Das Reiseland Irak


  • Das Reiseland Irak ( ), Frage- oder Ausrufezeichen setze bitte jeder nach eigener Einschätzung. Mir hat es jedenfalls bis jetzt ganz gut gefallen. Flug nach Erbil ins wilde Kurdistan am Samstag, relativ späte Ankunft und trotzdem noch viel erlebt am Abend. Die Kurden sind unglaublich gastfreundlich, obwohl diesem Volk in der jüngeren Vergangenheit sehr arg zugesetzt wurde. Und das habe ich jetzt noch ziemlich "freundlich" umschrieben. Bin gerade nach langer Busfahrt mit vielen Stops zurück in Erbil.... das schlaucht ganz schön, aber es zwingt mich ja keiner. 6 Tage die ich bestimmt nicht vergessen werde.

    Vorab schon mal ein paar Bilder vom Samstag und Sonntag.

  • Sind solche Reisen, wie in den Irak nicht gefährlich?", werde ich immer wieder gefragt. Ja natürlich sind sie das, aber unser Leben an sich ist gefährlich und es endet auch immer tödlich. Ich weiß nicht, ob ein Urlaub in Kurdistan (Nordirak) viel gefährlicher ist als eine Fahrt auf deutschen Autobahnen. Nacheinander habe ich jetzt Pakistan, Libyen und den Irak besucht. Während Libyen noch um Stabilität ringt ( ein paar Tage vor meinem Besuch kam es zu einem Schusswechsel in der Hauptstadt Tripolis) und versucht das Leben zu normalisieren, habe ich mich im Irak und Pakistan sehr sehr sicher gefühlt. Es gibt in diesen Ländern, so gut wie keine Kriminalität von der Touristen irgendwie betroffen sein könnten. In beiden Ländern ist der Islam Hauptreligion und viele Menschen assoziieren Negatives mit dem Islam bzw. mit den Menschen die diese Religion praktizieren. Wunderbar indoktriniert von Medien, die ihre Hauptaufabe darin sehen Meinungen zu machen, Menschen zu belehren statt sie zu informieren und somit ein Weltbild erzeugen das sehr wenig mit der Realität zu tun hat.


    Schon bei der Anreise nach Erbil habe ich im Flugzeug 2 syrische Kurden kennengelernt. Freundlicherweise durfte ich mit ihnen zusammen in einem Privatauto mit in die Innenstadt fahren, so dass ich ca. 20 Dollar für die Taxifahrt sparte. Am Abend trafen wir uns zufällig in einem Restaurant und unterhielten uns beim Essen ein wenig über den Irak, über Kurdistan u.v.m. Als ich letztendlich meine Rechnung bezahlen wollte, hatten sie diese bereits beglichen. In den nächsten Tagen passierte es 3x das ich eine Waffel mit Eiskrem und ein Getränk nicht bezahlen musste. "Du bist unser Gast, wir laden dich ein." Diese Großzügigkeit und Gastfreundschaft ist so bemerkenswert wie wohltuend und man spürt eine Herzlichkeit die wir in unserer Gesellschaft oft vermissen. Die Kurden sind ein Volk und sie siedeln in der Türkei, in Syrien, im Irak und im Iran. Im Gebiet der Kurden im Irak gibt es u.a. auch christliche Minderheiten aber auch die Jesiden die sich als ethnische Kurden verstehen aber leicht unterschiedliche Lebensgewohnheiten haben. Den Kurden wurde in der jüngsten Vergangenheit schlimmes angetan und wer einmal in Halabja die Gedenkstätte besucht hat, der wird diese Bilder nie wieder vergessen. Ein Giftgasangriff auf die Zivilbevölkerung von Halabja war nur ein Teil des Genozids an den Kurden. Es ist noch nicht so lange her das der IS die Jesiden brutal massakrierte und Mädchen und Frauen versklavte. Man beginnt an der Menschheit zu zweifeln, wenn man das alles so hautnah dokumentiert und illustriert sieht. Und doch siegt letztendlich das Gute und es gibt Gerechtigkeit wenn auch manchmal verspätet. Großen Respekt verdienen aus meiner Sicht die Peschmerga und insbesondere ein Battallion das sich aus Frauen und sogar Mädchen rekrutierte und dem IS das Fürchten lehrte. Auch Saddams Panzer brachten Sie zum Stehen, deshalb dieses Mahnmal mit den Panzern. Nach all dem sind diese Menschen so offen gastfreundlich und lebensfroh geblieben , das man oft gerührt ist.