Reisebericht: 1 Woche Island im Oktober

  • Kurze Vorgeschichte

    Mit den nördlichen Urlaubsländern habe ich es eigentlich nicht so. Zu kalt, zu teuer. Doch dann kam für das Jahr 2020 ein für uns tolles Angebot, eine Kreuzfahrt von Rostock über die Färör-Inseln bis Reykjavik, und da im Anschluss wollten wir, nun mal schon da, Island besuchen. Die Reise wurde natürlich abgesagt. Soll es so sein, dachten wir.

    Dann kam im September 2021 der newsletter von Iceland Air mit einem Angebot einer Pauschalreise: Flug, max. 7 Nächte inkl. Frühstück in Reykjavik und den Ausflug „golden circle“. Das Ganze zu einem unglaublichen Preis, so daß wir spontan den BUCHEN Knopf gedrückt hatten.

    Bei der nun kurzfristigen Reiseplanung konnte ich auf meine Vorarbeiten vom vergangenen Jahr zurückgreifen, so daß der reduzierte Plan schnell gemacht war.

    Die Einreise am Kevlavik Flughafen verlief problemlos, wir mußten nur den bei der digitalen Anmeldung generierten Einreisecode und die Ausweise vorzeigen.

    Mit dem öffentlichen Bus (Linie 55) gelangten wir nach Reykjavik, unser gebuchtes Hotel war sehr zentral gelegen, am Ende der Fußgängerzone.

    Am nächsten Tag fand dann gleich der Ausflug „golden circle“ statt.

    Dabei war unser erster stop das Gewächshaus Friedheimar, daß mit geothermaler Energie betrieben wird. Die vulkanische Wärme bekommt den kleinen Kirschtomaten sehr gut, sie gedeihen prächtig.


    Zugleich ist das ein Restaurant, die Spezialitäten sind….? Na klar, Tomaten in allen Variationen, natürlich die Klassiker, Tomatensuppe, bloody mary, aber es gibt auch Tomatenbier, Tomatenschnaps und Desserts mit 🍅. Und passend dazu gedeiht hier auch Basilikum bestens.

    der nächste halt war der Geysir Strokkur, der alle paar Minuten ausbricht, nur nicht genau dann, wenn ich den Foto hochhalte…..Zum Glück macht er dabei Geräusche, so daß ich von der Ferne doch noch Bilder machen konnte.

    Überall brodelt und dampft es und es riecht schwefelig.


    Der nächste Island Klassiker am golden circle ist der Gulfoss Wasserfall

    Und anschließend beobachten wir noch in einem Nationalpark, wie die Kontinente auseinander driften, immerhin mit einer rasanten Geschwindigkeit von 1 - 18 mm pro Jahr



    Viel gesehen am ersten Tag, viel gefroren🥶 und, trotz Busreise, viel 🥾 zu Fuß unterwegs gewesen.


    Fortsetzung folgt…

  • Ab dem nächsten Tag hatten wir unseren Mietwagen.

    Vormittags haben wir die Gegend rund um Kevlavik erkundet. Eigentlich stand der Vulkan Geldingadalir auf dem Plan, doch nachdem der z.Zt. leider nicht aktiv war, haben wir uns den Fußweg dahin gespart.

    Auf leeren Straßen ging es durch skurrile Landschaften, rechts und links der Straße Lavagestein mit dickem Moos bewachsen.


    Diese Gestänge am Wegesrand scheinen übrig geblieben, teils eingekracht, die Vögel freuen sich über den getrockneten Fisch.


    Wieder haben wir ein Gebiet besucht, bei dem die geothermischen Aktivitäten gut zu besichtigen waren, es zischte, es qualmte, es brodelte und es roch nach Schwefel.

    Am Nachmittag waren wir in der blauen Lagune beim Baden. Obwohl das DIE touristische Sehenswürdigkeit in der Gegend ist und viele Besucher da waren, war es ein tolles Erlebnis und absolut empfehlenswert. Irgendwie haben sich die vielen Besucher da verlaufen, bzw. eher verschwommen.

    Zuvor waren wir im Lava Restaurant bei perfektem Service mit Blick auf die blaue Lagune essen, sehr lecker und hochwertig und für isländische Verhältnisse nicht mal teuer (unter 40 Euro p.P.).

  • Am Montag ging es gleich nach dem Frühstück los.

    Zuerst besuchten wir den Kerio, einen Kratersee, dies war auch eine der wenigen Sehenswürdigkeiten, bei denen der Parkplatz kostenpflichtig war.



    Das Tagesprogramm war ansonsten ziemlich feucht: hauptsächlich Wasserfälle

    Bei unserer Übernachtung geht der Blick sogar vom Zimmer direkt auf den nahen Wasserfall, den Skogafoss. (Das kleine Foto rechts unten bei den Wasserfällen) Das Hotel Skogafoss hatten wir eigentlich für vergangenes Jahr gebucht, wir bekamen einen Gutschein, den wir jetzt einlösen konnten.


    Nachmittags haben wir einen Strand mit interessanten Gesteinsformationen besucht. Es ist nicht einfach, Fotos NUR von den Gesteinsformationen zu machen, denn viele Besucher klettern rauf, posieren teils recht lange in manchmal abenteuerlichen oder merkwürdigen Posen - Generation Instagram!


    Entlang des Weges gibt es auch immer mal wieder eine kleine Kirche zu bestaunen.

    Und wir waren zum ersten Mal einem Gletscher nahe - bei strahlendem Sonnenschein


  • Und anschließend beobachten wir noch in einem Nationalpark, wie die Kontinente auseinander driften, immerhin mit einer rasanten Geschwindigkeit von 1 - 18 mm pro Jahr

    Welcher Wasserfall ist den auf der Collage mit den kontinentalplatten zu sehen?

    Und wir waren zum ersten Mal einem Gletscher nahe - bei strahlendem Sonnenschein

    Wo wart ihr dort genau.


    Vielen Dank für den Bericht bis dahin. Ich habe mal zwei drei Ideen daraus mit aufgenommen in unsere Planung.


    Hattet ihr den Glück mit Nordlichtern? Wenn man sich einige Facebook Beiträge anschaut gab es zuletzt öfter gute Gelegenheiten.


    Viele Grüße und weiter so:thumbsup::thumbsup::thumbsup:

  • Puh, die isländischen Namen und Orte, das ist für uns beinahe unaussprechlich und schwer zu merken.

    Den Wasserfall im Thingvellir NP haben wir, wie so vieles, unabsichtlich besucht. Das war am Tag der Busrundrreise, wir sind am Parkplatz P2 ausgestiegen, von da aus war der Wasserfall sehr nahe. Hab’s gerade gegoogelt, er heißt Öxararfoss.

    Von da aus sind wir zum Parkplatz P 1 gelaufen, war alles bestens ausgeschildert und ein abwechslungsreicher Weg mit schönen Aussichten.


    Der Gletscher ….da sind wir, nahe unserer ersten Übernachtung entlang der Ringstraße einfach abgebogen, als an der Weggabelung ein Schild war mit „glacier tours“ oder so. Vom Parkplatz aus dann vielleicht noch 20 Minuten zu Fuß zum Gletscher.

    Das war kurz nach dem Hotel Skogafoss in Richtung zum Strand Reynisfjara, vielleicht so 5 Minuten Fahrzeit, Gletscher Jökulhaus ??


    Nordlichter?

    Die hatten für uns keine große Priorität. Habe fantastische Fotos davon gesehen, doch zum einen habe ich dafür keine professionelle Fotoausrüstung und würde auch nicht nachts stundenlang in der Kälte 🥶 rumstehen.

    Im Hotel Skaftafell wurde uns ein wake up call für die Nordlichter angeboten. Der Nachtportier dort geht alle 15 Minuten raus und wenn er Nordlichter sieht, bekommt man einen Anruf. Da wäre ich dann schon vor die Tür, doch in der Nacht haben sich keine grüne Lichter gezeigt.

    Doch wenn das mit ein Grund für die Island Reise ist, wünsche ich viel Erfolg für die Sichtung der Nordlichter. Es gibt unterstützend eine App, die die Wahrscheinlichkeit vorgibt, Aurora lights oder so ähnlich.


    Noch eine info:

    Dann hast Du bei Deinem Beitrag geschrieben, Du willst zum Flugzeug Wrack.

    Da haben wir nur den Parkplatz gesehen, und uns gewundert, warum so viele Autos stehen und die Leute an Richtung Strand gelaufen sind. Zum einen hat uns das als Sehenswürdigkeit nicht gereizt, zum anderen hat der Fußweg abgeschreckt, ein Schild weist darauf hin, Hin und Rückweg 7 km.


    So, nun geht’s separat weiter mit dem Bericht.

  • Das highlight unseres Island Besuchs war der Diamond Beach.

    Vom Jökulsarlon Gletscher brechen Eisbrocken ab und werden an einem schwarzen Strand angespült.

    Leider war leichter Nieselregen und bewölkt, bei Sonnenschein ist die Wirkung sicher noch viel intensiver und beeindruckender.

    Doch auch so konnte ich mich kaum von dem Naturschauspiel losreißen.


    Bei einem Foodtruck direkt am Parkplatz haben wir fish + chips gegessen, war ganz frisch zubereitet und hat gut geschmeckt.

    Außerdem habe habe getestet, wonach Gletschereis schmeckt : nach gar nichts.

    Einen kleinen Brocken haben wir gut eingepackt und mitgenommen und damit abends unser Bier gekühlt. Whisky mit Gletschereis wäre natürlich stilvoller gewesen,aber den hatten wir leider nicht.


    An dem Abend haben wir in Skaftafell übernachtet. Auf dem Rückweg zum Hotel haben wir einen Abstecher zum Gletscher Fjallsarlon gemacht.


    Und wieder eine kleine malerische Kirche am Wegesrand

  • Nach den 2 Übernachtungen entlang der Ringstraße war es auch schon Zeit, wieder Richtung Reykjavik zurückzufahren.

    Uns war bei der Buchung der 7 Tage Island klar, daß wir vieles nicht sehen werden. Mut zur Lücke - das ist oft unser Motto.

    Doch wir haben das Beste aus den Tagen gemacht und all das gesehen, was uns interessiert - bis auf den aktiven Vulkan 🌋 den hätten wir gerne erlebt.

    Gleich nach dem Frühstück unternahmen wir einen Spaziergang, direkt hinter dem Hotel Skaftafell ging ein Pfad zum gleichnamigen Gletscher.

    Die Rückfahrt sind nicht übermäßig viel km, doch es gibt noch einiges am Weg anzugucken. Witzig finde Ich immer wieder die Anzeige auf dem Navi z.B. „115 km auf der Straße, dann kommt ein Kreisverkehr“. Verfahren kann man sich da nicht wirklich.

    Einige spontane Stopps, wenn die Landschaft gar zu beeindruckend ist



    Dann einen Canyon mit einem unaussprechlichen Namen besichtigt



    Am Abend kamen wir in Reykjavik an, nach der Parkplatzsuche in der Innenstadt (eine kleine Herausforderung) haben wir uns gleich in unserem Stadthotel wieder heimisch gefühlt.



    Unser letzter Tag auf Island.

    Was tun ? Der Vulkan schläft immer noch. Außerdem ist es a….kalt und extrem windig. Irgendwie sind wir auch mit den vielen Erlebnissen und Eindrücken so zufrieden und gesättigt, unsere innere Speicherkarte ist voll. Also vormittags nur das Auto umparken (an der Hallgrimska Kirche gibt es einige wenige kostenlose Parkplätze) und ein paar Stunden auf dem Zimmer relaxen.

    Am Nachmittag waren wir in der Sky Lagoon, ein neuer Spa in Reykjavik (seit Mai geöffnete).

    Die Schwimmbecken sind von schwarzem Lavagestein umgeben und zum Meer hin ist es ein Infinitypool.Während es im Wasser angenehm warm war, hat der Kopf mit den nassen Haaren gefroren. Eine Frau im Bad hatte eine Pudelmütze auf, zuerst habe ich sie noch belächelt, dann beneidet. Mit den nassen Haaren und dem eisigen Wind haben wir es dort gerade mal 30 Minuten ausgehalten. Die blaue Lagune hat uns um einiges besser gefallen.

    Selbst der Bademeister friert.


    Und am Tag darauf war dann auch schon der Heimflug, der Shuttle Bus ging um 4 Uhr früh.

  • Zur Vorbereitung für Island habe ich einiges gelesen -da unser Hotel mitten in Reykjavik lag- auch Tipps was man in der Hauptstadt unternehmen kann.

    Meine Erfahrung: In einem halben Tag ist man durch mit den Sehenswürdigkeiten, wenn man nicht unbedingt Museen besichtigen will (es soll ein interessantes Penis Museum geben…https://phallus.is/de/ Nur fürs Protokoll: haben wir nicht besucht !)

    Dann soll man in Reykjavik gut shoppen können. Lachhaft.

    Habe einen H&M gesehen und viele Geschäfte mit (teuren) Pullovern, Mützen, Jacken, Handschuhen aus Schafwolle.

    Und Souvenirläden mit kleinen Trollen und all so Zeugs.

    Der Plattenladen, in den mein Mann so sehnsüchtig reinschaut, war geschlossen (zum Glück….)

    ein paar Häuser mit Graffiti, das war’s

    Es gibt eine schöne Kirche, die Hallgrimska, das Konzerthaus Harpa,eine Skulptur am Meer und einen gelber Leuchtturm.


    Fazit : Reykjavik na ja - von Island begeistert !

  • Hallo Karina,


    vielen Dank fürs Zeigen der Bilder und den Bericht.


    Normalerweise mache ich das nicht unbedingt:


    Bilder von mir in einem Bericht von jemand anderem einstellen, jedoch musste ich gerade mal in meinen Bildern schauen, weil ich es immer wieder erschreckend finde, wie schnell die Gletscher zurückgehen. Daher hier mal ein Bild aus dem Jahr 2000. Ich denke, wir haben die Aufnahme in etwa von der gleichen Stelle wie Du gemacht und ich denke, es müsste sich um den Fjallsarlon (oder doch Jörkursalon?) handeln. Es ist leider ein nur ein Diascan, das ursprüngliche Motiv zudem aufgenommen mit einer kleinen Knipse.




    Viele Grüße

    Sabine

  • Ich finde, Ihr habt es genau richtig gemacht, diese gute Gelegenheit zu nutzen - und dabei ja wirklich richtig viel rausgeholt.

    Für einen Überblick hat die Zeit doch allemal gereicht und an Urlaub in der Kälte muss man sich ja schließlich auch erst mal gewöhnen =)

    Vielen Dank für Eure Eindrücke,

    LG

    Gusti

    redfloyd.........................................................................................Gusti
    redfloyd.gifGusti.gif


    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
    Hell is where the cooks are British, the mechanics Thai, the lovers Swiss, the police German and it is all organised by the Italians.

  • Sabine, vielen Dank für das Foto! Ein Eye Opener, wie man heutzutage sagen mag. Also ich 2018 dort war, bin ich mit einer Drohne vom Rand des Sees bis über die Abbruchkante des Gletschers geflogen. Zu der Zeit war das eine Distanz von 2,7km :o, die man mit bloßem Auge so gar nicht einschätzen konnte.

    Hier bei 5:46min. im Video ist es zu sehen. Wenn ich dein Bild nun vergleiche, schaut das so aus, als wenn der Gletscher in gut 18 Jahren 2km an Länge verloren hat. Ich war in ´22 leider nicht direkt vor Ort, sondern bin nur dran vorbeigefahren.

    An der Gletscherlagune erzählen die Bootsguides aber, dass sie jedes Jahr etwa 2min. länger unterwegs sind, um an die Abbruchkante des dortigen Gletschers zu gelangen. Sehr traurige Entwicklung :cry:


    redfloyd: Pardon, ganz vergessen, mich für deinen tollen Reisebericht zu bedanken ;) :love: Habe viele Orte wiederentdeckt, die ich auch schon erleben durfte =)


    Grüße;

    Stefus.