ein Tagesausflug, wenn man nicht hetzen will.

    Wenn man hingegen nur den Friedenspark und den Atombombendom sehen will , kann man sicher schnell mal mit dem Shinkansen hin und her fahren.

    Zwei Übernachtungen würde ich auch empfehlen und habe es 2014 auch so gemacht. Miyajima lohnt sich sehr!

  • In Japan damals war Google Übersetzer noch nicht sooooo in. Oder ist das generell in Japan auch heute noch nicht so gebräuchlich? Aber in Taiwan und in Korea ging es in Lokalen auch immer gerne mal damit. Das führte einmal zu einer Situation, dass ich gefragt wurde, ob ich mein Essen "hot" wolle. Ich bejahte etwas genervt, denn kaltes Essen konnte ich mir in so einem Hot-Pot-Lokal beim besten Willen nicht vorstellen. Er meinte aber nicht das Gegenteil von "cold", sondern er meinte das Synonym für "spicy". Ich habe von dem vielen Essen dann nicht sehr viel geschafft, denn es war wirklich "very hot"...


    In Japan erinnere ich mich, dass vieles mit bebilderten Speisekarten ging. In den Lokalen, in denen man am Eingang bestellen musste, hatte mir manchmal jemand vom Staff geholfen, denn da stand es oftmals nicht auf Englisch dran.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Als wir dort waren hatten wir kein Mobiltelefon dabei, da es in Japan ausschließlich über UMTS funktioniert und dafür sind unsere Telefone nicht gemacht. Und selbst wenn, wie willst du die japanischen Schriftzeichen in dein Telefon eingeben?

    Das Eingeben geht über die normale Tastatur. Du gibts z.B. in lateinischen Buchstaben die Silbe ha ein, das Programm bietet dir dann das passende japanische Silbenzeichen oder gleich passende chinesische Schriftzeichen an bzw bei längeren Eingaben gleich das passende chinesische Zeichen. Japaner lernen schon sehr früh die lateinischen Buchstaben.


    2019 konnte ich mit dem Handy Internet nutzen. Aber bei Google Übersetzer kommen leider oft merkwürdige Ergebnisse raus.

  • wie willst du die japanischen Schriftzeichen in dein Telefon eingeben?

    Mein Telefon kann neben Deutsch auch Englisch, Türkisch, Griechisch und Thai. Die entsprechende "Tastatur" kann man sich ganz leicht installieren. Mein Japanisch ist allerdings eher rudimentär (1 Jahr Unterricht im Japanischen Kulturinstitut Köln), also selbst mit installiertem Schriftsatz wäre ich dazu nicht in der Lage. Aber generell ist es möglich.

    Sonnige Grüße von der Insel!


    We travel not to escape life, but for life not to escape us.


    Besucht meinen Blog Dokbua travels ... oder schaut bei Instagram vorbei


    Travel safely!

  • Das Eingeben geht über die normale Tastatur. Du gibts z.B. in lateinischen Buchstaben die Silbe ha ein, das Programm bietet dir dann das passende japanische Silbenzeichen oder gleich passende chinesische Schriftzeichen an bzw bei längeren Eingaben gleich das passende chinesische Zeichen. Japaner lernen schon sehr früh die lateinischen Buchstaben.

    Ach, sorry Denkfehler, es geht ja um das Zeichen, das du vor dir siehst!


    Aber dann kannst per Google übersetzer die Bedienung z.B. fragen, wie das Gericht heißt oder was da drin ist.