Was macht ihr mit alten Reiseführern?

  • Hallo zusammen,


    dieses ist eigentlich eher ein Plauder- und Ideenthread als wirklich ein wichtiger Beitrag. Aber ich würde mich über euren Input freuen:


    Im Laufe der Jahre habe ich fast eine ganze Bücherwand mit mehreren Metern voller Reiseführer zusammengesammelt. Das meiste, was sonst noch darin war, musste inzwischen weichen, also Unmengen von CDs, DVDs, Büchern. Außer einigen Lieblingsfilmen und einigen Sach- bzw. Fachbüchern sind inzwischen alle Romane und Filme zu Freunden und zur Familie umgezogen mit der Bitte, diese gerne nach dem Lesen / Ansehen weiterzugeben.


    Nur die Reiseführerabteilung wird immer umfangreicher, auch wenn ich auch ab und zu Reiseführer wegwerfe. Beispielsweise habe ich jahrelang USA-Reiseführer aller Art beheimatet, habe dann immer wieder mal mich z. B. von einem von 4 New York Reiseführern getrennt. Manche habe ich auch anderen überlassen und nie wieder bekommen, was auch nicht schlimm ist, sofern sie beim anderen ihren Dienst verrichten.


    Meine Reiseführerbücherwand ist im Grunde pure Deko, über die ich die Blicke schweifen lasse und dann denke: Ach ja, Bali war auch schön" oder "Upps, in Costa Rica warst du immer noch nicht". Irgendwie ist das auch immer mit "Sweet Memories" verbunden an Planung, Erwartung und Erleben unterwegs. Irgendwie schaffe ich es nicht, konsequent zu sein und die Reiseführer wegzuwerfen. Denn mal ehrlich: Wenn ich heute in einen Reiseführer zur USA Westküste schaue, der 10 Jahre alt ist, würde der mir im Falle erneuter Reisepläne nichts Neues verraten. Zu Zielen, an denen ich schon mal war, benutze ich meistens ohnehin nur noch das Internet.


    Und überhaupt: Mein Bruder und seine Partnerin haben mit ihrem letzten Umzug fast alle Bücher aus ihrem Haushalt verbannt, lesen nur noch digital und haben ihre mindestens 15 Meter Bücherregale auf zwei halbe Meter reduziert (mit Ausnahme von Nachschlagewerken etc., die sie im Homeoffice brauchen). Bin ich vielleicht eine der wenigen ewig Gestrigen geblieben? Geht man durch ein Möbelhaus, finden sich jedenfalls nur noch luftige Möbelchen für Deko mit Aussparungen für riesige TV-Bildschirme statt deckenhohen Regalwänden.


    Kennt ihr so etwas auch?

    Was macht ihr mit den guten alten Reisebegleitern aus Papier aus dem Jahr 2008?

    Sollte ich diese Macke pflegen oder diese aus der Mode gekommenen Staubfänger aus meinem Blickfeld verbannen?

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Mit ähnlichen Gedanken habe ich vor ein paar Wochen auch vor meinem Bücherregal gestanden und überlegt, ob ich tatsächlich 20 Jahre alte Reiseführer wirklich noch brauche.

    Da mir die Trennung schwerfällt, bin ich auf die Antworten gespannt und werde dann nochmal in mich gehen ;)


    Vor allem von denen die ich mal gekauft habe, aber nie dort gewesen bin, kann ich mich ganz schlecht trennen. Denn es könnte ja sein, dass..........

  • Ich habe noch nie einen Reiseführer weg geschmissen, ich bewahre sie auf, allerdings habe ich nicht soviele Meter wie Du, Birgit.

    Aber ich liebe es immer noch, ein Buch in der Hand zu halten, man kann noch Notizen hinterlassen und finde sie

    auch übersichtlicher als einen im E-Format.

  • Ich liebe Bücher! Bücher zu entsorgen tut mir in der Seele weh. Aber im ersten Lockdown haben wir wirklich mal eine Bücherwand durchgesehen und "aufgeräumt". Dem sind einige Reiseführer zum Opfer gefallen welche z.T. noch aus den Neunzigern stammten. Und selbst da war es teilweise schon echt lustig sich die Bilder anzuschauen, wenn Frisuren und Mode auf den Fotos offensichtlich noch aus den 80ern stammen mussten oder noch älter erschienen...


    Für Japan hatte ich mir extra einen Reiseführer (Schwerpunkt Tokyo) zugelegt und sogar mitgenommen, vor Ort dann aber mehr als stiefmütterlich behandelt. Ich gestehe mir in aller Regel Infos im Vorfeld im Net zusammenzusuchen, den Rest wurde vor Ort "zu googeln". Deswegen haben es klassische Reiseführer schon seit Jahren schwer bei mir, wenn es um Neuanschaffungen geht.


    Was anderes ist es bei Wander-, Rad- oder Straßentourenführern und Karten. Die kommen bei mir nicht weg. Da bin ich ziemlich altmodisch. Erst vor 2 Wochen hat eine alte Karte im Harz wieder gute Dienste geleistet. Da muss ich was in der Hand haben. Ein kleiner google-Maps-Smartphone-Bildschirm nervt mich dann sogar.

  • Ja, klar - ganz ähnlich geht's mir da auch. Ein buntes Sammelsurium aus 30 Jahren ist da zusammengekommen - doch ich möchte mich davon wirklich nicht trennen.

    Sicher geht heute vieles digital, aber beim Thema Reiseführer bleib ich da ganz klassisch. Selbst wenn ich zugegebenermaßen inzwischen die meisten und aktuellsten Info's zum nächsten Ziel aus dem Netz hole, liebe ich es doch, die bebilderten Bändchen durchzublättern, und sei es nur so zur Vorfreude. Daß diese Schätzchen dann in's Regal wandern und dort auch bleiben dürfen, ist Usus.


    Ich musste im vergangenen Jahr das Häuschen meiner Eltern "räumen", die waren richtige Bücherwürmer und so hab ich nach und nach wirklich wäschekörbeweise Bücher aussortiert, Belletristik, Klassiker, Krimisammlungen, Sach- und Fachbücher - anfangs fiel mir das ungeheuer schwer, mit der Zeit ging's besser. Da es mir viel zu mühselig gewesen wäre, hier einzelne Konvolute zu verkaufen/versenden oder ähnliches nur um ein paar Euro zu verdienen, hab ich alles in die von der Stadt betriebenen "Bücherzellen" (alte Telefonhäuschen - zum geben und nehmen für jedermann) gebracht und mich immer gefreut, wenn ich die nächste Ladung anschleppte, daß vieles inzwischen schon wieder an jemand vergeben war.

    Aber letztlich trennt man sich natürlich nie von allem, so bleiben noch sehr viele Bücher, an denen mir persönlich etwas liegt, übrig und möchten untergebracht werden.

    Und für diese Schätze - und dazu zählt durchaus auch meine Reiseführersammlung - möchte ich auch weiterhin den passenden Rahmen haben: also eine ganz klassische Wand voller Bücherregale.

    Vielleicht ist derlei heute "out", aber warum soll ich mich denn vom Zeitgeist unter Druck setzten lassen?

    Nach wie vor bin ich der Auffassung, daß eine Wohnung ohne Bücher nicht richtig vollständig ist - ich kann das jetzt nicht so gut ausdrücken, aber ich glaube, wer Bücher liebt, weiß genau was ich meine. Einfach mal zur Hand nehmen können und richtig blättern - hier und da und dort hängenbleiben, - digital ist das so gar nicht möglich.


    LG

    Gusti

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    Heaven is where the police British, the cooks Thai, the mechanics German, the lovers Italian and it is all organised by the Swiss.
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  • Was anderes ist es bei Wander-, Rad- oder Straßentourenführern und Karten. Die kommen bei mir nicht weg. Da bin ich ziemlich altmodisch. Erst vor 2 Wochen hat eine alte Karte im Harz wieder gute Dienste geleistet. Da muss ich was in der Hand haben. Ein kleiner google-Maps-Smartphone-Bildschirm nervt mich dann sogar.

    Oh, in Bezug auf Straßenkarten usw. bin ich schon seit einigen Jahren resolut. Die sind alle ohne Ausnahme fort. Das habe ich umgesetzt, als ich mal versucht hatte, mit der Fingerspreizgeste die Karte näher ranzuzoomen :D

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • Mir geht es genauso wie bisher den Meisten von euch. Ich kann einfach keine alten Reiseführer wegwerfen. Ich blättere auch noch ab und zu darin herum und schaue mir die vielen Zettelchen an die ich mal reingeklebt habe. Auch wenn ich mal einen Reiseführer- der noch nicht zu alt ist,-verborge, achte ich pingelig darauf dass ich ihn zurück bekomme. Obwohl ich genau weiß dass ich ihn nicht mehr brauche.

    Von anderen Dingen kann ich mich sehr schnell trennen.

  • Ich bin da sehr pragmatisch und verkaufe sie meistens direkt wieder, bevor sie "alt" werden.

    Da wir idR die Michael-Müller Reiseführer kaufen, bekommt man die auch immer sehr gut verkauft.

    In die wenigen RF, die wir noch im Regal stehen haben, habe ich noch nie ein Auge rein geworfen.

  • Ohne Bücher leben bzw. wohnen, geht gar nicht! Ausser dem Bad gibt es bei uns keinen Raum ohne Bücher! Ich schaue gerade auf ca. 3 laufende Meter Bücher, davon einer immerhin voll mit Reiseführern, Wanderführern, ausserdem stehen auch unzählige Bildbände über diverse Länder in den Regalen, neben DVDS und eigenen Blurays unserer Reisen.

    Bücher weggeben fällt mir unendlich schwer, aber wie Redfloyd musste ich Anfang des Jahes auch Hunderte vonBÜchern meiner Eltern ausräumen, da ist auch das meiste in den Bücherzellen zum Mitnehmen gelandet.

    Reiseführer entsorgen wir selten, die werden eher weiter gegeben.

    Jeder Reiseführer ist Erinnerung an tolle Zeiten oder ein kleiner Schmerz, weil wir letztlich doch nicht hin gereist sind. Z.B. nach Island und auf die Faröer Inseln oder nach Costa Rica.

  • Ich habe auch eine ganze Schrankwand voll von Reiseführern, zumal ich mir von einem Reiseziel immer mehrere kaufe und manchmal sogar von dem gleichen Verlag zwei Auflagen, wenn wir nach Jahren mal wieder ins gleiche Land reisen. So habe ich festgestellt, dass auch einmal eine alte Ausgabe sogar besser ist als eine neue. Da gab einen neuen Autor und ich fand den neuen gar nicht gut.


    Hin und wieder trenne ich mich mal auch mal von ganz alten Reiseführern, aber das ist zu vernachlässigen.


    Gerade bei Reiseführern brauche ich ein Buch in der Hand und kann gar nichts mit einer Onlineversion anfangen.


    Wenn ich Reisen plane, hole ich dann auch immer wieder alte Schätzchen hervor. Zudem kaufe ich mir oft im Land auch noch Reiseliteratur oder Karten, die es hier dann oft nicht gibt.


    Ich bin fast schon süchtig nach Reiseführern … besitze ich doch auch eine Vielzahl von Regionen/Ländern, in denen ich (noch) nicht gewesen bin.

  • Reiseführer entsorge ich auch nicht. Ich habe zwar meine Bücher stark reduziert, weil ich Romane nur noch in elektronischer Form lese, und damit mein Bücherregal stark reduziert. Aber Reiseführer oder andere Bücher von Sehenswürdigkeiten, Wanderführer u.ä. bleiben. Das sind Erinnerungen, die möchte ich nicht missen.

    Ich kaufe auch immer noch welche, wenn ich ein neues Land bereise. Um einen Überblick zu bekommen, was ich in dem Land sehen will, finde ich ein Buch nach wie vor am übersichtlichsten. Das muss nicht die neueste Auflage sein, Sehenswürdigkeiten und Landschaften ändern sich ja nicht. Alle Infos, die ich dann aktuell brauche, hole ich mir eher im Netz.

  • Ich leihe viele Reiseführer aus der Bibliothek aus, daher habe ich kaum das "Problem" sie wieder loswerden zu müssen. Die, die ich habe, verleihe oder verschenke ich gerne an Freunde und Bekannte. Selbst wenn darin nicht mehr alle Infos aktuell sind, taugen sie hervorragend dazu sich Inspiration zu holen!

    Wegwerfen würde ich niemals übers Herz bringen, dann würde ich sie lieber in öffentliche Bücherschränke stellen oder sie über Kleinanzeigen verschenken.

  • Ich bin ganz erleichtert, dass nicht nur ich so "old school" bin und dass ich die Reiseführer guten Gewissens mit schönen Erinnerungen verknüpft im Regal stehen lassen kann.


    Bei mir ist es zwar nicht überladen, aber auch ich benutzte vielleicht nur 10% von all dem, was sich in meinen vier Wänden so befindet. Wer weiß, ob der Minimalismustrend irgendwann auch mal bei mir durchbricht.

    "Your soul was born in India!"

    (Vinod zu mir in Gujarat im März 2023)

  • .......Wer weiß, ob der Minimalismustrend irgendwann auch mal bei mir durchbricht.

    Du willst Dich aber schon noch wohlfühlen in Deinen 4 Wänden und nicht im Hochglanzprospekt wohnen :-O

    Ich bewundere solche durchgestylten Bleiben ja auch immer mal, aber deren Umsetzung halte ich für eine Utopie.


    Wobei, fällt mir ein, da hab ich mal im Netz über ein Buch zu dem aktuellen "trenne dich von allem, was dich nicht glücklich macht..." -Trend gelesen und ein user bemerkte dazu knochentrocken: Meine Klobürste macht mich nicht glücklich! Soll ich die jetzt auch entsorgen? :o

    In diesem Sinne - Reiseführer machen glücklich!


    LG

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  • Ich schmeiße keine Reiseführer weg, ich muss auch nicht unbedingt die aktuellesten haben. Mich interessieren keine Hotels oder Restaurants, ich schmökere gerne in den Büchern. Ich habe auch noch so einige von Mutter und meiner Großtante aus wirklich alten Zeiten, total interessant: Reiseführer von 1929: Südtirol, Brenner- Gardasee, Dolomiten Ortler mit vieln Landkarten und tollen Beschreibungen.


    Ja, ich habe auch so einige von Ländern, da bin ich nie hingekommen wie Costa Rica, Kuba, Moskau oder Usbekistan. Na ja, vielleicht schaffe ich es irgendwann mal.


    An anderer Stelle habe ich dieses Bild schon mal hochgeladen.


    Viele Grüße
    Petra


  • Ich habe auch noch alle Reiseführer aufgehoben. Man weiß ja nie, vielleicht braucht man die noch mal... ;)
    Hotels und Restaurants sind meist sowieso nicht mehr aktuell, aber Sehenswürdigkeiten etc, das veraltet ja nicht so schnell. Und aktuelle Infos kann man sich dann immer noch aus dem Netz holen.
    Generell fällt es mir aber auch schwer, meinen Bücherschrank auszumisten, zumal viele Bücher Klassiker sind, und nicht irgendwas Unbekanntes, und an manchen hänge ich auch... Und eine Reihe Bücher hat auch mit Reisen zu tun (Bill Bryson, etc).


    Ich bin da sehr pragmatisch und verkaufe sie meistens direkt wieder, bevor sie "alt" werden.

    Wo verkaufst du die denn dann?


    musste ich Anfang des Jahes auch Hunderte vonBÜchern meiner Eltern ausräumen, da ist auch das meiste in den Bücherzellen zum Mitnehmen gelandet.

    Wie schafft man es, Hunderte von Büchern in die Bücherzellen zu stellen? Die Bücherzellen bei uns sind meist eher schon zu voll als zu leer...


    Gerade bei Reiseführern brauche ich ein Buch in der Hand und kann gar nichts mit einer Onlineversion anfangen.

    Das sehe ich auch so.


    LG

    Katja

  • Da ich letztens vor einen meiner Bücherregale stand, viel mir dieser Fred wieder ein. Ich hatte mich geoutet, dass bei mir Reiseführer schon zum Opfer gefallen sind. Deswegen hatte ich noch mal nachgeschaut: mein ältester, neu selbst gekaufter RF ist eine 6. Auflage für Ägypten von 1986, welchen ich wohl 1990 gekauft haben muss, gefolgt von Schweden 1991, Tokyo 1991 und Norwegen 1992. Es gibt noch älteres Zeugs, aber dass sind keine echten Reiseführer, sondern Reisebeschreibungen zu Land/Leute/Kultur...